Die Feierabend-Gülle

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Beitrag von L4iD So 1 Jan 2023 - 18:37

Moin zusammen,

ich möchte diesen Thread ein bisschen als Tagebuch für meinen angestrebten Umbau nehmen, um so meine (Fehl-)Entscheidungen später besser nachvollziehen können, euch bei Interesse auf dem Laufenden halten oder vielleicht auch wie mich damals motivieren selber ein solches Projekt zu starten.


Zur Historie:
Bei meiner Güllepumpe handelt es sich, wie man unschwer erkennen kann um eine Honda CX500C. Mit der Erstzulassung von 03/82 und der Seriennummer PC01-310xxxx lässt sich laut dieser Website das Baujahr mit 1981 ermitteln. Entgegen meiner Behauptung in meiner Forumsvorstellung! Nach meinem aktuellen Wissen müsste ich damit mindestens der 4. Besitzer sein. Der Fahrzeugbrief sagt hierzu leider nichts aus. Ebenfalls wird durch die Seriennummer klar, dass es sich um die 20 kW Version handelt, ob das so stimmt wird sich noch zeigen müssen. Hier sind sich der Vor-Vor-Besitzer und die Papiere noch uneinig  Very Happy
Die Feierabend-Gülle Pxl_2010

Wie schon in meiner Vorstellung beschrieben, ist es eben genau das Motorrad, welches ich damals mit 12 Jahren das erste Mal fuhr und dann den Besitzer gewechselt hat. Durch einen glücklichen Zufall kam ich dann in den Besitz dieser Güllepumpe. Also abgeholt, auf den Hänger gewuchtet und verzurrt. Bevor es nun aber mit der Bestandsaufnahme weitergeht, zunächst die "Zielstellung".


Zielstellung:
Nun habe ich ein 40 Jahre altes Motorrad bei mir stehen, welches für mich doch einen gewissen sentimentalen Wert besitzt, an ihr aber auch die Zeit nicht spurlos vorbeigegangen ist.
Für mich steht in erster Linie die Fahrbarkeit im Vordergrund - bedeutet für mich, dass ich gerne mit dem Motorrad unterwegs sein möchte und es nicht nur als "Kunstobjekt" unter einem Spannbettlaken ruhen soll. Der Motor bedarf einer grundlegenden Revision und auch 40 Jahre Weiterentwicklung (Stichwort: Stahlflex) sollen Einzug erhalten und dieser Güllepumpe neues Leben einhauchen.
Allerdings soll natürlich auch die Optik geändert werden, freies Rahmendreieck, K&N-Luftfilter, andere Sitzbank etc. sind einige Dinge die geändert werden sollen. Auch wenn gerade die Luftfilter natürlich nicht die Serienleistung erreichen werden. Beim Klang würde ich gerne ein zurückhaltenden, kernigen Sound bevorzugen. Ebenso würde ich gerne die 20 kW Drosselung entfernen und auf die 37 kW Serienleistung kommen.

Vom Stil schwebt mir was in Richtung Brat vor (?), aber auch von Scrambler und Trackern bin ich grundsätzlich nicht abgeneigt. Ich denke, ich werde die mir schönsten Stilelemente aus allen Kategorien wählen und einen hoffentlich gesunden Mix finden. Soweit die Idee heute!
Als Beispiel die CX500 von Ironwood, bei der ich allerdings auch die Stummellenker meiden würde um eine eher aufrechte Naked-Bike-angelehnte Sitzposition zu erreichen.

Am Ende soll ein schönes Stück Motorradgeschichte, mit überholten Motor, schöner Optik, Platz für zwei und Segen des TÜVs auf meiner Auffahrt stehen und mich durch den Feierabend schweben lassen. Allerdings hoffe ich auch viel über Motorräder und die Technik zu lernen.

Nun also die...


Bestandsaufnahme:
Der Tacho sagt ca. 85000 km bei dieser Güllepumpe, was noch kein Alter sein muss, aber wie immer kommt es ja auf die inneren Werte an. Auf jeden Fall möchte ich die Steuerkette prüfen, sämtliche Dichtungen ersetzen, Lager falls notwendig usw.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2011

Die Maschine läuft, wenn auch unrund. Hier habe ich definitiv den Vergaser in Verdacht. Der soll ebenfalls überholt, im Ultraschallbad gereinigt, umgedüst und wieder synchronisiert werden.

Die Feierabend-Gülle Pxl_2013
Die alte Dame ist leider ein wenig inkontinent geworden, denn beim Gangwahlhebel verliert die Maschine Öl, was sich hoffentlich durch eine neue Dichtung beheben lässt.

Die Feierabend-Gülle Pxl_2012
Mehr Sorgen macht mir da schon die abgebrochene Schraube der ehemaligen Sturzbügelhalterung. Zusammen mit dem eingedellten Tacho und dem wackelnden Kupplungshebel gab es hier wohl einen Sturz auf die linke Seite. Die Geschichte lässt sich auch an kleinen Dellen am Tank bestätigen.

Die Feierabend-Gülle Pxl_2015
Die Feierabend-Gülle Pxl_2014
Wie oben schon beschrieben, handelt es sich hierbei nun also um eine CDI gezündete Güllepumpe mit manuellen Steuerkettenspanner. Erkennbar an der CDI-Zündbox (Bild fehlt) und an der Blechabdeckung, die über dem Stator der Lichtmaschine (?) sitzt und der Einstellschraube für den Steuerkettenspanner. Hier wird definitiv auf eine Ignitech-Zündung umgebaut um weiteren Problemen frühzeitig aus dem Weg zu gehen.

Soweit zur ersten Bestandsaufnahme. Im weiteren Verlauf würde ich nun die entsprechenden Bauteile entfernen, damit ich die Maschine so weit zerlegen kann, dass ich an den Motor komme, den Vergaser ausbauen und reinigen kann und entsprechend alle weiteren Arbeiten nach und nach durchführen kann.

Falls jemand Ahnung hat, ob die abgebrochene Halterung der TÜV vor eine unlösbare Aufgabe stellt oder, da der Kühler von drei weiteren Schrauben ausreichend gehalten wird, kein Problem darstellt, wäre es schön eine Antwort zu erhalten. Ansonsten muss ich mir wohl mit Kleber helfen... Crying or Very sad


Ich hoffe, dass ich vielleicht den ein oder anderen erreiche und ihr ebenso wie ich viel Spaß an dem Projekt habt. Über Tipps und Ratschläge bin ich immer dankbar! Ich stehe noch ganz am Anfang meiner Schrauberkarriere und hoffe, dass am Ende ein schönes Bike steht und zu vielen Gesprächen über den Bau anregt.


Gruß
Luca

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Beitrag von BerndM So 1 Jan 2023 - 20:25

Hallo Luca,
Erst einmal ein kleiner Kommentar zur abgebrochenen Motorhalterung.
Die Schutzbügel waren / sind das Problem und gehören eh demontiert.
Ich hatte das gleiche Problem an derselben Stelle. Ich habe das M 10 * 1,25 Gewinde tiefer geschnitten,
eine längere Schraube verwendet und bei der Remontage des Motors mit der Motorhalterung die Bruchstellen verklebt
( wegen der Optik ). Seit Jahren kein Problem mit einem absackendem Motor oder weiteren Auffälligkeiten.

Was wesentlich wichtiger ist ist der Lenkkopf. Bzw. das Anschlagblech am unteren Steuerrohr. Schau da mal nach ob
das noch gerade sitzt. Und nicht schon halb abgerissen daneben hängt. Das mag der TÜV nicht.

Gruß
Bernd
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Beitrag von f104wart So 1 Jan 2023 - 21:03

L4iD schrieb:Für mich steht in erster Linie die Fahrbarkeit im Vordergrund
Als Beispiel die CX500 von Ironwood, ...

Wenn die Fahrbarkeit im Vordergrund steht, dann solltest Du Dir aber besser ein anderes Vorbild suchen. So weit, wie der die Gabel durchgeschoben hat, ist das Ding definitiv NICHT fahrbar.

Und ohne Vorderradfender oder Gabelstabi auch nicht. Laughing


...Als Tipp noch: Besprich den Umbau VORHER(!) mit einem Sachverständigen (die gibt es inzwischen nicht nur beim TÜV, sondern auch bei der Dekra und der GTÜ), der die Berechtigung hat, Gutachten nach §21 StVZO (Antrag auf Erteilung einer Einzelbetriebserlaubnis) zu erstellen.

Man hat zwar nicht immer das Glück, gleich bei dem erstbesten auf offene Ohren zu stoßen, aber wenn man einen gefunden hat, der sich mit dem Projekt auseinander setzt, bekommt man von ihm wertvolle Tipps, die einem später die Zulassung wesentlich vereinfachen und man so viel Geld und Ärger sparen kann.

Was die Sachverständigen alle gemeinsam haben und was sie gar nicht mögen ist, dass man sie vor vollendete Tatsachen stellt.


Bei Deiner Zielsetzung (Sitzposition, Lenker und Soziusbetrieb) habe ich eher einen schönen Roadster im Kopf.  Wink


L4iD schrieb:Falls jemand Ahnung hat, ob die abgebrochene Halterung der TÜV vor eine unlösbare Aufgabe stellt oder, da der Kühler von drei weiteren Schrauben ausreichend gehalten wird, ...
Äh, sorry, aber das hat nichts mit der Kühlerhalterung zu tun.

Das gehört zur Motorhalterung und der Motor ist tragendes Teil des Rahmens. Zusammen mit der vorderen Motorhalterung (an der auch der Kühler angeschraubt wird), übernimmt er die Aufgabe der fehlenden Rahmen-Unterzüge. ...Nur mal so zum Verständnis. Wink


Das das auch mit 3 Schrauben hält, ist ein anderes Thema. Es gibt viele, die, wie auch Bernd, mit 3 Schrauben herumfahren.
Die "Reparatur" sollte aber so sauber ausgeführt sein, dass sie der TÜV nicht sieht. Wink


Wenn Du die Möglichkeit hast, das fachgerecht instand zu setzen oder instand setzen zu lassen, würde ICH diesen Weg vorziehen.

Wie das geht, beschreibt Pawel hier in diesem Beitrag. Fertig und nach dem Lackieren sieht das dann so aus.
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Beitrag von BerndM So 1 Jan 2023 - 23:37

Na na na,
Ich fahre mit 4 Schrauben. Wie erläutert habe ich das Gewinde nachgesetzt. Irgendwo habe ich auch mal erläutert
wieviel mm bis zur Zylinderwandung noch möglich ist nachzusetzen. Ich meine es sind ca. 22 mm tragendes
Gewinde. Irgendwas bei max. 27 mm Bohrungstiefe ( bitte selber nachmessen, ist schon ein paar Jahre her )
die möglich sind.
Mit aufeinander sitzenden Bruchkanten ist die Schraube mit dem notwendigen Drehmoment anziehbar.

Es ist trotzdem gut das es noch einmal angesprochen wurde. Der Motorhaltebügel dürfte verbogen sein.
Der muss wohl neu. Meint unfallfreies Gebrauchtteil. Der Motorhaltebügel muss mit den 4 Schrauben, ohne
Aufbohren der Durchgangslöcher an den Motor schraubbar sein. Danach sollte sich bei der Montage des Motor,
mit montiertem Haltebügel, derselbe spannungsfrei in seine Haltepunkte heben lassen. Das zweite Kriterium war
bei meinem Wiederaufbau der CX nicht gegeben. Und ich hatte noch einmal einen Haltebügel aufzubereiten.      

Gruß
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Beitrag von f104wart Mo 2 Jan 2023 - 9:51

BerndM schrieb:...wieviel mm bis zur Zylinderwandung noch möglich ist nachzusetzen.
Hast Du mal ein Foto von Deinem Motor? Ich kann mir nicht vorstellen, wie Du hier die Bohrung bis zur Zylinderwandung nachsetzen möchtest.

Die Feierabend-Gülle 8006d110


Bei der Verjüngung der Halterung hinter dem Originalgewinde bleibt da sehr wenig Wanddicke übrig. Da muss man schon sehr genau arbeiten, um nicht seitlich raus zu kommen.


Ich hab's, ehrlich gesagt, noch nie gemacht und muss mir das mal genauer anschauen. Wink
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Beitrag von Brummbaehr Mo 2 Jan 2023 - 14:40

Ich hatte auch mal solch einen Fall.
Nach dem wir die Lima, WaPu und Steuerkette getauscht hatten, den Motor wieder zusammen hatten, ist mir der Schaden an der Halterung erst aufgefallen.
Wir haben das Gewinde so weit nachgeschnitten wie es ging, ohne die Bohrung nach zu setzen.
Da das abgebrochene Stück nicht vorhanden war, wurde die Bruchstelle plan gefeilt und ein Distanzstück gedreht.

Der Motor verrichtet seine Arbeit mittlerweile in einem Gespann.
Der Tüv hat nix dazu gesagt, evtl. auch nicht gesehen.

Die Feierabend-Gülle Img-2023

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Beitrag von BerndM Mo 2 Jan 2023 - 15:06

Danke Jochen für deine zusätzlichen Erläuterungen und Darstellung einer weiteren Variante zur Reparatur des
Befestigungspunkts.
Ich sehe mich aber auch noch angesprochen, deshalb heute mal einen Motorblock hervorgekramt und mit Hilfe
von Wärme einen Stehbolzen ausgeschraubt.
Mein Gedächnis hat mich im Stich gelassen zu dem Punkt wo der Bohrer eindringen wird wenn man zu tief bohrt.
Es ist eine der Bohrungen für die Befestigung des Zylinderkopfs.

Die Feierabend-Gülle Motorb10

Die Feierabend-Gülle Motorb11

Meine Meßergebnisse dazu:
Gewindebolzen hat 20 mm langes Gewinde M 10 * 1,25
Gewindetiefe in Gehäusebohrung 25 mm
Sacklochtiefe vorgebohrt 32 mm
Max. Sacklochtiefe 45 mm bevor Bohrer in Querbohrung eintaucht

Es geht also einiges. Nachsetzen auf einer Ständerbohrmaschine wäre optimal wegen Geradheit der Bohrung.
Kürzen eines Gewindebohrers hilft Gewindelänge zu gewinnen.

Jochens Darstellung folgend Gewindebohrer kürzen um Anschnitt zu reduzieren und Gewinde schneiden zu
weit möglich. Und einen längeren Stehbolzen verwenden.

Gruß
Bernd




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Beitrag von f104wart Mo 2 Jan 2023 - 15:48

BerndM schrieb:Nachsetzen auf einer Ständerbohrmaschine wäre optimal wegen Geradheit der Bohrung.

Ja, das geht aber nur, wenn der Motor ausgebaut und der hintere Motordeckel abgenommen ist. Eine Ständerbohrmaschine wird auch von der Tischgröße als Auflage etwas knapp. Besser wäre da eine Fräsmachine.

Alternativ könnte man auch den Motorhalter mit 3 Schrauben befestigen und in das 4te Loch eine Führungshülse für den Kernbohrer (8,7 mm) einsetzen, die den Bohrer führt.

Jochen's erstes Foto zeigt, wie wenig Material da aussen rum zur Verfügung steht. Wenn man an der Gewindesteigung orientiert, sind das max. 1,5 mm.

Man sollte auf alle Fälle das Feingewinde beibehalten und den passenden Kernbohrer nehmen, damit man beim Gewindeschneiden nicht zu viel Druck nach aussen ausübt.

Wenn man sauber und exakt arbeitet, ist das wirklich eine brauchbare und alternative Improvisationslösung. Wink
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Beitrag von BerndM Mo 2 Jan 2023 - 19:27

f104wart schrieb:Man sollte auf alle Fälle das Feingewinde beibehalten und den passenden Kernbohrer nehmen, damit man beim Gewindeschneiden nicht zu viel Druck nach aussen ausübt.
Dann nehmen wir doch sicherheitshalber einen Ø 9 mm Bohrer. Wink

f104wart schrieb:Wenn man sauber und exakt arbeitet, ist das wirklich eine brauchbare und alternative ImprovisationsLösung. Wink
Ich hätte gern das --------- weg. Ein anderer Motorblock hat sich grössere Aufgaben wegen
unbekanntem Zustand der Zylinder und Lagerungen.

Gruß
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Beitrag von L4iD Mo 2 Jan 2023 - 21:32

Ich bin sprachlos, wie viel Unterstützung, Hinweise und Hilfe ich von euch schon bekommen habe! Vielen Dank! Ich lese alles gespannt am Handy mit und habe leider jetzt erst Zeit ein paar Fragen und Anmerkungen zu verfassen.

Fangen wir also chronologisch an:

Bernd schrieb:Was wesentlich wichtiger ist ist der Lenkkopf. Bzw. das Anschlagblech am unteren Steuerrohr.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2016
Hier ein Bild von dem Anschlagblech. Sieht meiner Meinung nach noch gut aus und wirkte glücklicherweise an keiner Stelle gerissen an der Schweißnaht.



f104wart schrieb:...Als Tipp noch: Besprich den Umbau VORHER(!) mit einem Sachverständigen (die gibt es inzwischen nicht nur beim TÜV, sondern auch bei der Dekra und der GTÜ), der die Berechtigung hat, Gutachten nach §21 StVZO (Antrag auf Erteilung einer Einzelbetriebserlaubnis) zu erstellen.
Steht definitiv ganz oben auf meiner To-Do-Liste. Derzeit habe ich mal damit angefangen Lichter etc. abzubauen, um dem Prüfer und mir ein bisschen Platz zu geben um Diskussionen am Rahmen anzufangen und eine gemeinsame Lösung zu finden. Bei uns auf der Arbeit gibt es ein paar, die sich ebenfalls mit alten Motorrädern beschäftigen und da ggf. den richtigen Ansprechpartner bei uns in der Gegend kennen.
Grundsätzlich möchte ich keine unumkehrbare Arbeit am Motorrad ohne Segen ausführen. Die Gefahr ist mir da einfach zu groß.



f104wart schrieb:Bei Deiner Zielsetzung (Sitzposition, Lenker und Soziusbetrieb) habe ich eher einen schönen Roadster im Kopf.
Genau so habe ich mir das auch von der Ergnomie vorgestellt. Das Beispiel hatte ich eher von der Optik her gewählt, aber auf so wichtige Einzelheiten wie du sie genannt hattest (Gabelbrücke etc.) nicht geachtet.  Very Happy


Und nun zu der Schraube:
Da hat Ralf natürlich ganz Recht gehabt..es handelt sich um die Motorhalterung. Für mich sah es mehr oder weniger aus wie ein Abstandshalter für den Kühler oder eine sonstige "unbedeutende" Aufnahme.
Die Lösung vom Pawel sieht fantastisch aus! Ich hoffe jedoch, dass meine Lösung nicht so umfangreich ausfallen muss und durch ein Nachschneiden des Gewindes die Halterung wieder ihren Zweck erfüllen kann.
BerndM schrieb:Es geht also einiges. Nachsetzen auf einer Ständerbohrmaschine wäre optimal wegen Geradheit der Bohrung.
Kürzen eines Gewindebohrers hilft Gewindelänge zu gewinnen.
Bei deinem Motorblock sieht das so aus, als würde die Versteifung mit einer konstanten Dicke in den Motorblock abschließen. Bei mir sieht es eher so aus, als würde es tatsächlich nach dem Gewinde sich verjüngen.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2017
Vielleicht täuscht mich das aber auch aufgrund einer ungünstigen Bruchkante??    Smile

Ansonsten muss ich das tatsächlich auf einer Fräsanlage aufspannen und mal genau zielen..  Laughing

Kurz nach Feierabend habe ich einmal versucht, die Schraube zu lösen, die noch im Bruchstück hing, aber ohne Erfolg. Ich denke dafür werde ich zeitnah die Kühlflüssigkeit ablassen und den Kühler demontieren und ein bisschen besser an die Stelle zu kommen. Sobald sich hier ein klares Bild und ich mit Hilfe eurer Ratschläge einen Lösungansatz erarbeitet habe, komme ich nochmal darauf zurück.



Die Tage kommen dann auch ein paar weitere Bilder von der ersten groben "Zerlegung" von Anbauteilen, damit man dem Prüfer eine gute Zugänglichkeit und einen Eindruck des Zustandes ermöglichen kann. Mal schauen wie die Suche nach einem Gleichgesinnten so macht   alien


Gruß
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Beitrag von f104wart Mo 2 Jan 2023 - 21:45

@Bernd: Das mit der Improvisation hast Du falsch verstanden, das soll in keinster Weise eine Abwertung sein.

Unter Improvisation verstehe ich eine mit einfachen Mitteln hergestellte Lösung, die aus der Not heraus geboren ist und die Funktion trotzdem gewährleistet.

Einer guten Improvisation sagt man sogar nach, dass sie ewig hält. Very Happy


Ich war über 20 Jahre als Servicetechniker im Aussendienst tätig. Ohne die eine oder andere Improvisation wäre ich dabei auf verlorenem Posten gewesen. Wink
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Beitrag von BerndM Mo 2 Jan 2023 - 22:36

@ Ralf,
O.k. verstanden . Meine Sensibilität !

L4iD schrieb:Ich bin sprachlos, wie viel Unterstützung, Hinweise und Hilfe ich von euch schon bekommen habe!
Das kann der Anfang einer fruchtbaren Geschichte werden.

f104wart schrieb:Bei Deiner Zielsetzung (Sitzposition, Lenker und Soziusbetrieb) habe ich eher einen schönen Roadster im Kopf.
Dem stimme ich vorbehaltlos zu. Fährt sich am angenehmsten wegen einem sicheren Fahrgefühl.



Und nun zu der Schraube:

L4iD schrieb:Bei deinem Motorblock sieht das so aus, als würde die Versteifung mit einer konstanten Dicke in den Motorblock abschließen. Bei mir sieht es eher so aus, als würde es tatsächlich nach dem Gewinde sich verjüngen.
Dito bei mir !

L4iD schrieb:Kurz nach Feierabend habe ich einmal versucht, die Schraube zu lösen, die noch im Bruchstück hing, aber ohne Erfolg. Ich denke dafür werde ich zeitnah die Kühlflüssigkeit ablassen und den Kühler demontieren und ein bisschen besser an die Stelle zu kommen. Sobald sich hier ein klares Bild und ich mit Hilfe eurer Ratschläge einen Lösungansatz erarbeitet habe, komme ich nochmal darauf zurück.
Ja, bitte erst das OP-Feld grosszügig frei legen.
Es sollte, wie Jochen es in seinem Bild zeigt, um einen Bolzen mit aufgesetzter Mutter handeln. Und der Bolzen ist mit Schraubensicherung im Motorblock eingesetzt. Den dreht man nicht so einfach raus, zumal er wohl verbogen ist.
Die noch vorhandenen Gewindegänge im Block sollten erhalten bleiben. Die brauchst Du als Ansatz zum Nachschneiden und Verlängern des Gewindes.

Gruß
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Beitrag von L4iD Mi 4 Jan 2023 - 18:39

...und es geht weiter... bounce

Bevor ich mich dem Motor so wirklich widmen kann, dachte ich mir, dass ich das restliche Motorrad mal von Anbauteilen befreie, die ich nicht benötige und den Blick auf den Rahmen verdecken.

Der Anfang machte bei mir das Heck. Alles was nicht mehr zusammengesteckt bleiben konnte beim Kabelbaum habe ich beschriftet. Falls ich die Bauteile direkt benennen konnte, mit dem entsprechenden Namen, ansonsten auf beide Enden jeweils die gleiche Zahl geschrieben. Teilweise wurde hier und da auch schon mal nachgebessert und mit Gaffa schon neue Kabel angeschlossen.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2018

Ebenfalls beeindruckend fand ich diese neue Art der Sicherung:
Die Feierabend-Gülle Pxl_2019
Wer sagt denn, dass eine Sicherung nur für die elektrischen Schaltungen funktioniert und nicht auch als Klemmstück?   Laughing

Generell stellte das Heck kaum eine Schwierigkeit bei mir da. Alles was abgebaut wurde, wurde in entsprechende Kisten verpackt und zur Seite gestellt. Je nach ausgebauten Teil füllten diese Kisten sich recht schnell.
Allerdings muss ich auch eingestehen, dass nicht alle Teile wirklich für den Weitergebrauch in Frage kommen werden. Der Endschalldämpfer scheint noch der erste zu sein und ist am Übergang zum Sammler leider vollkommen ver- und festgerostet gewesen. Dieser soll im späteren Projekt jedoch sowieso komplett ersetzt werden.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2020

Weiter ging es bei mir mit dem Luftfilterkasten, da wie bereits erwähnt auf offene Luftfilter umgerüstet werden soll. Wie schon häufig beschrieben, sitzt der Kasten recht gut in seiner Position. Ich habe das untere Blech mit den drei Schrauben entfernt und die Schellen vom Vergaser gelöst. Falls bei jemanden, wie bei mir auch, die Gummischläuche schlecht bis gar nicht ihren Sitz lösen wollen, so half es bei mir vorsichtig mit einer Rohrzange um wenige Grad zu drehen um das Losbrechmoment zu überwinden.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2021

Danach folgte der Tank und die vordere Lichtanlage. Am Ende steht ein völlig "schiebbares" Motorrad, welches zum Tüv noch auf den Hänger gestellt werden kann.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2022
Ich denke, dass mit dieser Ausgangsbasis die geplanten Umbaumaßnahmen mit entsprechenden Freiraum besprochen werden können.

Für die meisten Arbeiten ist bisher der normale Verstand ausreichend, trotzdem kann ich nur das Reparaturhandbuch nur empfehlen. Dort kann man schnell und meist mit Bildern die Antwort finden und weiß, wo die letzte Schraube sitzt, die noch das Teil hält.

Gestern wurde dann noch der Kühler entfernt. Hier bin ich wahrscheinlich auch gewählt entsprechenden Ersatz zu besorgen. Der sieht nicht mehr soo frisch aus, wie ich ihn mir für später wünschen würde.. Smile
Die Feierabend-Gülle Pxl_2023

Für heute Abend steht dann noch an, den Motor leicht mit einem Wagenheber anzuheben und die vordere Motorhalterung zu entfernen, damit ich den abgebrochenen Halter entfernen kann. Dabei werde ich einmal schauen, wie schlimm die Halterung aussieht. Danach werde ich den Motorhalter erstmal wieder mit den drei übrigen Schrauben befestigen und dabei auch gleich mal die Deformation begutachten.



Nun zu den Fragen, bei denen ihr mir hoffentlich helfen könnt:

1. Zunächst einmal die Grundsatzfrage: Geht man mit dem defekten Motor zum Tüv in der Gefahr, dass der Prüfer das sieht und den Motor als unbrauchbar abstempelt oder repariert man zunächst den Motor und bespricht dann weitere Umbauanfragen mit dem Prüfer? Ich hatte eher geplant, den Motor zu überarbeiten in der Zeit wo ich auf den Rahmen warte.    Smile

2. Auf dem Vergaser und dem Krümmer sind 20 kW eingeschlagen, was für die gedrosselte Variante spricht. Eine Drossel habe ich bisher aber nicht gefunden. Diese müsste sich im Übergang von Krümmer zum Sammler befinden, richtig?
Dieser sieht jedoch so aus:
Die Feierabend-Gülle Pxl_2026
Kann ich also davon ausgehen, dass ich eine offene Güllepumpe habe?

3. Beim Vergaser steht ein VB36B. Wie ich aus diesem Thread von Ralf gelesen habe, steht das letzte B für den gedrosselten Vergaser. Ein offener Vergaser hätte hinten ein "A" stehen.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2024
Leider sind die Links auf dem Thread nicht mehr gültig. Kann mir einer bitte sagen, ob ich für die 50 PS und mit offenen Luftfiltern noch was anderes brauche als eine 120er Sekundärhauptdüse und 85er Primärhauptdüse?
Ebenso wäre es interessant, ob jemand Erfahrungen mit der Eintragung gemacht hat? Unabhängig von BorisGT, der ja tatsächlich durch pure Ehrlichkeit und vielleicht einer Prise Glück den B-Vergaser mit 37 kW eintragen lassen hat.


4. Im Vergaser Krümmer oben sah es so aus:
Die Feierabend-Gülle Pxl_2025
Für mich sieht das ziemlich verkohlt aus. Spricht das an sich schon für ein Problem mit dem Motor oder ist es normal für das Alter und die Fahrleistung? Mir fehlt hier einfach die Erfahrung.  Very Happy


Schon mal vielen Dank im Voraus!

Gruß
Luca


Zuletzt von f104wart am Mi 4 Jan 2023 - 19:23 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Bezeichnung korrigiert)

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Beitrag von Brummbaehr Mi 4 Jan 2023 - 18:56

Die Drossel sitzt im Krümmereingang. Bzw da sollte sie sitzen.
Wie auf dem letzten Bild zu sehen ist diese aber nicht mehr vorhanden.

Siehe auch: https://cx500.forumieren.org/t6568-woran-erkenne-ich-die-leistung#78925

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Beitrag von Rattergreis Mi 4 Jan 2023 - 20:31

Der Vergaser stammt von einer Urgülle und ist für die Custom in keiner Variante zulässig. Erforderlich wäre 39A. Allerdings ist er bis auf die Kraftstoffzufuhr baugleich und könnte dranbleiben wenn der Prüfer ihn einträgt.
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Beitrag von L4iD Sa 25 Feb 2023 - 19:41

Moin zusammen,

ich melde mich nach gefühlt zu langer Zeit wieder zurück und es geht weiter. Nachdem Grippe und Urlaub überstanden sind, stand heute der Ausbau des Motors an. In der Zwischenzeit wurde noch die Kompression auf beiden Zylindern mit 10 bar gemessen, weswegen ich erstmal von einem kompletten Ausbau der Kolben etc. absehen würde.

Da ich sowas noch nie gemacht habe, bin ich strikt nach Handbuch gegangen und es hat wie zu erwarten, super geklappt. Ordentlich was drunter legen, damit der Motor nicht wegfallen kann und am Besten zu zweit ging es innerhalb einer Stunde. Sicherlich schneller, wenn man etwas geübt ist.

Vom Ausbau an sich habe ich keine Fotos gemacht, da es hier kaum etwas zu entdecken gab. Nun steht das Aggregat bei mir auf der Werkbank und wartet auf die weiteren Arbeitsschritte.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2027

Bezüglich Revisionierung des Motors stelle ich mir grundsätzlich vor die alte CDI-Zündung durch eine Ignitech inkl. NEC-Generator zu verbauen wie es Ralf auch immer wieder empfiehlt.
Die Steuerkette habe ich bisher noch nicht gesehen, werde diese aus Vorsicht aber auch erneuern und den Spanner entsprechend wieder auf die Ausgangsstellung stellen.
Die Kupplungsscheiben werde ich auch tauschen, damit ich in den nächsten Jahren auch Ruhe habe. Immer wieder lese ich von zu weichen Federn der Kupplung, weswegen auch diese prophylaktisch getauscht werden.

Je näher ich mir den Motor anschaue, desto mehr fallen mir frühere Reparatur(-versuche) auf. So sind von den originalen 4 (?) Stehbolzen für die vordere Motoraufnahme nur noch einer übrig. Einer ist rausgebrochen, einer wurde durch eine Schraube ersetzt und einer scheint deutlich zu lang zu sein und ist auch weniger verrostet als die anderen.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2028

Für den abgebrochenen Stehbolzen habe ich noch Restgewinde entdeckt. Die Lösung kann also hoffentlich recht einfach erfolgen. Eine neue gebrauchte vordere Motorhalterung ist bereits angekommen und wird später verbaut.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2029

Insgesamt sieht der Motorblock dem Alter entsprechend aus. Das Aluminium ist angelaufen und das Lüfterrad hat an den Enden leichte Abschabungen. Diese werde ich bisschen abschleifen und ihn danach weiter verwenden.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2030
 
Die Feierabend-Gülle Pxl_2034

Ehrlich gesagt keine Ahnung warum diese Lösung im Bereich der Lichtmaschine so aussieht, aber auch hier möchte ich gerne eine schönere Lösung anstreben.
Die Feierabend-Gülle Pxl_2032

Letzendlich bleibt mir nur noch eine Frage bzgl. der Wasserpumpe. Ich würde die Leitungen gerne "aufhübschen", allerdings soll die Dichtung der Wasserpumpe reingepresst sein und Spezialwerkzeug verlangen. Stimmt das? Sollte ich diese lieber dicht lassen und nur die Rohre entsprechend bearbeiten? Die sieht leider stark korrodiert aus:
Die Feierabend-Gülle Pxl_2033

Kennt jemand einen guten Thread bezüglich der Must-Haves bei einer Motorrevision? Ölpumpe etc. gleich mittauschen?
Ich würde die Tage gerne die erforderlichen Teile bestellen und einbauen.


Wie immer bin ich für Tipps und Hinweise sehr dankbar!

Schöne Grüße
Luca

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Beitrag von BerndM Sa 25 Feb 2023 - 20:17

Hallo Luca,
Das Thema des abgebrochenen Stück am Motorblock hatten wir ja schon.
Ich bleibe dabei, es ist noch Gewinde im Block, so weit wie möglich M10*1,25 nachschneiden. Dann einen längeren Bolzen einsetzen.
Grundsätzlich sind im Motorblock Stehbolzen mit Mutter und die Befestigungen des Motorhalters in den Zylinderköpfen erfolgen mit Schrauben. Jetzt hoffen wir mal das die nachträglich eingesetzte Gewindestange M10 * 1,25 ist und nicht M10 * 1,5 Regelgewinde reingewürgt wurde, oder sogar nachgeschnitten ist.
Das was Du als Wasserpumpe bezeichnest ist das Thermostatgehäuse.
Einfach mal abbauen, inkl. der Bögen an den Zylinderköpfen, und öffnen.
Macht sicher Sinn das alles mal an zu hübschen.
Das zerfledderte Klebeband ist ca. 40 Jahre alt und original. Kann man mal neu wickeln.
Ich bleibe bei meiner Meinung erst reinigen / prüfen / messen und bei Bedarf austauschen. Ausgenommen Steuerkette und Wapu-Dichtung.
Für weitere Zerlegearbeiten hilft das Handbuch nicht vollumfänglich.
Irgendwo hat es sehr ausführliche De- und Montageanleitungen zum Motor von Waterbrunn. Die musst Du finden. Dann kann nichts passieren.
Ich suche auch mal danach.

Gruß
bernd
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Beitrag von Kallebadscher Sa 25 Feb 2023 - 20:18

hy Luca

das klingt doch schon mal alles recht vernünftig 👍

Nur das mit der Kupplung nicht.....also die neuen Reibscheiben !
Wenn die Kiste nicht zigtausend Km mit rutschender Kupplung gequält wurde, oder die Kupplung total am Rupfen ist, dann reicht es absolut wenn du neue/verstärkte Federn einbaust.

Die Kupplung meiner Kilometerhure hat inzwischen gut 600tkm und hat tatsächlich noch die Stärke die ich an den neuen Belägen auch gemessen habe !
Das gesparte Geld steckst du lieber in neue Kupplungs und Gaszüge ....das bringt die weitaus mehr 😉
Gruß
Tom

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Beitrag von f104wart Sa 25 Feb 2023 - 22:16

Hallo Luca,

Tom hat Recht, das mit der Kupplung sehe ich genau so. Verstärkte Federn rein und gut isses und später dann Öl nach JasoMA2 fahren.

Das Gewinde des nicht originalen Gweindestabs würde ich eindeutig al M10 Regelgewinde indentifizieren. Ist aber kein Beinbruch, weil das am ZylKopf ist und man dort eine M10x1,25 Timesert-Buchse einsetzen kann.

Das Du die Kolben und Pleuel drin lassen möchtest, ist die richtige Entscheidung. Überprüfen aber solltest Du auf alle Fälle die Kipphebelwellen. Ich gehe erfahrungsgemaß davon aus, dass die Köpfe eh runter kommen und dann können wir auch das mit dem defekten Gewinde machen.

Ich würde an den Köpfen eh keine Bolzen einsetzen, sondern Schrauben. Dann kannst Du später, falls es mal erforderlich sein sollte, die Köpfe auch bei eingebautem Motor demontieren.

Das mit der aufgeweichten Kabeldurchführung erledigt sich eh von selbst, wenn wir den Stator umbauen. Du hast mich ja diesbezüglich schon angeschrieben.

Das Thema Wasserpumpe erledigt sich in diesem Zusammenhang dann auch. Das, was Du hier gezeigt hast, ist nur das Thermostat. Die Röhrchen kann man strahlen und neu verzinken lassen, oder einfach nur lackieren, das geht auch.

Das Lüfterrad kannst Du, wenn es noch fest auf der Nabe sitzt, drin lassen. Du solltest aber mal nach der Ursache suchen, warum und wo es geschliffen hat. Wie sieht denn der Kühler auf der Rückseite aus?

Hier findest Du die Theman von EO (@waterbrunn), wo auch mehrere Dokus über das Zerlegen des Motors dabei sind.


...Gemeinsam mit dem Forum bekommen wir die Kiste schon wieder flott Wink


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Beitrag von Waterbrunn So 26 Feb 2023 - 10:55

Hallo Luca,
Ich sehe auf den Bildern, dass du noch den Entlüftungsdom am Motor hast. Tu dir selbst einen Gefallen, schraub den ab udn steck ein Tuch in die Öffnung. Du musst beim Hantieren mit dem Motor mit diesem Dom nur einmal anschlagen, dann bricht der ab!

Wenn du den Motor öffnest, dann leg ihn auf den vorderen Motrordeckel und stütz ihn ab. So verhinderst du, dass dir ca 300 ml Motoröl auf die Werkbank pladdern, wenn du den hinteren Motordeckel löst.

Die "Wasserbrücke" am Thermostatgehäuse kannst du komplett zerlegen und die Rohre wieder aufhübschen. Außerdem müssen alle O-Ringer ersetzt werden. Die Rohre zum Thermostatgehäuse hin sind aus Eisen, das Galvanisch mit einer dünnen Schicht Alu belegt wurde und dann ein wenig gebürstet. Da musst du dir was anderes einfallen lassen, wie z.B. Silber lackieren.

Für die Wasserpumpendichtung brauchst du ein Einziehwerkzeug.

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Beitrag von f104wart Mo 27 Feb 2023 - 10:25

Das mit dem Einziehwerkzeug wird wahrscheinlich entfallen, da Luca den CDI- gegen einen NEC-Stator tauschen möchte und ich den Deckel dann sowieso bekomme. Eventuell muss auch noch die Bohrung für die WaPuDichtung ausgespindelt werden und dann geht das eh alles in einem Aufwasch.

Wichtiger als das Einziehwerkzeug werden für Luca erstmal die Abdrückschrauben sein. Wink



Bei der Öffnung des Motors gehe ich etwas anders vor. Da ja auch der vordere Deckel runter muss, um u.a. die Ölpumpenkette zu spannen und den Ölsumpf zu reinigen, bringt das mit dem Umlegen nicht viel.

Ich weiß nicht, ob ich das irgendwo schon mal gezeigt habe, aber bei mir steht der Motor in einer Vorrichtung, die ich auf einen Scherenheber auflege. Dort hänge ich hinten und vorne an der Seite abgekantete Bleche ein, über die das Öl in einen untergestelltes Auffanggefäß läuft.

Auf diesem Foto kann man das ansatzweise erkennen:


Die Feierabend-Gülle 800im367


Luca würde ich empfehlen, sich zum Beispiel solch eine flache Eurobox zu besorgen und einfach ein Brett quer darüber zu legen, das so breit ist, dass es etwa mit der Vorder- und der Hinterkante des Motor-Mittelteils abschließt.

Dann kann er gleich beide Deckel abnehmen und auch den Ölsumpf ordentlich reinigen. Mitunter hat sich da ne ganze Menge Schmodder angesammelt. Je nachdem, was man dort alles findet, kann man über die weitere Vorgehensweise entscheiden.


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Beitrag von Kathomen99 Mo 27 Feb 2023 - 10:43

Oder ein Backblech aus einem Elektroherd, am besten ein tiefes.
Gibt es beim Elektrogeräteentsorger umsonst.
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Beitrag von f104wart Mo 27 Feb 2023 - 11:58

Das ist auch ne sehr gute Idee, Konrad!!

...Und um das Backblech herum dann aus Kanthölzern einen Holzrahmen gebaut, in den man das Blech einhängt, damit es nicht auf der Werkbank herum rutscht, und das Brett, auf dem der Motor steht, am Holzrahmen befestigen. Very Happy

Das I-Tüpfelchen wären dann noch irgendwelche Noppen auf dem Brett, die sich in die Sacklöcher an der Unterseite des Motors setzen und so den Motor in seiner Position fixieren. Das können auch ganz einfach die aus dem Brett herausstehenden Köpfe von M8er Inbusschrauben sein, die man in entsprechende Bohrungen steckt. Die müssen dafür nicht mal geschraubt werden. Der Kopf soll ja nur verhindern, dass der Motor sich auf dem Brett verschieben kann.

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