Vergaser und Ultraschall

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Beitrag von mattes-aus-aachen Mo 28 Sep 2020 - 12:10

Guten Tag zusammen,

ich habe meine Vergaser zerlegt und alle Teile, die nicht im Rep. Satz von Keyster waren ins Ultraschall Becken befördert. Obwohl gar nicht so verschmutzt, der Effekt war sofort sichtbar. Die Ablagerungen "platzten" von der Oberfläche, alles fein also. Gewundert habe ich mich über den Effekt bei den Teilen, die auf mich den Eindruck machten, als hätten sie eine Messing Beschichtung (weil leicht goldfarben), also die Aufnahme der Gaszüge oder das Verbindungsblech. Nach einer Viertelstunde im Bad war diese Oberfläche eher grau matt geworden und ließ sich fast schon abwischen. Nach dem Putzen waren diese dann auch blitzeblank, hatten aber eine andere Farbe, eher Chrom als Gold (oder Messing).

Ich habe bisher noch nie gehört oder gelesen, dass man im Ultraschall Becken Original Beschichtungen ablösen oder beschädigen könnte - halt nur Ablagerungen oder Dreck. Ich gehe im Moment davon aus, dass ich nur eine Oxidschicht entfernt habe. Der Zustand jetzt gefällt mir auch, ich mache mir auch keine Sorgen wegen Rostanfäligkeit - ich wundere mich nur....

Anbei zwei Fotos vom Ergebnis. Die Teile erscheinen da eher wieder goldfarben, wegen der Reflexion der Werkbank. Das Mittel, mit ich geschallt habe, erkennt ihr im Hintergrund.
Ist dieser Effekt bekannt?

Vergaser und Ultraschall Img_2012
Vergaser und Ultraschall Img_2011

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Beitrag von BerndM Mo 28 Sep 2020 - 16:47

Das ist mir auch schon aufgefallen. Das war eine Beschichtung. Eine dünne Phosphatschicht.
Ist eine dünne Schicht im Galvanikverfahren aufgebracht. Die löst sich wohl nach 40 Jahren im US-Bad ab.
Seit dem versuche ich nur mit Lappen und WD 40 den Dreck abzulösen.
Funktioniert aber auch nicht immer zur Zufriedenheit, wenn sich die Schicht schon durch Korrsion
angelöst hat wischt man sie weg.
Gleiche Thema bei den Befestigungsschrauben, die waren auch mal gelblich phosphatiert. Auch der Halter der Bowdenzüge,
die Federn und die ganze choke Mechanik.
und die

Gruß
Bernd

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Beitrag von mattes-aus-aachen Mo 28 Sep 2020 - 17:34

Alles klar, auf eine Phosphat Schicht hätte ich als alter Schreiner auch kommen können, schließlich gibts ne Menge Schrauben, die eine ähnliche Beschichtung haben. Ich denke, ich werde vor dem Wiedereinbau die entsprechenden Teile lackieren, beschichten, polieren.....

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Beitrag von Polierteufel ϯ 24.05.2021 Di 29 Sep 2020 - 6:05

Hallo,

die verzinkten Oberflächen gehen beim Ultraschallen und welchen Reiniger man verwendet mehr oder weniger weg.
Wenn die Schutzschicht weg ist, dann wars auch mit dem Rostschutz. Das Vergaserpaar sieht nach dem Reinigen zwar sauberer aus aber nach Jahren sind diverse Teile dann verrostet bzw. die Oberfläche sehr mitgenommen aus.

Aus dem Grund werden bei mir alle Bauteile gegen neu verzinkte ersetzt:

Vergaser und Ultraschall Img_6814

LG
Michael

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Beitrag von mattes-aus-aachen Di 29 Sep 2020 - 10:43

Hallo Michael, danke für den Hinweis. Vielleicht sollte man das auch im Archiv, in dem entsprechenden Beitrag erwähnen.

Je nachdem wie lang und dunkel der Winter wird, werde ich die Vergaser nochmals trennen. Jetzt gäbe es ja einen Anlass mehr das zu tun.
Da ich nichts über den Zustand der Filzdichtungen an den Achsen weiß und mich davor gescheut habe die verkröpten Schrauben an den Klappen zu lösen, wollte ich das Thema "falsche Luft" ins Frühjahr verlegen, wenn das Moped wieder läuft - könnte ja auch sein, dass alles dicht ist.

Auf der anderen Seite: Einfacher als jetzt wird es nicht mehr und Ersatz Filzdichtungen habe ich sogar mitbestellt...Gibt es einen Tipp, wie ich die vier Drosselklappen Schrauben am besten hinaus bekomme, werden diese dann duch neue ersetzt und zur Sicherung verklebt?

Gruß mattes

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Beitrag von Polierteufel ϯ 24.05.2021 Di 29 Sep 2020 - 23:07

Hallo Mattes,

das Wissen kann man da zwar erwähnen, hilft aber keinen der dann diverse Ersatzteile nur um ein paar Ecken bekommt und dann eventuell bekommt.

Die mysteriösen Filzdichtungen …

Mir stellt sich die Frage: Was hat diese für eine Funktion nach ca. 30-40 Jahren.

Luft abdichten?
Staubdichtend?
dichtend gegen was?
Schmierend?

Diese Filzdichtung hat nur eine Funktion??

Diese sorgt dafür, dass dort wo die Welle durchs Gehäuse geführt wird in der Bewegung nicht behindert wird, also gangbar gehalten wird. Man kennt unteranderem es beim Anlasser. Dort wird solch ein Reservat genutzt um Gleitmittel zu speichern.

In einem „geschlossenen“ System z.B.:  Anlasser oder ähnlichem Bremstrommelhebel und auch deren der Wellendurchführungen der Vergaser die dann extern wären, ist dies nur nach kurzer Zeit (geschätzt 10) Jahren ausgereizt!


Hinzu gibt es Wellendurchführungen die keine Dichtungen vorweisen.



Für mich haben diese Staub und Öl-Reserve keinen Einfluss auf Funktionalität der Vergaser, wenn sie zuvor 100% funktioniert haben nach 40 Jahren Trockenheit anschießend geölt werden.
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Beitrag von mattes-aus-aachen Mi 30 Sep 2020 - 9:54

Angeblich helfen Erfahrungen nur dem, der sie selbst macht - das zumindest erlebe ich (auch) bei meinen Kids. Was die Beschichtung der Vergaser Teile angeht, hätte ich mir aber auch vorstellen können von den Erfahrungen der Anderen zu profitieren. Zumindest die großen Teile hätte ich dann aus dem Becken gelassen und es erstmal mit einem Putztlappen versucht. Ich finde das Ergebnis jetzt auch gar nicht dramatisch, hätte mir aber die Überraschung beim ersten Vergaser- Schallen auch gerne gespart.

Zu den mysteriösen Filzdichtungen: Ich lese da zwischen deinen Zeilen, dass du sie nicht tauschen und nur mit ein wenig Öl / Fett arbeiten würdest? Ich habe sie ja bei mir rumliegen, wenn ich vorher wüsste, dass die Schrauben in den Klappen weder beim Ausbau, noch beim Einbau Ärger machen werden, dann ist der Aufwand sie zu tauschen ja gering. Aber auch das ist eine Erfahrung, die ich erstmal nicht unbedingt selbst machen wollte.

Über die Funktion der Vergaser kann ich leider keine Angaben machen. Ich habe das Moped mit wenig km (34.000), langer Standzeit, aber unvergammelt und nicht fahrbereit gekauft. Im ersten Schritt geht es jetzt darum das zu ändern (die Fahrbereitschaft) und günstige Gelegenheiten zu nutzen (zum Beispiel Filzdichtungen zu tauschen, wenn die Vergaser eh draussen sind). Ich bin mir nur nicht sicher, ob das gerade eine ist (?)

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Beitrag von Achim Grabbe Mi 30 Sep 2020 - 23:11

Die Filze sollen Nebenluft abhalten, sonst nix. Ist bei der CX wie bei der CBX das gleiche, schätze ich.
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Beitrag von mattes-aus-aachen Mi 30 Sep 2020 - 23:33

Stellt sich mir immer noch die Frage: Auf Verdacht tauschen, weil die Dichtungen hier rumliegen und die Vergaser eh draussen sind oder lieber (erstmal) lassen, weil die Verschraubungen der Achsen mit den Klappen doch nicht so ganz einfach zu lösen sind. Normalerweise würde ich nicht zögern und die paar Schrauben eben rausdrehen, aber vorher fragen kann ja nichts schaden...

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Beitrag von BerndM Do 1 Okt 2020 - 16:22

Ich habe die Filzdichtungen noch nie getauscht, trotz einiger Vergaserrenovierungen. Ohne die Drosselklappen zu lösen kann man die Wellen nicht
ziehen um an die Filzdichtungen zu kommen. Bzw. für Penible, speziell den Wellenstummel auf der Gaszugseite linker Vergaser.
Rechts könnte man den Filzring rauspoppeln und den neuen aufschneiden und um die Welle schieben.
Klappen demontieren meint die Verstemmung, siehe Rückseite der Klappen, der kleinen Befestigungsschrauben abzutrennen damit die Schräubchen
entfernt werden können. Filzring fetten und tauschen dürfte Kinderkram sein. Jetzt kommt aber die zweifelsfreie Ausrichtung der Klappen und die
Sicherung der Schrauben. Sichern insofern das sie sich garantiert nicht lösen und durch ein Einlassventil in den Verbrennungsraum gelangen oder
Ventil und Ventilsitz zerschlagen.
Also Schraubensicherung endfest oder längere Schrauben einsetzen die man vorher geschlitzt hat um sie nach dem Einschrauben auseinander zu drücken.
Und wieder kürzen damit sie den Strom des Gemischs so wenig wie möglich durcheinander wirbeln.
Jeder wie er mag oder es sich zutraut.

Gruß
Bernd
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Beitrag von Kathomen99 Do 1 Okt 2020 - 16:44

Ich habe mal 2 BMW / Bing-Vergaser überholt, da sind es Schräubchen die am Ende hohl sind. Die werden dann mit einem Körner aufgeweitet.


Zuletzt von Kathomen99 am Do 1 Okt 2020 - 17:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von mattes-aus-aachen Do 1 Okt 2020 - 16:52

Hallo Bernd,

Danke! Im Grunde schreibst du das, was ich hören wollte. Einerseits denke ich, dass ich das schon hinbekommen würde - das Risiko eines Besseren belehrt zu werden und so ganz nebenbei eine wahrscheinlich intakte Vergaserbatterie zu verschlimmbessern.... Zudem sind die Ventile gerade so schön eingeschliffen, wäre schade da eine Schraube durch zu werfen. Ich lasse es erstmal, lege die Filzdichtungen irgendwo hin, wo ich sie 2021 evtl. wieder finde.

Noch zum Thema Beschichtung und Ultraschall: Ich habe gestern abend noch bei Youtube einem Schrauber zugesehen, wie der seine Dreikolben Bremsanlage einer Honda im Ultraschall Bad gereinigt hat. Auch der vermisste hinterher die Beschichtung auf den Bremskolben (ich hätte gedacht, die sind nur blank und glatt poliert...) und auch teilweise die Oberfläche des Bremssattels. Meiner Meinung nach kein unerfahrener Schrauber, seine Überraschung klang glaubhaft. Die Revision der Bremsen habe ich auch noch vor mir, bis vor kurzem hätte ich auch nicht gezögert alles erstmal porentief sauber zu schallen - jetzt greife ich lieber wieder auf den Lappen zurück.

Gruß aus Aachen, mattes

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