Zylinderkopf ab oder die Reise ins Innere des Kaninchenbaus

Wie wäre es vor Experimenten mit anderen Dichtungen die Kontaktfläche am Ansaugstutzen
ein wenig abzutragen um die Nuttiefe in der der O-Ring sitzt zu reduzieren ?
So ein 2,5 mm starker O-Ring mag auch schon mal ein wenig dünner sein. Oder die Nut zu tief.
Schmiergelleinen auf Glasplatte und munter die Kontaktfläche des Ansaugstutzen drüber ziehen.

Gruß
Bernd

Danke,
ja, Zylinderkopfseitig ist die Fläche sehr uneben. Die werde ich auf jeden Fall glätten.

Die muss nicht plan sein, denn die Auflagefläche des O-Rings ist praktisch nur eine Linie. Was links und rechts der Linie passiert, hat keinen Einfluss auf die Dichtigkeit.


Bei montierten Köpfen würde ich an der Fläche eh nicht rumschleifen, auch nicht mit zugestopften Ansaugkanal. Die Gefahr, dass beim Herausnehmen des "Stopfens" Schleifstaub in den Ansaugkanal und vor die Ventile gelangt, wäre mir zu groß.

Vorher absaugen wäre eine Möglichkeit, aber wie oben schon gesagt, hat das Planschleifen dort keinen Einfluss auf die Dichtigkeit.

Der O-Ring braucht einfach nur genügend Anpressdruck. Wie Bernd schon schreibt, liegt es möglicherweise daran, dass die Nut zu tief ist.

Mess mal die Nuttiefe und vergleiche sie mit dem Durchmesser des O-Rings. Der O-Ring sollte 0,5 - 0,6 mm Vorspannung haben.

Familienausflug:
der bestellte Pilot, Sonderanfertigung für das Schneiden der Ventilsitze wurde nicht rechtzeitig geliefert.
es ging nicht anders.
alte Ventilführung dringelassen, neue Auslassventile eingebaut, die am besten passenden EinlassVentile ausgesucht, Ventilschaftenden plangeschliffen.
Zylinderköpfe Ventile auf Dichtigkeit prüfen lassen.
Alles nach Vorschrift zusammengeschraubt, neue Zündspulen von Ralf verbaut.
neue Kipphebel von Ralf eingebaut,  Danke nochmal, beides super. ohne die neuen Kipphebel wäre das alles nichts gscheids gewesen.
Ventilspiel eingestellt
neue verstärkte Kupplungsfedern eingbaut, Öl eingefüllt.

Sofort angesprungen. Kein verzögertes Ansprechen des rechten Zylinders mehr beim Anlassen.
(Das war ja der erste Grund des Erneuerns, dann kam Eines zum Anderen)

Allerdings war der rechte Ventildeckel bei der ersten Ausfahrt noch undicht.
Schrauben fester angezogen, dann waren die dicht.
ich denke die sollten auch erneuert werden -  Ventildeckeldichtungen. Sind die von Tante L empfehlenswert?

und ich hab seinerzeit beim Wiederzusammenbau den O-Ring der Steuerketteneinstellschraube vergessen zu erneuern.
Öl sabbert, mit dirko dann dichtbekommen. ärgert mich.

übers verlängerte Wochende:
Kesselberg, Silvretta Hochalpenstraße, ... Bregenzerwald, Oberjochpass, Plansee ... 670 km
mit Zelt Schlafsack und Kocher...


Silvretta Hochalpenstraße, Bieler Höhe

pixelherz schrieb:
Allerdings war der rechte Ventildeckel bei der ersten Ausfahrt noch undicht.
Schrauben fester angezogen, dann waren die dicht.

Vorsicht: Dichtigkeit ist an dieser Stelle keine Frage des Drehmoments! Die Schraube hat einen Bund und der liegt auf dem Zylinderkopf auf.
Mehr Drehmoment bedeutet hier nicht unbedingt mehr Dichtigkeit, sondern in den meisten Fällen ein defektes Gewinde oder eine abgerissene Schraube.

Neue Dichtungen sind auch nicht immer eine Lösung, denn die große äussere Dichtung muss mit der inneren, die den Kerzenschacht abdichtet, harmonieren. Das kann passen, muss aber nicht und welche Dichtungen da (ausser original Honda) empfehlenswert sind oder nicht, kann ich Dir nicht sagen. Das können heute die sein und morgen die anderen.

Ich mache es immer so, dass ich in die Nut Flüssigdichtmasse gebe, die antrocknen lasse und dann die Dichtung einlege. Die Vorspannung, die sich durch die angetrocknete Dichtungsmasse ergibt, reicht in der Regel aus, um die Deckel trotz moderaten Anzugsmoment (9-12 Nm) dicht zu bekommen.

Um es noch etwas genauer darzustellen:

Die Dichtung für das Zündkerzenloch gibt es nur von Honda! Und die sind ziemlich dick.
Die große Dichtung für den äußeren Rand des Deckels gibt es von viele verschiedenen Herstellern und diese Dichtung haben alle unterschiedliche Dicken und keine ist so dick wie die originale Honda Deckeldichtung!!!

Es ist also am besten beide Dichtungen bei Honda zu besorgen. Dann hat man die nächsten 20 Jahre Ruhe!

Waterbrunn schrieb:Es ist also am besten beide Dichtungen bei Honda zu besorgen. Dann hat man die nächsten 20 Jahre Ruhe!

Das stimmt, EO!


...Inzwischen aber gibt es die kleinen Dichtungen von diversen Anbietern auch im Zubehör, u.a. auch bei Louis.

Was ich noch vergessen hatte war, dass die großen aus dem Zubehör oftmals auch deshalb nicht passen, weil sie zu klein sind und freiwillig nicht in der Nut bleiben.


Ich benutze deshalb am liebsten originale, auch wenn sie gebraucht sind.  
Mehr als 90 % davon bekommt man auf die oben beschriebene Weise wieder dicht.

Heute gibt es die originalen Dichtungen noch. Ich halte es für besser die alten, platt gedrückten durch flexibles Gummi zu ersetzen, als heute geschrumpftes Gummi mit Tricks heute wieder dicht zu machen. Wie lange hält das wohl?

Natürlich ist das besser. Bevor man sich aber neue aus dem Zubehör holt, die dann doch nicht passen, kann es ja nichts schaden, eine Möglichkeit zu kennen, wie man auch gebrauchte originale wieder dicht bekommt, ohne "am Drehmoment zu drehen" und die Schraube abzureißen. ...Und darum ging es ja anfangs, weil auch genau das am häufigsten probiert wird.


Mir persönlich reicht es, dass ich für den Notfall neue originale im Regal liegen habe, auf die ich zugreifen kann.
Das ist für mich aber kein Grund, die alten weg zu schmeißen oder auszutauschen, so lange sie dicht sind oder
mit Hilfe von etwas Dichtmasse wieder dicht werden.

Ich habe einfach mehr mit Kernschrott zu tun. An Joschs Motor waren die Ventildeckeldichtungen platt. Die waren an der Unterseite gerade. Normalerweise sind die leicht ausgewölbt. Solche Dichtungnen kann man nur noch flächig kleben damit die dicht werden.
Als wichtigste Information bleibt für alle Interessierten, dass die Nachbauten unterschiedliche Dicken haben. Es ist also wichtig eine Kombination zu finden bei der Ventildeckeldichtung und Kerzenlochdichtung die gleiche Dicke haben!

Waterbrunn schrieb:...waren die Ventildeckeldichtungen platt. Die waren an der Unterseite gerade.

Solche Dinger verwende ich natürlich auch nicht mehr.

Waterbrunn schrieb:Als wichtigste Information bleibt für alle Interessierten, dass die Nachbauten unterschiedliche Dicken haben. Es ist also wichtig eine Kombination zu finden bei der Ventildeckeldichtung und Kerzenlochdichtung die gleiche Dicke haben!

Dem stimme ich uneingeschränkt zu und denke, dass wir das auch deutlich genug rüber gebracht haben.