Bremssätte/-Kolben Wartung

Ich habe vorhin die Bremskolben (Doppelkolben) ausgebaut und würde gerne die Nuten der Dichtringe säubern. Ich habe das vorsichtig mit einen Kupferdraht angefangen, aber es ist noch nicht alles heraus.
Jetzt wollte ich es mit Ako-Pads versuchen.

Was nehmt ihr so, was ist zu empfehlen?

Immer weitermachen mit dem Kupferdraht. Ich bevorzuge Zahnstocher und die Kunststoffhülsen von Wattestäbchen. Die Reste was natürlich subjetiv ist wird mit 1200 Schmiergelpapier, in einer verbogenen Pinzette gehalten, wegpoliert. Lieber zeitintensiv aber dafür die Flächen nicht zerstören.
Akopads kriegst Du wohl nicht in die Nut. Und die Innenfläche, also die Zylinderwand ist nun mal eine
Lauffläche zum Kolben, also sollte man die nicht zerkratzen.

Gruß
Bernd

Klar, die Kolbenlaufläche ist tabu.

Zahnstocher und gebogene Pinzette sind interessante Utensilien. Wie ich sehe, machen sich andere auch ihre Gedanken.

Akopads kann man auch zerkleinern. Mir gefällt der Seifenanteil und dadurch die schonende Reinigung. Na, mal sehen.

Am besten geht das mit einem Dremel in den man eine kleine Drahtbürstenscheibe einspannt. Die kommt astrein in die Nut und der Kalk(?)Grind geht gut mit der Bürste weg. Die Zylinderlaufbahn ist nicht so heikel, die dichtet nicht. Sollte aber natürlich frei von Ablagerungen sein.

Ohne Dremel kann man einen kleinen Inbusschlüssel (2-3mm) nehmen um mit dem kurzen Ende die Nut zu kratzen.

Viel Erfolg!!!

Wesergruß
Malte

Guter trick ist , das alte schleifleinen nicht weg schmeissen . mit 220er und mehr kannste kurbelwellen polieren ! das leinen über ein stück stahl abziehen ( damit die spitzen körner verschwinden ) öl oder fett rauf und kreide . schon kannste polieren .
wer es noch nicht gemacht hat sollte es mal ausprobieren bevor er wieder meckert .
mit so einem zu bereitetem schleifleinen kannste auch in den bremszyl. rein .
henryk
gerade gesehen , malte , die zyl. laufbahn dichtet sehr wohl !!!
denn auf ihr schiebt sich der quadratring des kolbens entlang .
und bevor der gereinigte kolben ( denke doch das der kram komplett auseinander ist ) rein geschoben wird muß auch der rostgrat am anfang des zyl. ab .

Nein, die Zylinderlaufbahn im Sattel dichtet nicht! Der Quadratring sitzt in der Nut im Sattel. Der Kolben gleitet bzw. verkantet sich am Quadratring. Nur an dieser Stelle findet eine Abdichtung statt. Die Oberfläche des Kolbens sollte deshalb makellos sein!

Moe

Ja hast recht moe , habe ich gedanklich wieder an hydr. zyl. gedacht . inne birne gehabt .
ääh und malte auch : t`schuldigung    bin geknickt

Die Kolben des ersten Sattels sind fertig, Akopads sei dank. Sie sahen gar nicht mal schlecht aus. Die kleinen schwarzen Rostpunkte sind jetzt völlig glatt und mit den Fingern nicht mehr fühlbar.

Moin Navigator ;-)

Rosten ist eine Volumenzunahme
Wenn die Rostpickel nicht im Dichtungsbereich der Dichtungsringe liegen, kannst Du sie wieder verwenden.

Ansonsten = leider Schrott.
Der Rost hebt die umgebende Chromschicht an, diese platzt und kann die Dichtung zerschneiden.
Mit einem plötzlichen Ausfallen der Bremse ist nicht zu rechnen, höchstens zunächst mit verölten Belägen.

Bei Arbeiten an Vorderradbremsen immer erst die Hinterradbremse peinlichst genau überholen, dann kann man mit der Vorderradbremse anstellen was man möchte.   

GrussWolF

guelli02 schrieb:

Rosten ist eine Volumenzunahme
Wenn die Rostpickel nicht im Dichtungsbereich der Dichtungsringe liegen, kannst Du sie wieder verwenden.

Hi WolF,

minimaler Rost am unteren Teil (max. 20% der Gesamtlänge). Ich denke, dieser Teil wird niemals in Kontakt mit den Dichtungen kommen. Aber auch wenn, das ist so glatt, daß man mit dem Finger nichts spürt. Mit der Lupe habe ich es mir zusätzlich angesehen.

Die heutigen Bremsbeläge haben ja auch kaum noch Belagstärke. Ich versuche wieder, die Vesrah organisch zu bekommen. Ist aber wohl etwas schwierig.

Navigator03 schrieb:[ Ich denke, dieser Teil wird niemals in Kontakt mit den Dichtungen kommen.

Moin JNavigator ,-)

Nicht denken, sondern messen. ....denk' ich mir so   

Hinterradbremse schön fit ??

GruWo

Habe ich doch vor dem Ausbau gemacht.  

Hinten ist es gut. Nur das obligatorische Quietschen an manchen Tagen auf den ersten Bremsversuchen. Ich sollte den Bremsnocken und die Lagerbolzen nochmal abschmieren, obwohl es damit offenbar nichts zu tun hat.

Was sagen die Messergebnisse ? Nach meiner Erinnerung zu der Zweikolbenbremsanlage befinden sich die kleinen Löcher in der Kolbenoberfläche im Bereich der zwei Dichtringe.
Damit ist dem Renovierungsprojekt kein grosser Erfolg beschieden. In einem kurzen Zeitraum sind die
Dichtringe beschädigt und Bremsflüssigkeit tritt aus. Bremswirkung geht gegen "Null".
Ich vermute mal WolFgangs Frage nach der Bremswirkung der hinteren Bremse sollte darauf anspielen.

So nebenbei : Sind die Kolben in Realität auch so goldschimmernd ?

Gruß
Bernd

Kann schon sein, daß die Bremse undicht wird. Die Zukunft wird es zeigen. Jedoch, wenn sie es vorher mit dem Dreckrand und den Rostpüntchen nicht war, bin ich optimistisch. Solange ich keine neuen (dickeren) Bremsbeläge einbauen, wird es vermutlich kein Problem sein. Und die alten Vesrah haben noch so 5 mm.

Gemessen in mm habe ich den Abstand Staubring/Korrosionbereich nicht, aber es war rein optisch noch eine Menge Platz. Und ja, die sind so golden, auch nach 30 Jahren noch. Neu sehen sie auch so aus. --->Neue Kolben

Das Wolfgangs Frage auch auf die vordere Bremsanlage anspielt, war mir durchaus bewusst. Also ich werde jedenfalls nach Lecks Ausschau halten und berichten. Aber jetzt so auf Verdacht +120,- für neue Kolben ausgeben, ich weiß nicht. Wenn es schlimmer ausgesehen hätte oder ich eine Rauhigkeit spüren würde, wäre es etwas anderes.
Sind eure Kolben denn alle noch so makelos?

Ich habe gerade gesehen, daß neue Nissin Beläge (original) 28,- € das Stück    kosten, also 106 € für einen Satz.
Was fahrt ihr denn für welche? Mit Lukas hatte ich Pech (Materialausbruch), Saito haben neu nicht mehr Belagstärke als meine gebrauchten. Vesrah finde ich gut. Ich bin von Sintermetall auf organisch umgestiegen.

Die Bremskolben gehen wohl noch. Hast du sie mal abgeläppt? Ich würde sie auch wieder verwenden und vor Montage des äußeren Balges etwas Fett als Korrosionsschutz draufschmieren.

Wesergruß
Malte

Abgeläppt nicht (weiß nicht, wie man es macht), nur mit Akopads (in Seife getränkte Stahlwolle) geglättet.

An Silikonfett als Rostschutz habe ich auch schon gedacht. Meinst Du, es bleibt lange dort? Na ja, besser als trocken in jedem Fall.

läppen ist veraltet, sorry. Heute heißt das mit feinem Schmirgelleinen abziehen.

Die Stahlwolle hat aber auch die Beschichtungsgrate abgetragen vermute ich.

Wenn die Dichtmanschette heile ist, passiert mit dem Fett ziemlich lange nichts. Zu Bedenken ist allerdings, das mit voranschreitendem Belagverschleiß der Kolben weiter nach außen wandert und unweigerlich der blanke Kolben sichtbar wird. Aber selbst hier vermute ich eine lange Zeit, bis Korrosion ernsthafte Schäden anrichtet. Du musst mit dem Dampfstrahler ja nicht unbedingt in der Bremse rumfuhrwerken. Bei nächstem Belagwechsel würde ich vor dem Zurückdrücken des Kolbens einmal die Manschetten lüften und kontrollieren...

Wird schon
Malte

Die praktische Dichtmanschette haben die Doppelkolbenbremsen leider nicht. Die Kolben liegen komplett im Freien.

Die Akopads sind total schonend, die Beschichtung, oder wie man es nennen will, ist heil geblieben. Ich hatte auch zunächst Bedenken, daß der Kolben hinterher blank ist, aber dem ist nicht so. Die Palmseife sorgt für gutes Gleiten der Stahlwolle.

Mit dem Dampfstrahler habe ich die CX noch nie bearbeitet. Handarbeit ist angesagt.  

Hier noch ein interessanter Bericht zum Thema (klicke auf Bremssättel überholen).http://www.winni-scheibe.com/ta_technik/stst.htm

wxxxi-schxxxe ist im alten Forum unangenehm aufgefallen da er mal ne Abmahnung wegen Urheberrecht da abgelassen hat. Daher wird der bei uns eher ignoriert.

Ach so, hab´ ich nicht gewusst. Aber vielleicht war er ja im Recht. Kenne den Fall aber nicht.

Moin, Navi ;-)

Silikonfett würde ich nicht nehmen, weil es sich auch schon bei Raumtemperatur teilweise von seinen flüssigen Bestandteilen separiert. Gerade vorgestern festgestellt als ich aus einem Faß das Fett abgefüllt/entnommen habe.
Und Wärme in der Bremszange wird das beschleunigen.
Mal in einer Autowerkstatt fragen, ob man etwas ATE-Bremsenpaste bekommt. Das ist aber eher auch dafür gedacht, um Bremskolben und Dichtungen zu montieren. Ob es als Langzeit Korrosionsschutz geeignet ist, weiss ich nicht.

Generell nicht vergessen die Schwimmsattelbolzen, deren Lagerungs-Buchsen/Bohrungen und die die beiden Sicherungsbolzen zu entkeimen, Sowie die Stanzgrate an den Stahlbelagträgern anzufasen., ggfls. danach die freien Stahlflächen wieder mit Farbe zu versiegeln.

GrussWolF



PS: Nicht WinniScheibe ist unangenehm aufgefallen, sondern sein nicht von ihm beauftragter Abmahnanwalt, soweit ich mich recht erinnere. Abmahnanwälte brauchen meines Wissens keinen Auftraggeber um tätig zu werden.

@Tom'sKallebadscher wird es jetzt wissen, wie es mit dieser Abmahnmafia abläuft.

Moin Wolf,

das mit dem Silikonfett überlege ich mir dann nochmal. Wobei Honda im WHB dasselbige für die Schwimmsattelbolzen nebst Lagerung empfiehlt. Die sind bei mir auch gut uin Schuß, weil immer schön geschmiert. Manschetten sehen auch gut aus.

Stanzgrate sind mir noch nicht aufgefallen. Muß ich mal nachschauen.

Abmahnanwalt ohne Auftrag? Muß wirklich eine Mafia sein.

Wobei Honda im WHB dasselbige für die Schwimmsattelbolzen nebst Lagerung empfiehlt.

Dort ist es ja alles sehr gut versteckt/eingehaust und kann dort als Schmiermittel genommen werden, aber nicht als Korrosionsschutz an offenliegenden Bremsenbauteilen.
Die Schwimmsattelbolzerei ist auch nicht so unbedingt großer Bremshitze ausgesetzt.

Jedes Stanzteil hat ab Werk diese Stanzgrate. Die obere Seite, wo das Stanzwerkzeug draufkommt ist "rund" unten wo das Stanzwerkzeug herausfährt, ist dieser Grat.

o.k. alles klar.

Eventuell mache ich an den Kolben auch gar nichts dran. Habt ihr denn alle da etwas draufgeschmiert?