Startet sporadisch, läuft aber toll

Liebe Leut,

wie in meiner Vorstellung geschrieben handelt es sich um eine CX500 mit EZ 1981, CDI-Zündung.

Sie läuft toll, Leerlauf stabil auf 800-900 Touren, sofern man sie ankriegt... Da liegt das Problem:

Starter dreht toll, sie bekommt Gemisch, Choke klappt auch, zieht keine Nebenluft, Kerzen neu...
Verdacht war dass die Batterie nicht mehr genug über hat, also die auch neu. Die wars nicht.

Auch mit den neuen Kerzen funkt sie beim Startvorgang fast nicht. Wenn man da mal Glück hat springt sie sofort auf beiden Töpfen an und läuft nach 20 sec ohne Choke. Aber Glück reicht mir nicht, ich will nicht die Batterie leerdrehen bis sich das Gemisch im Auslass dann in einen Knall verflüchtigt und ich halb taub dastehe... ist schon passiert.

Ich nehme an dass die Erregerspulen altersbedingt durch sind, oder was meint ihr? Würde, um kein Flickwerk zu begehen, direkt auf Ignitech umbauen wollen. Wäre das der richtige Schritt?

Vielen Dank euch und liebe Grüße

Hallo Marko,
Herzlich Willkommen und Glückwunsch zur Fahrerlaubnis und damit der Möglichkeit die CX bewegen zu können.

Motore von youngtimern die nicht willig starten wollen gibt es. Wir diskutieren es seit Jahrzehnten. Im aktuellen Sprit sind viele schnell verflüchtigende Bestandteile. Dazu haben die an den CX angebauten Vergaser zwei Entlüftungen
der Schwimmerkammern. Somit können sich die zündfähigen Spritbestandteile schnell verflüchtigen. Dazu kommen die Zündungsbauteile die altern und Vergaser die sich zusetzen.

Aber zur weiteren Eingrenzung deiner festgestellten Startunwilligkeit. Nach einigen Tagen Standzeit möchte der Motor nicht starten ? Nach dem Besuch der Eisdiele, also einem Stop mit Neustart, springt der Motor sofort an.
Dann wäre es der Sprit. Und die Abwehr durch Sprit aus dem Schwimmerkammern ablaufen lassen nach längerer Standzeit.
Neue Zündspulen, Zündkabel, Kerzenstecker und Zündkerzen ohne Entstörwiderstand würden die Startwilligkeit auf jeden Fall verbessern. Ignitec wird notwendig wenn ab ca. 5.000 U / min die Leistungsbereitschaft des Motors
nicht mehr vorhanden ist.
Wenn der Motor, wenn er denn mal startet, toll läuft musst Du auch nicht vorrangig die Vergaser reinigen und neu einstellen.

So nebenbei. 800 - 900 U/min als Leerlaufdrehzahl und ruhiger Motorrlauf mögen für eine gute Vergasereinstellung stehen. Dem Motor würde wegen höherem Öldruck 1.100 - 1.200 U/min entgegen kommen.

Gruß
bernd

Lieber Bernd,

danke dir.
Sowohl als auch. Sie springt weder nach langer Standzeit gut an, noch wenn sie warm ist. Bezweifle dass es am Sprit liegt.
Vergaser lege ich nach Standzeit trocken und fülle sie mit frischem Sprit. Auch mit Startpilot gab es nie auch nur ein Lebenszeichen.
Außer wenn die Lotterie zuschlägt und das Ding (mal nach Sekunden, mal nach Stunden) plötzlich anspringt und butterweich läuft.
Selbst mit zu dünnem oder fettem Gemisch würde es bei durchgängigem Zündfunken ja zumindest mal gluckern, jedenfalls bis die Kerzen nass sind.

Das schaut sehr nach schwachen Kondensatorladespulen der Lima aus.
Thomas hatte gleiches Problem. https://cx500.forumieren.org/t6139-elektrostarter-vs-anrollen-am-berg

Abhilfe schaft hier eine Ignitech.
Oder meine Arduino-CDI. Wobei ich leider aktuell keine verfügbar habe.
(Nachschub ist auf dem Weg)

Wenn der Motor manchmal gut und manchmal gar nicht läuft, klingt das mehr nach einem Wackelkontakt, finde ich. Geht die Maschine auch manchmal plötzlich aus und dann nicht wieder an?
Überprüfe mal alle Kabel und Stecker, die mit der Zündung zusammen hängen.

Wenn er läuft, läuft er immer, zuverlässig und auf beiden Töpfen. Auch Vibrationen bei der Fahrt etc. machten keinen Unterschied, da gab es nicht einen Aussetzer

Natürlich werd ich alles mal ausprobieren!

Entweder, wie Jochen schon schreibt, schwache/defekte Kondensatorladespulen oder Vergaser.



Miss doch mal die Widerstands- und Spannungswerte an dem Zweifachstecker mit dem weißen und den blauen Kabel:


Widerstandswerte: NUR BEDINGT AUSSAGEKRÄFTIG
Zwischen weiß und blau: 77,4 - 94,6 Ohm
Zwischen weiß und grün (Masse): 315 - 473 Ohm (Originalwerte HONDA Werkstatthandbuch)

Stimmige Widerstandswerte deuten NICHT zwangsläufig auf intakte Zündladespulen hin!!!


Eindeutige Ergebnisse liefert eine Spannungsmessung:

Stecker mit blauem und weißem Kabel von der CDI abziehen
Messung 1) Wechselspannungsbereich 600V : blau --> Masse 105V
Messung 2) Wechselspannungsbereich 600V :weiß --> Masse 86V


Wenn die Werte bis dahin passen, würde ich mich über die Kerzen, die Kerzenstecker (Widerstand messen), die Zündkabel (mal 1 cm kürzen, damit "frisches Kabel" zur Verfügung steht und die Zündspulen rückwärts vorabeiten.

Wenn die Messwerte von den Sollwerten abweichen, Ignitech einbauen (hab ich vorrätig).


Hast Du noch die Original-Kerzenstecker drin mit 5 kOhm-Entstörwiderstand, verbessern auch Kerzen ohne Widerstand (NGK D8EA) das Startverhalten etwas. Neue, im Zubehör erhältliche Kerzenstecker haben meistens KEINEN Entstörwiderstand und sind nicht von guter Qualität. Hier musst Du, der Entstörung wegen, die originalen DR8ES-L nehmen.

Lieber F104Wart,

nach einem Telefonat mit dem Schrauber meines Vertrauens - wo kann ich die Ignitech ordern?

Marko93 schrieb:Lieber F104Wart,

nach einem Telefonat mit dem Schrauber meines Vertrauens - wo kann ich die Ignitech ordern?

Beim f104wart bist du da schon ziemlich richtig

Ich bin quietschvergnügt.
Der werte F104Wart hat mir auf schnellstem Wege eine Ignitech zukommen lassen, ich konnte sie gestern einbauen. War schnell erledigt, unkompliziert auch für mich als Nicht-Elektriker.

Sie sprang sofort nachdem das Gemisch im Brennraum ankam an, bei der anschließenden Tour konnte ich den Motor endlich voll genießen.  Auch bei weiteren Starts blieb mein Finger nie länger als eine  Sekunde auf dem Knopf - der Kobold wurde ihr also ausgetrieben!

F104Wart hat mich ausführlich beraten, auch über diese Angelegenheit hinaus. Toll, dass es dieses Forum und solch hilfsbereite Nutzer gibt - ich freue mich auf mein erstes CX-Treffen!

Euer Marko