Wie kann man die ProLink-Hebelei reparieren?
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Wie kann man die ProLink-Hebelei reparieren?
Ich habe schon seit knapp 30Überholungen immer wieder vorgehabt, das mal festzuhalten.
Ausgangszustand:
Die GL oder CX mit dem Prolinksystem quitscht beim fahren lustig vor sich hin, aber langsam wird der Ofen immer unfahrbarer...
Als erstes steht der Ausbau der zwei Hebel an.
Kann schon alleine eine grosse Herausforderung sein (Einige werden jetzt nickend mit den Augen rollen...)
Wir gehen also davon aus, das der Ausbau relativ verletzungs- und zerstörungsfrei geklappt hat.
Jetzt bietet sich eine grobe Grundreinigung an, damit man die Brocken bröselfrei bearbeiten kann.
Beim aktuellen ProLink gehen wir mal vom mechanischen Supergau aus, alles sitzt bombenfest,
auch Teile, die es nicht sein sollten...
Mit dieser Grundausstattung hab ich bis jetzt jeden Hebel in seine Einzelteile zerlegen können, das geschweißte ausgenommen...
Man sieht:
Lange 19er Nuss
Kurze 27er Nuss
Kurze 32er Nuss
Dorn: 100mm lang mit AØ15mm , Bibbes mit AØ9,5mm-25mm lang dran.
Dorn 110mm lang, AØ14,5mm
Dorn 210mm lang, AØ9,5mm
Hamma
Ein Stück Eisenbahnschiene o.ä.
Ausgangszustand:
Die GL oder CX mit dem Prolinksystem quitscht beim fahren lustig vor sich hin, aber langsam wird der Ofen immer unfahrbarer...
Als erstes steht der Ausbau der zwei Hebel an.
Kann schon alleine eine grosse Herausforderung sein (Einige werden jetzt nickend mit den Augen rollen...)
Wir gehen also davon aus, das der Ausbau relativ verletzungs- und zerstörungsfrei geklappt hat.
Jetzt bietet sich eine grobe Grundreinigung an, damit man die Brocken bröselfrei bearbeiten kann.
Beim aktuellen ProLink gehen wir mal vom mechanischen Supergau aus, alles sitzt bombenfest,
auch Teile, die es nicht sein sollten...
Mit dieser Grundausstattung hab ich bis jetzt jeden Hebel in seine Einzelteile zerlegen können, das geschweißte ausgenommen...
Man sieht:
Lange 19er Nuss
Kurze 27er Nuss
Kurze 32er Nuss
Dorn: 100mm lang mit AØ15mm , Bibbes mit AØ9,5mm-25mm lang dran.
Dorn 110mm lang, AØ14,5mm
Dorn 210mm lang, AØ9,5mm
Hamma
Ein Stück Eisenbahnschiene o.ä.
Zuletzt von Alexander am Mo 6 Jan 2014 - 19:31 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Die Hebelei entkeimen...
So, hier die Hebelei im Zustand nach dem Ausbau:
Die Bolzen sitzen fest in den eingepressten Hülsen, einige meinen, das wäre Normalzustand...
Glücklicherweise habe ich Zugang zu einer Industriewaschmaschine, hinein mit dem Graffel!
Mafac-Waschmaschine, made im Schwarzwald.
Wer jetzt denkt, das wär sauber, irrt.
Zeit, auszumisten, diese Mutter wird dem Recycling zugeführt.
Der Rest wird per Hand nachgereinigt, das Waschwasser sieht danach so aus, jetz is sauber zum anpacken!
Im nächsten Beitrag gehts los mit der Bumberei...
Die Bolzen sitzen fest in den eingepressten Hülsen, einige meinen, das wäre Normalzustand...
Glücklicherweise habe ich Zugang zu einer Industriewaschmaschine, hinein mit dem Graffel!
Mafac-Waschmaschine, made im Schwarzwald.
Wer jetzt denkt, das wär sauber, irrt.
Zeit, auszumisten, diese Mutter wird dem Recycling zugeführt.
Der Rest wird per Hand nachgereinigt, das Waschwasser sieht danach so aus, jetz is sauber zum anpacken!
Im nächsten Beitrag gehts los mit der Bumberei...
Gast- Gast
Die Bolzen aus den Hülsen "befreien"
So, jetzt wirds interessant.
Die festsitzenden Bolzen müssen aus den Hülsen, die in den Hebeln eingepresst sind, heraus.
Fangen wir mit dem Blechhebel an.
Eine Erklärung dürfte sich beim betrachten erübrigen...
Als nächstes der Schmiedehebel, dieser hat drei Bolzen fest in sich...
Achte drauf, das der Hebel bei jedem Schlag nicht schief auf der Nuss aufliegt!
Bei der ersten kurzen muss man mit dem dünnen Dorn durch die andere festsitzende Hülse durch.
Wenn man so vorgeht, besteht nicht die Gefahr, den Hebel zu verbiegen, gerade dann, wenn man eine Presse zuhilfe nimmt.
Jetzt kann man den dickeren Dorn zu Hilfe nehmen, oben ist ja der Bolzen draußen...
Das kommt wahrscheinlich beim zerlegen zum Vorschein, es ist das Schmiermittel gewesen...
Mit ein wenig Übung ist das austreiben in knapp 5min erledigt und das ohne rostlösen mithilfe von WD40 o.ä.!
Im nächsten Beitrag werden die Bolzen und Hülsen entkeimt, um den Verschleiß und die weitere Vorgehensweise
zu festzulegen.
Die festsitzenden Bolzen müssen aus den Hülsen, die in den Hebeln eingepresst sind, heraus.
Fangen wir mit dem Blechhebel an.
Eine Erklärung dürfte sich beim betrachten erübrigen...
Als nächstes der Schmiedehebel, dieser hat drei Bolzen fest in sich...
Achte drauf, das der Hebel bei jedem Schlag nicht schief auf der Nuss aufliegt!
Bei der ersten kurzen muss man mit dem dünnen Dorn durch die andere festsitzende Hülse durch.
Wenn man so vorgeht, besteht nicht die Gefahr, den Hebel zu verbiegen, gerade dann, wenn man eine Presse zuhilfe nimmt.
Jetzt kann man den dickeren Dorn zu Hilfe nehmen, oben ist ja der Bolzen draußen...
Das kommt wahrscheinlich beim zerlegen zum Vorschein, es ist das Schmiermittel gewesen...
Mit ein wenig Übung ist das austreiben in knapp 5min erledigt und das ohne rostlösen mithilfe von WD40 o.ä.!
Im nächsten Beitrag werden die Bolzen und Hülsen entkeimt, um den Verschleiß und die weitere Vorgehensweise
zu festzulegen.
Gast- Gast
Weiter gehts...
So, nachdem alles auseinander ist (die Hülsen und die vulkanisierte Hülse der Stossdämpferaufnahme bleiben drin),
werden die Durchmesser vor dem ausmessen saubergeschliffen/gebürstet.
In die Hülsen geh ich mit allerlei Bürsten hinein, die Bolzen werden mit 150er Schleifpapier grob entrostet, sind meistens eh im Bobbes...
Nachfolgend einige Pics mit den Lagerteilen im Ausgangszustand:
Lagerstelle Blechhebel.
Lagerstelle Schmiedehebel mitte.
Lagerstelle Schmiedehebel hinten.
Andere Seite.
Na, kein Wunder, das es da quitscht und klemmt... alle Lagerstellen sind furztrocken, da bekommt man im eingebauten Zustand
fast kein Schmiermittel rein, eher geht die Drehbewegung über die Verschraubung, sieht man an den innen angeschliffenen
Staubschutzkappen...
Meine Hilfsmittel, wie Schleifpapier aussieht, setze ich vorraus...
Allerlei Pinselbürsten...
Danach sollten die Teile so aussehen, man kann so Messfehler minimieren...
Dann werden die AØ und IØ ausgemessen und in einer Skizze eingetragen, die Bolzen beschrifte ich direkt mit dem Kleinstmass.
Bei den InnenØ messe ich das Kleinst- und Grösstmass raus. Wenn das zu unterschiedlich ist (grösser 1,5/10mm),
dann müssen die auch raus.
Serienmässig haben die Bolzen 14,95mm AußenØ, die Hülsen haben 15,10mm bis 15,15mm InnenØ, eine Ausnahme bilden
die Kohlenstofflager, hier hinten am Schmiedehebel verbaut, diese haben 15,10mm-15,15mm AØ.
Die Bolzen dazu haben dementsprechend ein AØ von knapp 14,98mm-15,00mm.
Das Lagerspiel ist hier enger...
Wie man sieht, hat der Onkel Honda hauptsächlich ein Lagerspiel von knapp 2/10mm vorgegeben.
Die Bolzen, die ausserhalb des Lagerspiels sind, werden jetzt ausgetauscht.
Jetz kommen passende dafür ins Spiel, sie dürfen nicht zu dick sein, aber auch nicht zu dünn:
Beispiel: InnenØ der Hülse 15,15mm-15,20mm, also etwas eingelaufen.
Ich nehme einen Bolzen mit dem AØ von 15,00mm.
Bevor alles zusammengeklatscht wird, werden die Hebel entrostet und lackiert, hier liegt der Fokus rein auf Rostschutz.
Die Hebelei liegt im Siffbereich des Hinterrades, deshalb sollte man ab und zu mal nachschauen und nachlackieren oder pinseln.
So, fertig fürn Endspurt.
werden die Durchmesser vor dem ausmessen saubergeschliffen/gebürstet.
In die Hülsen geh ich mit allerlei Bürsten hinein, die Bolzen werden mit 150er Schleifpapier grob entrostet, sind meistens eh im Bobbes...
Nachfolgend einige Pics mit den Lagerteilen im Ausgangszustand:
Lagerstelle Blechhebel.
Lagerstelle Schmiedehebel mitte.
Lagerstelle Schmiedehebel hinten.
Andere Seite.
Na, kein Wunder, das es da quitscht und klemmt... alle Lagerstellen sind furztrocken, da bekommt man im eingebauten Zustand
fast kein Schmiermittel rein, eher geht die Drehbewegung über die Verschraubung, sieht man an den innen angeschliffenen
Staubschutzkappen...
Meine Hilfsmittel, wie Schleifpapier aussieht, setze ich vorraus...
Allerlei Pinselbürsten...
Danach sollten die Teile so aussehen, man kann so Messfehler minimieren...
Dann werden die AØ und IØ ausgemessen und in einer Skizze eingetragen, die Bolzen beschrifte ich direkt mit dem Kleinstmass.
Bei den InnenØ messe ich das Kleinst- und Grösstmass raus. Wenn das zu unterschiedlich ist (grösser 1,5/10mm),
dann müssen die auch raus.
Serienmässig haben die Bolzen 14,95mm AußenØ, die Hülsen haben 15,10mm bis 15,15mm InnenØ, eine Ausnahme bilden
die Kohlenstofflager, hier hinten am Schmiedehebel verbaut, diese haben 15,10mm-15,15mm AØ.
Die Bolzen dazu haben dementsprechend ein AØ von knapp 14,98mm-15,00mm.
Das Lagerspiel ist hier enger...
Wie man sieht, hat der Onkel Honda hauptsächlich ein Lagerspiel von knapp 2/10mm vorgegeben.
Die Bolzen, die ausserhalb des Lagerspiels sind, werden jetzt ausgetauscht.
Jetz kommen passende dafür ins Spiel, sie dürfen nicht zu dick sein, aber auch nicht zu dünn:
Beispiel: InnenØ der Hülse 15,15mm-15,20mm, also etwas eingelaufen.
Ich nehme einen Bolzen mit dem AØ von 15,00mm.
Bevor alles zusammengeklatscht wird, werden die Hebel entrostet und lackiert, hier liegt der Fokus rein auf Rostschutz.
Die Hebelei liegt im Siffbereich des Hinterrades, deshalb sollte man ab und zu mal nachschauen und nachlackieren oder pinseln.
So, fertig fürn Endspurt.
Gast- Gast
Feddich!
Jetzt wirds babbisch, die Teile werden fett eingefettet und zusammengeschlumpft!
Man nehme dazu nicht Molycote, Kupferpaste oder ähnliches Standartfett, sondern eins mit min. 50% Mosanteil,
meins ist zäh wie die Wutz, hochdruckbeständig, wehrt sich vehemmend gegen ausspülen durch Wasser oder ähnliches.
Ich verwende F80 von der Fa. Röhm. (Drehfuttafett)
Tipp: Je mehr sich das Fett gegen das aufpinseln auf die glatte Fläche wehrt, desto besser eignet es sich.
Selbst im Selbstversuch an mehreren eigenen ProLinks "erfahren".
So sehen die Einzelteile jetzt aus.
Wo Fett drin ist, kann nix anderes rein...
Alle Hohlräume ausfüllen!
Die fettigen Bolzen "eindrehen", so verbleibt mehr Fett dazwischen.
Alles voll Fett.
Einbaufertiger Zustand, Anzugsmoment der Schraubverbindungen: 55Nm.
So, jetzt wisst Ihr, wie man ein ProLink wieder mit relativ kleinen finanziellem Aufwand hinbekommt.
Derjenige, der sein ProLink nun selbst überholen möchte und es sich zutraut,
kann sich bei mir melden, wenn er Bolzen braucht, Standartbolzen bei Honda: Sold out!
Übermassbolzen gibts nur bei mir... deshalb musste man früher immer alles tauschen, um im Paarungsspiel zu bleiben.
Diese sind von der Beschaffenheit absolut gleichwertig den Orginalteilen gegenüber!
Gerade in Sachen Zähigkeit und Härte.
Hab selbst welche angefertigt. PN.
Danke für die Aufmerksamkeit.
Alex
P.S.:Threaddiskussion bitte extra, relevantes kann ja dann hierherkopiert werden.
Man nehme dazu nicht Molycote, Kupferpaste oder ähnliches Standartfett, sondern eins mit min. 50% Mosanteil,
meins ist zäh wie die Wutz, hochdruckbeständig, wehrt sich vehemmend gegen ausspülen durch Wasser oder ähnliches.
Ich verwende F80 von der Fa. Röhm. (Drehfuttafett)
Tipp: Je mehr sich das Fett gegen das aufpinseln auf die glatte Fläche wehrt, desto besser eignet es sich.
Selbst im Selbstversuch an mehreren eigenen ProLinks "erfahren".
So sehen die Einzelteile jetzt aus.
Wo Fett drin ist, kann nix anderes rein...
Alle Hohlräume ausfüllen!
Die fettigen Bolzen "eindrehen", so verbleibt mehr Fett dazwischen.
Alles voll Fett.
Einbaufertiger Zustand, Anzugsmoment der Schraubverbindungen: 55Nm.
So, jetzt wisst Ihr, wie man ein ProLink wieder mit relativ kleinen finanziellem Aufwand hinbekommt.
Derjenige, der sein ProLink nun selbst überholen möchte und es sich zutraut,
kann sich bei mir melden, wenn er Bolzen braucht, Standartbolzen bei Honda: Sold out!
Übermassbolzen gibts nur bei mir... deshalb musste man früher immer alles tauschen, um im Paarungsspiel zu bleiben.
Diese sind von der Beschaffenheit absolut gleichwertig den Orginalteilen gegenüber!
Gerade in Sachen Zähigkeit und Härte.
Hab selbst welche angefertigt. PN.
Danke für die Aufmerksamkeit.
Alex
P.S.:Threaddiskussion bitte extra, relevantes kann ja dann hierherkopiert werden.
Gast- Gast
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