CX 500 C - Instandsetzung Kupplung

Hi Folks,

da meine Kupplung nicht sauber trennt, wollte ich mir das endlich mal ansehen. Ich habe zum Test das Moped auf den Hauptständer gestellt, Motor an und dann den ersten Gang reingemacht. Das Hinterrad dreht mit relativ hoher Geschwindigkeit und lässt sich mit bloßen Händen nicht stoppen.

Da ich für eine evtl. anstehende Instandsetzung des Kupplungskorbs wahrscheinlich nicht das nötige Werkzeug besitze und zudem keinerlei Erfahrung bei Metallarbeiten im Zehntel-mm-Bereich habe, wollte ich wissen, ob man den Kupplungskorb im Fall der Fälle für sowas auch in eine standardmäßige Auto-/Zweiradwerkstatt geben kann. Vielleicht hat das hier schon mal jemand gemacht.

Zudem fehlt mir das Werkzeug für die Nutmutter. Da habe ich drei Selbstbau-Varianten gefunden. Einmal ein zurechtgeschnittenes Metallblech, was zusammen mit einer Nuss benutzt wird (Wird im Kupplungsthread hier im Forum gezeigt). Dann ein Werkzeug aus einem 34mm Rohr mit 3mm Wandstärke (gefunden in einer Anleitung auf Guellepumpe.de). Und zuguterletzt geistert immer mal der Tipp rum eine eine alte Nuss mit der Flex "zurechtzuschneiden".

Das aus Blech hergestelle Werkzeug stelle ich mir aufgrund der Winkel an den Seiten relativ schwer anzufertigen vor. Gibt es denn große Unterschiede, was die Gefahr die Mutter kaputt zu machen betrifft oder sind die Varianten diesbezüglich gleichwertig?

Teile würde ich erst kaufen, wenn ich das Problem gefunden habe. Nach den Beschreibungen hier sind die Scheiben selbst selten das Problem, sondern meist die Federn oder die Rattermarken am Korb.

Ich würde mich freuen, wenn ich hier ein paar Tipps bekommen könnte, damit hinterher auch alles besser funktioniert und nicht schlechter

Schönen Gruß
Chris

Hallo Chris,

bevor Du Dich drangibst, die Kupplung auszutauschen bzw. den Kupplungskorb zu bearbeiten (Du meinst bestimmt die Rattermarken egalisieren) würde ich mich ganz banal erst einmal auf die Federn konzentrieren. Meine Erfahrung: An bisher drei ausgebauten Kupplungen waren kaum Rattermarken erkennbar. Jedoch waren die Federn schlapp.
Vorgehensweise:
Öl ablassen, Kupplungsdeckel demontieren. Jetzt ist der Blick auf das "Kleeblatt" frei, hinter dem sich die Kupplungsfedern verstecken. Das "Kleeblatt lösen (10er Schlüssel?) und die Federn können einfach getauscht werden.
Ich empfehle Dir, die verstärkten von EBC zu nehmen.
Bei mir hat der Tausch der Federn wahre Wunder bewirkt.

Und wenn Du den Deckel der Kupplung schon mal runter hast: Kontrolliere mal den Simmering, der wird gern undicht und sorgt für feuchte Kupplungsdeckel.

Und falls es am Werkzeug zur Demontage der Kupplung hapert, melde Dich.

Brückentroll schrieb:Das aus Blech hergestelle Werkzeug stelle ich mir aufgrund der Winkel an den Seiten relativ schwer anzufertigen vor.

Da reicht eine Feile um die Winkel zurechtzufeilen, damit sie in die eckigen oder runden Ecken der Nuss passen.

Du erinnerst Dich vielleicht, ich wohne derzeit noch in der nördlichen Umgebung von Marburg

Hallo ihr beiden,

danke schonmal für die Rückmeldungen.

@Kölnerfluse
Ja, an die verstärkten Federn hatte ich auch schon gedacht. Ich habe aber irgendwie im Hinterkopf, dass die Federn meist mit dem Schleifen der Kupplung im nicht gezogenen Zustand in Verbindung gebracht wird. Ich hoffe es bringt trotzdem was Danke auch für das Angebot mit dem Werkzeug.

@Guelli02
Na dann werd ich mich an dem Blech die Tage mal versuchen. Ja, ich erinner mich noch, dass du in meiner Nähe wohnst. Vielleicht kann man sich ja mal treffen. Ich hab noch so einige Dinge an meiner Gülle, die ich mal angehen möchte (Kabellage, Sitz, Tacho etc.) und da kann ich sicher etwas Beistand gebrauchen ^^

Der Federdruck ist wichtig, damit die Kupplung vollständig trennt.
Sehr gut daran zu erkennen, dass sich bei schlappen Federn das Einlegen des ersten Ganges lautstark bemerkbar macht und das Möppi meist einen Satz nach vorne springt.

Kölnerfluse schrieb:Der Federdruck ist wichtig, damit die Kupplung vollständig trennt.

Nö, damit die Kupplung nicht rutscht.

Genau! ...Trennen tut sie auch ohne Federn.

Hallo zurück,

ich grab mal meinen eigenen Thread wieder aus, um nicht den Faden zu verlieren. Wie damals geraten, hatte ich beim nächsten Ölwechsel neue, verstärkte Kupplungsfedern verbaut, die auch hier im Forum immer wieder empfohlen wurden. Leider brachte das kein Ergebnis. Da ich seit dem fast nie Zeit fürs Mopped hatte, habe ich mich nicht weiter darum gekümmert, was sehr schade ist. Jetzt bin ich schon einige Zeit über den TÜV und will es endlich klären, bevor es hingeht. Ich will einfach mal wieder ne Runde drehen können, wenn ich Lust habe.

Also Öl raus, Kupplungsdeckel ab, Nutmutternschlüssel (Adapter für 32er Nuss) hergestellt. Dann nach Meikels Tipp aus dem EFH 3.0 hab ich den 5ten reingemacht und die hintere Bremse mit einem Keil an der Fussraste verklemmt. Anschliessend die Ausrückplatte abgenommen und die Schrauben mit Federn wieder eingesetzt um den Kraftschluss der Kupplung wieder herzustellen.

Wenn ich jetzt den Nutmutternschlüssel ansetzte dreht sich der Korb trotzdem mit. Aber theoretisch ist doch durch den eingelegten Gang und das blockierte Hinterrad alles fest. Brauche ich trotzden den Nabenhalter?

Vielen Dank schon mal.

Gruß Chris

Wenn sich der ganze Kupplungskorb mit dreht, dann scheint die Bremse wohl nicht wirklich gut zu bremsen.

Also der Korb dreht mit, aber das Hinterrad steht still. Bremse ist auch nicht verschlissen und Hebelweg vom Pedal relativ kurz. Evtl. drehe ich die Schrauben nich fest genug. Stehen aber auf Anschlag der Federdorne.

Brückentroll schrieb:Also der Korb dreht mit, aber das Hinterrad steht still.....

Dann ist kein Gang drin.


PS: Was ist bei dir der "Kupplungskorb" ?

Ich seh grad, Korb ist vielleicht falsch. Dasganze innere Paket mit den Scheiben, welches man später im Block etnehmen soll, dreht mit. Da ich die Kupplung noch nie draussen hatte bin ich mir grad etwas unsicher. Check das morgen noch mal.

Gang sollte aber drin sein. Hatte man beim Schalten gehört und nach viermal hoch kam kein Schaltgeräusch mehr.

Aber ich prüfe das morgen nach der Arbeit alles nochmal. Danke schon mal für die Hinweise.

Edit: Evtl. wichtig, der Widerstand beim Schrauben an der Nutmutter ist schon recht groß bis sich da was bewegt. Aber es dreht sich das Innenleben der Kupplung eben vor der Nutmutter.

OK, dann ist kein ausreichender Kraftschluss zwischen Korb und Innenteil. Da müssen die Federn aber schon arg verschlissen sein. Normal reichen da zwei von den vier Federn um genügend Kraftschluss auf zu bauen um die Nutmutter zu lösen.

Probiere es mit neuen Federn.

Wenn ich´s richtig verfolgt habe sind bereits neue EBC-Federn verbaut

Stimmt, neue Federn sind drin.

Brummbaehr schrieb:

Brückentroll schrieb:Also der Korb dreht mit, aber das Hinterrad steht still.....

Dann ist kein Gang drin.

Oder die Druckplatte sitzt nich richtig in der Verzahnung und hat sich dahinter verklemmt. Dann ist die Kupplung getrennt und die Federn drücken das Kupplungspaket nicht zusammen.

So etwas kann ich aber ja nicht von aussen sehen. Dann besorg ich mir wohl erst einmal etwas zum Blockieren des Innenteils.

Hmm.....

wenn ich da noch mal drüber nach denke, dann braucht man die Federn doch gar nicht wenn man bei eingelegten Gang das Hinterrad blockiert.
Die Nutmutter sitzt doch auf der Getriebe Eingangswelle und wenn das Getriebe durch den eingelegten Gang und blockiertem Hinterrad blockiert ist, dann muss die Getriebeeingangswelle auch blockiert sein. Egal ob der Kraftschluss zum Kupplungskorb gegeben ist oder nicht.
Das mit den Federn wieder einschrauben macht nur Sinn, wenn man die Kurbelwelle blockiert, da diese dann den Korb blockiert.

Mein Fazit:
Die Hinterradbremse ist nicht wirklich "Fest".

Wenn ich die Federn nicht aufschraube, dreht die Kupplung lose. Dann kann ich gar nichts schrauben. Ich prüfe nachher nochmal die Hinterradbremse und den eingelegten Gang.

Ein Schlagschrauber hilft

Der ist sogar sehr hilfreich, weil er mit Impulsen arbeiten. Der Klopft also die Mutter los. Dabei kann man mit einer Hand den SChlagschrauber halten und mit der anderen Hand die Kupplung.

Das mit dem Schlagschrauber dachte ich mir auch schon. Allerdings besitze ich keinen Kompressor. Taugen denn die elektrischen Schlagschrauber etwas? Weil, wenn ich sowas anschaffe, soll er auch die Radmuttern am Auto lösen können.

"Elektro Schlagschrauber" für ca 60 Euro von ebay

Nachtrach: Auch Elektroschlagschrauber brechen dir absolut sicher jeden Bolzern ab, wenn du sie falsch herum verwendest!

Dann werde ich auf dem Heimweg schon mal im Baumarkt halten. Ich dachte an so ein Gerät.

Allerdings muss ich mir dann noch Gedanken um den Nabenhalter machen. Schweißen kann ich leider nicht.

Wenn OBI auf dem Weg liegt, hast du natürlich den Vorteil leicht reklamieren zu können, wenn etwas mit dem Gerät ist.