CX manueller Spanner Steuerkette Schraubenabriß
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CX manueller Spanner Steuerkette Schraubenabriß
Hallo,
Mir geht das Problem abreissender Spannschrauben des manuellen Steuerkettenspanners nicht aus dem Kopf.
Da ich aktuell einen Motor in Einzelteilen liegen habe habe ich versucht den Hintergrund zu ermitteln und gemessen.
Ich möchte meine Gedanken und eventuelle Risiken und Lösungen zur Diskussion stellen.
Bilder zum Verständnis der Skizze
Hebel mit Spannschraube
Auflagefläche des Spannhebels am Dom im Motorblock
Skizze
Sollte das Problem schon aufgetreten sein das die Schraube abgerissen ist und man den Rest glücklicherweise entfernen konnte
stellt sich die Frage nach potentiellen Einsätzen und damit der maximalen Gewindegrösse.
Oder wann man beim Nachbohren in den Wasserkanal des Zylinders freibohrt.
Dieses Risiko scheint mir auch bei M 10 noch sehr gering. In dem Wasserkanal ist eine bogenförmige Verengung im Bereich der
Spannschraube. Maße s. Skizze. Gemessen von Auflagefläche Zylinderkopfdichtung.
In dem Zusammenhang Schraubenabriss stellt sich vorrangig die Tiefe der Bohrung.
Da hat der HONDA Konstrukteur nach meiner Interpretation zu spitz gerechnet. s.Skizze unten.
Achtung ! alle Maße aus Maßaufnahme der bei mir vorhandenen Teile.
Die Spannschraube hat bis zum Bund, Anschlag an Spannhebellasche, eine Länge von 33 mm.
Die Laschen inkl. Hülse und nutzbare Gewindelänge im Dom lassen zum Gewindeende in der Bohrung Luft von ca. 0,5 mm.
D.h. nach ein paar Jahren mit Nachspannen der Kette und eventuell nicht eingehaltenem Anziehdrehmoment der Schraube haben
sich der Bund und auch die Hülsenränder in die Hebellaschen eingearbeitet. Speziell die geringe Auflagefläche der Hülse und damit
die Reduzierung der Laschenstärke durch die Flächenpressung ist hier zu bewerten.
Also wird irgendwann das Gewindeende der Schraube auf Grund des Bohrungsgewindes sitzen bevor der Bund der Schraube gegen die Domfläche den Spannhebel fixiert hat. Da darf eine in vorhergehenden Spannvorgängen schon vorgeschädigte Schraube versagen.
Sie hat keine Chance sich zu Längen sie wird nur noch auf Abscheren belastet. Knack und ab.
Ich habe versucht auf grössere Gewindelänge nachzuschneiden. Da ist mit einem normalen Gewindebohrer keine nennenswerte nutzbare Tiefe vorhanden. Die Spitze geht auf Grund. Also bitte keine Gewaltaktionen !!!
Möglich ist es den Gewindebohrer vorn ein wenig zu kürzen um die Gewindelänge erhöhen zu können.
Aber auch hier gilt : Wenn ab dann ab. Meint in Sacklochbohrungen Gewinde zu schneiden hat seinen speziellen Reiz.
Oder der Spannschraube etwas Länge zu nehmen. 0,5 - 1 mm sollte genug Sicherheit geben.
Oder Ausgleichsscheiben unter die Hebellaschen zu legen. Das werde ich umsetzen. 0,2 mm unter jede Lasche.
Auf jeden Fall empfehle ich jedem beim Wechsel der Steuerkette die eigenen Maße aufzunehmen und den Zustand
des Spannhebels zu beurteilen um vor dem Anziehen der Schraube das Risiko des Abrisses gemäß meiner Idee zu kennen.
Hinweis zum Schluss: : Das sind meine Messungen und Interpretationen.
Ich bitte von Regreßforderungen bei anderen Verhältnissen im Motor aufgrund möglicher
Fertigungstoleranzen der Einzelteile vor über 30 Jahren abzusehen sollte bei
euch aufgrund meiner Angaben etwas schief gehen.
Nachtrag 2 min später: Warum lässt sich nach Abriss der Schraube dieselbe so schlecht aus der Bohrung entfernen ?
Normalerweise sollte doch keine Belastung auf dem Gewindestück sein.
Vielleicht weil sie auf Grund gezogen wurde ? !!!
Gruß
Bernd
Mir geht das Problem abreissender Spannschrauben des manuellen Steuerkettenspanners nicht aus dem Kopf.
Da ich aktuell einen Motor in Einzelteilen liegen habe habe ich versucht den Hintergrund zu ermitteln und gemessen.
Ich möchte meine Gedanken und eventuelle Risiken und Lösungen zur Diskussion stellen.
Bilder zum Verständnis der Skizze
Hebel mit Spannschraube
Auflagefläche des Spannhebels am Dom im Motorblock
Skizze
Sollte das Problem schon aufgetreten sein das die Schraube abgerissen ist und man den Rest glücklicherweise entfernen konnte
stellt sich die Frage nach potentiellen Einsätzen und damit der maximalen Gewindegrösse.
Oder wann man beim Nachbohren in den Wasserkanal des Zylinders freibohrt.
Dieses Risiko scheint mir auch bei M 10 noch sehr gering. In dem Wasserkanal ist eine bogenförmige Verengung im Bereich der
Spannschraube. Maße s. Skizze. Gemessen von Auflagefläche Zylinderkopfdichtung.
In dem Zusammenhang Schraubenabriss stellt sich vorrangig die Tiefe der Bohrung.
Da hat der HONDA Konstrukteur nach meiner Interpretation zu spitz gerechnet. s.Skizze unten.
Achtung ! alle Maße aus Maßaufnahme der bei mir vorhandenen Teile.
Die Spannschraube hat bis zum Bund, Anschlag an Spannhebellasche, eine Länge von 33 mm.
Die Laschen inkl. Hülse und nutzbare Gewindelänge im Dom lassen zum Gewindeende in der Bohrung Luft von ca. 0,5 mm.
D.h. nach ein paar Jahren mit Nachspannen der Kette und eventuell nicht eingehaltenem Anziehdrehmoment der Schraube haben
sich der Bund und auch die Hülsenränder in die Hebellaschen eingearbeitet. Speziell die geringe Auflagefläche der Hülse und damit
die Reduzierung der Laschenstärke durch die Flächenpressung ist hier zu bewerten.
Also wird irgendwann das Gewindeende der Schraube auf Grund des Bohrungsgewindes sitzen bevor der Bund der Schraube gegen die Domfläche den Spannhebel fixiert hat. Da darf eine in vorhergehenden Spannvorgängen schon vorgeschädigte Schraube versagen.
Sie hat keine Chance sich zu Längen sie wird nur noch auf Abscheren belastet. Knack und ab.
Ich habe versucht auf grössere Gewindelänge nachzuschneiden. Da ist mit einem normalen Gewindebohrer keine nennenswerte nutzbare Tiefe vorhanden. Die Spitze geht auf Grund. Also bitte keine Gewaltaktionen !!!
Möglich ist es den Gewindebohrer vorn ein wenig zu kürzen um die Gewindelänge erhöhen zu können.
Aber auch hier gilt : Wenn ab dann ab. Meint in Sacklochbohrungen Gewinde zu schneiden hat seinen speziellen Reiz.
Oder der Spannschraube etwas Länge zu nehmen. 0,5 - 1 mm sollte genug Sicherheit geben.
Oder Ausgleichsscheiben unter die Hebellaschen zu legen. Das werde ich umsetzen. 0,2 mm unter jede Lasche.
Auf jeden Fall empfehle ich jedem beim Wechsel der Steuerkette die eigenen Maße aufzunehmen und den Zustand
des Spannhebels zu beurteilen um vor dem Anziehen der Schraube das Risiko des Abrisses gemäß meiner Idee zu kennen.
Hinweis zum Schluss: : Das sind meine Messungen und Interpretationen.
Ich bitte von Regreßforderungen bei anderen Verhältnissen im Motor aufgrund möglicher
Fertigungstoleranzen der Einzelteile vor über 30 Jahren abzusehen sollte bei
euch aufgrund meiner Angaben etwas schief gehen.
Nachtrag 2 min später: Warum lässt sich nach Abriss der Schraube dieselbe so schlecht aus der Bohrung entfernen ?
Normalerweise sollte doch keine Belastung auf dem Gewindestück sein.
Vielleicht weil sie auf Grund gezogen wurde ? !!!
Gruß
Bernd
BerndM- Anzahl der Beiträge : 2580
Anmeldedatum : 02.05.13
Alter : 62
Ort : Lemförde
Re: CX manueller Spanner Steuerkette Schraubenabriß
Hallo BerndM
Nimm einen Sacklochgewindebohrer Klick dann kannst Du bis auf ca. 20-21 mm Tiefe schneiden.
Ich, mir, mich, selbst und auch persönlich würden von einem normalen Gewindebohrersatz (idR. dreiteilig (= Vor-, Mittel-, Fertigschneider)) vorne die Spitzen stark wegschleifen, bevor ich/wir zum SacklochGewBo. schreiten **), .... und wie immer schön nur eine halbe Umdrehung mit dem Schneider, dann kurz zurück um die Späne zu brechen.
Zwischendurch den Bohrer wieder ganz rausschrauben, und die Späne rausblasen oder raussaugen.
Einsatz von Schneidöloder Spiritus zum Schmieren ist obligatorisch, mit den Düsenverlängerungsröhrchen von WD40 lassen sich die Späne evtl. auch herausspülen, dann kann das WD40 auch als "Bohr- und Schneidöl" genutzt werden..
Ist vielleicht zu übervorsichtig, aber wenn ein GewBo. in der Bohrung abbricht ist idR. Sense mit dem Modergehäuse oder man hat Bekannte, die an einer Erodiermaschine arbeiten, dann könnte evtl. das abgebrochene Teil herauserodiert werden.
Zum **) Nur dann wichtig, wenn die Kernbohrung im Gehäuse nicht 5,0mm ist. Der Schaft eines 5,0mm Bohrer sollte kwasi als Lehrdorn bis auf ca. 23mm tief "penetriert" werden können.
GrussWolF
PS: @BerndM:
Die Maße sind soweit okay, .... bis auf den Schaft vom Bolzen. (In grün nachgetragen)
In rot: Die typische Knackbrechstelle, als schwächstes Teil der Schraube, ... u.a. auch weil der Schaft bereits am Anschlag sitzt und dann zu stark -ohne DreMo- weiter angezogen wird.
Nimm einen Sacklochgewindebohrer Klick dann kannst Du bis auf ca. 20-21 mm Tiefe schneiden.
Ich, mir, mich, selbst und auch persönlich würden von einem normalen Gewindebohrersatz (idR. dreiteilig (= Vor-, Mittel-, Fertigschneider)) vorne die Spitzen stark wegschleifen, bevor ich/wir zum SacklochGewBo. schreiten **), .... und wie immer schön nur eine halbe Umdrehung mit dem Schneider, dann kurz zurück um die Späne zu brechen.
Zwischendurch den Bohrer wieder ganz rausschrauben, und die Späne rausblasen oder raussaugen.
Einsatz von Schneidöl
Ist vielleicht zu übervorsichtig, aber wenn ein GewBo. in der Bohrung abbricht ist idR. Sense mit dem Modergehäuse oder man hat Bekannte, die an einer Erodiermaschine arbeiten, dann könnte evtl. das abgebrochene Teil herauserodiert werden.
Zum **) Nur dann wichtig, wenn die Kernbohrung im Gehäuse nicht 5,0mm ist. Der Schaft eines 5,0mm Bohrer sollte kwasi als Lehrdorn bis auf ca. 23mm tief "penetriert" werden können.
GrussWolF
PS: @BerndM:
Die Maße sind soweit okay, .... bis auf den Schaft vom Bolzen. (In grün nachgetragen)
In rot: Die typische Knackbrechstelle, als schwächstes Teil der Schraube, ... u.a. auch weil der Schaft bereits am Anschlag sitzt und dann zu stark -ohne DreMo- weiter angezogen wird.
Zuletzt von guelli02 am So 29 Jan 2017 - 18:30 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet (Grund : Bild nachgetragen)
Gast- Gast
Re: CX manueller Spanner Steuerkette Schraubenabriß
Ich hatte in den 90ern das Problem eines durchgedrehten Gewindes. Ich hatte wohl die Spannerschraube etwas zu fest anknallen wollen. Sie ist nicht abgescherrt, sonder das Alugewinde durchgedreht.
Glücklicherweise hatte ich an der Berufsschule einen Kollegen aus dem Maschinenbau, der mir das Innengewinde ausgebohrt und anschließend größer geschnitten hat. Die Spannerschraube hat er mir zusätzlich neu gedreht/gefräst, mit größerem Schraubgewinde, eine Schraube als Ersatz.
Heute, 20 Jahre später, kann ich nur sagen, dass alles gut funktioniert hat, nie wieder Probleme. Ich werde die beiden Schrauben alt/neu mal vermessen, Ergebnis folgt!
Glücklicherweise hatte ich an der Berufsschule einen Kollegen aus dem Maschinenbau, der mir das Innengewinde ausgebohrt und anschließend größer geschnitten hat. Die Spannerschraube hat er mir zusätzlich neu gedreht/gefräst, mit größerem Schraubgewinde, eine Schraube als Ersatz.
Heute, 20 Jahre später, kann ich nur sagen, dass alles gut funktioniert hat, nie wieder Probleme. Ich werde die beiden Schrauben alt/neu mal vermessen, Ergebnis folgt!
Siggi- Anzahl der Beiträge : 1920
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Re: CX manueller Spanner Steuerkette Schraubenabriß
Damals gab's wohl noch kein Helicoil
Das nächstgrößere gängige Gewinde ist M8, dann muss doch die Distanzhülse auch auf 8,x aufgebohrt-/gedreht, oder eine andere angefertigt worden sein.
Bei einem seltenen M7 Gewinde muss die Kernbohrung 5,6mm sein, da aber das vermackelte Gewindeschon 6mm hat, wäre das zu wenig Fleisch für ein siebener Gewinde.
Das nächstgrößere gängige Gewinde ist M8, dann muss doch die Distanzhülse auch auf 8,x aufgebohrt-/gedreht, oder eine andere angefertigt worden sein.
Bei einem seltenen M7 Gewinde muss die Kernbohrung 5,6mm sein, da aber das vermackelte Gewindeschon 6mm hat, wäre das zu wenig Fleisch für ein siebener Gewinde.
Zuletzt von guelli02 am So 29 Jan 2017 - 19:16 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: CX manueller Spanner Steuerkette Schraubenabriß
Mein Kollege Dipl. Ing. Dr. Klaus S. hat in seinem Versuchslabor am offenen Herzen (Motor) die Operation durchgeführt und ich bin zufrieden. Seit, wie geschrieben, 20 Jahren und jetzt gesamt 140.000 km fahre ich ohne Probleme. An die genauen Details kann ich mich nicht mehr erinnern und wir sind beide pensioniert.
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Re: CX manueller Spanner Steuerkette Schraubenabriß
Danke für das Bild.
Sehe, dass er doch ein M7 Gewinde genommen hat.
Die Hülse konnte auch beibehalten werden, weil 7,0 mm als Innendurchmesser.
Sehe, dass er doch ein M7 Gewinde genommen hat.
Die Hülse konnte auch beibehalten werden, weil 7,0 mm als Innendurchmesser.
Gast- Gast
Re: CX manueller Spanner Steuerkette Schraubenabriß
Eine Frage von Bernd ist doch beantwortet, dass man das Gewinde 4-5 mm tiefer schneiden kann.
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