Leerlaufdüse ausbauen

Die rote Dichtungspampe war überall.


...Zur Sache:

Ich habe mir einen Vergaser zu Versuchszwecken zugelegt (sehr günstig, 50€). Es ist einer für 20Kw und für die CX500C bzw PC01.

Zunächst habe ich den komplett zerlegt, bis auf die 45er Standgasdüsen.
Alles picobello sauber, vermutlich Ultraschall gereinigt und nicht konserviert aber trocken gelagert.
Einzig an den Schräubchen für die Gasschieberführung war ein wenig Rost.

• Eine Luftabsperrmempran mit kleinem Loch
  

• Schwimmerkammerventile erneuert
  

• Die Schwimmerkammerdichtungen waren mit der allseits unbeliebten roten Dichtungsmasse fixiert
  

• Die 20kw Düsennadeln gegen 37er getauscht, dann den Gaser eingebaut
  

Probefahrt gemacht.

Bis 3000 Umdrehungen gespratzelt, schlechte Gasannahme, Standgas auf 2000 gedreht damit der Motor nicht ausgeht.
Über 3000 alles super, Leistung und Drehmoment.

Gaser wieder ausgebaut komplett zerlegt und die Standgasabteilung bearbeitet.

• Leerlaufgemischschrauben raus
  

• Leerlaufdüsen gezogen
  

Siehe da, ist nicht ein Stückchen von der allseits unbeliebten Dichtungsmasse, durch die 78 er Düse über die Querverbindung zur Standgasdüse geschwommen und hat diese verstopft.

Da es ein Versuchsvergaser ist habe ich die gezogenen Düsen wieder eingebaut, natürlich hatte ich zuvor darauf geachtet die Bohrungen für das Gewinde nicht zu tief zu setzen.

Was soll ich sagen, das Gaswerk läuft super, wie neu.

Hallo Konrad,
Gut zu wissen das die Düsen auch mit Gewinde noch ihren Zweck erfüllen.
O.k. meckert rum. Das halte ich aus.

Gruß
Bernd

BerndM schrieb:Gut zu wissen das die Düsen auch mit Gewinde noch ihren Zweck erfüllen.

Wäre mal interessant, von Konrad etwas mehr dazu zu erfahren.

@Konrad: Wie genau hast Du das gemacht?

Zunächst ein Link
zum Sammelfred Vergaser hier im Forum, da wird beschrieben wie die Düsen gezogen werden.

Ebenso ist dort eine Maßskizze der LL-Düsen.
Die meinen habe ich nachgemessen und bestätige die Maße,
bzw. die Verjüngung auf das Maß 0,45mm sitzt also mindestens 10 mm tief.

Mit meinem spezial Düsenbohrgerät habe ich also die 2,5mm Kernlochbohrung (für ein M3 Gewinde) 8 mm tief eingebracht.
Den Vergaser habe ich dazu mit einer Kunststoffzwinge auf der Werkbank fixiert.



Zur Verdeutlichung ein Bild mit einem 2,5 mm Bohrer, einer neuen, und einer alten Düse nebst "Ausziehwerkzeug"



Ausziehwerkzeug im Einsatz:




Mit meinem Gewindeschneider erhalte ich bei einer 8mm tiefen Bohrung 5mm fertiges Gewinde, reicht locker zum Ziehen.
Beim Schneiden ebenso darauf achten daß man nicht tiefer als 8mm kommt, also am Schneider eine Markierung anbringen (12mm bis zum Düsenanfang plus 8mm Bohrung) und dabei bedenken daß der Schneider mit der Spitze ein Stück in Die Bohrung ragt bevor er schneidet.

Wichtig ist vor dem Wiedereinsetzen der Düse von der Gemischregulierseite her und von oben, also vom "Ansaugkanal" her Durchzuspülen und durchblasen, damit keine Späne drinbleiben. Wobei man diese Düsen sowieso nur ausbaut wenn die Leeraufdüserei verstopft ist und dann muss man das sowieso durchputzen.

Wenn man die alten Düsen wieder verwenden will, empfehle ich das Gewindeloch leicht anzusenken, damit man keinen Gewindegang beim Eintreiben losschlägt.
Ebenso dann peinlichst reinigen damit keine Späne mehr drin sind.

So eine Düse kostet nur 4,50€. Aber ich wollte halt wissen ob es geht.
Wenn ich für jemand anderes einen Gaser machen würde kämen sicher neue rein.

Mit einem 5mm Alu-Rundstab und einem kleinen (100g) Hammer habe ich die Düse wieder eingetrieben, und zwar 12mm tief, was man vor dem Ausziehen messen sollte, da ich nicht weiß ob das bei allen Vergasern gleich ist. (es gibt etwa 14 verschiedene)

@Konrad: Ich habe die Überschrift jetzt geändert, weil sie keinen Bezug zum eigentlichen Thema hatte.

Es geht auch darum, dass man das Thema über die Suchfunktion oder "die intelligente Suche" über Google findet.

Mit "Die rote Dichtungsmasse war überall" kommt man da nicht wirklich weiter. Das beschreibt zwar sehr bildlich den Zustand der Versager vor dem Eingriff, aber nicht das, worum es Dir eigentlich geht.   

Das stimmt, ich habe nicht gedacht daß da eine Anleitung daraus wird.
Danke

Ist schon klar.

Ich hab aber die alte Überschrift in Deinen ersten Beitrag kopiert.
Damit bleibt die "Historie" des Threads dann doch irgendwie erhalten.

… auf die M3 Schraube eine Mutter oder andere Anschlagsmöglichkeit schaffen. Dann klappt das auch beim wiedereinsetzen mit der Tiefe 🫵🫡