Drehmomente

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Beitrag von CXologe Do 31 März 2022 - 11:22

Manche Schrauben/ Muttern erfordern besondere Verrenkungen, wenn man
mit dem Drehmomentschlüssel arbeiten will. Ich verwende alternativ dann einen Ring-Gabelschlüssel,
an den eine Kofferwaage gehängt wird. Vorteil gegenüber der Federwaage:
sehr griffgünstig, einfach und genau abzulesen, bis 50 kg verwendbar.
Das reicht je nach Schlüsselgröße für über 100 Nm.
Die Dinger kosten nicht die Welt.


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Beitrag von Siggi Do 31 März 2022 - 12:36

Wenn man 50 Jahre schraubt, sind meine Finger der beste Drehmomentanzeiger. Nur die Radschrauben am Auto ziehe ich mit einem Drehmomentschlüssel an, am Motorrad habe ich ihn noch nie einen gebraucht.
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Beitrag von Kallebadscher Do 31 März 2022 - 12:43

hy

sorry.....wie willst du mit der Waage nenborrekten Drehmoment messen ?

Hast du ne Tabelle in die du dann die Länge des Schraubenschlüssels übernimmst ?

ein 15cm langer Ringschlüssel oder n 25cm langer .......macht schon n rießen Unterschied

oder steckst du immer eine 1m Verlängerung drauf um auf korrekte Werte zu kommen ?

Nenee.....das ist ne unpraktische Behelfslösung

allerhöchstens tauglich um nen Drehmomentschlüssel zu "eichen"

da wo man nicht mit dem Drehmomentschlüssel hinkommt da reicht echt n bisschen Gefühl in den Fingern


Gruß
Tom

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Beitrag von CXologe Do 31 März 2022 - 13:39

Ihr müßt das nicht so machen! Von mir aus könnt Ihr auf eure Weise glücklich sein.
Hinweis an Kallebadscher:
Schlüssellänge von Schraubenmitte bis Ansatz des Zuggurtes z.B. 17 cm, gefragt sind z.B.
3,5 kpm (=35 Nm) >  3,5 / 0,17 = 20,6 kg , so stark mußt du ziehen.
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Beitrag von f104wart Do 31 März 2022 - 13:54

CXologe schrieb:Ihr müßt das nicht so machen! Von mir aus könnt Ihr auf eure Weise glücklich sein.

Na, na, na, wer ist denn da gleich eingeschnappt?  Laughing


Dein Improvisationstalent in allen Ehren, natürlich kann man das, wenn man einmal im Jahr eine Schraube anziehen muss, so machen.

Eine praktische Lösung, wie Tom das meint, ist das aber nicht.  Wink



Genau so zweifle ich Siggi's "KnackimHandgelenk" an, wenn es wirklich um exakte Drehmoment- bzw. Vorspannwerte geht.

Aber wie Du schon sagts: Das muss jeder selber für sich entscheiden.

Und so lange keiner von Euch meinem Moped damit nicht zu nahe kommt, ist alles gut.  Very Happy



...Etwas anderes ist es, wenn man zum Beispiel nach dem Radwechsel das Radlagerspiel eines Kegelrollenlagers einstellen will. Hier findet die Anwendung einer Federwaage sogar bei Flugzeugfahrwerken Anwendung. Dann ist aber der Hebelarm bekannt und die Zugkraft steht im Wartungshandbuch.
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Beitrag von kalle. Do 31 März 2022 - 14:14

Ich bin da ja eher geteilter Meinung. Früher habe ich nur einen großen Drehmomentschlüssel für ab 60NM besessen und kleinere Schrauben nach Gefühl angezoen. M6 und M8 habe ich eher zu fest und noch kleinere Schrauben eher zu lasch angezogen und bin damit meistens gut gefahren, habe aber auch immer mal was beschädigt. Jetzt, mit Drehmomentschlüsseln in drei Größen, habe ich nicht unbedingt weniger kaputt gemacht. Größere Schrauben haben sich teilweise nach einiger Zeit wieder losvibriert und kleinere wurden teilweise viel zu fest angezogen, weil man für verschiedene Bedingungen teilweise sehr unterschiedliche Drehmomente braucht. Gewindelänge in Stahl oder Alu, Gewindesteigung, geölt, trocken oder mit Montagepaste... Das ist alles ziemlich verwirrend und man kann sich schon mal mit der richtigen Tabelle vertun. Da aber der Griff von Drehmomentschlüsseln wesentlich länger als der von einer 1/4 zoll Knarre ist, gehen nicht sofort die Alarmglocken an, weil das gewohnte Gefühl für die Schraube verfälscht wird.
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Beitrag von f104wart Do 31 März 2022 - 14:32

Also ich arbeite auch mit Drehmoimentschlüsseln in unterschiedlicher Größe, wobei der kleinste eine Spanne bis 15 Nm hat und kaum länger ist als eine 1/4"-Ratsche.

Wichtig für eine haltbare Verschraubung ist nicht alleine das Drehmoment, sondern die damit erzeugte Vorspannkraft der Schraube. Und die ist abhängig vom Drehmoment UND dem Reibwert.

Drehmomentangaben und die daraus resultierenden Vorspannkräfte im Werkstatthandbuch beziehen sich auf neue und geölte Schrauben. Gefettete Schrauben (z.B. mit Kupferpaste) verfälschen die Vorspannkräfte genau so wie trockene und korrodierte Schrauben.

Beruflich musste ich in regelmäßigen Abständen Schulungen machen, in denen der Gebrauch eines Drehmomentschlüssels trainiert und zertifiziert wurde.

Wir müssen hier bei unseren mopeds ja keine Raketenwissenschaft daraus machen, über die grundlegenden Zusammenhänge aber sollten wir schon Bescheid wissen.


Ich bin in meiner Werkstattpraxis dazu übergegangen, eigentlich alle Schrauben mit Drehmoment anzuziehen. Einfach deswegen, weil es schneller und sicherer ist.

Vorher reinige ich die Schrauben mit einer in die Bohrmaschine eingespannten Messingdrahtbürste und sprühe sie dann mit WD40 ein. Das ergibt einen leichten Ölfilm und einen Reibwert, der in etwa dem einer neuen Schraube entspricht.

Wenn ich zum Beispiel den vorderen oder hinteren Motordeckel montiere, drehe ich alle Schrauben zunächst mit dem Akkuschrauber rein. Je nachdem, welchen Durchmesser die Schrauben haben, stelle ich dazu die Rutschkupplung strammer oder weniger stramm.

Danach ziehe ich die Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel nach. Da die Schrauben dann schon gleichmäßig vorgespannt waren, erkenne im am Drehwinkel sofort, on eine Gewinde noch gut oder schon weich ist.

Mit dieser Vorgehensweise bin ich wesentlich schneller als wenn ich die Schrauben einzeln von Hand und mit Gefühl anziehen würde.
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