von yosz am Do 9 Nov - 0:19
Aus meiner Erfahrung mit Fehler Möglichkeits Ereighnis Analysen [FMEA] muß ich zugeben, daß man natürlich erstmal versuchen kann alle Komponenten des Motorrades der Funktion des Anspringens nach zehn Tagen stehen gebenüberstellen kann. Dann vergibt man die Risko-Prioritäts-Nummern aus Bedeutung*Auftreten *Entdeckung und landet dann doch beim Vergaser, weil alles andere eher weniger wichtig ist.
Wein und Pizza heute in guter Gesellschaft hat zu dem Brainstorming geführt, daß der Sprit zwar zündfähig bleiben dürfte, aber die Verdunstung den Stand in der Schwimmerkammer verringert. Also sackt der Sprit auch in den Düsenstöcken runter, unterhalb der kleinen Bohrungen wo von außen Luft über die diversen Känäle zugeführt wird. Jetzt muß der Sprit beim Starten erst wieder hochgesaugt werden. Weil der Stand in der Schwimmerkammer noch zu hoch ist (Schwimmerventil zu), um aus dem Tank nachzufüllen, aber zu niedrig um die Düsenstöcke zu füllen, saugt der Motor halt eher nur Luft statt Sprit durch das Keihin-Löcher-Labyrinth. Der Schwimmer hat ja auch eine gewisse "Hysterese". Läßt man einen Vergaser ab, platscht nach Öffnen des Benzinhahns danach per Schwerkraft genug runter, daß der Sprit in den Düsenstöcken wieder hoch genug steigt, und ein Vergaser reicht ja bewiesen zum Anspringen.
Somit kann erklärt werden, daß bestimmte Entlüftungs-Löcher verstopfen helfen (welche sind das?), oder eben das Leerfahren 800 m vor Ziel. Ersteres verringert die Verdunstung, zweites beschert ein offenes Schwimmerventil vor Neustart.
Über die eventuell zielführende Manipulation des Schwimmers und einhergehende Konsequenzen möchte ich jetzt nicht nachdenken, die Pizza war wirklich gut und der Wein mehr als genug.
Aber trotz Wein, ein Workaround ist keine Lösung, auch wenn es damit weiter geht, zumindest streng nach FMEA.
Seid mir bitte nicht böse. Ciao