Kaufberatung benötigt

Moinsen ,

Möchte mir nach 30 Jahren wieder eine CX 500 zulegen und habe da 2 Kandidaten zur Auswahl welche mir liegen würden, bzw isses nur noch einer.
Die "Ausgeschiedene" soll nur 7000 auf dem tach haben, stand aber seit 97 in der Garage unter einer Plane...nachdem ich mich mal bisserl hier um Forum querbelesen habe, fällt se wech. Würde gerne fahren und nicht erst wochenlang schrauben, neben dem Bett steht schon ne Mopete :\.

Die andere schaut optisch perfekt aus, ein Zwilling meiner ersten, seit 30 Jahren in der gleichen Hand.
Baujahr 81, Originalzustand, nix verbastelt...aber 114000 km auf dem Zähler.

Größter Nachteil, steht in Niedersachsen, ich bin in Berlin...also einfach mal anschauen is nich.

Was sollte ich denn alles erfragen um bisserl mehr herauszufinden?

Gefallen tät se mir ja schon arg, Preis ist günstig (1500)
Ist klar das dann in Zukunft noch einiges auf einen zukommt.

Dachte...wenn es jene wird, nen 2. Motor in aller Ruhe revidiert und dann mal ne Grundsanierung.

Für Tipps und Ratschläge wäre ich dankbar

Grüße aus Berlin
Roland

Hey Roland,
Ich bin kein CX Spezialist. Mit dem Gebrauchtmarkt habe ich aber schon etwas Erfahrung. Beurteilen kann man eine Maschine ohnehin nur wenn Man sie vor sich hat. Deshalb versuche ich es mit Bauchgefühl: Die sind beide nix!
Was Du brauchst ist Geduld. Der Markt für CX en ist gut bestückt und auf Dich wartet eine sehr gepflegte Maschine mit ca. 50000 km für ca. 1800 Euro. Eben alles Gefühlssache

Moinsen ,

Naja,..schaue mich ja schon ne kleine Weile um und das was ich so gesehen habe, gefällt mir nicht wirklich.
Es sollte schon ne "Ur- CX" sein bis Baujahr 81/82 (?), unverbastelt (das will ich dann schon selber machen).

Ich möchte halt ne fahrbare Basis haben.

Nen 2. Motor zum revidieren hole ich mir eh (scheint ne Macke von mir zu sein immer nen Motor neben dem Bett zu haben) denn schrauben werde ich eh früher oder später, ohne kann ich gar nich

Plan ist es mir ne Basis zuzulegen welche mich doch zuverlässig solange begleitet (ein jahr langt) bis ich nen 2. Motor revidiert habe, dann wird gestrippt und der Rest überholt/optimiert...halt Stück für Stück, mit Plan, soll ja nich langweilig werden.

Zu der 2. mit den 114.000 auf dem Zähler habe ich nun auch weitere Infos, Steuerkette wurde bei 80.000 gemacht, Ölkette auch, Wasserpumpe kam vor paar Jahren ne neue rein.

Aber ich muss mich noch mehr in die Technik einlesen hier im Forum das ich weiß was mich da alles erwarten könnte und wo die Fallstricke liegen.
Lebensdauer vom Kardan etc..

Ich gehöre zu dem Typus welche immer nen Motor im Schrank liegen haben, könnte ja einer kaputt gehen und is besser man hat was was man nicht braucht als wenn man was braucht und man hats nich
Für die TTR habe ich mittlerweile 3 Kurbelwellen, man weiss ja nie

RolandR schrieb:Ich gehöre zu dem Typus welche immer nen Motor im Schrank liegen haben, ...

Dann darfst Du Dir aber keine Güllepumpe kaufen, denn wenn die einmal richtig(!) gemacht ist, bleibt der Motor so lange im Schrank, bis es kein Benzin mehr gibt.


Zu Deiner Frage:
Ich weiß nicht, was Du im Forum alles gelesen hast und warum die erste ausscheidet.

Zu der 2ten fehlen wichtige Informationen:
Ersztzulassung?
CDI oder NEC-Zündung?
Automatischer oder manueller Kettenspanner?

114.000 tsd bedeutet, das mit großer Wahrscheinlichkeit die Kipphebelwellen eingelaufen sind.
Steuerkette bei 80tsd erneuert kann beim Automatischen Kettenspanner bedeuten, dass sie jetzt, nach 34tsd schon wieder gemacht werden muss. Schau Dir dazu mal den Link in meiner Signatur an.

Für mich hat das, was "gemacht wurde", keinerlei Bedeutung, wenn ich nicht weiß, wie es gemacht wurde.

Wenn Du nicht schrauben möchtest, dann musst Du Dir eine kaufen, die neu und fachgerecht aufgebaut wurde. Dafür kannst Du Dir dann aber den 2ten Motor sparen.

Die Alternative ist ein neues Moped mit 3 Jahren Werksgarantie.

Moinsen:),

Habe mich quergelesen und gesehen das es nach ner Standzeit von über 20 Jahren nicht sonderlich ratsam ist ne Batterie anzuklemmen ohne zu schauen ob das Wasserpumpenrad nicht festgegammelt ist...also...Motor raus und durchchecken etc..
Verkäufer hat sich eh nicht gemeldet...demzufolge.

Die 2. ist Baujahr/Erstzulassung 81, manueller Kettenspanner und CDI-Zündung.
Die Reparaturen/Wartung wurden inner Fachwerkstatt durchgeführt, Belege gibts dazu.




Neeee...mit der Schrauberei habe ich kein Problem.
Möchte nur nicht direkt nach Kauf alles zerlegen und komplett revidieren müssen.

Und deshalb auch der 2. Motor, da einen mit wenig km und den sauber neu aufbauen, ist für mich ne meditative Beschäftigung.
Und sind auch rein praktische Überlegungen, habe keine Werkstatt sondern meine Bude/Balkon ist meine Werkstatt.

Wirds komplexer, ab zum Nachbarn auf den Dachboden, der hat ein Dnjepr-Gespann und immer das Werkzeug was ich gerade nicht habe.
Wirds so komplex das wir beide nix machen können (Zylinder honen etc.. ) gehts zum Fachmann mit der passenden Erfahrung und dem richtigen Werkzeug.

Die Alternative ist ein neues Moped mit 3 Jahren Werksgarantie. schrieb:

Baue ich schon, nur ohne Werksgarantie  .
Mit nem alten verrosteten Rahmen fing es vor 3 Jahren an, dann jede Schraube und wirklich jedes Getrieberad mühsam, einzeln zusammengesucht.
Dieses Jahr wird se fertig werden, nächstes Jahr ist Rollout aus der Bude raus auf die Strasse .
Pics sind schon älter, mittlerweile schaut se schon aus wie ne Rallymopete

Ich suche auch noch einen richtig guten Platz zum Schrauben. Ich glaube, ich muss mal mit meiner Frau ein Wörtchen reden...

Ne Singlewohnung hat unbestreitbare Vorteile

Noch nen Nachtrag zu "Zweitmotor".
Jenen möchte ich halt optimieren, abgesehen vom üblichen wie Ventile/Kolben welche in Ordnung sein müssen soll dann ne NEC und Ignitech rein, ich wühle mich da derzeit durch.

Das alles dauert halt seine Zeit, ist am Strassenrand eher ungünstig.
Ausserdem ist es dann ein kurzer Weg zum Rechner um nachzuschauen was das fürn teil ist welches einem gerade entgegen purzelte

RolandR schrieb:Die Reparaturen/Wartung wurden inner Fachwerkstatt durchgeführt, Belege gibts dazu.

Auch mit Vorsicht zu geniessen. Kommt immer drauf an, wie alt der Mechaniker ist. Ein Kfz-Mechantroniker jüngster Generation hat nicht mal mehr gelernt, wie ein Vergaser funktioniert, geschweige denn, wie man ihn wartet, überholt oder einstellt.

Unterlagen, nach denen solche Werkstätten arbeiten, sind in der Regel 40 Jahre alte Werkstatt-Handbücher. Als die geschrieben wurden, waren die Mopeds neu. Probleme wie die mit automatischen Steuerkettenspanner oder eingelaufenen Kipphebelwellen sind dort weitestgehend unbekannt.


Bei "Deiner 2ten" wurde bei 80tsd die Steuerkette erneuert. Beim manuellen Kettenspanner passt das. Was aber, wenn die Kette danach nicht regelmäßig spätestens alle 6tsd km nachgespannt wurde? ...Dann hat sie sich während der 34tsd km, die sie nicht gespannt wurde, schon so gelängt, dass sie, nachdem Du sie jetzt vielleicht mal spannst, auch schon wieder am Ende ist.


...Was ich damit sagen will: Egal, wie Du Dich entscheidest oder was Du machst, Du steckst nie wirklich drin. Deshalb verlasse ich mich nur auf das, was ich mit eigenen Augen sehe und "nur auf solche Schrauben, die ich selbst vermurkst habe".

Rattergreis schrieb:Ich glaube, ich muss mal mit meiner Frau ein Wörtchen reden...

Habt Ihr kein Gästezimmer?


...Im Cafe Racer Forum ist einer, der hat sich ins Wohnzimmer eine im Fußboden eingelassene Hebebühne und eine eine Abgas-Absauganlage eingebaut:





Zitat: "...endlich ist meine Frau zu frieden...es stinkt nicht mehr nach Sprit inner Wohnung "

..Was ich damit sagen will: Egal, wie Du Dich entscheidest oder was Du machst, Du steckst nie wirklich drin. Deshalb verlasse ich mich nur auf das, was ich mit eigenen Augen sehe und "nur auf solche Schrauben, die ich selbst vermurkst habe". Laughing schrieb:

Ohjaaaaa , da kann ich Geschichten von erzählen, glaubt man nich
Hatte für die TTR ein Polrad und ne KW bei einem "Fachbetrieb" gekauft...Pustekuchen, war beides von einer XT 600...war dasn Stress

Das da immer ein Risiko bei ist, ist mir klar, hab auch immer erst ein halbwegs gutes Gefühl wenn ich buchstäblich jede Schaube selber inner Hand hatte.

Ich telefoniere nachher mit dem VK der "2." und dann weiss ich bisserl mehr.

Sodele, der jetzige Besitzer hat se von seinem Onkel welcher sie 30 Jahre lang im Besitz hatte und wohl gehegt und gepflegt, war ein Kfz-Mechaniker welcher alles selber gemacht hat.
War wohl sein Schätzchen.

Über den Preis sind wir uns auuch einig geworden, Juni hole ich sie ab und merke ja dann schon auf dem Rückweg nach Berlin wo es klappert.

Das hier isse

Hoffentlich hält sie, was Du Dir davon versprichst. Ich wünsche es Dir wirklich.

Was mir auffällt sind die uralten, nicht mehr zeitgemäßen Reifenprofile, die in sich verdrehten, und damit losen und ausgelutschten Lenkergriffe, das fehlende Honda-Emblem an der Scheinwerferverkleidung und die am Verteiler falsch rum montierten Stahlflexschläuche.

Und dann ist da noch der abgeplatzte Lack am Deckel und am Gehäuse der Bremspumpe, der entweder auf Korrosion oder irgendwann mal ausgelaufene Bremsflüssigkeit hindeutet.

Von einem "gepflegten Schätzchen eines Kfz-Mechanikers" würde ich mehr erwarten.

Moinsen:),

Das mit der Bremspumpe ist mir auch aufgefallen.
Das mit den Stahlflex und Reifen ist witzig, die hat der jetzige Besitzer letztes Jahr montieren lassen, die sind neu...plus Bremsbeläge.

Ich sehs entspannt, erstmal nach Hause schaffen, vorsichtshalber Geld auf die Seite gepackt für die nötigsten Teile.
Dann hier nen Tread nach dem anderen aufgemacht und geflucht .

freu mich trotzdem drüber

Ich sag ja nicht, dass die Reifen "alt und hart" sind, aber ein Metzeler ME77 hinten und ein ME11 vorne sind einfach nicht mehr zeitgemäß.

Und die Kröpfung bei den Bremsleitungen gehört am Verteiler nach aussen und nicht nach innen. So, wie sie jetzt montiert sind, werden die Leitungen "kürzer" und knicken beim Ausfedern an den Enden der Anschlüsse ab.

...aber lass Dir die Freude nicht verderben. Eine CX hat es verdient, gerettet zu werden.

Och, ich mache schon ne kleine Einkaufsliste .

Das mit den Stahllex wird als erstes gefixt werden, Dot 4 oder 5?.
Bremspumpe dürfte 14mm sein, oder?.

Und da die Gabelsimmerringe auch fällig sind hat mir der jetzige Besitzer gesagt, ich eh härtere Gabelfedern brauche...und das Vorderrad dann eh draussen ist, machen wir die gleich mit.

Bereifung wird Conti Classic Attack werden,Vorderrad ist ja eh draussen und kann man ja auch gleich das Hinterrad ausbauen und mal putzen...etc.. wenn man schon dabei ist

Nachtrag:
Hab den CX-Shop entdeckt
Ick freu mir, der Shopbetreiber sicher bald auch

Hallo Roland,
herzlichen Glückwunsch. So schlecht sieht sie gar nicht aus.
Bremsflüssigkeit ist DOT 4. Bremspumpe Ø 16 mm od. 5/8" ( 15,8 mm ).
Härte Gabelfedern ist eine Frage des Kampfgewichts. Wirth für die ganz Harten, oder Wilbers für die Moderaten.
Bereifung Conti fahre ich auch und ist aktuell die beste Wahl.
Einkaufsliste ist sicher gut. Aber kaufen würde ich erst wenn Du nach der ersten Fahrt feststellst das es benötigt
wird. Sonst liegt einfach zu viel rum.
Sonstige Kleinteile von Tourmax, wenn die es im Programm haben und sonst halt die grossen Suchmaschinen und
das Preiswerteteste. Kommt eh meist aus der gleichen Quelle.  Vergaserkleinkram von motorradbay.de, wegen der Qualität.
Sonst einfach vorher mal fragen.

Gruß
Bernd

Hoi Bernd

Also, Dot4,..habe ich noch genug, passt also.
Bremspumpe hole ich aus dem Cx-Shop, passt dann auch denke ich.

Gabelfedern werden jene von Wirth werden, sollen ja 135 kg auf 190 cm rumgurken (kaum Fett, ja?!, noch sind die Schultern breiter als die Hüften!!).
Da hole ich mir das Gleitmetall vorher auch schon,wenn ich schon Simmerringe wechsel, kann ich auch gleich komplett zerlegen und dann isses dann da wenn mans braucht, eklige Arbeit aber passt dann schon.....einmal ordentlich gemacht, dann ist Ruhe.
Sobald die Gutste in meinen gierigen Händen ist, schaue ich mir auch mal den vorderen Bremssattel genauer an, wenn nötig oder auch nur halb von "nötig" wird der auch überholt wenn man eh schon dran ist.

Auf Dauer werden auch die Federbeine anderen weichen welchen meinem Kampfgewicht eher entsprechen, die originale sind zu weich, da kann ich ich mich noch dran erinnern.

Erstmal halt alles notwendige, sicherheitsrelevante fixen....ne falsch angebaute Stahlflex gehört für mich dazu, ebenso die Bereifung.
Hintere Bremse wird auch gecheckt, dann gleich den Kardan inspizieren,..da lese ich mich noch durch.

Dann den Motor inspizieren, Flüssigkeiten wechseln, Zustand prüfen ...lese ich mich auch gerade durch,bis ich die Mopete habe, habe ich die Reihenfolge im Kopf.

Und sobald das alles geklärt ist, die Baustellen planen...2. Motor sauber aufbauen (auch optisch), 2. Lacksatz inklusive Tank orschainisieren bzw aufarbeiten....und was einem sonst noch so alles einfällt für ein zukünftiges, sorgenfreies Leben

Und irgendwann gibts ne grosse Umbauaktion wo am ende ne neue Mopete bei rumkommt