Blockierendes Hinterrad

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Beitrag von JohaSchmi97 Do 2 Nov 2023 - 14:58

Moin,

hatte gestern einen Schockmoment mit meiner CX500.
Bei etwas über 100 km/h hat mein Hinterrad beim beschleunigen blockiert, was nach einer 50 Meter dauernden Rutschpartie durch einen beherzten Griff in die Kupplung mit ordentlich Angstschweiß endete.

Motor lief einwandfrei weiter und das Gefährt hat sich ohne weiter zu mucken mit vorsichtigen 60 km/h Höchstgeschwindigkeit die paar Kilomter in die heimische Garage fahren.

Hab auch direkt den Ölstand geprüft, der war aber nur knapp unter der Max markierung.

Da ich verständlicherweise nicht will, dass mir das selbe das nächste mal in einer Kurve passiert, wollte ich mal fragen, ob jemand schon einmal vergleichbares erlebt hat und dafür gegebenenfalls einen Lösungsansatz parat hat.

Zum Fahrzeug:
CX 500 BJ 1982, hat jetzt 47.000 km runter.
Steuerkette kam vor 4000 km neu und auch ansonsten ist sie bisher immer zuverlässig gelaufen.

Hoffe auf hilfreiche Tipps Smile

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Beitrag von rocketman34212 Do 2 Nov 2023 - 19:30

Wenn der Motor einwandfrei läuft, ginge ich bei der Suche Richtung Kardan...
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Beitrag von f104wart Do 2 Nov 2023 - 19:52

Gerissene Steuerkette kann's ja dann schon mal nicht sein, wenn der Motor danach noch gelaufen ist. Laughing


...Was mich etwas irritiert ist, dass es so lange geklemmt hat. Tellerrad und Kegelrad im Endantrieb gehen eigentlich nicht kaputt.


...Was könnte die Kardanwelle daran hindern, sich zu drehen? Gab es bei der Heimfahrt irgendwelche ungewöhnlichen Geräusche?

Eine Möglichkeit fällt mir noch ein:
Wenn die Bremsbacken im Hinterrad so weit abgenutzt sind, dass sich der Bremsnocken genau quer gestellt und die Hinterradbremse blockiert hat. Oder der Schaft am Bremsnocken ist so trocken, dass er gefressen und sich nicht zurück gedreht hat.


Wie schnell warst Du als das passiert ist? Hast Du unmittelbar davor die Hinterradbremse betätigt? Und warum wartet man 50 m bis man die Kupplung zieht?

Bau mal das Hinterrad aus und schau Dir Deine Bremse und Deine Mitnehmerverzahnung an. Den Zahnkranz im Hinterrad dazu ausbauen.

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Beitrag von JohaSchmi97 Do 2 Nov 2023 - 20:26

Erst mal Dankeschön für die ausführliche Antwort.

Da war ich auch erst mal erleichter das der Motor noch lief und auch keine Mätzchen gemacht hat beim starten danach Very Happy

Nein, ungewöhnliche Geräusche gabs keine.

Ja, musste davor abbremsen, weil vor mir ein Auto aus einer Einfahrt rauswollte, da hab ich beide Bremsen betätigt. Im Anschluss daran habe ich wieder beschleunigt und ca. 200 Meter später, da gabs besagtes Problem. Hatte etwas über 100 draus als das passiert ist.

Joa wie das zustande kam das ich die Kupplung erst so spät gezogen hab kann ich rückwirkend auch nicht erklären, hab erst mal versucht nicht in den Graben rechts neben mir abzudriften, hab wahreinlich dann erst gerafft das da auch noch eine Kupplung ist 😅

Danke für den Tipp, werd mich übers Wochenende dran machen, das Hinterrad auszubauen und schau mir Bremsen und Mitnehmer mal an.
Werd dann wieder berichten.




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Beitrag von Kallebadscher Do 2 Nov 2023 - 20:41

hy

kontrollier auch mal die Schraube hinterm Faltenbalg, die den Kardan auf dem Antriebsstummel fixiert...
....damit hatte ich mal Probleme und die kann, wenn sie sich beim Rausfallen quer stellt, auch für ne Blockade sorgen

Gruß
Tom

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Beitrag von JohaSchmi97 Do 2 Nov 2023 - 22:05

Danke für den Tipp, werd ich Sonntag mal schauen ob die sich gellst hat

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Beitrag von Michael Rolfes Fr 3 Nov 2023 - 15:00

War denn nach dem Kupplung ziehen die Blockkade vorbei??
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Beitrag von JohaSchmi97 Sa 4 Nov 2023 - 11:08

Ja, war nach dem Kupplung ziehen vorbei. Lief dann auch normal weiter ohne irgendwelche Geräusche

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Beitrag von f104wart Sa 4 Nov 2023 - 11:43

Also während der Blockade und vor dem Ziehen der Kupplung kann ja der Motor nicht gelaufen sein. Wenn zwischen Kupplung und blockiertem Hinterrad ein Kraftschluss herrscht, wird der Motor abgewürgt.

Durch Ziehen der Kupplung wird der Kraftschluss unterbrochen. Erst dann kann der Motor wieder gestartet werden.

Die Frage ist, ob das Motorrad nach dem Ziehen der Kupplung noch weiter gerollt ist oder ob Du in dem Moment schon gestanden bist.



Wenn eine Blockade im Bereich Kardan/Bremse/Endantrieb vorlag, kann die sich durch das Ziehen der Kupplung nicht gelöst haben. Ausser, die Schraube, die Tom erwähnt hat, stand in dem Moment gerade unten und ist durch die Unterbrechung des Kraftschlusses nach unten heraus gefallen.

Zieh mal die Manschette zurück und schau nach, ob die Schraube noch drin ist.


Eine Blockade im Motor kann beispielsweise durch einen Kolbenklemmer oder einen Fremdkörper im Getriebe, im Primärantrieb oder zwischen Steuerkette und Kurbelwellenverzahnung entstehen. Ich wüsste aber nicht, was und wie es dort hinein gefallen sein könnte.

Ich kenne einen Motor, der blockiert hat. Bei dem aber war die Steuerkette gerissen und hat sich an der Kurbelwelle verklemmt. In dem Fall aber wäre Dein Motor danach nicht mehr gelaufen. Laughing

...Also schau mal nach der "Tom-Schraube". Wink



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Beitrag von JohaSchmi97 Sa 4 Nov 2023 - 12:21

Nach dem ziehen der Kupplung ist das Motorrad noch weiter gerollt, ich hab dann runter geschaltet und bin im 3. Gang in die nächste Einfahrt gefahren, Motor lief da aber, wie gesagt gefahren ist sie weiterhin auch direkt nachdem ich wieder eingekuppelt hab.

Puh, das wäre ja ein ordentlicher Zufall wenns wirklich an der besagten „Tom Schraube“ liegen würde, aber wäre ja schön wenn damit die Ursache schon gefunden wäre.

Ich schau mir das ganze Morgen an und berichte weiter.
Alternativ hat mir ein befreundeter Mechaniker mal angeboten, mitm Endoskop zu guckek obs irgendwelche Riefen von nem eventuellen Klemmer gibt.
Stellt sich halt die Frage, ob es sich in diesem Fall lohnt das ganze nochmal aufzuarbeiten oder sich irgendwoe einen guten Austauschmotor besorgen würde, wobei man da auch immer die Katze im Sack kauft…

Naja ich arbeite morgen erst mal die von euch genannten Vorschläge ab und dann mal gucken.

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Beitrag von f104wart Sa 4 Nov 2023 - 13:18

Das mit dem Endoskop ist ne gute Idee. Aber wenn's ein Kolbenklemmer gewesen wäre, wäre der Motor nach dem Ziehen der Kupplung nicht weiter gelaufen, sondern erst nach einer Abkühlungsphase.


...Ich hab grad nochmal in Deinem Vorstellungsthread geschaut, woher Du kommst.
In Beratzhausen sind übrigens die WaPuRäder (Link in meiner Signatur) entstanden. Kennst Du den Stefan Gotteswinter?
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Beitrag von JohaSchmi97 Sa 4 Nov 2023 - 13:57

Jedenfalls komisch das ganze. Nachgucken schadet auf jeden Fall mal nix, so kann man das dann zumindest ausschließen .

Wie klein die Welt doch ist 😋
Der Nachname sagt mir was, aber ihn selber kenn ich nicht🧐

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Beitrag von Waterbrunn So 5 Nov 2023 - 12:40

Hallo mein Beitrag zum Ablauf des Geschehens:

Das Hinterrad blockiert, nach Ziehen der Kupplung kommt es frei, der Motor läuft weiter.

Eine Blockierung der Hinterradbremse schließe ich aus. Der Motor lief danach weiter!?

Und hier kommt meine Frage: Wenn mit eingelegtem Gang in voller Fahrt das Hinterrad blockiert, muss auch der Motor stehen bleiben! Wie soll der sich auch drehen, wenn das Hinterrad nicht dreht?

Johann zieht endlich die Kupplung, das Mopped rollt wieder. Läuft der Motor oder ist der aus? Hast du angehalten und den Motor wieder gestartet?

Wenn es die Bremse gewesen wäre, dann hätte das den Motor abgewürgt. Mit Ziehen der Kupplung hätte zeitgleich sich die Bremsblockade lösen müssen. Da sehe ich im Moment keinen mechanischen Zusammenhang.

Was vorstellbar wäre, ist ein Kolbenklemmer. Der Motor steht unter Spannung, weil über das Hinterrad Druck aufgebaut wird. Das Ziehen der Kupplung nimmt diesen Druck schlagartig weg weshalb der Kolben sich gelöst haben könnte.
Nur steht der motor danach, es sei dann du kuppelst wieder ein, weil die Fuhre noch rollt und der Motor läuft wieder an.
Das sind feine Details im Ablauf. Da solltest du nochmal in dich gehen, wie es wirklich war.

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Beitrag von f104wart So 5 Nov 2023 - 13:23

Waterbrunn schrieb:Der Motor steht unter Spannung, weil über das Hinterrad Druck aufgebaut wird. Das Ziehen der Kupplung nimmt diesen Druck schlagartig weg weshalb der Kolben sich gelöst haben könnte.
Möglich ist alles, aber gerade die über das blockierte Hinterrad generierte Kraft würde ja versuchen, den Kolbenklemmer zu lösen.
Das ist ja nix anderes als das Einkuppeln beim Anschieben.

Beim Ziehen der Kupplung wird dieser Kraftfluss unterbrochen. Warum sich der Klemmer dabei lösen sollte, ist für mich schwer vorstellbar.


Aber wie Du schon schreibst: Um die Sache irgendwie eingrenzen zu können, müsste man den exakten Ablauf kennen.

Ob sich der aber unter dem Stress, in dem Johann in diesem Moment stand, 100%ig und "gerichtsverwertbar" nachvollziehen lässt,
wage ich zu bezweifeln.
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Beitrag von JohaSchmi97 So 5 Nov 2023 - 17:21

So ich meld mich jetzt nachdem ich die genannten Tipps mal abgearbeitet habe.

Die Schraube im Kardan wars nicht, die war fest an ihrem zugeteilten Platz, ebenso siehen die Hinterradbremse und die Verzahnung im Mitnehmer wunderbar, daran kanns nicht gegegen haben.

Vielmehr pflichte ich Waterbrunns Theorie vom Klemmer bei.
Entgegen meiner ersten Aussage waren in dem Bock nämlich nur noch ganze 750 ml Öl drinne, was man hätte sehen können, wenn man den Ölstand im aufgebockten Zustand und nicht auf dem Seitenständer geprüft hätte (Schande über mein Haupt, das weis ich eigentlich besser, aber seis drum…in dem Moment war ich anscheinend ziemlich Fahrlässig unterwegs🤦‍�).

Ich erklär mir das ganze jetzt so:

Seit dem letzten Ölwechsel bin ich ca. 2500 km gefahren, hab dann einmal ca 200 ml nachgefüllt und hab die restliche Saison daran keinen Gedanken mehr verschwendet. Was rückblickend ziemlich Idiotisch ist weil man nen Mopped aus den 80ern nicht mit meiner anderen Mopete vergleichen kann, welche da doch deutlich jünger ist als die CX.
Wie dem auch sei, aus Fehlern lernt man.

Um nochmal auf das Problem vom Mittwoch einzigehen: Nach dem Kupplung ziehen kanns gut sein das der Motor ausgegangen ist, das ganze aber durchs anschließende einkuppeln wieder zum laufen gebracht wurde. Wie Ralf schon sagte war ich in dem Moment zu beschäftigt nicht im Graben zu landen und hab folglich den ganzen Verlauf nicht ganz „gerichtsverwertbar“ im Kopf.

Jedenfalls hab ich jetzt 2,5 Liter Öl eingefüllt und das Mopped einmal gestartet, macht zwar keine komischen Geräusche und dreht auch vernünftig hoch, ich lass das ganze aber mal mit dem Endoskop ansehen inwiefern da jetzt Schäden entstanden sind.

Falls da jetzt Schäden entstanden sind dann ist das einzig und allein meiner eigenen Nachlässigkeit zuzuordnen.

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Beitrag von BerndM So 5 Nov 2023 - 18:03

Ich gehe jetzt davon aus das die Einschätzung dahin geht das es sich nur um eine Blockade im zentralen Motorbereich gehandelt haben kann.
Der Motor ist wassergekühlt. Schliesst das nicht einen Kolbenklemmer aus ?

Kann es sich nicht auch um einen Klemmer / Fresser in einer der druckölgeschmierten Lagerungen gehandelt haben kann. Also Mangelschmierung.  
Dazu stellt sich mir dann die Frage ab welchem Füllvolumen die Öldruckkontrollleuchte " Laut gibt ".
Endoskopie warum nicht, wird wohl nicht falsch sein.
Wenn für die Endoskopie die Zündkerzen eh raus sind würde ich dazu die Pleuellagerung checken. Langen Stab, Schraubendreher oder was ähnliches Bleistift durch das Zündkerzenloch auf den Kolbenboden führen und die Kurbelwelle von Hand drehen. Am oberen Totpunkt des Kolbens am Umkehrpunkt bei der folgenden Abwärtsbewegung des Kolbens darauf achten ob der Kolben direkt der Drehbewegung am Schlüssel folgt oder erst nach einigen Grad der Kolben folgt. Natürlich immer den "Teststab " am oberen Ende gerade führen und gegen den Kolbenboden drücken.
Linker Kolben und rechter Kolben.
So wird der Test beschrieben. Ich hatte glücklicherweise noch nie das Missvergnügen dieses Erlebnis eines nicht folgenden Kolbens zu haben.
Kann also die Genauigkeit der Methode nicht einschätzen.

Die Nockenwellenlagerung und Kipphebelböcke haben auch druckölgeschmierte Gleitlagerung
sind aber wohl nicht so schnell von einem plötzlichen Tod durch Ölmangel betroffen.
Also erst einmal in diesem aktuellen Zusammenhang nicht relevant.  

Gruß
Bernd
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Beitrag von Michael Rolfes So 5 Nov 2023 - 18:11

Ja, grundsätzlich ist die CX wassergekühlt, habe aber hier bei meinem "Neuzugang" erstmal über 1 Liter Wasser nachgefüllt. wird oft nur geschaut, was im Ausgleichsbehälter ist.
die Vergangenheit hat mir aber gelehrt min. 1mal im Jahr den Kühler aufmachen und Stand kontrollieren/korrigieren.

ich würde jetzt vermutlich mit frischem Öl und geprüftem Wasserstand einmal durchwarmfahren. Dabei dann schauen, ob evtl. Öl oder Wasser mit verbrannt werden.

Anschließend Öl runter im sauberen Gefäß auffangen und schauen, ob metallische Rückstände da sind.

Gruß Michael

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Beitrag von f104wart So 5 Nov 2023 - 19:43

BerndM schrieb:Der Motor ist wassergekühlt. Schliesst das nicht einen Kolbenklemmer aus ?
Nein.

BerndM schrieb:Kann es sich nicht auch um einen Klemmer / Fresser in einer der druckölgeschmierten Lagerungen gehandelt haben kann. Also Mangelschmierung.  
Nein, das eher nicht.

Beides lässt sich auch ganz gut und nachvollziehbar erklären.


Dazu müssen wir uns die Schmierung/Kühlung etwas genauer anschauen.

Zum einen gibt es da, wie Du schon richtig angemerkt hast, die Druckölschmierung über die Ölpumpe. Damit werden die Pleuel-, die Kurbelwellen-Haupt- und die Nockenwellenlager geschmiert.

Das funktioniert so lange, wie das Ölpumpensieb ins Öl eintaucht, also schon bei einer sehr geringen Ölmenge. Ich schätze mal, dass dazu schon weniger als ein halber Liter reicht. Die Ölkontrolleuchte meldet sich, wenn die Ölpumpe Luft ansaugt und der Öldruck abreißt. Das passiert zum Beispiel beim Bremsen, wenn durch die Masseträgheit das Öl ganz nach vorne schwappt. So lange man nicht bremst, passiert da erst mal nix.

Dann gibt es noch die sogenannte Sprüh-, Spritz- oder Tropfölschmierung. Dabei wird, und da sind wir auch dem Kolbenklemmer auf der Spur, das Öl beispielsweise durch die Kurbelwangen von unten gegen die ZylWandungen und unter die Kolben gespritzt.

Hier hat das Öl zwei Aufgaben: Zum Einen die Schmierung der ZylWände und zum Anderen die Kühlung der Kolben.

Reicht der Ölstand nun nicht mehr aus, um genügend Öl von unten in die Kolben und an die ZylWände zu spritzen, werden die Kolben warm und denen sich aus.

Die ZylWandungen werden aber durch das Kühlwasser von aussen weiter gekühlt. Dadurch wird das Kolbenspiel zu klein und die Kolben können klemmen. Nach einer kurzen Abkühlphase ist der Motor wieder frei.

Dadurch, dass Johann mit gemäßigter Geschwindigkeit nach Hause gefahren ist, ist der Motor bis dahin auch wieder einwandfrei gelaufen.

Die Schmierung der Pleuellager und der anderen druckgeschmierten Lager hat dabei vermutlich nichts abbekommen.


Übrig geblieben sind möglicherweise ein paar Riefen im Kolbenhemd. Wenn sich bei der Endoskopprüfung und im Öl keine weiteren Verschleißerscheinungen zeigen, läuft der Motor mit genügend Öl und bei regelmäßiger Wartung wahrscheinlich nochmal 40 Jahre.
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Beitrag von JohaSchmi97 So 5 Nov 2023 - 21:01

Danke für die ausführliche Beschreibung. Ich hoffe wirklich, dass die Pleuellager dadurch keine Beschädigungen davon getragen haben. Aber erst mal die Endoskopprüfung abwarten und dann mal gucken. Vielleicht bin ich ja noch glimpflich davon gekommen.

Wäre ja wünschenswert wenn der Motor nochmal so lange hält.
Ich schreib mir auf jeden Fall auf die Kappe, immer weiter fleißig den Ölstand im Auge zu behalten.
Die Frage ist trotzdem ob es realistisch ist, dass auf ca. 2000 km etwas weniger als 2 Liter Öl verbrannt werden

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Beitrag von f104wart So 5 Nov 2023 - 22:05

Manche Motoren brauchen einfach etwas Öl. Hängt auch von der Fahrweise ab und was sie aus der Motorentlüftung raus schwitzen.

Die Ventilschaftdichtungen sind wahrscheinlich auch nicht mehr die jüngsten, und dann gibt es auch noch die äusseren Undichtigkeiten wie den Simmerring am vorderen Nockenwellenlager oder den an der Schalthebelwelle.
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Beitrag von JohaSchmi97 So 5 Nov 2023 - 22:28

Gut, aus der Motorentlüftung hat der Motor schon immer etwas mehr geschwitzt. Ventilschsftdichtungen werd ich demnächst mal neu machen, da hab ich schon nen Dichtsatz da.

Werd das mal weiter Beobachten

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Beitrag von f104wart So 5 Nov 2023 - 23:01

Dann schau Dir auf alle Fälle auch die Ventilschaftenden und die Kipphebelwellen an.
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