Die perfekte Güllepumpe

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Beitrag von Mutschman Sa 30 Aug 2014 - 16:11

Nur so als Gedankenanstoß:
Seit einiger Zeit denke ich darüber nach, wie sich wohl die 'perfekte Güllepumpe' fahrtechnisch verhält.

Hintergrund zur Erklärung:
ich besitze zwei GL500, baue eine GL650 gerade neu auf und bin einige Jahre mit einer GL650 gefahren.
Alles, was die Technik angeht, habe ich aus dem Forum, dem Internet allgemein, aus Büchern oder von Freunden gelernt und bin selber kein gelernter Zweiradmechaniker.
Das heißt, alle meine Schrauber- und Fahrerfahrungen habe ich mir selbst beigebracht und durch ausprobieren / testen nach bestem Wissen verbessert.
Ich bin mit Sicherheit noch nie auf einer Güllepumpe gefahren, die nach fachlichen Kriterien als optimal zu bezeichnen wäre und das würde mich echt einmal interessieren, wieviel besser das Fahrverhalten dabei wäre als auf den Maschinen, die ich als 'Laie' zusammengebastelt und eingestellt habe.
Mir ist klar, dass eine Maschine immer auch sehr individuell ist: der eine fährt lieber mit harter Federung, der andere hat es lieber weich, der eine bevorzugt die abgepolsterte Sitzbank, der andere hätte die lieber noch etwas höher usw.
Mir geht es daher eher um die Kriterien, die auch z.T. unabhängig von persönlichen Vorlieben sind wie z.B. Kompression, Gasannahme, Bremsverhalten, Kurvenverhalten, Fussbremshebelweg bis hin zum Kupplungshebelwiderstand etc.
Was mich daran beschäftigt, ist einfach der Gedanke, dass sich jemand auf eine meiner Maschinen setzt, damit fährt und dann sagt: "Die ist ja furchtbar eingestellt. Schwammig und schlecht in der Gasannahme." oder "Da traut man sich ja nicht um die Kurve, so weich ist die eingestellt." oder irgend so etwas ähnliches. Ist ja durchaus denkbar und ich weiß es einfach nicht besser, weil ich das immer so gemacht habe, wie ich glaubte, dass es richtig ist. Was aber nicht bedeutet, dass es tatsächlich richtig ist. Verständlich?
Herzenswunsch von mir wäre demnach wirklich einmal eine Testfahrt auf einer Güllepumpe zu machen, die nach fachmännischen Kriterien technisch optimal ist.
Gretchenfrage: wer von euch denkt, dass er tatsächlich eine technisch perfekt eingestellte Güllepumpe fährt?
Fahrtechnisch hat die Güllepumpe ja durchaus ihre Schwächen und ist nicht mit modernen Motorrädern zu vergleichen, die fast von alleine fahren und man wird die Güllepumpe niemals dahin bringen, dass sie sich vom Fahrverhalten her fährt wie eine Maschine aus diesem Jahrtausend. Das ist mir klar, aber wie weit kann man das tatsächlich optimieren?


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Beitrag von hugobruchsal Sa 30 Aug 2014 - 23:21

Hallo Mutschman,
ich bin auch kein Profischrauber/fahrer, aber ich finde Deine Fragen sind alle individuell.
Es gibt natürlich die technische Sicherheit. Die muss in Ordnung sein, keine Frage.
Aber ob die Hinterradbremse genug greift, mehr Kühlrippen benötigt, oder oK ist, das musst Du für Deinen Fahrstil entscheiden. Was Dir gut genug ist, reicht einer "Rennsau" wohl nicht aus.
Ob Dir das ge-eieir in den Kurven Angst oder Freude macht, ist Deine Entscheidung.

Als ich meine GL vor drei Jahren gekauft und die Bremsanlage renoviert hatte, habe ich den Kallebadscher fahren lassen. Er hat gesagt, technisch alles in der Spur.
Alles was dann kam , war mein Respekt vor meinem (Un)Vermögen nach zwanzig Jahren Motorradabstinenz und mittlerweile zwei Kindern.

Vor zwei Wochen habe ich eine Rennsusi von meinem Bruder mit 86 PS gefahren. geht gut ab, aber, in Kreisverkehren musste ich sie reindrücken, in langsame , enge Kurven (Hofeinfahrt) fiel sie von alleine. Darauf angesprochen, dass meine GL immer gleich lenkt, sagte er, dass war bei ihm nie anders, und ihm gefällt das, weil er das so gewöhnt ist.

Fazit 1 : Die Technik/Sicherheit muss stimmen
Fazit 2 : Der Rest ist Deins, niemand weiss was Du willst und was Dir gefällt
Fazit 3 : Wenn Du Spass hast und der Verbrauch unter 6 Ltr liegt, perfekt !!

Gruss vom Hugo

Nachsatz : Wenn jemand einverstanden ist, dann tauscht doch mal die Pumpen, kauft Euch dann einen Kaffee und redet über die festgestellten Unterschiede, oder Gemeinsamkeiten und berichte dann...
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Beitrag von Kallebadscher So 31 Aug 2014 - 9:55

Hallo

vor einigen Jahren......auf dem Weg vom Schwobadischle nach Wörnitz.....durfte ich die nackte GL von Olli aus der Werkstatt auf den Parkplatz fahren.......und dabei ist mir echt der Arsch auf Grundeis gegangen.
Die paar Meter hatten es echt in sich Shocked

Olli drauf angesprochen, sagte er nur das das schon immer so wäre und er damit ganz zufrieden wäre.

Er hat dann aber im Winter drauf doch ein paar Sachen durchgecheckt.....und unter anderem das Lenkkopflager erneuert
.......und siehe da.....seine GL hielt ab da plötzlich die Spur, wackelte nicht mehr wie ein Lämmerschwanz.

Er hat also doch was "verbessern" können....und ist damit zufrieden (und fährt jetzt trotzdem TDM tongue )



Meine eigenen Maschinen versuch ich technisch auf Top-Zustand zu halten........und trotzdem ist es auch mir schon passiert, daß mich der TüV-Heini auf ein defektes Lenkkopflager hingewisen hat und mir die Plakette verweigerte.
....das über lange Zeit eingeprägte, stärker werdende Pendeln im Mittelbereich war mir absolut nicht aufgefallen.
Als ich tags darauf mit neuem Lenkk.Lager beim TüV-Heini vorfuhr und ihm das alte/defekte Lager auf die Werkbank legte, fragte er nur:" ....und...wie fährt sich die Kiste jetzt ?"
.....ich konnte nur grinsen Twisted Evil


Genau so gings mir grade gestern......Probefahrt nach Neueinbau eines revidierten Motors, neue Reifen am Möp.........ich hab das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.
Ein rießen Unterschied zum ausgenudelten Motor davor.
Ok...der alte Motor hatte 170tkm runter, drückte keine 8bar mehr....drehte aber völlig frei in und über den roten Bereich und war unterm Strich sogar weitaus schneller als der neue Motor mit über 12bar.
Die neuen BT45, tolles Wetter, ein Motor der über fast den gesammten Drehzahlbereich ordentlich schiebt......ein Wilbersfederbein hinten, progressive Federn vorn, Stahlflex an der Front, Kegelrollenlager im Lenkkopf und ein Schwarz-Lager an der Schwinge.......und die olle Pumpe geht ums Eck daß dir Hören und Sehen vergeht.......

......ich fahr mit der Europumpe auch mal auf dem Ring, oder jage auf der Hausstrecke Ducatis, sitz dabei auch mal neben der Sitzbank und hab das Knie am Boden,......und dabei möchte ich behaupten, daß das Fahrwerk in dem Zustand absolut tauglich für dieses Jahrtausend ist.


langer Rede kurzer Sinn:
wie schon Hugo schreibt....fahr mal ne vergleichbare Maschine !

Beim nächsten Treffen oder beim nächsten Stammtisch müsste sich doch die Möglichkeit ergeben, daß man mal tauscht...........dann aber bitte nicht erschrecken wenn du plötzlich nen Lämmerschwanz unterm Arsch hast affraid


Gruß
Tom....der mit seiner Europumpe gerne mal wieder ne Runde mit Ralf/F104Wart drehen würde .....mal schaun ob ich ihn jetzt auf abstand halten könnte geek


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Beitrag von Mutschman So 31 Aug 2014 - 11:21

hugobruchsal schrieb:

Fazit 1 : Die Technik/Sicherheit muss stimmen
Fazit 2 : Der Rest ist Deins, niemand weiss was Du willst und was Dir gefällt
Fazit 3 : Wenn Du Spass hast und der Verbrauch unter 6 Ltr liegt, perfekt !!


Klar - so habe ich das bislang auch gesehen. Dennoch habe ich einfach so ein Bauchgefühl, dass da noch einiges rauszuholen sei aus meinen Maschinen und dafür wär's einfach hilfreich, wenn man da einmal einen ganz realen Fahrvergleich machen könnte.

Kallebadscher schrieb:
Genau so gings mir grade gestern......Probefahrt nach Neueinbau eines revidierten Motors, neue Reifen am Möp.........ich hab das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.
Ein rießen Unterschied zum ausgenudelten Motor davor.
Ok...der alte Motor hatte 170tkm runter, drückte keine 8bar mehr....drehte aber völlig frei in und über den roten Bereich und war unterm Strich sogar weitaus schneller als der neue Motor mit über 12bar.
Die neuen BT45, tolles Wetter, ein Motor der über fast den gesammten Drehzahlbereich ordentlich schiebt......ein Wilbersfederbein hinten, progressive Federn vorn, Stahlflex an der Front, Kegelrollenlager im Lenkkopf und ein Schwarz-Lager an der Schwinge.......und die olle Pumpe geht ums Eck daß dir Hören und Sehen vergeht.......


Schöne Geschichte! Und das ist auch exakt das, was mir so durch den Kopf ging. Man hat sich an ein Fahrverhalten gewöhnt, mit dem man auch gut klarkommt und aus diesem Gewöhnungseffekt heraus denkt man gar nicht daran, dass es vielleicht viel besser sein könnte. So einen Aha-Effekt verspreche ich mir eben auch von einer Vergleichsfahrt.

Kallebadscher schrieb:Hallo

langer Rede kurzer Sinn:
wie schon Hugo schreibt....fahr mal ne vergleichbare Maschine !

Beim nächsten Treffen oder beim nächsten Stammtisch müsste sich doch die Möglichkeit ergeben, daß man mal tauscht...........dann aber bitte nicht erschrecken wenn du plötzlich nen Lämmerschwanz unterm Arsch hast affraid


Genau das würde ich wirklich gern einmal machen und vor allem mit einer Maschine, von dem der erfahrene Besitzer davon überzeugt ist, dass seine Güllepumpe nach technischem Stand optimal eingestellt ist. Dann würde ich sicher merken, wie gut im Vergleich meine eigenen Maschinen sind.
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Beitrag von stef Mo 1 Sep 2014 - 16:17

Frag doch mal waterbrunn...
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Beitrag von Kallebadscher Mo 1 Sep 2014 - 19:14

stef schrieb:Frag doch mal waterbrunn...


Hallo Stef

zwischen EO´s KWZ und nem guten, zeitgemäßen technischen Zustand können Welten liegen.

nen guten KWZ packst du mit alten ausgenudelten Schwingenlagern, alten Stoßdämpfern und auch mit den ollen Gummibremsleitungen....oder mit den orig.Kuppl.Federn.....oder auch mit den Luftdruckwerten aus den orig. Handbüchern Rolling Eyes

nen zeitgemäßen technischen Zustand schaffst du nur mit etwas mehr Aufwand
-neue Schwingenlager ...bei 99% der deutschen Güllepumpen dürfte dieses Lager absolut vernachlässigt sein und ist deshalb auch für viele Fahrwerksmängel zuständig
-Lenkkopflager.....aber jetzt bitte nicht über Kegelrollen oder Kugeln streiten
-Federbeine oder Gabelfedern
-Reifen......je nach Fahrvermögen, jährlicher Fahrstrecke, Regenfahrer, Sonnensteher Rolling Eyes
-Luftdruck in den Reifen (auch hier denk ich daß viele viele Pumpen auf viel zu laschen Gummis stehn)...die modernen Reifen brauchen durchweg mehr Luftdruck als in den ollen Handbüchern
-Lenkerposition, Hebelposition optimieren.....z.B. einfaches Umgreifen kann hinderlich sein
-usw
-usw

-und weiter gehts hin zur Optimierung des Fahrers
-Gewicht Twisted Evil
-Reaktion (Fahrsicherheitstraining !)
-Bekleidung
-Sehtest......oder n Hörtest......würde mancher Gülle auch beim "entklappern" helfen
usw usw usw


OK......auch bei mir ließe sich noch einiges optimieren....meine 100kg hab ich aber mit nem guten Wilbers-Federbein ganz gut in den Griff bekommen geek
Fahrsicherheitstrainings hab ich schon 3x mit dem Möp und 2x mit der Büxe
Reifen werden bei mir nicht älter als 2 Jahre
Schwingenlager, Lenkkopflager, Radlager wird jährlich, bzw vor jeder großen Tour gecheckt




OK...Spaß beiseite
machen läßt sich viel.............wenn man/Mann will

lol!





Gruß
Tom....der aus Langeweile inzwischen den Lack verschönert
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