Radlager einbauen - was beachten?
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Radlager einbauen - was beachten?
Hallo zusammen,
nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich endlich meine Felgen (und den Rest vom Moped) vom Pulverbeschichten wieder. Jetzt geht es ans Zusammenbauen der Räder.
Zu den Radlagern hab ich leider keine Anleitung gefunden. Deshalb meine dumme Frage: gibt es etwas besonderes, dass man beachten muss?
Ich hab irgendwas im Hinterkopf mit Festlager und Loslager. Richtig verstanden hab ich das leider nicht.
Also, äußere Lagerschalen bis Anschlag in den Sitz pressen und gut?
Fett auch in die mittlere Hülse oder nur an die Lager selbst?
Besten Dank vorab schonmal für euer Fachwissen
nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich endlich meine Felgen (und den Rest vom Moped) vom Pulverbeschichten wieder. Jetzt geht es ans Zusammenbauen der Räder.
Zu den Radlagern hab ich leider keine Anleitung gefunden. Deshalb meine dumme Frage: gibt es etwas besonderes, dass man beachten muss?
Ich hab irgendwas im Hinterkopf mit Festlager und Loslager. Richtig verstanden hab ich das leider nicht.
Also, äußere Lagerschalen bis Anschlag in den Sitz pressen und gut?
Fett auch in die mittlere Hülse oder nur an die Lager selbst?
Besten Dank vorab schonmal für euer Fachwissen
JohnDoe- Anzahl der Beiträge : 25
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Re: Radlager einbauen - was beachten?
Das Festlager wird axial bis auf Anschlag des Lagersitz eingepresst. Das Loslager ist axial "schwimmend".
Beim Vorderrad drückst Du das Lager links auf Anschlag. Dann passt der Tachoantrieb in die Nabe.
Auf der Gegenseite "schmeist " Du die Abstandshülse rein. Dann drückst / ziehst Du das Lager über den Aussenring oweit ein
das die Distanzhülse sich noch leicht, aber ohne axiale Luft bewegen lässt. Somit sind die Kugeln im Lager nicht unter axialem
Druck und zerstören sich nicht selbst, das Rad läuft leicht. Dieses Lager ist das Loslager. Der äussere Ring berührt nicht die
axiale Lagersitzfläche.
Die Vorspannung wird beim Radeinbau über die kurze äussere Distanzhülse im Simmering erzeugt.
Beim Hinterrad analog. Wobei das festlager mittels der Alumutter auf Anschlag geschraubt wird. Andere Seite Loslager das wie
oben beschrieben montieren. Rad läuft leicht aber ohne zu Kippeln auf der Achse.
Fett gehört in die Lager und auch innen und aussen auf die Distanzhülsen. Bei den Distanzhülsen als Korrosionsschutz. Man könnte
diese auch in einem Dünnschicht - Verfahren gegen Rost schützen.
Gruß
Bernd
Beim Vorderrad drückst Du das Lager links auf Anschlag. Dann passt der Tachoantrieb in die Nabe.
Auf der Gegenseite "schmeist " Du die Abstandshülse rein. Dann drückst / ziehst Du das Lager über den Aussenring oweit ein
das die Distanzhülse sich noch leicht, aber ohne axiale Luft bewegen lässt. Somit sind die Kugeln im Lager nicht unter axialem
Druck und zerstören sich nicht selbst, das Rad läuft leicht. Dieses Lager ist das Loslager. Der äussere Ring berührt nicht die
axiale Lagersitzfläche.
Die Vorspannung wird beim Radeinbau über die kurze äussere Distanzhülse im Simmering erzeugt.
Beim Hinterrad analog. Wobei das festlager mittels der Alumutter auf Anschlag geschraubt wird. Andere Seite Loslager das wie
oben beschrieben montieren. Rad läuft leicht aber ohne zu Kippeln auf der Achse.
Fett gehört in die Lager und auch innen und aussen auf die Distanzhülsen. Bei den Distanzhülsen als Korrosionsschutz. Man könnte
diese auch in einem Dünnschicht - Verfahren gegen Rost schützen.
Gruß
Bernd
BerndM- Anzahl der Beiträge : 2546
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Alter : 62
Ort : Lemförde
Re: Radlager einbauen - was beachten?
Wow.
Vielen vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
Damit krieg ich das hin
Vielen vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
Damit krieg ich das hin
JohnDoe- Anzahl der Beiträge : 25
Anmeldedatum : 17.01.21
Re: Radlager einbauen - was beachten?
Ich empfehle Dir keine offenen, sondern 2RS-Lager. Die haben eine Fettfüllung und sind beidseitig abgedichtet.
Vor dem Einbau ist es empfehlenswert, die Lager über Nacht in die Gefriertruhe zu legen oder mit Kältespray einzusprühen, damit sie etwas schrumpfen und leichter in den Lagersitz flutschen.
Ideal ist es, wenn man auch die Nabe etwas erwärmt, aber das Abkühlen der Lager ist schon mal besser als garnichts.
GANZ WICHTIG: Beim Eintreiben der Lager niemals(!) auf den Innenring schlagen!!!
Die Ringnutmutter im linken Sitz hinten wird nach dem Anziehen mit 2 Körnerpunkten gesichert. Vor dem Eindrehen der Mutter unbedingt prüfen, ob das Gewinde gängig ist. Gegebenenfalls muss es mit einer Gewindefeile nachgearbeitet werden. Die kann man sich auch provisorisch aus einer Schraube mit 1.5er Steigung (M10 Regelgewinde) herstellen: Einfach die Schraube der Länge nach aufschneiden und das Gewinde in der Nabe mit den scharfen Kanten der halbierten Schraube nachziehen.
Da die Mutter beim Herausdrehen meistens beschädigt wird, beispielsweise dadurch, dass die Körnerpunkte nicht sauber ausgebohrt wurden oder die Nuten mit ungeeignetem Werkzeug misshandelt wurden, empfehle ich die Verwendung einer neuen Mutter.
Zum Anziehen der Mutter habe ich mir dieses Werkzeug angefertigt.
Beim Einbauen der Räder unbedingt auf die richtige Montagefolge achten. Also erst die Achsmuttern anziehen und dann erst die Klemmung am rechten Gabelholm bzw. am linken Schwingenarm. Sollten es dazu Fragen geben, einfach nochmal melden.
Vor dem Einbau ist es empfehlenswert, die Lager über Nacht in die Gefriertruhe zu legen oder mit Kältespray einzusprühen, damit sie etwas schrumpfen und leichter in den Lagersitz flutschen.
Ideal ist es, wenn man auch die Nabe etwas erwärmt, aber das Abkühlen der Lager ist schon mal besser als garnichts.
GANZ WICHTIG: Beim Eintreiben der Lager niemals(!) auf den Innenring schlagen!!!
Die Ringnutmutter im linken Sitz hinten wird nach dem Anziehen mit 2 Körnerpunkten gesichert. Vor dem Eindrehen der Mutter unbedingt prüfen, ob das Gewinde gängig ist. Gegebenenfalls muss es mit einer Gewindefeile nachgearbeitet werden. Die kann man sich auch provisorisch aus einer Schraube mit 1.5er Steigung (M10 Regelgewinde) herstellen: Einfach die Schraube der Länge nach aufschneiden und das Gewinde in der Nabe mit den scharfen Kanten der halbierten Schraube nachziehen.
Da die Mutter beim Herausdrehen meistens beschädigt wird, beispielsweise dadurch, dass die Körnerpunkte nicht sauber ausgebohrt wurden oder die Nuten mit ungeeignetem Werkzeug misshandelt wurden, empfehle ich die Verwendung einer neuen Mutter.
Zum Anziehen der Mutter habe ich mir dieses Werkzeug angefertigt.
Beim Einbauen der Räder unbedingt auf die richtige Montagefolge achten. Also erst die Achsmuttern anziehen und dann erst die Klemmung am rechten Gabelholm bzw. am linken Schwingenarm. Sollten es dazu Fragen geben, einfach nochmal melden.
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Gruß Ralf
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Alter : 66
Ort : 35315 Homberg Ohm
Re: Radlager einbauen - was beachten?
Danke Ralf,
Gemeinsam schaffen wir das !
Bernd
Gemeinsam schaffen wir das !
Bernd
BerndM- Anzahl der Beiträge : 2546
Anmeldedatum : 02.05.13
Alter : 62
Ort : Lemförde
Re: Radlager einbauen - was beachten?
Danke euch beiden.
Vorn ist fertig, für hinten bastel ich gerade das Werkzeug. Neue Mutter hab ich auch schon.
Vorn ist fertig, für hinten bastel ich gerade das Werkzeug. Neue Mutter hab ich auch schon.
JohnDoe- Anzahl der Beiträge : 25
Anmeldedatum : 17.01.21
Re: Radlager einbauen - was beachten?
Hat alles geklappt. Radlager sind dank eurer Hilf drin und die Räder gerade beim Reifenaufziehen.
Nochmal dankeschön
Nochmal dankeschön
JohnDoe- Anzahl der Beiträge : 25
Anmeldedatum : 17.01.21
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