Motorinstandsetzung

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Beitrag von Daniel1 Sa 18 Jul 2020 - 0:54

Da ich an dem Aktuell Verbauten Motor meiner CX 500 ein Paar kleinere und eventuell auch größere Schäden habe mit denen ich wahrscheinlich noch eine Weile Fahren kann (Verbrennt etwas Öl, Öl im Kühlwasser und Kühlwasser läuft am Wasserpumpendeckel aus wären die Hauptprobleme) habe ich diese Woche mal den Ersatzmotor zerlegt den es zusammen mit einem Kofferraum voller Teile beim Kauf des Motorrades dazugab.

Bisherige Erfahrung bei Motoren habe ich mit Mofa, 80ccm und 125ccm Einzylinder bei denen schon einige Reparaturen fällig waren.
Als Leitfaden für mein bisheriges Vorgehen habe ich ein Werkstatthandbuch und diverse Beiträge aus Foren verwendet.

Aussage des Verkäufers war eine zu stark gelängte Antriebskette der Ölpumpe was nach dem Öffnen des Vorderen Deckels auch der Fall war.
Die Lichtmaschine Habe ich aus Interesse durchgemessen und sie ist durchgebrannt.
Zusammen mit ausgehärteten Dichtringen eigentlich Perfekt um diesen Motor zu zerlegen und mindestens neu abzudichten sowie defekte Teile auszutauschen.

Die entsprechenden Abdrückschrauben (M20x1,5 und M14x1,5) hat mir ein Freund auf der Drehbank angefertigt.
Als erstes habe ich den vorderen Motordeckel abgebaut und die Ölpumpe mit Antriebskette ausgebaut.
Im Filtersieb der Ölpumpe befanden sich Längliche Kupferfarbene Metallspäne.

Irgendwo müssen diese Metallspäne ja herkommen also habe ich den Motor mit Vermutung auf einen Schaden bei der Kurbel- oder Nockenwelle weiter zerlegt.

Nachdem der Hintere Motordeckel abgebaut war konnte ich sehen, dass die Steuerkette ungefähr schon zu 2/3 verschlissen sein dürfte.
Zylinderköpfe, Lüfterrad, Polrad, Steuerkette, Kupplung und Getriebe waren recht schnell ausgebaut und hier habe ich leider noch keine Quelle für die Metallspäne finden können.
Also Nockenwelle, Kolben und Kurbelwelle raus und schon lag der Motor auf 2 Tische verteilt vor mir.

Als Grund für die Metallspäne Habe ich eine Defekte Pleullagerschale feststellen können die sich auf die Kurbelwelle gefressen hat.

Zylinder sehen soweit noch in Ordnung aus, Kolben und Ventile haben eine recht dicke Rußschicht, die Nockenwelle hat für meine Verhältnisse recht viel Pitting, Die Kurbelwelle hat auf den Lagerstellen für die Pleullager einen Unterschied von 0,1mm und dürfte defekt sein, eine Pleullagerschale, sowie die Lichtmaschine sind defekt.

Jetzt die große Frage, Rentiert es sich noch den Motor mit entsprechenden Reparaturen wieder zusammenzubauen und was sollte abgesehen von offensichtlichen Sachen ersetzt oder genauer angeschaut werden?

Ziel ist es einen Motor zu bauen mit dem ich mindestens die nächsten 20.000km ruhe habe und abgesehen von normalen Wartungsarbeiten nichts machen muss.

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Beitrag von Brummbaehr Sa 18 Jul 2020 - 12:32

Ich denke es lohnt sich NICHT diesen Motor wieder instand zu setzen.
Ansehen sollte man sich noch die Kipphebelwellen. Vermutlich sind die auch total eingelaufen

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Beitrag von Knudsen Sa 18 Jul 2020 - 13:49

hallo daniel1

kompliment !! gute analyse der schaeden.

man merkt, dass du bei den 80igern und 125igern bereits eine guten erfahrungsschatz gewonnen hast.

den cx-motor wieder aufzubauen macht keinen sinn, wirtschaftlicher totalschaden, quasie


gruss knudsen

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Beitrag von f104wart Sa 18 Jul 2020 - 15:45

Hallo Daniel,

wie meine Voredner schon bestätigt haben, lohnt es sich nicht, den Motor instand zu setzen.


...Ich gehe da aber etwas weiter:

Die Schäden, die Du beschreibst, beziehen sich hauptsächlich auf den Mittelteil des Motors mit dem Kurbeltrieb.

Alles andere, wie Ölpumpen- oder Steuerkette ist normaler Vesrschleiß.


Natürlich kannst Du Dir für um die 300 € einen kompletten (Ersatz)Motor besorgen, bei dem Du dann aber auch wieder eine Katze im Sack kaufst.

Die andere Alternative wäre, dass Du Dir einen Rumpfmotor (das Mittelteil) besorgst, bei dem die Pleuellager geprüft, das Lagerspiel gemessen und die Zylinder und Kolben auf Maßhaltigkeit überprüft wurden.

Auf dieser Basis baust Du Deinen Motor mit den übrigen Teilen wider auf.

Die Köpfe kann man, wenn die Ventilsitze und das Spiel in den Ventilführungen noch einigermaßen in Ordnung sind, wieder aufbereiten. Wenn nicht, bekommt man hier preisgünstigen Ersatz.

Alles andere sind Verschleißteile, die im Rahmen eines "kontrollierten Wartungszustands" ohnehin geprüft und gegebenenfalls erneuert werden sollten.


Auf diese Weise bekommst Du für relativ kleines Geld einen Motor, bei dem Du hinterher weißt, was wie gemacht wurde.


...Wenn Du mir/uns noch verrätst, woher Du kommst, kann ich Dir vielleicht sogar das eine wie auch das andere vermitteln. Wink
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Beitrag von Daniel1 Sa 18 Jul 2020 - 23:30

Das es sich nicht mehr rentiert den Motor instand zu setzten habe ich bei den Schäden schon fast vermutet.

An die Möglichkeit einen "halben" Motor zu besorgen bei dem die Lager und Wellen noch in Ordnung sind und damit einen neuen Motor aufzubauen habe ich noch nicht gedacht.
Diese Variante hört sich aber erstmal am vernünftigsten an.

Die Ventile habe ich noch nicht ausgebaut, ist aber für die nächsten Tage geplant.

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Beitrag von kalle. So 19 Jul 2020 - 0:34

Ich habe noch eine Kurbelwelle und Kolben mit Pleueln, die übrig geblieben sind, als ich mir aus zwei defekten Motoren einen funktionierenden gebaut habe. Die Teile sind in Ordnung, passen an deinen Motor aber nur, wenn die Kurbelwellenlager die gleichen sind. Es gibt da drei verschiedene Größen. Auf meiner Kurbelwelle ist "BB BB" aufgestempelt. Wenn das bei deiner auch der Fall ist, kannst du alle Teile untereinander tauschen.
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Beitrag von f104wart So 19 Jul 2020 - 10:27

kalle. schrieb: Auf meiner Kurbelwelle ist "BB BB" aufgestempelt. Wenn das bei deiner auch der Fall ist, kannst du alle Teile untereinander tauschen.

Das stimmt schon, Kalle, aber das wäre nur dann wirklich sinnvoll, wenn die Zylinder und die Kolben noch maßhaltig sind.

Ansonsten halte ich den Austausch des kompletten Mittelteils für zielführender. Wink
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Beitrag von Daniel1 So 19 Jul 2020 - 20:25

Heute habe ich die Ventile ausgebaut.
Die Ventilschaftdichtungen waren so ausgehärtet das ich sie mit einer Zange abbrechen konnte.
Auslasskanäle sind stark verrußt.
Motorinstandsetzung Img_4319

Die Ventile haben alle Dicke ablagerungen.
Motorinstandsetzung Img_4320

Ein Ventil habe ich mal gereinigt und unter dem ganzen Dreck sieht es echt gut aus.
Motorinstandsetzung Img_4312

Insgesamt haben 3 Auslassventile Spiel in der Ventilführung (ich schätze unter 0,5mm kann es aber nicht richtig messen).
Die Restlichen Ventile haben kein erkennbares Spiel in den Führungen.

Beim Zerlegen der Kipphebel habe ich Anlassfarben an allen Kipphebelwellen fesgestellt.
Bei dieser Welle ist es am schlimmsten.
Motorinstandsetzung Img_4313

An sonsten sind an allen Kipphebelwellen solche Verschlleißspuren, die sind identisch mit den Ölkanälen in den Kipphebeln.
Motorinstandsetzung Img_4314

Die Kipphebel haben auf den Wellen kein spürbares Spiel.

Ventileinstellschrauben auf der Rechten Seite sind stark verschlissen, haben gelängte gewinde und müssen erneuert werden.
Motorinstandsetzung Img_4315

Die Ventile der Rechten seite sehen ähnlich wie die Einstellschrauben aus und können im aktuellen Zustand nicht verwendbar.

Auf der Linken seite sehen Die Einstellschrauben ähnlich aus und haben auch gelängte gewinde.
Motorinstandsetzung Img_4317

Die Ventile sehen aber deutlich besser aus und können vermutlich noch einmal verwendet werden.
Motorinstandsetzung Img_4316


@kalle Meine Kurbelwelle ist auch mit "BB BB" gestempelt.
Wenn meine Zylinder noch in ordnung sind (die muss ich noch messen) wäre deine Kurbelwelle für mich eine gute idee.

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Beitrag von f104wart So 19 Jul 2020 - 20:57

Daniel1 schrieb:Insgesamt haben 3 Auslassventile Spiel in der Ventilführung (ich schätze unter 0,5mm kann es aber nicht richtig messen).
Die Restlichen Ventile haben kein erkennbares Spiel in den Führungen.

Wie weit hattest Du die Ventile dabei denn aus den Führungen gezogen?


Die Einstellschrauben sind mehr oder weniger Verschleißteile und sollten erneuert werden. Wenn die Ventilschaftenden keine Ausbrüche (Pittingbildung) haben, kannst Du die Ventile weiter verwenden.

Die Kipphebelwellen würde ich nicht mehr einbauen.


Die Ventilsitze in den Köpfen sind, soweit man das erkennen kann, noch schön schmal und sehen soweit gut aus.

Die Ölkohle, die sich dort abgelagert hat, kommt wahrscheinlich durch die undichten Ventilschaftdichtungen.

Die Köpfe kannst Du reinigen und anschließend glasperlstrahlen und dann die Ventile neu einschleifen.
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Beitrag von hercules1963 So 19 Jul 2020 - 22:42

Moin Moin
Ich hät da noch den Mittelteil und jede Menge Motorenteile vorrätig .
MfG
Manni

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Beitrag von Daniel1 Di 28 Jul 2020 - 23:21

So, jetzt komme ich auch mal wieder zum antworten.

Die Ventile habe ich so weit rausgezogen das sie noch komplett in der Ventilführung waren.

Beide Zylinder habe ich mithilfe einer Innenmessuhr vermessen.
Gemessen habe ich beim Linken Zylinder 78,01mm und beim Rechten Zylinder 78,02mm.
Laut Werkstatthandbuch Beträgt das Verschleissmaß 78,015mm.
Somit Komme ich zum Ergebnis das der Rechte Zylinder gerade so eben über der Verschleissgrenze ist.
Vermutlich wird dieser Zylinder auch mit neuen Kolbenringen nicht lange dicht sein (ich möchte Ölverbrauch weitestgehend vorsorgen).
Also reicht eine neue Kurbelwelle mit Pleullagern vermutlich nicht aus und es muss scheinbar auch ein neues Mittelteil her.

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