Zündprobleme an der Varadero 125

Die Varadero meines Sohnes zeigt Kaltstartprobleme:

Kaltes Mopped - Choke ziehen, Leerlauf rein, Starter orgeln lassen. Die Maschine springt an, dreht auf 2000 Touren hoch und läuft. Dreht man am Gas geht sie sofort aus. Also im Leerlauf ein wenig laufen lassen, ca 3 - 4 Minuten. Dann nimmt sie Gas an und dreht widerwillig hoch. Ich lasse sie etwas laufen und kann dann den Choke reinstecken. Sie läuft ohne Choke im Leerlauf und nimmt widerwillig Gas an. Ab 4000 Touren dreht sie munter weiter.

Da sie kalt kein Gas annimmt, gehe ich davon aus, dass sie nur auf einem Zylinder läuft. Und richtig, nur das Abgasrohr des hinteren Zylinders wird warm. Ich habe also wieder die Verkleidung und den Tank abgebaut (das geht mittlerweile recht schnell). Die Zündkerze des vorderen Zylinders rausgeschraubt. Die Kerze ist nass und riecht nach Sprit. Ich habe sie in den Kerzenstecker gesetzt. Die Kerze so gegen den Zylinder gelegt, dass sie Massekontakt hat. Im Dunkeln den Starter gedrückt:

Der hintere Zylinder startet und der Motor läuft mit dem letzten Sprit in der Spritleitung. An der Kerze des vorderen Zylinders ist KEIN Zündfunke zu sehen. Erst als ich die Kerze vom Zylinder weg nehme springen auf kurzen Abstand zum Zylinder Zündfunken vom Kerzengewinde an den Zylinder.

Was bedeutet das denn bitte? Da bin ich jetzt etwas ratlos... - Die Zündkerzen sind neu.

Auch eine neue Zündkerze kann defekt sein. Mal die andere oder eine alte probiert?

Noch nicht!

Na dann wirds Zeit.

Was es bedeutet, wenn der Funke vom Gewinde auf Masse Überschlägt? Na das die Hochspannung einen effektiveren, Widerstandsärmeren Weg gefunden hat als über die Mittelelektrode.

Zündkerze NGK ?

Das Mopped hat doch sicher eine Doppelzündspule, kann man dort mal die Anschlüsse tauschen, um zu sehen ob die Macke mitwandert ?

Kerzenstecker auch mal von vorne nach hinten tauschen ?

Den Hinweis von Moe finde ich gut:

Na das die Hochspannung einen effektiveren, Widerstandsärmeren Weg gefunden hat als über die Mittelelektrode.

Vielleicht mal das Mopped anwerfen, Licht im Raum ausmachen und schauen ob' "fremdfunkt".
Liegt die Zündspule unterm Tank, oder wo ?

Zündmodul hat das Dingens auch ?

bei der geringeren aussentemperatur empfehle ich die leerlaufgemischschraube so eine umdrehung weiter auf zu drehen . wirkt wunder .
choke und starten ohne gas geben .
die kerze kann kurzschluß haben . next : nimm einen kerzenstecker ohne vorwiderstand !!!
( habe hier ein quad gehabt mit 5Kohm in der kerze und 10Kohm in den steckern ) .
die rennmaschinen laufen total ohne widerstand und deren elektronik nimmt auch keinen schaden .
viel erfolg henryk

Was soll der Stecker ohne Entstörwiderstand ändern?

Ein Korrosions-/Oxidationsnest weniger.

Bei einem CX-Stecker sind vier/fünf Stellen im Stecker, an dem es zu hemmungslosen, widerstandssteigernden Kontaktprobs kommen kann. Ob der Varaderostecker genauso aufgebaut ist, muss waterbrunn messen/checken.

Den zündfunken !!
der wird kräftiger .
max hat seit so 800km neue stecker ohne widerstand ( bei ibä gekauft ).
nochwas . sollte jemand irgendwo die kerzenstecker mit metall ummantelung haben , schmeißt sie raus !! die haben andauernd kurzschluß bei nässe .
Frage : wie hoch muß die pickupspannung sein um zuverlässig beim starten einen zündfunken (per cdi) erzeugen zu können ?
henryk

Moin,

wie guelli das in dem anderen Thema beschrieben liegt die verminderte Sekundärspannung (sichtbarer Funke) eher an der Oxidation der Bauteile, nicht am Widerstand. Das lässt sich übrigens auch leicht nachrechnen:

Aus meiner Lehre ist mir bekannt, dass im Sekundärkreis der Zündspule etwa 2mA Strom fließen. Widerstand mit 5kOhm ist auch bekannt. Da auch hier das Ohmsche Gesetz gilt, R=U/I, folgt für den Spannungsabfall U=R*I.

U= 5000 Ohm * 0,002 A = 10 V

Bei einer Sekundärspannung zwischen 15.000 bis 20.000 Volt fallen 10 Volt mehr oder weniger kaum auf. Selbst bei der Konfiguration am Quad (5kOhm Kerze und 10kOhm Stecker) sind die 30 Volt sicher kein Grund für einen mickrigen Funken.

Einzige Ausnahme sind Fahrzeuge mit Schwunglichtprimärzündung: Hier ist der Zündfunke von der Drehzahl abhängig. Deshalb sollte der Widerstand in Summe maximal 15kOhm betragen...sonst gibt es Startprobleme.

Übrigens läuft ein Motor auch nicht unrund, wenn auf der einen Seite 5kOhm und auf der anderen 15KOhm verbaut sind.

Max die Pumpe schrieb:...
Frage : wie hoch muß die pickupspannung sein um zuverlässig beim starten einen zündfunken (per cdi) erzeugen zu können ?
henryk

Die Picups zünden den Thyristor, da sollten so 3-4V schon ausreichen. Nur is das für die Kraft des Zündfunken nicht relevant!

Entscheident ist, das der Kondensator in der CDI ausreichend geladen ist!

Thyristoren werden am Gate durch einen Strom(impuls) zum schalten bewegt. Entsprechend der Schriftenreihe Technische Unterrichtung der Firma Bosch über "Elektronische Batteriezündsysteme" genügen schon sehr schwache Stromimpulse um den Thyristor elektrisch leitfähig zu machen.

Habe gerade einen roller in der mangel wo ich bisher nur so 0,2-03V gemessen habe .
als nichtblitz muß ich da ganz schön grübeln und suchen .
zum dickeren zündfunken : kabel steckerlos mit draht drinne springt der funke so 10-12mm .
draht an kerze springt der funke kräftiger als bei stecker mit widerstand .
bitte ausprobieren .
henryk