Klappern links und wenig Leistung

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Beitrag von Ledinger So 17 Jun 2018 - 15:35

Hallo CX Freunde!
Ich habe mir eine CX 500 Bj 1978 zugelegt die seit 2004 abgemeldet war. Leider habe ich keinen direkten Kontakt zum letzten Fahrer der Maschine.
Bin jetzt soweit damit dass der Motor nach einer gründlichen Vergaserreinigung schön am Stand läuft und Gas annimmt. Leider gibt es ein deutliches Klackern im Bereich vorne mittig bis links. Die Rechte Seite ist unauffällig. Auch beim Beschleunigen tut sie sich ab 100 kmh etwas schwer.
Habe nach den Tipps hier im Forum die manuelle Steuerkette nachgespannt und die Ventile kontrolliert. Am Geräusch hat sich aber nichts geändert.
Vermute daher zumindest einen eingelaufenen Schlepphebel für den linken Zylinder.
Meine Frage an euch wäre, ob man die Schlepphebel bzw. Nockenwelle im eingebauten Zustand irgendwie aussagekräftig Testen kann. Sieht man mehr wenn der Kopf demontiert ist?
Danke vorab für jede Rückmeldung.
LG, Ewald

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Beitrag von f104wart So 17 Jun 2018 - 19:25

Hallo Ewald,

zunächst mal ne kleine Korrektur: Es geht um die Kipphebel und die Kipphebelwellen. Die Schlepphebel sitzen unten im Motor neben der Nockenwelle.


Am meisten eingelaufen sind die Wellen immer auf der Seite, wo die Stößelstangen sitzen.

Eingelaufenen Kipphebelwellen kannst Du testen, indem Du den betreffenden Zylinder auf Zündungs-OT stellst (beide Ventile geschlossen, Ventilspiel spürbar).

Dann schraubst Du die Einstellschrauben komplett(!) raus, umfasst den zu prüfenden Kipphebel fest(!) mit Daumen und Zeigefinger beider Hände. Dabei legst Du den Daumen der rechten Hand auf den Spalt zwischen Kipphebel und Kipphebelbock und bewegst den Kipphebel auf und ab.

Wenn Du dabei mit dem Daumen ein Spiel feststellst, ist die Welle bereits extrem eingelaufen und das Lager im Kipphebel oval.




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Beitrag von Ledinger Mo 18 Jun 2018 - 16:10

Hallo Ralf

Danke für Deinen Tipp mit den Kipphebeln. Ich hatte ursprünglich schon die Schlepphebel an der Nockenwelle gemeint, aber wenn die Kipphebel auch so ein Klappern verursachen können wäre mir das viel lieber.

Ein leichtes Spiel auf der Welle ist mir schon aufgefallen, habe dem aber nicht all zu viel Bedeutung geschenkt.

Wenn die Schlepphebel stark eingelaufen wären müsste ja eigentlich auch an diesen Ventilen die Einstellschrauben schon weiter drinnen sein. Sind aber alle gleich weit drinnen.
Vielleicht hab ich ja auch einmal Glück, ist aber eher selten...

Gruß Ewald

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Beitrag von f104wart Mo 18 Jun 2018 - 16:26

Ledinger schrieb:aber wenn die Kipphebel auch so ein Klappern verursachen können wäre mir das viel lieber.

Warum? ...weil´s die nicht mehr gibt oder hat das andere Gründe? lol!


...Die Schlepphebelwellen selber laufen nicht ein, mitunter aber die Auflageflächen, die auf der Nockenwelle gleiten.



Ich kann Dir aber Entwarnung geben: Inzwischen gibt es nachgefertigte Kipphebelwellen mit härteren Wellen und verbesserter Schmierung.

Um die zu tauschen musst Du allerdings in der Regel auch die Köpfe runter machen, weil die nach dem Lösen der Schrauben meist undicht sind.

Ob sich der Tausch lohnt, hängt vom gesamtzustand des Motors und des Ventiltriebs ab. Mitunter ist es auch ratsam, einfach gute gebrauchte Wellen zu nehmen.


Ich hätte beide Varianten im Angebot und könnte Dir auch einen kompletten RepSatz mit Kopfdichtungen und allem, was Du dazu sonst noch benötigst, zusammen stellen.

...Woher kommst Du denn?
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Beitrag von Ledinger Di 19 Jun 2018 - 6:01

Hallo Ralf

Danke für Dein Angebot.

Defekte Kipphebelwellen wären mir deshalb lieber weil ich von früher noch einen guten Satz davon und die Dichtungen liegen habe und die Reparatur leichter ist.

Ist bei eingelaufenen Schlepphebelauflageflächen meißt auch die Nockenwelle beleidigt? Die Hebel selber sollten ja auch ohne Ausbau der Nockenwelle zu tauschen gehen?

Werde mal die Kipphebel tauschen und dann melde ich mich wieder.

Viele Grüße und Danke für die Tipps

Ewald

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Beitrag von f104wart Di 19 Jun 2018 - 7:12

Hallo Ewald,

die Nockenwelle kann auch dann schon Pitting haben, wenn die Auflageflächen der Schlepphebel noch in Ordnung sind.

Eingelaufene Schlepphebel alleine sind eher selten.

Neben eingelaufenen Kipphebelwellen findet man meist auch Pitting an den Einstellschrauben und an den Ventilschaftenden.


Ich bin mittlerweile wieder dazu über gegangen, das Ventilspiel nach den alten Werten 0,08/0,10 einzustellen, um der Pittingbildung etwas entegegen zu wirken. Zu diesem Thema gibt es eine interessante Studie von Scheuerlein Motorentechnik.

Ich denke, das größere Spiel war in erster Linie den gedrosselten Motoren geschuldet, bei denen insbesondere die Auslaßventile heißer werden.
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Beitrag von Ledinger Sa 6 Apr 2019 - 15:56

Hallo
Es ist zwar schon eine Weile her, aber heute hatte ich endlich Zeit den Motor meiner Urgülle auszubauen. Es hat sich leider herausgestellt, dass zumindest ein Schlepphebel stark eingelaufen ist (Konnte ich nach Demontage der vorderen Nockenwellenlagerung sehen). Bin jetzt also dabei den Motor vom hinteren Deckel zu trennen.
Gibt es dabei etwas besonderes zu beachten? Wasserpumpenrad ist demontiert und der Deckel hat sich bereits ca 1 cm gelöst. Habe jetzt aber den Eindruck dass es irgendwo hakt. In der Suche konnte ich aber leider keine Info finden dass man auf etwas aufpassen muss.
Viele Grüße
Ewald

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Beitrag von Brummbaehr Sa 6 Apr 2019 - 16:33

Vorsicht beim Abnehmen des Deckels!!

Immer wieder die Schalthebelwelle zurück/reindrücken, sonst längt sich die Feder und die ist nicht mehr lieferbar.

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Beitrag von Ledinger So 7 Apr 2019 - 9:25

Hallo Brummbaehr
Danke für den hilfreichen Tipp. Die Schaltwelle wäre tatsächlich lieber mit dem Deckel mit heruntergegangen.
Werde als nächstes die Nockenwelle und Kipphebel zur genauen Begutachtung ausbauen. Hat die Mutter auf der Nockenwelle ein normales Rechtsgewinde?
Die Dichtung der Wasserpumpe dürfte auch schon defekt gewesen sein, da im Motor unten jede Menge Schlamm war und auf dem Blechdeckel hinten die übliche weiße Soße bei Wasser im Öl.
Viele Grüße
Ewald


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Beitrag von f104wart So 7 Apr 2019 - 13:50

Hallo Ewald,

ja die Mutter auf der Nockenwelle hat Rechts-Feingewinde. Lösen lässt sie sich am besten mit einer 27er Langnuss und einem Schlagschrauber.
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Beitrag von schorsche ϯ 14.06.2023 So 7 Apr 2019 - 14:23

Hinsichtlich der Langnuss empfehle ich einen Blick in Kapitel 18.6 des EFH

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Beitrag von Ledinger So 7 Apr 2019 - 14:50

So, Nockenwelle gerade ausgebaut. (Schraube ließ sich sogar mit einem Steckschlüssel öffnen. Werde mir die Nuß aber wegen Anziehen mit Drehmomentschlüssel noch besorgen.)
Leider ist, wie vermutet, die eine Nocke eingelaufen. Ist nicht sehr tief, aber man spürt eine Kante beim darüberfahren.
Was würdet Ihr in diesem Fall empfehlen? Kann man das nachschleifen lassen? Die Welle sieht für mich sonst noch nicht so schlecht aus. (Hoffe ich schaffe es, ein paar Fotos nachzureichen)
Es wird ja nicht zufällig jemand eine brauchbare NW übrig haben?
LG, Ewald

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Beitrag von f104wart So 7 Apr 2019 - 15:01

Die Nockenwelle alleine nachzuschleifen macht keinen Sinn. Wenn, dann musst Du auch die Schlepphebel erneuern.

Ansonsten ist das Nachschleifen gar nicht mal so teuer (um die 120 €).


...ich vermute aber, dass auch Deine Kipphebelwellen eingelaufen sind. Wenn die "unten kaputt" ist, ist sie´s oben auch.

Vielleicht wäre es sinnvoller, ein gutes gebrauchtes Mittelteil mit Nockenwelle und Kurbeltrieb zu besorgen und mit dem Rest von deinem Motor zu koplettieren.




...Wo bist Du denn eigentlich zu Hause?

.
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Beitrag von Ledinger So 7 Apr 2019 - 15:08

Hallo Ralf
Die Schlepphebel hatte ich mir schon vor einiger Zeit besorgt. Hatte befürchtet, dass dieser Schaden sein wird. NW hatte ich damals aber keine aufgetrieben.
Ein gutes Mittelteil zu einem fairen Preis wäre aber durchaus auch zu überlegen. Da hast Du schon recht. Man könnte dann das defekte Teil als Reserve immer noch herrichten.
Kennst du den ungefähren Kurs für so ein Mittelteil?
LG, Ewald

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Beitrag von Ledinger So 7 Apr 2019 - 15:10

Achso, bin im Nordosten Österreichs zu Hause (ca. 120 km nördlich von Wien).
LG

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Beitrag von f104wart So 7 Apr 2019 - 20:04

Ledinger schrieb:Kennst du den ungefähren Kurs für so ein Mittelteil?

hallo Ewald,

pauschal kann man da gar nichts sagen. Da hat jeder seine eigenen Vorstellungen. Es kommt natürlich auch auf den Zustand und die Laufleistung an.
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