Winterprojekt

Es macht halt Spaß!



CX500 PC06, Bj. '84, 84 tkm, Keim-Verkleidung, stand seit mindestens 2015. Zwei Vorbesitzer haben nur gekauft, aber nie zugelassen; davor in guter Pflege, Lack 2,0.



Temperaturanzeige Kühlwasser fehlt, wird nachgerüstet.

Plan: komplett zerlegen, prüfen, KWZ nach Waterbrunn mit Öffnen des Motors und ggf. Überholung
der Zylinderköpfe zzgl. Thematik Steuerkette; mal schauen, was sich ergibt; 48 PS-Drossel einbauen,
Stahlflex an die Bremsen (Scheiben noch sehr gut).
Jüngster Reifen aus 2001 noch 50% > beide tauschen.

Dann wieder auf die Straße bringen und anbieten.

CX500 PC06, Bj. '84, 84 tkm

Sagt Dir das was?

Bei mir fangen da alle Alarmglocken an zu läuten.

Sicher sagt mir das was, aber der hintere Deckel war schon offen, die originale schwarze
Dichtung ist durch eine hellgrüne (Athena) getauscht; das lässt hoffen....
So wie ich die Briten kenne, würden die jetzt sagen: no risk, no fun !  
Ich werde weiter berichten.

...die originale schwarze Dichtung ist durch eine hellgrüne (Athena) getauscht; das lässt hoffen....

Wenn das bei 75tsd gemacht wurde ist es genau so schlecht, als wäre es gar nicht gemacht.


So wie ich die Briten kenne, würden ich jetzt sagen:
"Your engine, your decision!"

f104wart schrieb:CX500 PC06, Bj. '84, 84 tkm

Sagt Dir das was?

Bei mir fangen da alle Alarmglocken an zu läuten.

Hallo, ist das ein Insider? Jetzt bin ich neugierig.

Na ja, als "halber Insider" weiß man, dass eine PC 06 einen Automatischen Steuerkettenspanner hat.

Damit Du zum echten(!) Insider wirst, musst Du einfach nur
den Link in meiner Signatur zum Thema "Automatischer Steuerkettenspanner" anklicken.

Erste Ernüchterung, die hintere Querstrebe unter der Sitzbank ist rechts lose. Die Schweißraupe liegt vor der Blechkante, die zunächst offenbar nur durch zwei Heftpunkte gehalten war > Honda-Schlamperei.



Schalldämpfer und Krümmer waren in wenigen Minuten demontiert, da alle Schrauben und Dichtungen brav
mit Kupferpaste versehehn waren. Der Sammler wird wohl in den Schrott wandern, da kommt wieder der
originale dran.



Der Stecker im Generatorkabel zum Regler ist heftig verschmort, hat seinen Dienst verweigert.
Herr Ohm läßt grüßen.

Mein Motorwägelchen leistet wieder gute Dienste. Der Wagenheber paßt drunter und ich muß nur kurz
beim Absenken mit einer Hand die Balance halten, dann steht der Motor gleich sicher auf 4 Rollen und
kann beliebig verfahren werden.

Respekt!
Das ist eine sehr sinnreiche Konstruktion.
Ich schätze da werde ich ein wenig drüber nachdenken in wie weit ich diese Konstruktion
für den Motor meiner Walküre übernehmen kann!

Hallo EO,
das freut mich sehr!!!
Aufpassen: die Kanthölzer sind oben mit je 2 Blechwinkeln an die Platte geschraubt, damit die
nicht längs oder seitlich wegknicken. Bei deinem schweren Motor würde ich auch aussen noch eine Lasche
vorsehen.

Je eine lange Schloßschraube durch da knickt nichts mehr weg, da sind dann die Rollen auch gleich an je einer Ecke verschraubt.

Weiter geht's!


So einen Schlauch kann man auch zu Tode klemmen, der muß keine 10 bar dichten!


An einem Motor zu schrauben ist ganz nett. An einem [u]sauberen[u] Motor zu schrauben ist geil.


Kaum Einlaufspuren an den Kipphebelwellen, wurden offenbar schon mal getauscht.


Die Einstellschrauben sind fällig. An den Ventilen gibt's auch ein wenig Pitting.


Fehlalarm! Die Alarmglocken können wieder eingepackt werden. Die Kugel ist noch 11mm vom
Sperrstift entfernt, also grob auf halbem Weg. Der Motor dürfte somit 20 - 25 tkm seit der letzten
Überholung haben. Die Zylinder sehen auch noch bestens aus. Uff!

CXologe schrieb:Kaum Einlaufspuren an den Kipphebelwellen, wurden offenbar schon mal getauscht.

Und wie sehen die auf der Unterseite aus? Besonders auf der Seite, wo die Stößelstangen von unten dagegen drücken. Also genau auf der anderen Seite als da, wo Du sie rausgedrückt hast.  

...und nach dort sollten sie auch generell heraus gedrückt werden,
damit die Kanten der Ausfräsung an den Wellen die Lager in den Kipphebeln nicht beschädigen.  

CXologe schrieb:Fehlalarm! Die Alarmglocken können wieder eingepackt werden. Die Kugel ist noch 11mm vom
Sperrstift entfernt, also grob auf halbem Weg.

Nicht so (vor)eilig, junger Mann. Das, was Du da misst, ist nämlich Mist.

Auf Deine Weise misst/berechnest Du nämlich nur, wie weit der Spanner noch ausfahren kann und damit den Erhaltungszustand der Steuerkette, aber nicht den des Spanners!

Um den Spanner wirklich beurteilen zu können, muss er nämlich ausgebaut werden. Worauf Du dann achten musst und welches Maß dafür wirklich von Bedeutung ist, ist hier beschrieben.



...Und wenn Du so starke Pittingbildung an den Einstellschrauben hast, dann sind mit ziemlicher Sicherheit auch die Ventilschaftenden schon eingeschlagen und sollten nachgeschliffen werden.

Hallo Ralf,

entspann dich! Warum freust Du dich nicht mit mir, daß ich jetzt die dritte CX wieder
auf die Straße bringe und diese wahrscheinlich sogar vor dem Schrottplatz rette?

@CXologe, drei Stück zurück auf die Straße gebracht? Was denn so? Auch eine C dabei?

Ich bin völlig tiefenentspannt und freue mich riesig, dass Du so viel Spaß am Schrauben hast und ein weiteres Projekt in Angriff genommen hast.

Ich wollte Dich nur darauf hinweisen, dass das, was Du gemessen hast, eben nur die halbe Wahrheit ist.

Und darf ich Dich nicht auch darauf hinweisen, dass Du Dir mit den Kipphebelwellen die Lager beschädigen kannst, wenn Du sie zur falschen Seite hin raus drückst oder rein schiebst?

Warum freust DU Dich nicht, wenn Du solche Tipps bekommst? Oder möchtest Du das nicht?

ICH würde mich freuen, wenn die Wellen auch unten keine oder nur geringe Einlaufspuren haben und man sie über kreuz tauschen könnte, der Steuerkettenspanner spielfrei ist und die Ventilschaftenden nicht eingeschlagen wären.  


...Und ich freue mich, dass der Spanner schon die obere Ölbohrung hat. Dann musst Du nämlich nur den Druckpilz tauschen, um eventuell das Spiel auszugleichen und sparst die Fräsarbeiten.

Reisender schrieb:@CXologe, drei Stück zurück auf die Straße gebracht? Was denn so? Auch eine C dabei?

Langsam, langsam, bevor ein Gerücht entsteht! Zwei sind auf der Straße, ein Tourer und eine Euro,
die dritte ist in Arbeit, wieder Euro. Mit der C hab ich's nicht so.

Ich hab den Motor schön.



Dazu gehören auch schöne Embleme. Leider habe ich zur Renovierung der Schilder nur 2 Beiträge
gefunden und möchte nun meine Methode vorstellen:
Ein Bad in Aceton löst den alten Lack und entfettet. Klar, Abbeizer geht auch, je nach Vorliebe.
Mit Aceton: Handschuhe tragen (z.B. Einmalhandschuhe Nitril)! Das Zeug geht  heftig an die Haut.



Ein Stück glatten, fusselfreien Stoff auf die Werkbank aufspannen und gleichmäßig mit Fett bestreichen.



Das Emblem wird von Kante zu Kante auf dem Stoff abgewälzt und die erhabenen Flächen werden eingefettet.
Jetzt Vorsicht, dass kein Fett durch Berührung in die tiefer liegenden und zu lackierenden Flächen gelangt.
Dann ab in die Spritzkiste. Ich habe 4 dünne Übergänge mit Ablüftpausen von 1-2 Minuten gespritzt und
jeweils die Embleme um 90° gedreht, um Spritzschatten zu vermeiden.



Mit einer Plastikspachtel wird am nächsten Tag der Lack auf den erhabenen Flächen ganz einfach abgerubbelt.



So sieht's dann aus.

Morgen passiert's !



Eine Mutter M10x1,25 fehlt noch, die alte ist unbrauchbar. Zum Glück habe ich einen gut sortierten
Schraubenhändler vor Ort.

Regenwetter, Zeit für eine Nachlese:
die hintere Bremszange hat neue Kolben bekommen.
Für den Einbau habe ich ein Rohrstück auf den passenden Innendurchmesser
des Kolbens abgedreht. Damit läßt sich das Einschieben gefühlvoll und problemlos
erledigen, Sekundensache.

Es waren noch die alten Lenkkopf-Kugellager verbaut, die sollten natürlich raus.
Am nackten Rahmen war schnell das Ergebnis eines Umfallers zu sehen.
Die Auswirkungen wären nicht so gravierend gewesen, hätte Honda, wieder mal,
fachgerechte Schweißnähte fabriziert. An der einen Seite des Lenkanschlags war die
Schweißung nur aufgeklebt und in der Länge ungenügend. So hat sich beim Schlag eine Hebelwirkung
ergeben, die zur Verformung des Rohrendes führte. Glücklicherweise war der tieferliegende,
eigentliche Sitz des Lagerringes kaum betroffen.





Ich habe mir ein massives Werkzeug mit einer Stützseite und einer Drückseite gedreht, leicht
konisch angefeilt und eingetrieben, auch mit Blechbeilage. Ziel war, eine Einengung von
0,30 mm rückgängig zu machen. Der Patient hat überlebt! Der neue Sitzring konnte
eingebaut werden.

Ist doch etliches passiert. Gefällt mir.

Gruß Bernd

CXologe schrieb:... hätte Honda, wieder mal,
fachgerechte Schweißnähte fabriziert.

Das Problem ist nicht die Schweißnaht, sondern das Anschweißen des Lenkanschlags direkt am Lagersitz.

Das hat zur Folge, dass kein(!) Lagersitz, auch wenn der Anschlag nicht eingerissen ist, wirklich rund ist. Und auch die Verformung durch den Unfall ist darauf zurück  zu führen, und nicht, weil die Schweißnaht eingerissen ist.

Auch der nachgerichtete Lagersitz wird nicht 100%ig rund sein und den Aussenring des Lagers verformen.

Besser ist es, den Sitz etwas aus- oder das Lager auf Untermaß zu schleifen und den Aussenring einzukleben.
Guckst Du auch bei Emil Schwarz

Links fehlt die Schweißnaht, die rechts vorhanden ist.

Nach der Revision der Prolink-Hebelei habe ich mir noch das Federbein vorgenommen;
Reinigen, Dichtigkeit prüfen, Ölwechsel.
Ich habe dazu einen Pressenrahmen zusammengeschweißt, in den ich mit Hilfe des Wagenhebers
das Federbein zusammenfahren konnte. Die zunächst reichlich instabile Kombination wird durch die
Dachlatten zur Führung des Federbeins stabilisiert; ohne knickt die Sache aus.
Maximaler Federweg laut Werkstatthandbuch (WHB) sind 43 mm.
Wie auf Seite 14-13 dargestellt, wurde das Federbein mit dem Druckschlauch oben eingespannt.
An eine Entleerung war bei dem geringen Federweg nicht zu denken!
Aus Erfahrung mit anderen hydraulischen Federbeinen habe ich dann die Chose umgedreht, Schlauch nach
unten, und siehe da, mit 4-5 langsamen Hubzyklen (rauf und runter) war leer. Gemäß WHB wären jetzt 135 ml Ölinhalt zu erwarten gewesen. Herausgekommen sind 300 ml.
Das sind genau die 300 ml, die man zunächst bei Wartung des Federbeins einfüllen soll, um den Simmerring herauszudrücken. Das hat also jemand gemacht und anschließend versäumt oder wegen der meiner Meinung nach falschen Darstellung im WHB den richtigen Ölinhalt von 135 ml durch Ablassen der Mehrmenge nicht hergestellt.
Ich habe dann also 300 ml frisches ATF eingezogen und 165 ml rausgedrückt, damit war auch eine Spülung
erledigt.
Neugierig geworden, habe ich auch das Federbein meiner roten Euro ausgebaut, weil mir die Federung
immer sehr hart vorkam und kaum ein Luftpolster eingedrückt werden konnte.
Ahnungsvoll habe ich dann die Geschichte mit dem Druckschlauch oben eingesetzt.
Und tatsächlich kam bei der ersten kleinen Bewegung nur Öl aus dem Schlauch, nicht
mal Schaum , geschweige denn Luft > umgedreht, entleert > 400 (!!!) ml entnommen.
Jetzt war alles klar, das war die ul(k)timative Rennstreckeneinstellung.
Also wieder 300 ml rein, 165 raus, eingebaut , 2 bar Druck drauf, gefahren, TOLL!
Schon beim Draufsitzen hat da tatsächlich was gefedert, unglaublich
PM, wer bei seiner Euro/GL Bedarf hat und keinen Pressenrahmen hat/bauen will/kann.