Kompression sehr sclecht

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Beitrag von Stefan Wieschalla So 7 Okt 2018 - 20:35

Hallo zusammen,

Meine cx500 mit ca. 100000 km macht Probleme.
Zur Geschichte: habe das Teil vor einem Jahr gekauft. Stand 12 Jahre ist aber gelaufen.
Motor ausgebaut gereinigt zerlegt und den Motor inspiriert. Ventile eingeschliffen und alles wider zusammen. Motor lief super. Bin dann ca. 2000km ohne Probleme gefahren.

Jetzt zu Problem. Letzte Woche ist sie schlecht angelaufen. Benzin aus Vergaser rausgelassen und siehe da ,läuft. Aber irgendwie nicht so richtig. Im Standgas linken Kerzenstecker abgezogen,läuft weiter. Rechts abgezogen links drauf Motor aus. Kerzen raus, Kompressin geprüft. Links fast nichts. Rechts 7bar.

Habe jetzt mal die Köpfe abgenommen. Ventile sind dicht. Laufflächen vom Zylinder sehen mal nicht schlecht aus. Zwischen Kolben und Zylinderwand ist der Spalt 0,25mm auf beiden Seiten. Links wo die Kompression schlecht war ist auch auf den Ventilen Ölkohle angebacken.

Steh irgendwie vor einem Rätsel deshalb wollt ich mal eure Meinung hören.

Vielen Dank für eure Hilfe

Stefan Wieschalla

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Beitrag von Brummbaehr So 7 Okt 2018 - 21:33

Das Du die Köpfe schon abgenommen hast, ist (meine Meinung) keine gute Idee gewesen.
Um heraus zu finden wo der Kompressionsdruck entweicht, macht man eine "Druckverlustprüfung".
Kolben in OT / alle Ventile geschlossen, dann einen definierten Druck über das Zündkerzengewinde in den Zylinder geben.

Bläst der Wind aus dem Auspuff - Auslassventil(e) undicht
Bläst der Wind aus dem Vergaser- Einlassventil(e) undicht
Bläst der Wind aus der Kurbelgehäusebelüftung - Zylinder/Kolben (Ringe) verschlissen
Blubbert es im Kühler - Kopfdichtung im Arsch

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Beitrag von Stefan Wieschalla So 7 Okt 2018 - 21:40

Ok da hast Du recht. Werde mir Dichtungen besorgen und das mit der Druckprüfung mal
machen.

Danke erst mal

Stefan Wieschalla

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Beitrag von f104wart So 7 Okt 2018 - 22:39

Und was machst Du danach?

...Machst Du dann die Köpfe wieder runter und alles nochmal, weil Du bei der Druckverlustprüfung feststellst, dass der Zylinder über die Kolbenringe abbläst?


Wenn sie schon unten sind, dann kannst Du die Ventile auch so auf Dichtheit prüfen. Ob´s die Kopfdichtung war oder nicht, ist jetzt eh wurscht.

Bleiben als einziges Fragezeichen noch die Kolbenringe.


Du sagst, Du hast den Motor "auseinander" gehabt. Was heißt das? Wie weit war er auseinander? Was hast Du gemacht und warum hast Du´s gemacht?



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Beitrag von Stefan Wieschalla So 7 Okt 2018 - 23:03

Hallo Ralf, hatte das Motorrad nach einer Standzeit von 12 Jahren gekauft und
zerlegt.
Wusste ja nicht was die Dichtungen des Motors nach so langer Zeit machen.

Also habe ich den Motor zerlegt und eine Sichtprüfung der einzelnen Teile durchgeführt.
Ventile raus eingeschliffen,Wappu Dichtung erneuert, alles sauber gemacht.Steuerkette
Und Spanner samt Schienen.
Kolben waren nicht draußen da die Zylinder gut aussahen.

Habe jetzt mal Öl in den Zylinder gefüllt, steht jetzt schon 2Tage drin und läuft nicht in die Ölwanne.

Denke werde den Motor noch mal zerlegen ( mit Kolben) um diesen Fehler auszuschließen.

Danke für die Antwort

Stefan Wieschalla

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Beitrag von f104wart Mo 8 Okt 2018 - 9:03

"Öl ist dicker als Wasser"

...Was ich damit sagen will: Wenn bei diesem geringen Druck - wir haben hier nur den statischen Druck des Öls, das auf dem Kolben steht - das Öl nicht durchläuft, bedeutet das nicht, dass die Kolbenringe frei sind und sich gegen die Zylinderwand drücken.

Natürlich könnte es theoretisch sein, dass die Kolbenringe durch Ölkohle in den Nuten festkleben.

Es könnte auch sein, dass sie durch eine "unsanfte Inbetriebnahme" nach der langen Standzeit gebrochen sind. Beides halte ich für relativ unwahrscheinlich.


...Viel wahrscheinlicher ist, dass einfach nur Dein Ventilspiel zu eng gewesen ist und die Ventile nicht mehr richtig geschlossen haben.

Du schreibst, dass Du die Ventile eingeschliffen hast. Wenn Deine Einschleifpaste relativ grob war und die Ventile sich im Sitz noch etwas eingeschlagen haben (was nach 2000 km durchaus der Fall sein kann), dann hat sich Dein Ventilspiel verkleinert.

Bei einem km-Stand von ca 100std gehe ich auch davon aus, dass die Auslaßventilführungen ausgelutscht und vor allem auch die Kipphelwellen und Kipphebellager eingelaufen sind. Mit an 100%iger Wahrscheinlichkeizt grenzender Sicherheit hat sich an den Einstellschrauben und den Ventilschaftenden Pitting gebildet. Ein vernünftiges EInstellen des Ventilspiels ist unter diesen Umständen nicht mehr möglich.


Ich würde Dir empfehlen, Dir als erstes mal die Kipphebelwellen, die Einstellschrauben und die Ventilschaftenden anzuschauen.

Mach uns auch mal ein paar aussagefähige Fotos.


Ich könnte wetten, dass der Fehler in diesem Bereich zu finden ist. Vorher jedenfalls würde ich den Motor nicht komplett zerlegen.




...Zum Prüfen der Kolbenringe und der Kompression könntest Du mal etwas improvisieren.

Ich hab das so noch nie gemacht und weiß auch nicht, ob´s funktioniert. Es ist einfach nur eine ganz spontane Idee und wäre, wenn´s funktioniert, vielleicht eine Möglichkeit:

Du nimmst eine etwa 15-20 mm dicke Plexiglasplatte, wie man sie auch zum Auslitern der Brennräume  benutzt (gibt´s als Zuschitt in der Bucht). Dazu fertigst Du Dir eine provisorische "Kopfdichtung" aus Gummi. Die muss nicht formtreu sein. Es reicht, wenn ein entsprechend großes Stück den Zylinder abdeckt. Idealerweise sollte es über das komplette Gehäuse gehen, damit die Plexiglasplatte plan aufliegt. Über dem Zylinder machst Du ein Loch rein, damit Du auf den Kolben schauen kannst. Das Loch darf ruhig kleiner sein als die Zylinderbohrung und muss auch nicht genau rund sein. Es soll nur den Blick auf den Kolben frei geben.

Dann füllst Du eine dünne Flüssigkeit (z.B. Benzin, Petroleum oder Spritus) auf den Kolben, der dabei irgendwo unter OT steht und spannst die Platte mit der Dichtung auf den Motorblock. Der Zylinder muss nicht bis obenhin gefüllt werden. Die Flüssigkeit muss den Kolbenboden nur vollflächig abdecken.

Da ich nicht annehme, dass Du passende Feingewindeschrauben hast, kannst Du dazu auch die ZylKopfschrauben nehmen und die Länge durch entsprechend abgelängte Rohre, ein "Paket" Unterlegscheiben oder auch einfach nur mit durchgebohrten Holzklötzen ausgleichen.

Dann drehst Du die Kurbelwelle gegen OT und fühlst dabei den Widerstand, der sich Dir entgegensetzt. Im Idealfall lässt sich die Kurbelwelle nur minimal bewegen, bis sich das Luftpolster über der Flüssigkeit verdichtet hat.

Wenn dann Flüssigkeit durch die Kolbenringe entweicht, dreht sich die Kurbelwelle langsam weiter.

Das vergleichst Du links und rechts. Wenn sich die Kurbelwelle dann auf der Seite, wo Du vorher keine oder nur eine ganz geringe Kompression hattest, deutlich leichter drehen lässt als die andere, dann liegt´s an den Kolbenringen.


...Hört sich zwar etwas kompliziert an und Siggi wird sich wieder über den langen Text echauffieren und sich fragen, warum ich mir das antue, aber das ist mir sch...egal. Dir spart es das Zerlegen des kompletten Motors und hilft, den Fehler einzugrenzen. Wink
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Beitrag von Stefan Wieschalla Mo 8 Okt 2018 - 12:28

Erst mal Danke für deine Vorschläge,
Rechts hab ich Öl eingefüllt. Ist nach 3 Tagen immer noch da.
Werde es mal mit Rostlöser versuchen, ist ja schon sehr krieschfähig. Das mit der Platte hört sich gut an.
Habe noch 2 Köpfe die werde ich mal überholen.
Vorher aber erst mal die alten prüfen wie Du vorgeschlagen
hast.Habe in die Köpfe mal Rostlöser reingestellt, Ventile scheinen dicht zu sein .Kein Verlust der Flüssigkeit
nach 3 Tagen. Berichte dann wenn ich weiter gekommen bin.

Stefan Wieschalla

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Beitrag von f104wart Mo 8 Okt 2018 - 13:55

Kann es sein, dass Du das mit den Ventilen noch nicht so richtig verstanden hast?

...Das sie JETZT dicht sind, hat nichts damit zu tun, ob sie im Betrieb dicht waren oder nicht.

Zeig mir bitte mal die Kipphebelwellen. Insbesondere von der Unterseite zu Motormitte (den Stößelstangen) hin.


...Und falls Du irgendwelche Dichtungen oder andere Teile brauchst. Ich hole meine Kopfdichtungen und Ersatzteile immer hier. jocolor
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Beitrag von Stefan Wieschalla Mo 8 Okt 2018 - 19:15

Hallo zusammen,
Ich glaube hab den Fehler gefunden.
Habe vor ca. 4 Wochen nach einer langen Ausfahrt
Gedacht müsste mal die Ventile prüfen.
Jetzt kommt’s habe sie auf Makierung Fr und FL glaub
Ich eingestellt.Ich Depp.Hätte TR und TL sein müssen.
Bei FR und FL ist der Kolben ja kurz vor OT.
Sorry nochmal aber ich glaube das ist der Fehler.

Stefan Wieschalla

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Beitrag von Stefan Wieschalla Mo 8 Okt 2018 - 20:55

Wie gesagt, Danke nochmal an euch alle für die Ideen und Hilfe. Mach die Köpfe nochmal. Prüfe die einzelnen Teile
auf Schäden und Bau alles wieder zusammen. Habe da echt geschlafen als ich die Ventile eingestellt habe.

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