Ventile ausbauen

Hallo,
Ich möchte die nächsten Monate einen Motor zusammenbauen. Motivation ist die Frage ob ich das Puzzle wieder zusammenkriege und er danach läuft.
Dazu hatte ich vor Jahren mal einen Motor mit Pleuellagerschaden gekauft.
Der Kernmotor ist mittlerweile komplett zerlegt und aussen grob vorgereinigt.
Das letzte der Demontage sind die Zylinderköpfe. Also Ventile raus. Mein Nachbar hat mir ein Ventilwerkzeug gegeben.
Siehe Bild.

An einem Zylinderkopf habe ich die Ventile ausgebaut. Die Handhabung des Werkzeugs war nicht einfach.
Irgendwie ist das Werkzeug auch zu weich. Speziell bei den Auslässen hat sich die Feder schief gedrückt.
So kriege ich die Ventiltriebe nach Überholung nicht wieder zusammengedrückt.
Bei allen Ventiltrieben ist am unteren Ende der äusseren Feder das Ende auf ca. 3 mm Länge abgebrochen.



Lange Rede kurzer Sinn. Wer kann mir einen link zu einem Werkzeug geben mit dem er selbst schon gearbeitet hat.
Eventuell noch ein paar Hinweise was zu beachten ist. Also ein Kochrezept.

Gruss
Bernd

Schau mal in diesem Dokument auf Seite 104 ff. nach

Einbau:
Normale Schraubzwinge und Pinzette oder Spitzzange reichen und eine kleine zöllige Muffe mit handgeschnittenem "Fenster".





Beim Ausbau mache ich mir es leicht:
kleines Hölzchen unter den Ventilteller,
zylko auf stabile Arbeitsplatte legen,
passende Nuss (17 oder 19), die oben auf den Federteller passt, dort ansetzen,
einen oder zwei herzhafte Hammerschlaege auf die Nuss,
Schwupps sind zu 80% beide Keilchen draussen..

Keine Angst, die Ventile verbiegen sich dadurch nicht.
Mitunter aber etwas mühsam, wenn sich die Keilchen auf dem Werkstattboden versteckt haben, wenn sie dummerweise aus der Nuss entfleucht sind.

Hau drauf rein

GrussWolF

Diese Zangen sind total unhandlich.
Ich benutze dazu immer einen Bohrmaschinenständer.

Leider finde ich dazu gerade kein Bild.
Werde ich die Tage noch nachliefern.

PS: Zeig doch mal ein Bild von den Ventilfedern

Jochen´s Vorschlag mit dem Bohrständer ist auch sehr gut!

...Entscheidend ist, dass das Druckstück relativ offen gebaut ist, damit man viel Bewegenungsfreiheit zum Hantieren mit den Keilchen und einem Hilfswerkzeug wie Schraubendreher oder Spitzzange hat.



Ich habe mir das Druckstück aus einer alten Nuss, zwei 6er Schrauben und einer Unterlegscheibe hergestellt und an eine Schraubzwinge geschweißt.




Prinzipiell funktioniert es so wie das von Guelli02 vorgestellte, nur mit dem Unterschied, dass das Druckstück mit der Schraubzwinge fest verbunden ist und nicht weg rutschen kann und man um das Ventilschaftende wesentlich mehr Platz zur Verfügung hat.

Die Schraubzwinge spanne ich in den Schraubstock ein und habe dann, wenn die Ventilfeder gespannt ist, beide Hände frei:

Ich nehme meine Tischbohrmaschine dazu, bei ihr kann man das Tischchen auch kippen,
das die Spindel mit dem Ventil fluchtet.

Ein Stück Rohr mit ner passenden Schraube darin, bei der das Gewinde oben rausschaut,
unten halbiert, so das man mit nem Magnet die Keile rausnehmen kann, wenn man die Spindel nach unten drückt. Einbau der Keile umgedreht mit Hilfe einer Pinzette.

Geht Ratzfatz...

Und schon haben wir einen guten 7-seitigen Artikel zum Ein- und Ausbau der Ventile! (Wenn Jochen die Bilder liefert geht der komplett ins EFH -der Artikel, nicht Jochen!).
Wird selbstredend auch im Archiv verlinkt.
@Alexander: Ich vermute, die Schraube ist im Rohrstück eingeschweißt?

Ne, der Sechskant ist soweit abgefeilt, das das Rohrstück feststeckt. Das Spannfutter drückt aufs obere Rohrende.



Ist alles leicht mit zwei Feilen herzustellen! Ne runde und ne eckige.
Ne Säge wird auch noch gebraucht.

Danke für die kompetenten Antworten.
Ich werde mir auch was eigenes zusammenbauen.
Noch wie von Jochen gewünscht zwei Bilder zu den Federn.
Auf dem ersten Bild zeigen die weissen Punkte ansatzweise wieviel von den Federn im unteren
Federteller weggebrochen ist, 1 * ca. 3 mm und 1 * ca. 6 mm.
Wahrscheinlich immer passiert wenn der verwendete Federspanner sich " schief " gestellt hat.




Das zweite Bild das ausgebaute Federpaket ( äussere und innere Feder mit oberem und unterem Federteller ).




Gruß
Bernd

P.S. Es könnte sein das ich die nächsten Tage nicht zeitnah reagieren kann. Aber Ende der ersten
Januarwoche werde ich wohl mir auch etwas zusammengebaut haben.

Hallo Bernd,

wie man auf dem unteren Bild sehr gut erkennen kann, ist die Feder progressiv gewickelt.

Der eng gewickelte Teil muss beim Einbau zum Kopf hin zeigen, damit die ungefederte Masse geringer und der Ventiltrieb entlastet wird.

Ich werde mir für die nächsten Arbeiten an einem Zylinderkopf einen "BGS Ventilfedernspanner" zulegen

z.B. hier bei ebay

Da ist keine Hebelmechanik dran, die das Werkzeug nur wacklig macht. Das reindrehen der Schraube geht zwar langsam, ist aber auch sehr kontrolliert.

Man erlaubte sich bereits ziemlich zu Anfang dieses Fadens auf Ew. Durchlaucht Ansinnen hinzuweisen bzw. besaß sogar die Unverfrorenheit Ew. Durchlaucht zu zitieren!

Unterthänigst
Schorsche

Das kenn ich ja noch garnicht! Ich hatte gedacht unter dem Link liegt dein "Erweitertes Fahrerhandbuch", daher habe ich nicht reingekuckt.
Junge, das ist aber eine schöne Arbeit, die du da abgliefert hast! Gefällt mir!

So, hab mal ebend ein paar Ventile wieder an ihrem Platz gebracht

Der Bohrmaschinenständer ist an die Tischplatte geschraubt. Alternativ hätte ne Schraubzwinge auch funktioniert.





Diese großen Unterlegscheiben in der blauen Kunststoffdose sind 0,3mm dick und kommen unter die Ventilfedern. Also unter die unteren Federführungen/Federfüße oder wie immer die Dinger heißen... Edit sagt: Federteller  
Das Ganze soll die Federn etwas vorspannen, da durch dem fräsen der Ventilsitze und dem Schleifen der Ventile das Ventil ein wenig weiter oben heraus schaut.




Geht (wie Alex schon sagte) ratz fatz

Ich hoffe für Dich, das die grünen Nachbau-VSD halten! Müssen schwer draufgehen.

Matze hatte mal grüne verbaut, die leicht draufgingen. Sind im Fahrbetrieb wieder runtergefluppt...

Orginale von Honda (schwarz) gehen mit Ölfilm relativ schwer drauf.

Gruss
Alex

Alexander schrieb:Ich hoffe für Dich, das die grünen Nachbau-VSD halten! Müssen schwer draufgehen.

Matze hatte mal grüne verbaut, die leicht draufgingen. Sind im Fahrbetrieb wieder runtergefluppt...

Orginale von Honda (schwarz) gehen mit Ölfilm relativ schwer drauf.

Gruss
Alex

...habe auch die grünen verbaut, liessen sich geölt relativ gut montieren. Musste aber eine wieder runterziehen (Montagefehler, Scheibe vergessen ) und das ging sehr sehr schwer!!!

Scheibe vergessen? Willkommen im Club!

Passiert aber nur beim ersten Mal...

Danke für das herzliche Willkommen
Bemühe mich immer, Fehler nur einmal zu machen.....
An dieser Stelle ist das Bucheli (mal wieder) etwas ungenau.....

Dann sind wir schon 3, und ich bin sicher, wir werden nicht die letzten sein!


...Erfahrung ist die Summe aller Mißerfolge!

Ist mir beim ersten Motor auch passiert, muss wohl jeder mal durch

Mit nem bissel Öl gingen die recht einfach drauf.
Wird schon schief gehen...

Ventile aus- und einbauen.

Wie von mir angedroht, von einigen erwartet, von anderen befürchtet:

Ich habe aus dem Faden dieses Dokument gebastelt. Für eine 1:1 Übernahme ins EFH ist es mir zu lang, da muss ich noch mal schrauben,

Gruß
Schorsche

Danke für Deine Mühe! und befürchten tut es niemand, gibt eine Super Anleitung mit der auch unerfahrene etwas Anfangen können, was, so Glaube ich, HIER das Ziel sein soll(te).

Gruß Peter

Danke Peter,

aber wenn das hier in die befürchtete Richtung weiter geht, muss ich vielleicht die letzte Seite doch noch mal ändern.

Gruß
Schorsche

Hallo Schorsche,
Danke für die Zusammenfassung als separates, unverlierbares Dokument
und besonders für das schöne Schlusswort.

Gruß
Bernd

Gast schrieb:Ich hoffe für Dich, das die grünen Nachbau-VSD halten! Müssen schwer draufgehen.

Matze hatte mal grüne verbaut, die leicht draufgingen. Sind im Fahrbetrieb wieder runtergefluppt...

Orginale von Honda (schwarz) gehen mit Ölfilm relativ schwer drauf.

Gruss
Alex

Habe mir die VSD noch einmal genauer angeschaut.

Die kann ich mit einem Finger wieder von der Ventilschaftführung herunter schubbsen


Hab da mal zwei durchgeschnitten.

Bei der Original Honda ist da eine richtige Kante im Gummi, so das man die nur schwer wieder runter bekommt.
Die andere (vmtl. aus Athena Dichtsatz) hat da nur so ein Wullst ohne Kannte.
Das dort im Gummi noch ne Stahlscheibe mit eingegossen ist, hilft da leider nix.