Genial gelöst: Instandsetzung eines Tachos

Das Cockpit meiner schwarzen Euro stammt von einer CBX. Ich habe eine Wassertemperatur ergänzt
und beim Bearbeiten festgestellt, dass beide Wellenanschlüsse, Tacho und DZM, locker sind und
gewaltig wackeln. Ich habe alles zerlegt. Die Wellenanschlüsse sind im Instrumentenrahmen eingepresst
und haben sich durch Vibration und die Last der Wellen gelöst. Da kommt man überhaupt nicht bei um zu Verstemmen oder Nachzupressen.
Beim Tacho ist der Schaden schon erheblich, da die Magnetkupplung schräg lief und die Zahnräder des
Km-Zählers ungleichmässig abgenutzt sind, die Mitnehmerglocke des Tachos schleift am Lagergehäuse.

Lösung: die Wellenanschlüsse werden mit einer Spange ans Gehäuse verschraubt, alles wieder gut, die Zahnräder greifen wieder zuverlässig, nichts schleift mehr.
Achtung beim Nachmachen: die neuen Schrauben sollten um die Blechdicke länger sein, um die verfügbaren Gewindegänge im Rahmen voll nutzen zu können. Ich hatte Dural 1,2 mm genommen.

Hallo Hans-Jörg,

ich denke, Du hast das Problem auf ebenso einfache wie geniale Weise gelöst und finde, das hat ein eigenes Thema verdient.

Ich hab es deshalb von dem Sammelfred, der ja eigentlich nur eine Bildersammlung sein soll, abgetrennt und als neues Thema in die Technik geschoben.

f104wart schrieb:Hallo Hans-Jörg,

auf .... geniale Weise gelöst

Na ja, ganz so hoch würde ich die Sache jetzt nicht hängen, das Problem haben bestimmt schon
einige Schrauber derart oder ähnlich gelöst. Schließlich sind ja nicht nur unsere Güllen , CBXen o.ä.
betroffen , sondern wohl alle japanischen Motorräder mit dem gleichen Zulieferer. Und die haben
alle in ihren Cockpits den gleichen Konstruktionsmangel, fast schon geplanter Verschleiß.
Ich habe nur meine Beschreibung geliefert, weil ich auf die Schnelle keinen passenden
Beitrag gefunden hatte, evtl. mangels dem richtigen Schlagwort, anderen wird es ähnlich ergehen.

CXologe schrieb:...weil ich auf die Schnelle keinen passenden Beitrag gefunden hatte

...Und deswegen ist das Thema jetzt in der Rubrik "Tipps aus der Werkstatt für die Werkstatt" unter "10 - Tacho instandsetzen 2" im Technik-Archiv verlinkt und für jeden auffindbar.

Darf ich mich anschließen, habe denselben Tachometer. Dabei ist die Kunststoffwelle für den Kilometerzähler leider verramscht.
Kann man da was machen?

So kaputt sieht die Welle aber nicht aus. Ist die Schnecke noch Okay?
Ich würde erstmal den Anschluß der Tachowelle in Soll-Lage fixieren und dann prüfen, ob
das Getriebe halbwegs sauber läuft. > passenden  Bit in Bohrmaschine und laufen lassen.

CXologe schrieb: > passenden  Bit in Bohrmaschine und laufen lassen.

Mein "Bit" ist das etwa 5 cm lange Ende einer alten Tacho- oder Drehzahlmesserwelle.

Vielleicht ein Begriffsproblem. Die Tachowelle greift in die Buchse des Tachoantiebs, der eine weiße Kunststoffwelle hat und am Kopf die Glocke, die die Tachonadel treibt.

Die Kunststoffwelle ist von der quer liegenden metallischen Antriebswelle abgeschert, was man natürlich nicht sieht, aber faktisch den Kilometerzähler lahm legt

Ich habe mal einen defekten DZM in Einzelteile zerlegt, danach gibt's ausser Anzeigenadel und Ziffernscheibe nichts mehr zum Zusammenbauen, weil die Klemmungen und Verpressungen irreparabel sind. Wenn bei deinem Tacho eine Welle gebrochen ist oder dergleichen, gibt's nichts zu reparieren > Ersatztacho besorgen

ALCX500 schrieb:Vielleicht ein Begriffsproblem.

Ja, mit Buchsen, Wellen, Stutzen und Flanschen scheinst Du irgendwie auf Kriegsfuss zu stehen.



...Meinst Du die Schneckenwelle?

ALCX500 schrieb:
Die Kunststoffwelle ist von der quer liegenden metallischen Antriebswelle abgeschert, was man natürlich nicht sieht, aber faktisch den Kilometerzähler lahm legt

Ich hab so langsam den Verdacht, daß die Tachowelle vor dem Instrument gebrochen ist.
Hast Du das schon mal gecheckt? Die Wahrscheinlichkeit spricht eher dafür.

Nein, läuft ansonsten problemlos. Es ist die weiße Kunststoffwelle, die vom Metallgegenstück zerfleddert wurde. Metall gegen Kunststoff ist auch dämlich.
Frage ist, ob der TÜV das durchlässt. Letztlich ist es mein Zusatzmoped für Tagesfahrten...ich brauche ihn nicht unbedingt und eine Reparatur scheint unwahrscheinlich.

Man sieht bei Deinem übrigens den Unterschied, denn Deine Querwelle ist auch Kunststoff.

Komischerweise ist ja mein gezeigter Tacho auch von einer CBX,
aber frag mich nicht von welcher Baureihe. Einer der Vorbesitzer hat
mal die Eurosport etwas "aufgehübscht". Interessant wäre jetzt
mal auszuprobieren, ob nicht ein Tacho einer CX oder CB in das
Gehäuse der CBX passt, denn ein komplettes Cockpit der CBX
scheint sehr rar zu sein.

Ka-Ja Tachodienst kann Tachos und DZM reparieren. Wie ich gehört habe können die eine Menge bei ansonsten aussichtslosen Geräten bewirken.
Billig sind die nicht, Hochdeutsch können sie auch nicht, aber die Arbeit ist astrein. Warteliste ist lang, ich hatte mein Gerät für knapp zwei Monate dort (drei waren avisiert). Reinigung, Entquietschen, einen losen Gewindebolzen befestigen und generelle Überholung 225 EUR + Steuer für DZM und Tacho.

ALCX500 schrieb:Es ist die weiße Kunststoffwelle, die vom Metallgegenstück zerfleddert wurde. Metall gegen Kunststoff ist auch dämlich.

Nein, das ist es erst mal nicht. Die Materialpaarung Kunststoff/Metall dient zur Dämpfung und Verbesserung der Laufruhe.

Wenn in der Mechanik ein Kunststoffteil beschädigt wird, dann nur, weil die Mechanik klemmt, schwergängig ist oder die Lager beschädigt sind.


...Bestätige doch erst mal, um welches Teil es sich überhaupt handelt. Ich habe dazu in meinem letzten Beitrag eine Frage gestellt und ein Foto eingefügt.


Wenn es wirklich der Tacho der CBX ist, dann würde ich nicht lange fackeln und mir dieses komplette Cockpit holen und den Tacho daraus in mein Gehäuse einbauen.

Cockpit Armaturen Tacho Honda CBX 650 E Nighthawk RC13 Bj 1983

Sorry Ralf, habe das auf dem Handy übersehen.
Ja, es ist diese weiße Kunststoffwelle.

Okay, dann haben wir das schon mal geklärt.  ...Und was genau ist damit passiert?

Du schreibst was von "verramscht". Was ist das?

"Verramschen" bedeutet normalerweise "etwas billig verkaufen, verhökern verscherbeln usw.", steht aber nicht für irgendeinen Zustand oder eine Schadensbild in der Technik.


Da Du in Rätseln schreibst, habe ich mir die Mühe gemacht und nochmal Deine anderen Beiträge zu lesen und den Zusammenhang zu verstehen.

ALCX500 schrieb:Die Kunststoffwelle ist von der quer liegenden metallischen Antriebswelle abgeschert, was man natürlich nicht sieht, aber faktisch den Kilometerzähler lahm legt

Die "Kunststoffwelle" = Schneckenwelle dreht sich und treibt die querliegende Welle (vom Prinzip her das Schneckenrad) an. Da es sich um zwei voneinander unabhängige und sich drehenden Teile handelt, kann da nix abscheren.


Das einzige, was da passieren kann ist, dass wenn die Mechanik hinter der Schneckenwelle blockiert, die Verzahnung der Schneckenwelle beschädigt wird.

Und das wäre das, was Du hier beschrieben hast:

ALCX500 schrieb:Es ist die weiße Kunststoffwelle, die vom Metallgegenstück zerfleddert wurde.

Dem aber widerspricht Deine Aussage, dass man an der Schneckenwelle nichts sieht. Und das würde bedeuten, dass sie sich vom metallischen Teil des Tachoantriebs, also da, wo der 4kant der Tachowelle drin sitzt, gelöst hast.

Da gibt es jetzt 2 Möglichkeiten: Entweder, Du kannst das Teil mit dem Tachoantrieb komplett abnehmen und die Schneckenwelle z.B. mit JB-Weld  wieder ankleben, oder Du trittst das Din in die Tonne und holst Dir für die 70 € das komplette Instrument und baust den Tacho um in Dein Gehäuse.

ALCX500 schrieb:Sorry Ralf, habe das auf dem Handy übersehen.

Ab einem gewissen Alter sollte man die Finger von solch Teufelszeug lassen und sich konservativer Geräte mit ordentlicher Tastatur und großem Bildschirm bedienen.

.

Ein Problem bei der Suche nach Teilen oder Rat sind schon die Begriffe. Ok Schneckenwelle und Schneckenrad.

Die Schneckenwelle aus Kunststoff sitzt fest auf dem Tachoantrieb, nur das Schneckenrad ist wohl zu fest, vielleicht auch das komplette Räderwerk dahinter, sodass das metallene Schneckenrad die Wellenberge abgeschert hat, zerfleddert

Insgesamt nehme ich mit, dass es keine ökonomisch sinnvolle Rettung gibt.

Ich fahre die Kiste jetzt mal so und beobachte die Sache. Da sind so viele Baustellen, dass es sich eventuell nicht lohnt, in den Sammlerzustand werde ich sie definitiv nicht versetzen können.

Ich halte die Augen und Ohren offen bezüglich verfügbarer Teile und gut. Ein gebrauchter Tacho ist halt auch 40 Jahre alt. Um den Tacho weg zu bekommen braucht es viele Schritte schon am Scheinwerfer, dazu noch beim Kombiinstrument. Das ist eine Fuzzelei.

Nach Remontage gestern ist jetzt die Nullstellung des Drehzahlmessers auf einmal abgesackt...warum auch immer. Jetzt fahre ich halt bei 100 mit knapp 3000 U/min

Ich bin reif für eine GS mit Alukoffern und Traktionskontrolle 🥳

ALCX500 schrieb:Ich bin reif für eine GS mit Alukoffern und Traktionskontrolle 🥳

Wenn ich Dir dazu noch einen Tipp geben darf:

Achte darauf, dass die Warnweste díe DIN EN ISO 20471 erfüllt, sonst übersieht man Dich möglicherweise.  

@ALCX500:
Ich kann mir gut vorstellen, daß der paßt:


Honda CBX 750 F Tachometer NOS 99 €


Über den Preis kann man auch nicht meckern (fabrikneu!).

Der ist von einer cbx 750. Ich habe 650.
Ich habe einen Tacho an der Angel. Die Preise sind halt etwas über dem, was man für defekte Ware bezahlen möchte.
Immerhin, die Kiste läuft wieder, tropft unten und am kardan nicht mehr, warum auch immer. Jetzt fehlt halt noch der km-Zähler.
Ob der TÜV -relevant ist?
Beste Grüße von der tollen Runde heute






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