Vibrationen und Geräusche

Erst einmal ein herzliches Hallo an alle Güllepumpenfreunde hier im Forum. Ich lese schon eine ganze Weile bei Euch mit und dachte es ist an der Zeit selbst einmal aktiv zu werden.

Nachdem ich in den letzten 31 Jahren mehr als 121.000 Kilometer ohne nennenswerte Probleme mit meiner CX500C PC01 abgespult habe, macht sie mir jetzt große Sorgen. Schon seit einigen Jahren traten im Bereich von 3000 - 3500 Umdrehungen starke Virationen im Motor auf, die ich nicht lokalisieren konnte. Ansonsten lief der Motor wie ein Uhrwerk. Vor wenigen Wochen nahm ich erstmals genau diese Vibrationen, begleitet von einem sehr ungesunden Motorgeräusch bei der doppelten Drehzahl, also bei ca. 6500 - 7000 Touren wahr. Auch brach die Motolreistung in diesem Bereich ein. Da sich dieses täglich verschlimmerte, entschloss ich mich um einen kapitalen Motorschaden zu verhindern das Mopped nicht mehr zu fahren. Aber schon schnell stellte ich fest, dass ein Leben ohne Gülle zwar möglich, aber sinnlos ist.

Da ich aufgrund der Kilometerleistung die Steuerkette als Übeltäter in Verdacht hatte, entschloss ich mich dazu den Motor auszubauen und zu öffnen. Zu meiner großen Überraschung sieht diese aber aus wie neu und der manuelle Kettenspanner hat noch reichlich Luft zum nachspannen.
Bestimmt gibt es hier im Forum jemanden der einen fachkundigen Rat für mich hat.

Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag.
Brumbär

Drücke mit irgendwas auf die Kolben und verdrehe die Kurbelwelle hin und her. Das sollte kein Umkehrspiel sein. Wenn ja dann die Pleuel prüfen.

Falo

Hallo Falo,

kann dort kein Spiel feststellen. Weder an der Kurbelwelle noch an den Kolben. Einzig die Kurbelwelle hat ein geringes Axialspiel, aber ich denke das muss so sein, oder?

Hat denn noch niemand von Euch so ein Problem gehabt?

Ist es normal, dass die Steuerkette noch über 120.000 km noch OK aussieht? Ich lese immer, dass man sie nach ca. 60.000 km tauschen sollte.

Gruß Brumbär

Zwei Dinge würde ich machen:
Vergaser-Unterdruckkolben auf Leichtgängigkeit testen, und einen Statortest mit einem Multimeter.

Spritzulauf aus dem Tank ist ausreichend (mindestens 12 l/h), Siebröhrchen im Tank auch frei, ein vielleicht montierter in-line Benzinfilter auch freigängig. ?
Kerzenstecker mal auseinandergeschraubt und auf 5kOhms gecheckt....oder gleich neue für ~~11 Euro eingebaut...?


Eigentlich sind das alles Tests bevor man den Motor rausreisst.

"Läuft wie ein Uhrwerk, hat aber Vibrationen"............ das klingt aber iwie widersprüchlich  

GrussWolFgang

Hast du die Kompression gemessen? Wenn da was ist oder war zwischen links und rechts vibariert das Ding auch. Was ist wenn die Kupplung ab und zu nicht ganz greift? Meine mal da so ein ruckeln gespürt zu haben. Wenn der Motor eh zerpflückt ist kannst du ja mal die Federn vermessen. Du wirst wohl Punkt für Punkt alles mögliche messen/vermessen müssen um per Ausschlußmethode den Fehler zu finden.


Falo

Danke für Eure Tips. Zum besseren Verständnis möchte ich noch einmal versuchen das Problem etwas präziser zu beschreiben.

Also zum einen sind es die Vibrationen aus dem Motor zwischen 3000 und 3500 Umdrehungen. Es ist so, als ob bei dieser Drehzahl/Frequenz etwas in Resonanz gerät. Ansonsten lief der Motor im gesamten Drehzahlbereich rund. Dieses ist auch nicht mein Hauptproblem, da es schon seit vielen Jahren und zehntausenden von Kilometern so ist und erst in den letzten Monaten leicht zugenommen hat.

Viel schlimmer sind diese neuen starken Vibrationen im Bereich um 7000 Umdrehungen die einher gehen mit einen lauten, schrillen, sehr ungesund klingenden Motorgeräusch verbunden mit einem Leistungsabfall in diesem Bereich. Auf meinen täglichen Arbeitsweg von ca. 110 km haben sich diese von Tag zu Tag so stark verschlimmert, dass ich mich nach einer Woche nicht mehr mit dem Mopped auf die Autobahn getraut habe, weil ich jeden Moment mit einem kapitalen Motorschaden gerechnet habe. Der Motor läuft zwar noch, klingt aber seitdem auch im Leerlauf alles andere als gesund. Nur deshalb habe ich den Motor ausgebaut. Beide Probleme müssen nicht zwangsweise zusammenhängen, es gibt halt nur einige Parallelen. Zudem hätte ich erwartet nach dieser Entwicklung doch einen eindeutigen Schaden im Motor feststellen zu können.

Gruß
Brumbär

Schade das schon alles auseinander ist. Hätte sonst ja mal nen Ohr bzw. danach vielleicht auch mal ne Vermutung abgegeben. Von ROW bis LG ist es ja nicht so weit. Nur wenn alles schon auf dem Tisch liegt ist die "Geräuschsuche" halt schwierig.

Hast du den vorderen Motordeckel auch ab ? Irgendwelche Brösel gefunden ? Könnte ja ein Lager sein das sich verabschiedet. Nadellager Kurbelwelle/Limarotor oder im Bereich Getriebe/Kupplung. Ich würde mal diese Grobteile ausbauen und anschauen. Am Getriebe sind mehrere U-Scheiben die an den Lagern anliegen. Wenn da was blau geworden ist reibt-schweißt das was.

Falo

Hallo


eine genaue Ortung vor dem Motorausbau wäre wohl sehr sinnvoll gewesen !

was nützt der Motorausbau wenn sich rausstellt, daß im Sammler die Innenrohre lose sind und da kräftig umher scheppern.....und dabei dann auch noch dafür sorgen, daß bei manchen Drehzahlen die Leistung einbricht oder die Vibrationen stärker werden .......... 



Meine Glaskugel für solche Fälle ist leider derzeit in Urlaub  




Gruß
Tom........der auch schon mal nen Motorschaden befürchtet hat und dann das Schweißen am Sammler üben konnte  

Hallo zusammen.

Ihr habt ja recht, im Nachhinein betrachtet wäre es sicherlich besser gewesen den Motor nicht gleich auszubauen und zu öffnen. Doch angesichts der Geräusche habe ich fest damit gerechnet, dass ein offensichtlicher Schaden vorliegt und mir beim aufschrauben die Späne schon entgegenkommen.
Außerdem habe ich, auch hier im Forum immer wieder gelesen, dass die Steuerkette nach ca. 60.000 km verschlissen ist und unbedingt ersetzt werden sollte. Das diese nach der doppelten km-Leistung immer noch OK zu sein scheint, hat mich schon sehr verwundert.

Den vorderen Motordeckel habe ich noch nicht entfernt, werde aber mal das abgelassene Öl durch ein feines Sieb laufen lassen und dort nach Rückständen schauen.

Das mit der Glaskugel ist ja echt schade, sie hätte bestimmt helfen können. Nein, mal im Ernst, glaubst Du echt, dass lose Rohre im Sammler einen solchen Effekt verursachen können? Ich werde ihn mir gleich einmal etwas genauer ansehen, bin gespannt ob dort etwas feststellbar ist.

Auf jeden Fall vielen Dank für Eure Unterstützung und ich bin weiterhin für jede Idee, egal in welche Richtung, dankbar.

Gruß Brumbär

Brumbär schrieb:Hallo zusammen.

Ihr habt ja recht, im Nachhinein betrachtet wäre es sicherlich besser gewesen den Motor nicht gleich auszubauen und zu öffnen. Doch angesichts der Geräusche habe ich fest damit gerechnet, dass ein offensichtlicher Schaden vorliegt und mir beim aufschrauben die Späne schon entgegenkommen.
(...)

Ist schon ok. Wie Du schreibst, war die verstärkte Geräuschentwicklung mit einem Leistungseinbruch verbunden. Das deutet auf jeden Fall auf einen Schaden hin, der bei Demontage sichtbar wird. Lose Rohre im Sammler machen nur hässliche Geräusche, aber keinen Leisungsverlust. Ich tippe auf Pleuellager.

Brumbär schrieb:(...)
Außerdem habe ich, auch hier im Forum immer wieder gelesen, dass die Steuerkette nach ca. 60.000 km verschlissen ist und unbedingt ersetzt werden sollte. Das diese nach der doppelten km-Leistung immer noch OK zu sein scheint, hat mich schon sehr verwundert.
(...)

Bei manuellem Spanner sind, in Abhängigkeit von der Ölqualität und bei regelmäßigem Nachspannen der Steuerkette (1x im Jahr), durchaus solche km- Leistungen möglich. Meine letzte Steuerkette hatte ich bei km- Stand 180.000 eingebaut; bei Ausbau des Motors wegen LiMa- Defektes und hohem Ölverbrauchs bei km- Stand 345.500 war der Spanner bei 50%.

Meikel

ich tippe auf zündaussetzer . weil die vibrationen ja nur bei bestimmten drehzahlen auftreten .
lagerschaden müßte auch über alle drehzahlen zu spüren sein .
henryk

Ein Leichenschänder.  

Wie ist die Geschichte ausgegangen?
Ich habe ähnliches Problem:Frisch gekauft,eine CXC mit NEC, 40 Tsd. Km. Bauj. `83
Habe noch eine PC06 mit 60 Tsd. Km - die läuft absolut vibr. frei , während mir die Neue die Hände abvibriert.
Die Vibr. nehmen kontinuierlich zu - längere Zeit über 5000 U/min zu fahren ist lästig bzw. unmöglich.
Das trifft sowohl im Leerlauf als unter Belastung zu. Auch kommen mir die Motorgeräusch seltsam vor .
Der Steuerkette trau ich zwar die Geräusche zu, aber nicht die Vibr.
Bis auf die Pleuellager habe ich alles überprüft. Wenn ich den Motor auf Verdacht ausbaue und der Fehler nicht ersichtlich ist ,kann ich ihn schrotten. Vielleicht hat jemand `ne fuktionierende Glaskugel o.ä.die mir weiterhilft.
Danke, Theo

Hallo Theo,

du kannst die Pleuellager mit der Tastmethode prüfen ohne den Motor auszubauen.

Du nimmst die Zündkerzen raus. Dann brauchst du einen langen Schraubenzieher oder ein Rundholz das durch das Zündkerzenloch passt. Mit dieser Tasthilfe berührst du den Kolben. Du drehst den Motor an der Kurbelwellenmutter ein kurzes Stück vor und zurück. Die Kolben müssen jede Bewegung unmittelbar mitmachen. Haben die Pleuellager Spiel, so kannst du die Kurbelwelle ein Stück vor und zurückdrehen und der Kolben kommt eben nicht mit, sondern verharrt ein Stück bevor er wieder der Kurbelwellenbewegung folgt.

Gruß, EO

Wo du mal nachschaun könntest, wäre das Lüfterrad. Vielleicht ist das etwas loose und wackelt auf dem NoWe Stumpf rum

zockerlein schrieb:Wo du mal nachschaun könntest, wäre das Lüfterrad. Vielleicht ist das etwas loose und wackelt auf dem NoWe Stumpf rum

Das halte ich für einen hervorragenden Hinweis!

Danke,mach mich Montag an die Arbeit u.melde mich wieder.

Brumbär schrieb: Zu meiner großen Überraschung sieht diese aber aus wie neu und der manuelle Kettenspanner hat noch reichlich Luft zum nachspannen.

Hatte er die Luft vor oder nach dem Spannen? Um wieviel hat er sich beim Spannen bewegt?

Als nächstes solltest Du, wie Daniel schon geschrieben hat, das Lüfterrad in Augenschein nehmen.

Hallo Ralph,das mit der Steuerkette stammt von Brumbär aus 2014,der neue Beitrag ist leider von mir.
Habe zwischenzeitlich festgstellt (nach Waterbrunn) ,daß das rechte Pleuellager Spiel hat. Unglaublich
bei der Laufleistung! Ich muß mir jetzt überlegen, was ich machen soll.

Das hat weniger was mit Laufleistung zu tun als damit, dass der Motor nicht artgerecht bewegt wurde.

Es ist wahrscheinlich eines dieser Exemplare, die immer "geschont" und untertourig gefahren wurden.



...Da bleibt Dir halt nichts anderes übrig als den Motor zu zerlegen und dann zu entscheiden, was zu tun ist. Wenn Du Glück hast, reichen neue Lagerschalen, wenn nicht, dann ist auch der Kurbelzapfen im Arsch.


Dann gibt es meherere Möglichkeiten:

Anderen Mittelteil mit gutem Kurbeltrieb besorgen (hab ich) und den Rest selbst umbauen oder einen kompletten Motor kaufen. Auch darüber können wir (per PN) reden.

Hallo,ich habe folgende Frage:
Passt der PC 06 - Motor als Ersatz für einen PC 01 - Motor (beide NEC-Zündung)? Einbau
in eine CX500c.Danke für die Antwort

Kurz und knapp: JA!

Wie ist das mit dem TÜV?--Da steht doch jetzt auf dem Motor jetzt PC06..... anstatt PC01 !!

Wenn da einer hinschaut, hast du einen sehr peniblen erwischt
Wenn doch:
Sag ihm, dass die Motoren den selben Hubraum und das selbe Getriebe haben, das kannst du auch anhand der Ersatzteilnummern beweisen