Proleme bei Feuchtigkeit

Hallo,
bin noch ganz frisch hier und wollte mich kurz vorstellen und auch gleich eine Frage loswerden.
Mein Name ist Hans-Joachim Mädel. Einfach nur kurz Hajo ist mir aber lieber. Ich bin 53 Jahre jung und fahre meine Pumpe (CX500Cc) seit 1991. Baujahr 1983. Nur die besten Erfahrungen auf rund 50.000km. Bis jetzt. Es hat sich ein kleines Problemchen eingestellt. Bei starker Feuchtigkeit oder Fahrten im Regen stirbt mir die gute einfach ab. Ganz genau so, als ob ich den Killschalter betätige. Sie springt sofort wieder an und ich kann 50m fahren. Dann das gleiche Spiel von vorne. Neulich habe ich von der Arbeit nach Hause 45 min. gebraucht. (7km). Ist eine nicht wirklich gute Durchschnittsgeschwindigkeit bei freier Strasse. Bei Trockenheit rennt sie, wie eine 17-jährige. Keinerlei Probleme, alles bestens.
Was ich bisher gemacht habe:
Sämtliche Steckverbinder gereinigt und mit SONAX Kriechöl eingesprüht. Lötverbindung an den Zündspulen erneuert. Rechte Griffeinheit (Killschalter) gereinigt und abgedichtet. Zündschloss überholt. Kerzenstecker erneuert. Zündkabel ausgetauscht.(Bei der Gelegenheit: Habt ihr mit Kupfer- oder mit Kohlekabeln die besseren Erfahrungen gemacht?) Ich bin nun nicht gerade der "Regenfahrer". Habe also nur durch Zufall den Fehler gehabt, wenn ich mal in Regen gekommen bin. Von einem Teilefehler gehe ich nicht aus, weil bei Trockenheit ja alles OK ist. Hat vielleicht jemand von euch eine Idee, die mich weiterbringen könnte? Wäre euch sehr dankbar.
Grüße aus dem schönen Schleswig-Holstein
Hajo

Hallo Hajo,

Ich tippe auf mangelnde Benzinversorgung der Vergaser.
Hast Du die Belüftungsbohrungen an den Vergasergehäusen verschlossen oder sind diese durch Dreck verschlossen/verstopft ?
Dann funktioniert der Luftausgleich in den Schwimmerkammern nur noch über die Schläuche an den
Schwimmerkammern. Wenn sich bei Regen dort Wassertröpfchen in die Schläuche setzten fliesst kein Sprit in die Schwimmerkammern nach. Der Motor geht aus. Du hälst an, die Tröpfen an den Schläuchen tropfen runter. Sprit fliesst in Schwimmerkammern nach. Motor kann wieder gestartet
werden und so fort.
Bei der nächsten Regenfahrt mal die Schläuche testweise von den Schwimmerkammern abziehen.
Es wurde auch schon erwähnt unten am Ausgang der Schläuche so etwas wie kleine Trichter oder Schlauchstücke mit grösseren Innendurchmesser anzubringen . Etwas was die kleineren Innendurchmesser der originalen Schläuche vor Wasser schützt.

Trotzdem wünsche ich Dir das Du die nächsten Fahrten ohne Regen fahren kannst und nicht weiter
testen musst.

Gruß
bernd

Hallo Bernd,
vielen Dank für deinen Tipp. Auf die Schläuche wäre ich so schnell nicht gekommen. Werde das morgen mal prüfen und wieder berichten.
Gruß
Hajo

Hallo Bernd,
Habe heute mal einiges geprüft. Die Belüftungslöcher an den Innenseiten der Vergaser waren verstopft. Habe alles sauber gemacht und des weiteren mal den Luftfilterkasten unter die Lupe genommen. Einer von den beiden Schläuchen an der Unterseite war auch verstopft. Gut, das nur nebenbei. Daran wird's wohl auch nicht liegen. Hatte sich aber 'ne ganze Menge Schmodder angesammelt. Auf jeden Fall alles wieder zusammen gebaut und Probefahrt gemacht. Habe das Gefühl, dass sie jetzt etwas besser zieht. Möglicher Weise waren's die verstopften Belüftungslöcher. Werde die ganze Sache weiter beobachten und hoffe, dass der Fehler nicht mehr auftritt. Nochmal herzlichen Dank für deinen Tipp.
Gruß Hajo

Hallo Hajo,

Deine nebenbei festgestellten Schläuche die von der Unterseite des Luftfilterkastens baumeln sind
Ablassschläuche.
Von der Motorentlüftung wird "Schmodder" in den Luftfilter gesaugt. Weiterhin kann
Feuchtigkeit bei Regen in den Luftfilter gesaugt werden oder beim Waschen über den Ansaugrüssel
eindringen. Diese Feuchtigkeit / Öl muss ab und an über die Schläuche abgelassen werden oder wenigstens ab und an je nach Anzahl Regenfahrten kontrolliert werden.

Normalerweise sind die Schläuche mit Stopfen verschlossen. Das soll auch so sein um keinen Dreck
oder Regen in den Luftfilterkasten zu saugen und dann weiter in die Vergaser gelangen zu lassen.
Wenn keine Stopfen drin Schrauben reindrehen und mit Draht sichern.

Du solltest wohl auch mal den Luftfilterkasten von innen auswischen so weit es geht.

Gruß
Bernd

Kilomike schrieb:
Die Belüftungslöcher an den Innenseiten der Vergaser waren verstopft.

Hallo Hajo,

du hast den Fehler mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gefunden und behoben...

Wenn die oberen Belüftungsöffnungen verschlossen werden (unbeabsichtigt oder mit Stopfen)
erfolgt der Druckausgleich in den Schwimmerkammern über die Überlauföffnungen und die
daran befestigten Überlaufschläuche.

Bei Regen wird Wasser in die Überlaufschläuche gesaugt und diese verstopfen, wodurch
kein Benzin mehr gefördert wird und der Motor im schlimmsten Fall abstirbt...



Gruß

Klaus(i)

Hallo Bernd und Klaus,
die Luftfilterentwässerung ist mit den Original-Stopfen verschlossen und sie sind auch wieder d'rauf. Luftfilterkasten ist ausgewaschen und getrocknet. Entwässerungsschläuche sind durchgespült. Jetzt wird erstmal wieder gefahren und eventuell auch ein Tiefdruckgebiet gesucht, um das Ganze mal bei Regen auszuprobieren. Bin mal gespannt, aber guter Dinge.
Gruß Hajo

Ich tippe auch schwer auf die verstopften Entlüftungsdorne. Ich habe nämlich genau dasselbe Problem. Allerdings beabsichtigt!
Ein bekannter Güllepumpentrick, damit die Maschine nach längerer Standzeit besser anspringt, ist, einen der Entlüftungsdorne mit einem Stopfen zu verschließen. Dadurch entweichen die entzündlichen Gase bei Standzeit nicht so schnell und das funktioniert auch tatsächlich. Ich fahre meine Maschine bereits seit Jahren mit einem solchen Stopfen und bin sehr gut damit zufrieden. Wenn Dich die Sache im Detail interessiert, kann ich Dir gern die PDF mit dem Artikel zusenden, wenn Du mir eine PN mit Deiner Mailadresse schickst.
Der Nachteil ist jedoch, dass bei Regenfahrten eben diese eine offene Entlüftung schnell dicht ist durch Spritzwasser und dann habe ich eben die Symptome, die Du geschildert hast. Jede Medaille hat eben zwei Seiten. Da ich aber eh ungern bei Regen fahre, nehme ich das Problem in Kauf.

Mutschman schrieb:
Der Nachteil ist jedoch, dass bei Regenfahrten eben diese eine offene Entlüftung schnell dicht ist durch Spritzwasser und dann habe ich eben die Symptome, die Du geschildert hast. Jede Medaille hat eben zwei Seiten. Da ich aber eh ungern bei Regen fahre, nehme ich das Problem in Kauf.

Das Problem ist sehr einfach zu lösen. Man muss nur die Öffnung der Schlauchenden etwas vergrößern. Ich fahre zwar auch ungern bei Regen, aber manchmal lässt sich das leider nicht vermeiden.

Hallo Regenleidende, Reinhard Mühlbauer, den älteren CXlern ja als Spezialist gut bekannt hat mir vor Jahren zur Lösung dieses Problems eine "Glocke" mit zwei Röhrchen für die Schläuche gebastelt. Funzt hervorragend. Ist in Vechta dann an der "Paradoxen" zu besichtigen. Bitte mich ansprechen. Allen eine gute, pannen- und unfallfreie Saison wünscht

Peter (der mit der "paradoxen" Silverwing)

Ich hab zwei Spitzen von Silikonkartuschen dazu zweckentfremdet. Btw. das Problem mit schlechtem Anspingen nach "längerer" Standzeit hatte ich bisher nur mit der GL.

Warum nicht Schlumpfschrauch nehmen und nur das Teil am Schlauch festschrumpfen.
Schrumpfschlauch verringert ja den Durchmesser im Verhältnis 1:3 oder 1:4; d.h. geschätzer Ungeschrumpfter ist um die 15mm im Durchmesser

Genau "Prolem" gelöst mit "Schlumpfschrauch." So ein Schlumpf ist halt vielseitig verwendbar.  

Hallo CX-Treiber,

das Problem hatte ich auch schon mal - leider in den Alpen bei echt miesem Wetter und einbrechender Dunkelheit und noch ohne Unterkunft...  
Habe seiner Zeit im Netz den Tipp mit dem Gartenschlauch bekommen. Ein Stück Gartenschlauch (habe klarsichtigen genommen) in der Größe, dass beide Ablaßschläuche und zwischen die beiden noch ein Kabelbinder durch hierfür vorgesehene Löcher (Lochzange) reinpassen. Im Querschnitt sieht das dann bis zum Ende der gekürzten Ablaßschläuche wie eine Acht aus. Der Gartenschlauch steht ein gutes Stück (!) über. Die Ablaßschläuche hierfür insgesamt vorher etwas mit Augenmaß kürzen. Im Ergebnis habe ich für beide Ablaßschläuche einen Endschlauch mit sehr großem Querschnitt. Ergebnis TOP! Die Probleme sind nie wieder aufgetaucht - egal wieviel Wasser von oben/unten oder sonst wo herkam. Kann ich  nur empfehlen und hoffe, dass der Tipp eventuell jemandem weiterhilft!   

Gruß
Katschukk