Vergaser mit Haarriss

Hallo, dann versuche ich mich mal mit einer ersten Frage.
Nachdem ein Vergaser immer überlief und eigentlich alles ok war, habe ich durch Zufall festgestellt, dass das "Überlaufrohr" im unteren Vergaserdeckel einen feinen kaum sichtbaren Riss hat. Das Messingröhrchen ist vermutlich eingepresst und nicht tauschbar.
Mein Versuch mit einem 2mm Silikonschlauch plus Schrumpfschlauch hat einen halben Tag funktioniert. Beides ist nicht Benzinresistent.
Ein Benzinschlauch als Verhüterli ist zu dick und würde den Schwimmer blockieren.
Meine nächste Idee wäre Löten. Da bin ich allerdings nicht gut drin.
Epoxidharz wäre noch eine Idee.
Einen kompletten neuen/gebrauchten Vergaser kaufen möchte ich noch nicht.
.... und natürlich hätte ich vorher nach Silikon und Benzin googeln können. Aber wer fragt schon nach den richtigen Weg solange noch Benzin da ist, oder es noch nicht stockdunkel ist.
Bin gespannt auf kreative Tipps. Immer nach der Devise: Pfuschen ist mein Handwerk. Deckel austauschen kann jeder.
Schönen Gruß
Josef

Rohrchen ausbohren und tauschen. Das neue dann einkleben. So ein Messingröhrchen finden man im Modellbauzubehör.

Alternativ:

Michael @Polierteufel anschreiben und Dir von ihm einen Schwimmerkammerdeckel und zwei Dichtungen schicken lassen.


...Ich schick Dir gleich noch ne PN mit seinen Kontaktdaten.

Oder den Haarriss mit dem Dremel anphasen und anschließend mit 2K verspachteln. So fahre ich schon einen Vergaser an einer DKW seit 15 Jahren.

Komme noch nicht ganz mit dem Forum klar....
Röhrchen habe ich bestellt. So kann ich die 2K-Lösung beginnen, das Röhrchen tauschen und falls alles nicht klappt den Deckel bestellen.
Danke schon mal.

Josef

Problem gelöst.
Habe den Haarrisss mit 2K abgedichtet!
Ist die mögliche Ursache ein über Winter leerer Vergaser?
Oder eher ein nicht geleerter?
Der nächste Winter kommt bestimmt.

Als Tipp für andere:
Beim Tauschen von Teilen bei den Vergasern sollte man den Überblick nicht verlieren.
Kaum eine Seite fertig, lief der andere Vergaser aus, da der Schwimmer doch die falsche Höhe hatte.
Dann lief der erste wieder aus, da ich die Ablassschraube nicht geschlossen hatte.
Durch Fehler lernt man am besten.

Ich mache immer ca. 800m vor der Garage den BH zu, damit die Vergaser soweit leer sind.
Bisher hatte ich noch keinen Haarriss. Allerdings wirds bei uns hier auch nicht wirklich kalt im Winter.
In Süddeutschland mag das anders sein.

Leider hat die 2K-Lösung nicht funktioniert.
Hat sich nach 2 Tagen aufgelöst und den Vergaser verstopft.

Erfahrung ist die Summe aller Mißerfolge.

Brummbaehr schrieb:Rohrchen ausbohren und tauschen. Das neue dann einkleben. So ein Messingröhrchen finden man im Modellbauzubehör.

...den Riss zulöten und das Löchlein hinterher wieder aufbohren.

f104wart schrieb:Michael @Polierteufel anschreiben und Dir von ihm einen Schwimmerkammerdeckel und zwei Dichtungen schicken lassen.

Erstmal folgt die zweite Idee mit dem Röhrchentausch. Da ich Richtung benzinresistente Kleber nicht wirklich etwas gefunden habe, werde ich es mit Gewindeschneiden probieren. Das vorhandene Röhrchen war leider für das M4 Gewinde ungeeignet.
Ich habe daher einfach Madenschrauben aufgebohrt und Röhrchen mit Innengewinde draufgeschraubt. Sieht erstmal fest, dicht und gut aus. Nach dem Regen probiere ich es mal aus.
Deckel kaufen ist immer noch eine Option.

Jwvicht schrieb:Da ich Richtung benzinresistente Kleber nicht wirklich etwas gefunden habe, ...

Der hier ist sogar beständig gegen Bremsflüssigkeit



Ich hab damit schon mehrfach umgebaute Ölschaugläser aus Messing oder Alu in Bremsflüssigkeitsbehälter geklebt.

Original Silikonschläuche sind eigentlich gegen alle chemischen Stoffe resistent. Tipp: man gehe mal in ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis und frage nach Infusionsschläuchen. Die werden nach Benutzung weggeschmissen. Ich habe einige mir mit nach Hause genommen. Sie sind optimal um sie über das Rohr zu ziehen.

@Siggi: PTFE-Schrumpfschlauch müsste doch auch gehen, oder?

Silikonschlauch habe ich als erstes probiert. Der saß auch sehr eng und war nur mit Gewalt und Messer wieder abzubekommen. Darüber war noch ein Schrumpfschlauch. Ob der aus Ptfe war, weiß ich nicht. Im Vergaser hat sich beides geweitet und ist hochgerutscht.
Der 2K-Kleber war Uhu Endfest. Von vielen war er für Benzin(-Tanks) empfohlen. UHU selbst rät davon ab. Im Netz heißt es, dass der Kleber bei Bio-Benzin (E10), wegen des Ethanols, nicht mehr funktioniert.
In der CX müsste aber E5 sein.?!
Zudem ist der Kleber eine wilde Mischung von Komponenten.
Jetzt bin ich mal auf die Gewindelösung gespannt. Ggf. kommt noch Teflonband oder Loctite ans Gewinde. Wasser kommt bisher nicht durch.

Jwvicht schrieb:Ob der aus Ptfe war, weiß ich nicht.

Nein, war er mit ziemlicher Sicherheit nicht. PTFE-Schrumpfschlauch ist transparent und muss deutlich mehr erhitzt werden als handelsüblicher Schrumpfschlauch.





...Es nutzt auch nichts, wenn der Schrumpfschlauch benzinbeständig ist, aber der Innenkleber nicht, mit dem der Schrumpfschlauch möglicherweise versehen ist.

Jwvicht schrieb: UHU selbst rät davon ab. Im Netz heißt es, dass der Kleber bei Bio-Benzin (E10), wegen des Ethanols, nicht mehr funktioniert.
In der CX müsste aber E5 sein.?!

Wenn´s bei E10 nicht funktioniert, dann funktioniert´s bei E5 auch nicht. Es dauert halt nur etwas länger.

Jwvicht schrieb:Jetzt bin ich mal auf die Gewindelösung gespannt. Ggf. kommt noch Teflonband oder Loctite ans Gewinde.

Teflonband ist Pfusch. Wenn, dann mit Loctite einkleben.


...Gewinde hätte es da eh keins gebraucht. Passend bohren hätte gereicht. Ich hätte versucht, das Gehäuse zu erwärmen und das Röhrchen herauszuziehen.

Dann das neue mit Sachsenkleber eingeklebt und fertig. Oder den Riss gelötet.



...Micha hätte für nen intakten Deckel vielleicht nen 10er haben wollen und Dir auch noch passenden Dichtungen dazu geliefert.


Etwas "billich" zu machen ist nicht immer seinen Preis wert.

Das Gefühl, es selbst gemacht zu haben, mag zwar für´s eigene Ego gut sein, aber die Bestätigung, dass man etwas fachgerecht repariert hat, ebenso.

@Ralf: PTFE wird fast von nichts angegriffen, dass wir üblicherweise zu Hause haben und ist hoch hitzebeständig > Teflon eben!

Aber gegenüber Silikonkautschuk muss ich mich korrigieren: Normaler Silikonschlauch ist doch nicht so beständig gegenüber chemische Einwirkung, wie ich dachte. Tut mir leid!

Natürlich kann ich, auch günstig, einen Vergaser oder Vergaserdeckel kaufen. Ich kann die CX auch in die Werkstatt bringen. Das ist alles günstiger und besser als selbst zu experimentieren.
Ob ich das Loch im Deckel aufbohre oder ein Gewinde reinschneide, macht vom Arbeitsaufwand allerdings kaum einen Unterschied. Das Gewinde hält ggf. länger als der zuvor empfohlene 2-K-Kleber oder andere Empfehlungen. Es gibt eine Reihe von benzinresistentem Klebern. Kleben, Laminieren, Gießen, Abdichten etc. und die verschiedenen Materialien werden da auch eine große Rolle spielen. Der Sachsenkleber ist ggf. gut zum einkleben von Dingen. Vielleicht aber nicht zum Aufträgen. PE (HDPE) ist angeblich benzinresitent (Benzinkanister). In den aus HDPE bestehenden IBC-Tanks ist der Transport allerdings verboten.
lch gehe immer mehr dazu über Gewinde zu schneiden als Löcher zu bohren.
Zum Teflonband:
Teflon ist der Markenname von PTFE der Firma Dupont.
"Im Motorsport wird Teflonband gerne benutzt um Benzin oder Wasserleitungen (z.B. vom Turbolader) abzudichten.
Bei unserem Benzindruckmanometer sollte Teflonband benutzt werden um eine sichere Abdichtung zu erzielen."

Das Lernen bei meiner Werkelei ist mir das Wichtigste. Zumal ich vieles auf andere Arbeiten übertragen kann. Die Dimensionen sind oft anders, viel mehr aber auch nicht. Bremsen oder Hydraulik u.v.m. sind vom Traktor, über PKW und Motorrad bis zum Fahrrad im Prinzip gleich.
Epoxidharz(e) ist/sind offensichtlich sehr unterschiedlich.
Und, aus Fehlern zu lernen, ist immer noch das Beste. Was nicht heißt, an sicherheitsrelevanten Dingen zu experimentieren und Erfahrungen mit dem Notarzt zu machen.
Ein Gewinderöhrchen, mit Teflonband abgedichtet und festgeschraubt, ist eine schnelle und einfache Lösung. Materialkosten liegen bei 50 Cent. Arbeitszeit liegt bei 15 Minuten. Die Erfahrung unbezahlbar.
Mal schauen, ob und wie es sich bewährt.