Ignitech- Zündung in eine CX500EuroSports einbauen

Hallo Freunde der "Güllepumpe",

ich bin sehr neu in diesem Forum,
wohne im (wunderschönem) Vogtland, bin Rentner und hatte bisher 2 CX500Costum als Teilespender gekauft, aber dann doch wiederhergerichtet für mich und meine Frau und nach einigen Jahren intensiver Nutzung aus damals zeitlichen Gründen wieder an einen jungen Liebhaber für Oldtimer nebst einer ZZR600 verkauft. Alle drei Maschinen waren in einem optisch und technisch guten Zustand und zugelassen plus TÜF. Bei 2.000 Eus hat der junge Mann Purzelbäume geschlagen und wir hatten uns ebenfalls für ihn gefreut.

Ich hatte aber noch eine CX500 EuroSports, optisch wiederhergerichtet, aber mit Wasser im Öl und einer unbefriedigenden Fahrleistung. die hab ich vor eienem Jahr wieder auseinandergebaut und die Wasserpumpe neu gedichtet.

Jetzt hatte ich sie im halb zusammengebauten Zustand starten wollen, aber außer gelegendlichen Zündknallern geht nichts los. die Kerzen sind naß, da der Vergaser ebenfalls überholt wurde und die neuen Zündkerzen zeigen kräftige Funken.

Meine IGNITECH- Zündungen mußte ich in den anderen beiden CX550C´s verbauen, würde aber versuchen, noch eine zu kaufen und an der Eurosports einbauen, wenn ich wüßte, wie. Kann mir hier jemand Tipps geben (oder gab es dazu bereits einen Beitrag, den ich übersehen habe?), da die Zündung bei dieser Maschine sich ja deutlichst von der der CX500C unterscheidet, zumal ich wahrscheinlich bei der Fliehkraftzündzeitverstellung ein Problem verursacht habe.
Ein Werkstatthandbuch (Grün) zur EuroSports besitze ich.

Axel

Hallo Axel,

erstmal herzlich willkommen in der Anstalt und auf ein angenehmes Miteinander.  



Das hört sich alles irgendwie nach einer wilden Baustelle an. WaPuDichtung hast Du, wie Du sagst, schon gemacht, aber ich denke, es gibt da noch mehr Handlungsbedarf.


...Bist Du sicher, dass das Wasser im Öl wirklich nur von der WaPuDichtung her kam? Was hast Du in diesem Zusammenhang alles neu gemacht?

Was ist mit dem automatischern Steuerkettenspanner? Was hat der Motor denn runter?

Du schreibst, Du hast das Moped "optisch wieder hergerichtet". ...Sorry, wenn ich das so direkt sage, aber man fängt bei einem 40 Jahre alten Moped nicht bei der Optik an, sondern bei der Technik!
Das Zauberwort ist der KWZ, der "Kontrollierte WartungsZustand". Und da müssen wir irgendwie hin kommen.  


...Hattest Du, was eigentlich nicht nötig ist, die Zündungsplatte ausgebaut, als Du die WaPuDichtung erneuert hast?

Hast Du jetzt vielleicht die linke und rechte Zündspule vertauscht und zündet der Motor zum "richtigen" Zeitunkt am falschen Zylinder?

Ich würde das Problem systematisch eingrenzen und dort beginnen, wo Du zuletzt Hand bzw Werkzeug angelegt hast. Auch nochmal am Vergaser.
Du wärst nicht der erste, der zum Beispiel die Düsen vertauscht hat.  



Die NEC-Würfel oder Impulsgeber gehen bei der TCI-Zündung eigentlich nicht kaputt. Zumindest ist mir bislang noch kein solcher Fall unter gekommen. Was es geben kann, ist ein hängender, weil verrosteter Fliehkraftregler oder, eher unwahrscheinlich, schlaffe Federn. Aber beides würde sich anders auswirken als Du es beschreibst.


Das mit der Ignitech wird bei der Euro nicht ohne weiteres funktionieren. Es sei denn, Du baust den Motor komplett auf CDI-Zündung um oder verwendest die Zündanlage von Rae-SAN Electronics mit Hallgeber.

Bei der NE bzw. TCI Zündung der PC06 müsstest Du eine TCI-P4 von Ignitech nehmen und den Fliehkraftversteller blockieren. Allerdings hast Du dabei das Problem, dass die Impulsdauer zu kurz ist und das System nicht ordentlich funktioniert. Irgendwer hat das hier im Forum schon mal ausprobiert.

Hy

Ralf schrieb:Hast Du jetzt vielleicht die linke und rechte Zündspule vertauscht und zündet der Motor zum "richtigen" Zeitunkt am falschen Zylinder?

mein Verdacht geht als allererstes hin zu einem falsch (um 180°) verdreht eingebeuten mechanischrn Zündzeitpunktversteller


leider ein häufiger Fehler

mit etwas Gefummel auch bei eingebauten Motor änderbar.



Gruß

Tom

Danke, Tom, an den hatte ich jetzt gar nicht gedacht. Aber Du hast Recht. Das wäre das naheliegendste.    


...liegt wahrscheinlich daran, dass ich da beim Einbau mein festes "Ritual" habe, mit dem ich diesen Fehler umgehe.

Ich baue die Zündungsplatte nicht aus, lasse den Fliehkraftregler im Motordeckel hängen und drehe zum Aufsetzen des Motordeckels einen M6er Gewindestab in die Halteschraube des Rotors.

Dann merke ich mir die Stellung des schmalen Schlitzes im Rotor und richte die Nase am Fliehkraftregler entsprechend aus,
setze den Deckel auf und raste den Fliehkraftregler ein.

Dann halte ich ihn mit der lenken Hand fest, drehe den Gewindestab raus und die Schraube rein.


Zum Aufsetzen des Deckel drehe ich abgeschnittene Schrauben mit glattem Schaft in die M8er Gewinde am Motorblock, drehe nach dem Aufsetzen zunächst die M6er Schrauben rein und tausche dann die Bolzen gegen die 8er Schrauben aus.

Erst einmal Danke und meinerseits die Bemerkung: Es macht einfach Spaß, dieses Forum aktiv zu nutzen!!!
Wilde Baustelle ist erst einmal nicht ganz so falsch.
Aber es ist, wie es ist und ich habe erst "hübsch gemacht" und bin erst später auf die Idee gekommen, auch technisch etwas zu tun. und das auch erst, nachdem ich die beiden anderen CX500C "gebaut", danach "hübsch gemacht" und dann auch gemeinsam mit meiner Frau eine Zeit (2 Sommer) intensiv genutzt hatte.
Die EuroSports lief also, wenn auch nicht besonders gut (so 100 bis 120 km/h). Ich habe wirklich nur den Motor ausgebaut, den hinteren Deckel geöffnet (auch die Fliehkraftzündverstellung abgebaut), die Wasserpumpe gerichtet und den Motor jetzt wieder reingetan. die Kerzenstecker blieben an den Zündspulen, kamen also danach wieder an die richtigen Zylinder (mit neuen Kerzen).
Die Idee mit der verdreht eingebauten Fliehkraftzündverstellung wird wahrscheinlich das richtige Problem treffen.
Also baue ich den Motor wieder aus, mach mich nochmal an dieses Problem.
Wenn danach die Maschine läuft, will ich sie wieder anmelden, nutzen und das Öl beobachten.
Richtigerweise gibt es auch andere Ursachen für´s Wasser im Öl. aber die Zylinderkopfdichtungen lassen sich am besten bei eingebauten Motor wechseln. Den automatischen Kettenspanner hatte ich begutachtet, war für mich eigentlich "OK". so ist jetzt mein Plan.
Danke an Euch für die Hinweise/ Ratschläge. ich habe wieder Mut bekommen und Lust weiterzumachen.

axel schrieb:... (auch die Fliehkraftzündverstellung abgebaut),

Hallo Axel,

die Frage war, ob Du dafür die Platte mit dem Impulsgebern ausgebaut hast oder ob Du. wie es korrekt ist, nur den Fliehkraftregler gelöst hast?


Ich hatte auch gefragt, wieviel der Motor gelaufen hat, denn das sagt mir sehr viel über den Zustand des Kettenspanners.

Du schreibst, Du hast den Spanner "begutachtet". Wie hast Du das denn gemacht?


...Schau Dir mal den Link zum Kettenspanner an und klick auch mal auf "Schrauben wie Malen nach Zahlen".

Hallo, da bin ich wieder. Ich war für ein paar Tage unterwegs.
Danke Tom, Danke Ralf für Eure Beiträge und Hinweise.
Ich bin in meine Unterlagen "gegangen" und mußte feststellen, daß es eine große Diskrepanz zwischen meinen erinnerlichten zeitlichen Abläufen und den wirklichen gibt!
Jetzt die Papierdaten: Estzulassung 07.05.1982, gekauft im August 2013 mit 98.000 km und abgemeldet am 23.08.2018.
Ich baue den Motor wieder raus, werde entsprechend dem Werkstatthandbuch und den Technikbeiträgen (Schrauben nach Zahlen) mich über die Zündzeitverstellung hermachen und auch über den Kettenspanner.
Es dauert allerdings alles, da wir (meine Frau und ich) viel unterwegs sind (Campingtouristik). ich werde Bilder machen und versuchen, die hier reinzustellen.
Aber nochmals danke, für den Motivationsschub an Euch Beide.
Grüße/ Axel
Ich werd mal mich damit beschäftigen, wie ich "Handy"- Bilder hier darstellen kann.

So, da bin ich wieder. Hab gestern angefangen, den Motor wieder rauszubauen. Heut Mittag hab ich`s beendet und auch den Zündzeitpunktversteller kontrolliert. Es war genau so, wie von Euch vermutet. Hab das geändert. und danach den hinteren Deckel abgenommen, um nach dem automatischen Kettenspanner zu schauen. Ich mußte feststellen, daß allerhand abgebaut werden muß, eh man den Spanner ausbauen kann. Darauf habe ich erst einmal verzichtet. Bilder habe ich gemacht und werde sie hier einstellen. Das ist für mich ein bischen problematisch und dauert etwas. heute erst einmal nur die Bilder, wie die Maschine vor dem Kauf aussah.

Grüße/ Axel

axel schrieb:...und danach den hinteren Deckel abgenommen, um nach dem automatischen Kettenspanner zu schauen. Ich mußte feststellen, daß allerhand abgebaut werden muß, eh man den Spanner ausbauen kann. Darauf habe ich erst einmal verzichtet.

Also wenn der hintere Deckel schon runter war, dann wäre der Rest doch eigentlich nur noch ein Klacks gewesen.

...Lange würde ich bei dem km-Stand jedenfalls nicht mehr warten. Es wäre nicht der erste Spanner, der sich im Motor verteilt. Und dann wird's richtig teuer, weil
es neue Spanner nicht mehr gibt und gebrauchte äusserst selten sind. Besonders solche, die nicht auch schon ausgelutscht sind.


So sieht ein gebrochenes Spannergehäuse aus






...und so ein hinteres Lagerschild nach einer gerissenen Steuerkette:








Schick mir mal per PN Deine Email-Adresse. Dann schick ich Dir mal ein kleines Video, in dem Du siehst, wir der Spanner zu prüfen ist.

Hast Du eine Abdrückschraube für den LiMaRotor?

.

2.Versuch, nach Systemabsturz.
Danke für Deine schnelle Reaktion.
Natürlich mach ich weiter, hatte nur für heute keine Lust mehr.
E-Mailadresse:"Danke, aber nicht hier. Sowas schickt man per PN" .
Gruß/Axel