Standgasprobleme wenn nach Beschleunigen Kupplung gezogen und Gas weggenommen wird [gelöst]

Liebe Forummitglieder,
nach mehreren Wochen des Herumexperimentierens habe ich mittlerweile keine Idee mehr wo ich noch suchen soll und bin fast am Aufgeben, obwohl das sonst nicht meine Art ist.
Folgendes Problem:
Hatte den Vergaser über den Winter zur Ultraschallreinigung gegeben und nach Erhalt wieder eingebaut. Das war nach 7 Jahren einfach nur mal so eine "Vorsorge-Reinigung".  Technisch gab es keinen Grund. Wollte dem Teil was gutes tun. Alles summte und brummte danach prima. Soweit sogut.
Dann fuhr ich an einem Tag eine 220km-Tour am Stück ohne Pause. Soweit war auch noch alles gut. Als ich dann die Autobahn runter bin und and der Tanke hielt, ging mir im Standgas der Motor aus. Merkwürdig   Ich machte ihn wieder an, aber er lief nicht auf der Stangasdrehzahl wie bisher, sondern ging wieder aus. Da das Seminar 10km weiter bald anfing drehte ich das Standgas hoch, dass ich noch pünktlich ankam, und gut war's.
Als ich am Nachmittag den Motor wieder anmachte war das Standgas entsprechend hoch. Also drehte ich es wieder runter, in der Hoffnung, dass nun alles wieder gut ist, was immer das auch war. So fuhr ich wieder nach hause ohne Probleme. Daheim angekommen wieder der selbe Mist: Motor geht im Standgas aus. Also wieder Standgasschraube etwas hochgedreht und gut war's.
Der Nachteil war nun, dass ich beim Gaswegnehmen nur noch wenig Schubbetrieb hatte. Also habe ich in der Folgewoche den Vergaser komplett in Einzelteile zerlegt, wobei ich aber die Brücke und alle Verbindungen von rechts nach links gelassen habe. Also Schwimmerkammern runter, Düsen raus, Oben die Deckel runter und alles andere auch raus. Danach mit Druckluft oder Bremsenreiniger in sämtliche Löcher gesprüht und geschaut, dass es an der anderen Seite wieder rauskommt, um sicher zu sein, dass nicht irgend so ein kleines Miniloch dicht ist. Alles war ok. Dann neue Gummistopfen (die 5 od 6mm gross sind, die alten waren aber noch im guten Zustand) unten bei den Schwimmerkammern eingesetzt, seitlich die runden Deckel aufgemacht und die Membranen getauscht, die aber auch im guten Zustand waren. Kurzum eine quasi Runderneuerung gemacht. Nach dem Zusammenbau wurde es zwar besser, aber ich habe immer noch das Problem, dass ich das Standgas etwas erhöht haben muss (um die 1400/1500U). Oder bei korrekter Einstellung (um die 1000U) dreht auch der Motor soweit gut, dann aber dieses Problem: Wenn ich zB. an einer Ampel weiter hinten stehe und losfahre, jedoch statt in den 2. Gang dann nach dem Losfahren die Kupplung ziehe und das Gas wegnehme, weil ich wieder anhalten muss, geht mir der Motor fast aus, aber nach 2-3 Sek steigt das Standgas wieder an. Oder wenn ich im Leerlauf mal hochdrehe und das Gas wegnehme habe ich das gleiche Phänomen, wenn auch nicht ganz so stark. Der Fehler ist in jedem Fall immer reproduzierbar. Sonst ist aber alles ok, also beim Fahren gibt es keine Probleme, alles ok wie eh und je. Nur eben immer dann, wenn man das Gas wegnimmt und der Motor auf Leerlaufdrehzahl gehen soll, egal ob im Schubbetrieb oder auf andere Weise.
Hatte zuerst vermutet dass es an der Temparatur liegen könnte (wegen der langen Strecke) und dass evtl. irgendwelche Dichtungen daran schuld sind, aber als ich zB. bei 10 Grad gemächlich zur Arbeit fuhr (20km) war es auch so. Und als ich wieder mal eine lange Tour zum und durch den Elsass machte wurde es an dem Tag wieder ein wenig schlechter, daheim bei kurzen Touren wurde es dann wieder ein bisschen besser. Also DOCH Temperaturproblem - aber am Vergaser, der kaum Gummidichtungen hat, und selbst die aber erneuert wurden  
Hey, der Vergaser hat doch kaum Dichtungen, ist fast nur mechanisch und doch garnicht sooo kompliziert aufgebaut. Was kann denn sonst noch verschleissen oder kaputt gehen? Und vor allem: Warum war alles vorher prima und erst etwas später nach der Reinigung habe ich diese Probleme, zumal es die erste Zeit nach der Reinigung ja keine Probleme gab? Habe auch die Zündkerzen ausgetauscht oder mit Bremsenreiniger im Standgas den Vergaser in allen möglichen Lagen und Ecken besprüht, ob es da nicht irgendwo Luft gezogen wird, Ansaug- und Motorstutzen besprüht. Keine Veränderung.
Ich habe mittlerweile keine Ahnung mehr was ich noch machen soll. Hat von Euch einer eine Idee? Oder ist das ein kausaler Fehler, der mit dem Vergaser nichts zu tun hat, weil zufällig woanders was defekt ging, aber sich das so auswirken kann? Aber wieso erst seit der langen Tour und nicht sofort nach dem Einbau nach der Reinigung? Und all die Jahre davor war auch alles gut. Würde auch gerne mal einen anderen Vergaser ausprobieren, ob das dann immer noch so ist. Aber nur deswegen zum Ausprobieren einen kaufen?
Ich gebe bald auf

Es grüßt ein ganz verzweifelter Karsten

Hmmm....

die Gemisch Einstellschraube hast Du vermutlich auch kontrolliert (Schraube -> Feder -> U-Scheibe -> O-Ring) und eingestellt (ca. 1,5 -2 Umd. raus)?
Vergaser korrekt synchronisiert?

Gruß
Jochen

Hallo Jochen,
Danke für Dein Posting. Ja, hatte ich sofort nach der Ultraschallreinigung gemacht, bevor ich den Vergaser einbaute. Denn ich weiss ja wie heikel der Fusselkram da ist. Habe peinlichst genau darauf geachtet, dass die Reihenfolge und Lage von O-Ring und U-Scheibe korrekt ist, nicht dass die U-Scheibe mir den O-Ring schief quetscht. Einizg diese Ecke habe ich noch nicht ausgetauscht. Aber da frage ich mich wieder: Warum erst nach der langen Strecke, wo ich doch Wochen vorher zur Arbeit und lokal rumgekurft bin? Da hätte man doch was merken müssen.

Hatte zuerst die Gemischschrauben 2 Umdrehungen raus und stellte dann anhand des Zündkerzenbildes das Gemisch ein, damit man auf beiden Seiten ein gleiches und rehbraunes Bild hat. Hatte ich vor der Reinigung auch schon gemacht. Und ja, nach der Reinigung auch neu Synchronisiert.

Gruss

-Karsten

Am besten wird sein den Vergaser wirklich mal gegen einen funktionierenden zu tauschen.
Da hilft aber auch kein gebrauchter aus der Bucht. Da kauft man die Katze im Sack.

Am besten schaust Du mal bei einem der Stammtische vorbei und fragst dort nach Unterstützung.
Bzw. jemanden der mal mit Dir die Vergaser tauscht.

Dazu währe es sinnvoll wenn man wüsste wo Du her kommst und welches Model Du fährst.

Gruß
Jochen

PS: Mal neue Zündkerzen probiert?

Zündkerzen hatte ich bereits getauscht.

Werde wegen meiner Arbeit und dann den anschliessenden Urlaub ab Mitte Juli nicht mehr zum Stammtisch kommen und auch nicht mehr zuhause sein. Falls keiner eine andere Idee oder Anregung hat oder ich davor nicht zu einem Leihvergaser komme, werde ich dann erst wieder in der zweiten Augusthälfte weitermachen können.

Ach ja, fahre Karosseriemäßig eine 500C, aber mit einem 650er Motor drin. Die Stutzen habe ich damals angepasst, so dass der original 500C-Vergaser drin bleiben konnte. Natürlich mit einer etwas größeren Bedüsung. Und das war 7 Jahre her. Hatte nach Fertigstellung damals in Vechta einen "Diavortrag" darüber gemacht.

Gruss

-Karsten

Ist es nur nach Langstrecke oder auch beim Kurzbetrieb eventuell Tankbelüftung dicht

Warum rufst Du mich nicht an, werter Freund?

Hab einige Vergaser da zum ausprobieren...

Lass uns Samstag telefonieren, die nächste Woche hab ich Frühschicht.

Gruss aaA
Alex

Sodele, hier das Ergebnis:
War einen Tag später bei Alex und wir sind die Sache mal zusammen durchgegangen. Sitz und Tank runter, Vergaser raus und zerlegt. Alles sah soweit prima aus. Alex wollte nochmal das Ventilspiel prüfen, was aber ok war. Als er die Ventildeckel wieder draufschraubte schaute ich einfach so auf den Vergaser.
Alex, guck mal...   Die rechte Dichtung oben sieht aber leicht anders aus als die Linke...   Fällt erst mal garnicht auf. Die eine massive Dichtung für die Deckel oben lag anders herum drin. Als wir uns das mal näher untersuchten, welche Auswirkung das haben könntet (also ob es einen Unterschied macht) haben wir bemerkt, dass bei dem schwarzen Plastikteil (das mit der Kreuzschlitzschraube, was Kanäle abdeckt) etwas Luft seitlich vorbei kann, wenn auch nicht viel. Durch die Fräsung ist dort der Vergaserrand weniger als halb so dünn. Also Dichtung rumgedreht und wieder alles zusammengeschraubt und nach Hause gefahren. Yep, tut schon viel besser. Vorsichtshalber bis heute gewartet und täglich gefahren, um sicher zu gehen, ob der Fehler wirklich weg ist. Ja, er ist weg!    Somit Fall gelöst.
Falls also jemand in Zukunft solche Probleme hat NACHDEM der Vergaser mal zerlegt wurde - bitte diese Dichtungen prüfen, ob sie richtig herum drinliegen. Wenn sie falsch herum drin sind kann man die Deckel draufschrauben ohne einen Unterschied zu merken.

Danke für die Auflösung!
Fotos wären natürlich der Kracher, falls jemand sich mit den Vergasern weniger gut auskennt.

Hi Andy,
tja, hatte ich versucht, geht aber leider nicht. Man kann Bilder nur als Link einbinden, da sie nicht im Beitrag selbst abgespeichert werden können. Hier ein Auszug aus dem Hilfetext:

Zum Anderen muss ein Bild, damit man es in einen Beitrag stellen kann, bereits ins Internet hochgeladen worden sein (eine Datei auf einer normalen Festplatte kann also nicht integriert werden. Zum Senden muss die Datei in einem Server gelagert sein). Momentan gibt es noch keine Möglichkeit, Bilder mit Hilfe von phpBB lokal zu speichern.


Es sei denn, jemand verrät mir wohin ich das Bild schicken soll, damit man es mit einbindet.

Gruss

-Karsten

Das ist der  schwarze Kunststoffdichtring, dieser ist oben zwischen Vergasergehäuse und oberer
runder Abdeckung (Unterdruckkolben) eingelegt.

Die flache Seite kommt nach unten.

Kleine Ursache, grosse Wirkung!

Durch falsche Montage dichtet er nicht richtig ab und zieht Nebenluft.

Danke für die Anleitungen und Hilfen. Auf vielfachen Wunsch nun hier das Bild: