Drehzahl schwankt bei warmem Motor

Moin zusammen,
ich bitte um Ratschläge aus euren hochgeschätzten Glaskugeln um den Weg der Fehlersuche vielleicht etwas abzukürzen. Zu meinem Moped: es ist eine CX500C, 37kW, Bj 81, NEC gezündet. Hab sie vor 5 Jahren gekauft (lief damals bis auf die LiMa einwandfrei) und dann auseinander-, um- und wieder zusammengebaut. Neben optischen Änderungen wurden folgende Sachen getauscht: LiMa, Steuerkette und Spanner, Kerzen und nahezu alle Dichtungen. Vergaser wurde in ner Fachwerkstatt ultraschallgereinigt, neu bedüst und abgedichtet. Die Schieber sind auch gefettet. Sprit und Filter sind neu.
Nach dem Zusammensetzen Ende letzten Jahres zeigt sich nun folgendes Problem: wenn sie kalt ist startet sie sofort und läuft ruhig, dreht hoch - alles top. Aber je wärmer sie wird umso schlimmer wird’s und die Leerlaufdrehzahl fängt an zu schwanken. Wenn ich sie auf rund 2.500 hoch stelle wird sie so halbwegs gehalten aber da drunter fällt sie ständig ab bis sie ausgeht. Sie lässt sich dann auch schwieriger starten und dreht auch etwas mühsamer hoch. Hab den Ansaugtrakt mit Bremsenreiniger abgesprüht - da ändert sich die Drehzahl nicht. Scheint dicht zu sein.
Was würdet ihr denn als nächstes prüfen???

Gruß
Stefan

Moin,

das kommt mir bekannt vor... hatte ich vor Jahren auch.

Trotz Ultraschall (siehe Bild) war noch "Siff" drinne:



Synkroniseirt sind die Vergaser ebenfalls ?
Ist nämlich ne Fuckelarbeit, aber mit Mühe bekommt man das hin mit Verwendung der Synkronisationsuhren.

Schieber gefettet ???

Ähm... hochgeschätzte Glaskugeln  

Unnötiges Zitat entfernt

Ja, an den Schiebern ist nen Tropfen Ballistol (Tipp hier ausm Forum).

Synchronisiert hab ich die beiden auch - das ist allerdings schon rund 2 Jahre her. Wenn ich so drüber nachdenke fällt mir auf, das der Motor damals auch noch besser lief. Danach wurde aber am Motor nix weiter gemacht, nur an der Optik...  

Ok - dann setze ich mich nachher mal ran, hol den Vergaser nochmal raus und lass ihn nochmal reinigen.

Danke erstmal!
Falls die Glaskugeln noch andere Tipps ausspucken - immer her damit!  

@kay : Schieber gefettet ???
Genau das habe ich mich auch gefragt.
Diese sowie die Dome werden nicht gefettet, sondern peinlichst gesäubert und höchstens mit ganz wenig PTFE oder Silkonspray geschmiert.
Nach dem Zusammenbau auf Leichtgängigkeit prüfen indem man die Schieber mit dem Finger hochschiebt, diese müssen schnell wieder runtergleiten.
Ballistol würde ICH nicht nehmen. Sprüh mal eine kleine Menge in eine Ecke und warte ein paar Tage, dann siehst du wie das eindickt.

Bevor du den Gaser weggibst lies dir im Archiv des Technikbereichs die Vergaserei vom Brummbaehr durch.
Ich meine gemeinsam kriegen wir das hin.

Noch ein unnötiges Zitat entfernt

OK - hatte den Tipp mit dem "Fetten" ja hier ausm Forum. Brachte aber auch keinerlei Änderung im Verhalten des Motors.

Hab das Archiv eben überflogen - da gibts ja doch nen ganzen Haufen an Fehlerquellen die so'n Vergaser so produzieren kann.
Ist für mich leider Neuland aber ich bau den nachher mal aus und versuch mal, mich mit der Technik Stück für Stück vertraut zu machen.

Hallo,
ich war das mit der Information Silikonöl oder Ballistol. Ballistol ist ein nicht harzendes Universalöl. Das verwende ich um Schieber gegen Schwergängigkeit auch bei längerer Lagerzeit zu schützen. Aufsprühen und
über den Umfang mit dem Finger verteilen. Es macht was es soll.
Gerade noch einmal an allen Vergasern die Schieber im Regal geprüft. Alle reagieren gleichmässig und spontan.

Ich gehe auch von Restdreck analog Kays Darstellung aus. 2.500 U/ min
ist nicht der Bereich der Drehzahlbereich offener Schieber.

Gruß
Bernd

superfly schrieb:OK - hatte den Tipp mit dem "Fetten" ja hier ausm Forum.

Es gibt im Forum keinen Tipp, dass die Unterdrückkolben gefettet werden sollen.

Sie mit Ballistol oder PTFE-Trockenschmierstoff einzusprühen hat nichts mit Fetten zu tun. Fetten und Schmieren sind zwei Paar Schuhe.


Die meisten Fehler werden beim Ultraschall-Reinigen gemacht. Die Dinger werden ins Bad geschmissen, der Schmutz löst sich und trocknet an den Stellen, die man mit Druckluft nicht erreicht, wieder an. Dann war das ganze Prozedere für die Katz.

Wenn man das ordentlich machen will, dann braucht man zwei Bäder. Das eine, um den Schmutz anzulösen und den groben Dreck zu entfernen, und das zweite zum "Klarspülen". Und nur weil eine Werkstatt so ein Ultraschallbad in der Ecke stehen hat und nen Arsch voll Geld dafür verlangt, ist es noch lange keine "professionelle Reinigung".

Vorneweg, das ist kein Ballistol Bashing,
ich verwende es selbst auch, aber nur zur Herstellung von Pflastermilch für das Vorderladerschießen und als Mittel zum Zwischenwischen dabei, und wegen seiner Blei lösenden Wirkung.

Es besteht aus
Weißöl, in Volksmund auch Nähmaschinenöl genannt, zum schmieren und konservieren
Alkohole, zum Desinfizieren
Alkalisalze der Ölsäure, damit sich diese mischen lassen

es hat eine schmutzlösende und wasserverdrängende Wirkung und ist aber auch durch Wasser abwaschbar

sein ph Wert von ca 8 (wegen der Alkalisalze) macht es bedenklich für Messing und Kupfer wegen der oxidierenden Wirkung.

Aluminium wird erst ab ca. ph 9 angegriffen.

Mein Fazit ist deshalb reines Weißöl wäre für die Konservierung besser geeignet.

Könnte es nicht auch an den Zündspulen liegen?

Servus aus der Oberpfalz .
Ich hatte bei meiner cx500c letztes Jahr das gleiche Problem . Wilde Leerlaufschwankungen bis der Motor ausging und nicht mehr startete .
Habe die CDI durch Ignitech ersetzt und auch zwei neue Zündspulen verbaut .
Meine Eiserne Lady (englische Version mit Meilentacho) ist danach auf Anhieb gestartet und läuft besser als je zuvor .

Ich denke auch, dass es eher in diese Richtung geht.

Fehler, die Temperaturabhängig sind, sind meistens im Bereich der Zündanlage zu finden.


Das Moped ist allerdings NEC-gezündet. Da wird eine Ignitech nicht weiterhelfen.

Ich würde bei den Kerzen anfangen und mich über die Kerzenstecker zu den Zündspulen vorarbeiten.


Was beim NEC-Motor natürlich auch noch sein kann, ist ein defekter Zündversteller, wobei ich da aber keinen Zusammenhang zu der Temperatur sehe.

Gotti schrieb:Servus aus der Oberpfalz ........

Auch Servus aus der Oberpfalz, genauer gesagt aus Weiden, wo bist du daheim?

Münchshofen

Hallo zusammen,

Ich konnte mich jetzt endlich mal an die CX setzen und weiter testen. Ich habe mir nen anderen vergaser besorgt aber der Fehler ist geblieben. Sobald sie warm ist (Öl ca 50 grad) müsste ich die Standgasschraube Stück für Stück weiter rein drehen um sie am tuckern zu halten. Hab heute mal etwas länger getestet und da ist mir noch was aufgefallen — die Batterie macht irgendwie parallel schlapp! Irgendwann schafft sie es nicht mal mehr, den Anlasser zu drehen. Kann das Problem irgendwie mit dem Ladestatus der Batterie zu tun haben und gar nicht mit der Temperatur des Motors? Hab sie grad 15min geladen (Batterie ist 1Jahr alt) und da lief sie wieder kurz „normal“ trotz noch warmem Motor.

Ergänzung: der neue Vergaser soll frisch gereinigt und revisioniert sein, jedoch noch nicht neu synchronisiert.

Noch ne Frage - beim Ausgehen krachts ab und zu ganz schön im Bereich des Anlassers, der Freilauf ist dabei auch gelegentlich noch zuhören. Ist das normal?

VG

Die NEC-Zündung benötigt natürlich die Batterie(lade)spannung.
Ist die Batterie zu schwach und die Lima liefert nicht genügend "Strom", so ist der Zündfunken zu schwach.

Für mich höhrt sich das an, als wenn die Lima bei niedriger Drehzahl nicht genug "Saft" liefert.
Könnte aber auch ein Kontaktproblem sein.
Kontrolliere mal die Hauptsicherung. Oftmals leiten diese nur noch aus Gewohnheit und zerbröseln wenn man da mal dran wackelt.
Und dann mal die Ladespannung an der Batterie messen wenn der Motor läuft.

Viel Erfolg

LiMa und Hauptsicherung sind neu, die Batterie kein Jahr alt. Die Ladespannung messe ich morgen mal - bei meinem Voltmeter ist die Batterie auch grad alle

Batterie kein Jahr alt ist kein Argument, die können schon von der Fabrik aus defekt sein. Aber ein guter Ansatz, die Spannung zu überwachen, wenn die zu niedrig ist, ist bei NEC ein komischer Motorlauf plausibel.
Achim

Hab jetzt den Ladestrom gemessen - NIX! Nach Ursachenforschung habe ich gesehen, dass das Massekabel unterm Sitz fehlte - das wurde beim Heckumbau in der Werkstatt meines Vertrauens mal eben wegrationalisiert… danke dafür!!
Kabel wieder angeklemmt und siehe da - Ladestrom da und die starken Schwankungen sind weg. Ganz rund läuft sie noch nicht - werde mal die Vergaser synchronisieren und schauen ob das Abhilfe schafft.
Ich finde so im Stand säuft die irgendwie sehr viel. Schätze so 0,5 Liter auf 30 Minuten. Weiß jemand ob das so im Rahmen liegt??
Danke erstmal bis hierhin für die ganzen Tipps!!!

@superfly
Ich finde so im Stand säuft die irgendwie sehr viel. Schätze so 0,5 Liter auf 30 Minuten.

Für den ersten halben Liter ist das recht langsam, auf die Dauer ist es schon viel, nach zwei Stunden muss ich mich dann meistens hinsetzen

Ansonsten bin ich noch nie so lange im Stand gefahren

superfly schrieb:Ich finde so im Stand säuft die irgendwie sehr viel.

Na ja, da ist ja auch der Luftwiderstand deutlich höher.

. Wenn das die Lösung wäre im Stand zu fahren um einem hohen Spritverbrauch entgegen zu wirken würde ich es machen.  
Ernsthaft. Nein, ist es wohl nicht. Passt schon. Hat dein Auto eine kontinuierliche Verbrauchsanzeige ? Bei einem Stop sollte diese auch auf Liter / Stunde umschalten. Da geht es auch schon mal auf 2 ltr. / Std.
Ich hätte doch eher Bedenken, trotz Wasserkühlung, das dem Motor zu warm wird. Auf jeden Fall die Temperatur-
anzeige beim Synchronisieren im Auge behalten, wenn das Synchronisieren bei Dir so lange Zeit in Anspruch nimmt.

Gruß
Bernd

Ok. Danke für den Tipp.