Klackern im Kardan

So, nu zu meinem Problem:

Auf ausdrücklichen Wunsch meiner Frau trenne ich mich von meiner PC02. Diese habe ich letztes Jahr, nach einer längeren Ausfahrt in die Garage gestellt. Da nun die Saison vor der Tür steht, wollte ich mit einem Bekannten mal drüber schauen und für den Verkauf vorbereiten.

Mein Bekannter hat keine Ahnung von Güllepumpen, der war halt gerade da und neugierig genug, um mitzumachen.

Kurzum: Die Suse steht auf dem Hauptständer und springt nach eingem Orgeln an. Mein Bekannter schaltet mit gezogener Kupplung, ohne Gas zu geben, einen Gang nach dem Anderen hoch und beim 3. oder 4. fängt es im Kardan auf einmal an zu klockern.

Wenn etwas an der Verzahnung kaputt ist, müßte es doch in allen Gängen Geräusche machen und nicht nur in den Oberen.

Kann es sein, dass sich durch den höheren Winkel im aufgebockten Zustand und der höheren Umdrehungszahl des Hinterrades in den oberen Gängen zu diesen Geräuschen kommt ?

Sonst kann ich mir nur Vorstellen, dass ein Defekt im Getriebe vorliegt, dessen Gräusche sich über die Kardanwelle in den Kardanantrieb forttragen.

Ich könnte schwören, dass ich bei der letzten Ausfahrt keine störenden Geräusche gehört habe. Ich habe aber auch nicht darauf geachtet.

Ich trau mich aber auch nicht damit zu fahren, um zu höhren, ob die Geräusche auch unter Last da sind.

Kennt jemand das Phänomen ? Ich wüßte gerne, an welchem Ende ich die Suse aufmachen muss.

Vielen Dank schon mal!

Gruß
Rüdiger

Hallo Rüdiger,

hier hast du eine wunderbare Gelegenheit, deiner Frau zu vermitteln, dass Suse sooo leider nicht verkauft werden kann, und deshalb mußt du sie behalten!

Also:

Mopped aufgebockt, Motor läuft, Kupplung gezogen und der Kardan macht Geräusche. Das bedeutet, der Kardan dreht, obwohl die Kupplung gezogen ist. Da dürfte ja auch das Hinterrad mitdrehen.

Das bedeutet, dass die Kupplung nicht ordentlich trennt. Wieviel Kilometer hat Suse denn so auf der Uhr?

Zum Geräusch: Das einzige, was ein Geräusch am Kardan machen kann ist das Kreuzgelenk. Darüber reden wir aber erst, wenn du den Kilometerstand ansagst. Wenn du aber bei der letzten Ausfahrt nichts gehört hast, kann es durchaus sein, dass das Geräusch unter Kraftschluss, also das Mopped fährt und das Hinterrad treibt auf dem Asphalt voran, gar nicht auftritt. => Probefahrt!

Soweit die "Wettermeldung aus meiner Glaskugel"
Gruss, EO

Ja, das solltest du machen, eine Probefahrt.

Es hat auch noch keiner Gülle was geschadet, mal das Hinterrad auszubauen, den Mitnehmer im Hinterrad zu reinigen, ihn neu zu fetten und dabei mal einen Blick auf seine Verzahnung zu werfen.

Wäre auf jeden Fall ein zusätzliches Argument für eine erfolgreiche Preisverhandlung.


@EO: KWZ. Schon mal gehört?

Jepp, das ist auch wieder richtig......
Aber WO ist der Fehler?? Evtl ist ja Jemand in deiner " Nähe "??

Das wäre das Nächste gewesen, aber allen ernstes, den Bock VOR dem Verkauf in den KWZ zu versetzen, mit all dem damit verbundenem Aufwand hat schon was masochistisches....

Siehst Du, da sind wir uns doch wieder einig: Weil ich kein Masochist bin, sind meine Mopeds immer im KWZ. Das tue ich für mich, nicht für den potentiellen Käufer.

Und deswegen kann ich auch jedes Moped oder jeden Motor mit gutem Gewissen verkaufen. Und das hat eben seinen Preis...



...und wenn die Verzahnung kaputt ist, muss es eben NICHT in jedem Gang klockern, sondern nur dann, wenn das Rad entsprechend dreht und sowohl positive als auch negative Beschleunigungsmomente auftreten. In den großen Gängen hat man eben wenig Motordrehzahl und eine hohe Umfangsgeschwindigkeit am Hinterrad. Durch die rotierende Masse wirkt sich ein Lastwechsel um ein vielfaches stärker aus als in einem kleinen Gang.


Man kann ja, wenn man sich den Ausbau sparen möchte, einfach mal die Manschette zurück schieben, die Kardanwelle mit einer WaPu- oder Gripzange festhelten und versuchen, das Hinterrad hin- und her zu drehen. Oder umgekehrt: Man blockiert das Hinterrad mit dem Bremspedal und versucht, die Kardanwelle hin und her zu bewegen.

Guten Morgen, Danke für die Ratschläge!

Ich habe mich etwas undeutlich ausgedrückt. Geschaltet wurde mit Kupplung. Diese wurde zwischen den Schaltvorgängen wieder gelöst und das Hinterrrad nahm entsprechend Fahrt (ohne Bodenkontakt) auf.

Wenn ich das Hinterrad von Hand drehe, ist nichts verdächtiges zu fühlen oder zu hören. Ich kann mir aber auch keinen schaden am Getriebe vorstellen. Letztes Jahr habe ich noch die Rattermarken im Kupplungskorb weg gemacht und härtere Kupplungsfedern eingebaut. Kann es evtl. sein, dass sich die Verschraubung des Kupplungskorbs gelöst hat ? Diese wurde "nur" mit einem Schlagschrauber angezogen.

Na ja, ich mach nachher mal eine Probefahrt und achte auf entsprechende Geräusche.

Bis Später...

Rüdiger schrieb:Ich kann mir aber auch keinen schaden am Getriebe vorstellen.

Vom Getriebe hat auch niemand geredet, sondern von möglicherweise erhöhtem Spiel an der Kraftübertragung vom Endantrieb zum Hinterrad durch einen verschlissenen Mitnehmer.

Frage: Wann hast Du den das letzte Mal gereinigt, geprüft und frisch gefettet? Ist da überhaupt Fett dran? Und zwar Molybdän-Sulfidfett (das schwarze mit Grafitanteilen) und nicht irgendein 08/15 Mehrzweckfett.

Rüdiger schrieb: Letztes Jahr habe ich noch die Rattermarken im Kupplungskorb weg gemacht

Damit macht Ihr alle mehr kaputt als das Ihr gut macht.

Wenn dabei nicht absolut gleichmäßig gearbeitet und das Tragbild kontrolliert wird, hat nur ein mehr oder weniger großer Teil der Lamellen (im Extremfall kann das auch nur eine sein) Kraftschluss. Dadurch ist die Flächenpressung an den betroffenen Stellen  wesentlich größer und der Verschleiß erhöht sich in der Folge dem entsprechend.

Zur Bearbeitung gehört nicht nur der Kupplungskorb selber, sondern auch die Verzahnung der Kupplungsnabe.

Um bei dieser Aktion ein vernünftiges und zielführendes Ergebnis zu erhalten, müssen alle (!!) Kontaktstellen mit Tuschierpaste geprüft und angeglichen werden, damit sich der Kraftschluss gleichmäßig auf alle Flächen verteilt.

Rüdiger, Du wirst bei der Probefahrt feststellen, dass nicht mehr klockert.

Das Klockern bei unbelastetem Hinterrad erklärt sich durch das Zahnflankenspiel aller beteiligten Zahnräder und Keilwellenprofilen.
Zahnflankenspiel von vorne von der Kupplung über das Getriebe, über die Kardanwelle bis zum Endantrieb und der Verzahnung im Hinterradantriebsflansch.

Wenn der Kumpel ein kettenangetriebenes Mopped hat, kann er ,al den gleichen Test machen und sich dann wundern, wieso es bei seiner auch klockert.

Moin moin,

sorry, ich bin gestern nicht mehr dazu gekommen, die Probefahrt zu machen.
Plötzlich standen unsere Kinder in der Tür und ich habe (gefühlt) den ganzen Nachmittag mit Waffelbacken verbracht.

Ich melde mich, wenn ich tiefer ins Thema eingestiegen bin.

Gruß
Rüdiger

Zerstoßene Bananen, undoder Sägespäne in den Endantrieb oder das Differntial eingefüllt täuschen einem potentiellen Käufer vor, das dort nichts klockert.

Vielleicht gehts auch mit zermahlenen Waffeln.

Autogetriebe werden auch mit Sägemehl Butterweich im Lauf...........

....mit Getriebesand klackerts auch nicht mehr (zumindest nicht mehr lange )

je nach Klackerstärke gibts den Getriebesand von 0,02mm bis zu 16mm Korngröße
bei extrem starkem Klappern hilft dann nur noch der Gang ins Schotterwerk.....dir dort verfügbaren Korngrößen sind aber sehr problematisch in Getriebe/Kardan/Kreuzgelenk einzufüllen



Duckundweg...................




Spaß beiseite
etwas Spiel im Antriebsstrang ist normal
und bei entlastetem Hinterrad schaukelt sich das Spiel aus der gesammten Antriebseinheit auch mal zu nem mehr oder weniger starken Klackern auf

hier jetzt aber per Ferndiagnose irgendwelche Vorschläge zu machen bringt nix....garnix...

anhand der Eingangsbeschreibung würde ich nur sagen:
mach dich nicht verrückt.....das Teil hält die nächsten 100tkm


Gruß
Tom

So, heute hats geklappt. Hab das schöne Wetter ausgenutzt, mal durch den Ort zu fahren und alle Gänge durch zu schalten. Keine Geräusche zu hören. Scheint alles im grünen Bereich zu sein.

Vielen Dank!