CX Läuft nur auf einem Zylinder

Hallo Forum,

ich habe ein plötzliches Problem mit meiner CX.
Vor ein paar tagen das erste mal nach dem Winter gefahren (nur 2km zum Testen) und wieder abgestellt. Sprang sofort an. Nach 4 Tagen wollte ich dann richtig fahren nur hab ich die CX wirklich schwer anbekommen. Nach ca. zehn Minuten dängeln lief sie irgendwie unrund. Beim versuch die Dame zu fahren hatte sie kaum Leistung und ging sehr leicht im Standgas/bei Last aus. Was mir aufgefallen ist: Der rechte Krümmer wird sehr schnell warm, der linke dagegen gar nicht. Die Kerze im linken Zylinder ist zusätzlich noch Trocken. Habe mal die Kerze rausgeschraubt und ein Taschentuch an die Öffnung gehalten, kill switch auf off und zünden lassen. Ebenfalls trocken.
Schwimmerkammer habe ich bereits entleert und geprüft ob sie sich füllt (erneut abgelassen).
Die Kerze wirft noch funken beim Zünden.

Was könnte ich noch untersuchen?
Habe noch risse im Ansaugstutzen entdeckt. Könnte dies der Grund dafür sein? Wie kann man am besten testen ob diese durch sind?

Wie kann ich am Vergaser prüfen ob etwas dicht ist?

Grüße,

Marcel

sqisch schrieb:
Habe noch risse im Ansaugstutzen entdeckt. Könnte dies der Grund dafür sein? Wie kann man am besten testen ob diese durch sind?

Temporär mit Klebeband oder Frischhaltefolie etc. umwickeln sollte diese Ursache ausschließen helfen. Ansonsten scheint es klar zu sein, dass der linke Zylinder keinen Kraftstoff bekommt oder zu mager läuft.
Achim

Lag wohl vermutlich wirklich am Ansaugstutzen. Hab ihn notdürftig mit Tape geflickt gestartet, und siehe da, nach wenigen Sekunden lief der Motor rund und der Krümmer wurde warm.

Geht doch. Ersatz ist sicherlich reichlich vorhanden, aber von Onkel Honda bekommst du nurmehr gleich undichte Teile. Hier sind die Teileprofis gefragt, welche Gummis von welchem Anbieter dicht sind und passen.
Achim

mal ne Frage am Rande:
wieso ist das eigentlich so ungleich bei unseren Pumpen? bei manchen sind die Isolatoren schon richtig spröde und bei manchen noch wie neu. kommt das darauf an, ob die Maschine in der Sonne steht oder nicht? oder worauf kommts an?

Ich habe den Verdacht, wenn die Maschinen lange nicht gefahren sind, werden die Kunststoffteile spröde und hart. Der dauernde Kontakt mit Benzin scheint sie weich zu halten. Bekanntlich verdampfen Weichmacher mit der Zeit aus weichem Kunstoff/-gummi. Es könnte sein, dass Benzindämpfe diesen Weichmacherverlust aufhalten.
Leider scheint dieser Vorgang nicht reversibel zu sein, sonst könnte man alte Ansaugstutzen in Benzin getränkte Lappen wickeln.

Gruß Siggi

PS @ zockerlein: Bist du wirklich erst 17? Deine Beiträge zeugen von einem großen technischen Verständnis

ich weiß nicht ob das sein kann, meine stand 18 jahre in einer Scheune und die Isolatoren sind wie neu.
und ja, ich studier Maschinenbau im 2. Semester

zockerlein schrieb:und ja, ich studier Maschinenbau im 2. Semester

D.h. mit 15 - 16 das Abitur gemacht und gleich mit dem Studium angefangen. Respekt

GrussWolF

Ich habe gestern den Ansaugstutzen etwas genauer untersucht, keine durchgehenden risse entdeckt und  erstmal wieder eingbaut.

Drei Tage lang hab ich versucht den Zylinder zum laufen zu bekommen und nun läuft sie plötzlich wieder ohne Probleme und ohne etwas gemacht zu haben
Ich hab noch etwas am choke rumgebastelt, da der schieber am Vergasen irgendwie nicht mehr mitgenommen wurde, wenn man den hebel rausgezogen hat. Vllt. Kann es auch daran gelegen haben?

Wegen den porösen Gummies: Jeder Hersteller hat normalerweise mehrere Zuliefer für jedes Teil. Vllt. unterscheiden sich die Gummimischungen etwas zwischen den Zulieferern.

sqisch schrieb:und ohne etwas gemacht zu haben
Ich hab noch etwas am choke rumgebastelt, da der schieber am Vergasen irgendwie nicht mehr mitgenommen wurde, wenn man den hebel rausgezogen hat. Vllt. Kann es auch daran gelegen haben?

Welchen Schieber meinst Du ?
Du meinst sicher die Choke-Klappen ?
Die linke wird direkt vom Chokezug betätigt. Über ein Hebelsystem'chen wird die rechte nur mitbetätigt.
Drückt man den Chokezug-Knopf wieder herein, dann wird auch nur "direkt" die linke Klappe betätigt. Die rechte Klappe stellt sich wieder waagerecht, weil sie eine feine Feder (am linken Vergaser) zurückzieht.
Ist diese Feder gebrochen, ausgehakt oder völlig abgeschlafft, dann kann es passieren, dass der linke Vergaser gut arbeitet, aber der rechte Zylinder durch die funktionslose Klappe absäuft/überfettet o.ä. Macken zeigt.

Die richtige Funktion der Chokeklappen sieht man nur, wenn die beiden Ansauggummis entfernt sind.

GruesseWolFgang

Siggi schrieb: Deine Beiträge zeugen von einem großen technischen Verständnis

Er ist auch noch im Caferacer-Forum aktiv und hat dort ne harte Schule hinter sich.

...Stimmt´s Daniel?

Oh ja, ich wurde dank dir zurechtgerückt so ironisch es klingt, so wahr ist es...

guelli02 schrieb:

Die rechte Klappe stellt sich wieder waagerecht, weil sie eine feine Feder (am linken Vergaser) zurückzieht.
Ist diese Feder gebrochen, ausgehakt oder völlig abgeschlafft, dann kann es passieren, dass der linke Vergaser gut arbeitet, aber der rechte Zylinder durch die funktionslose Klappe absäuft/überfettet o.ä. Macken zeigt.

Danke guelli für die gute Beschreibung. Bei mir ist die Feder wohl ausgehängt.