Elektrik versagt nach Winterpause

Hallo Leute,
hatte mich vor knapp fünf Jahren hier schon mal vorgestellt. So lange lief auch alles fein, deshalb war ich hier nicht oft zugegen. Aber heute pünktlich zum Saisonstart geht leider nichts mehr. Hab eine ´78er CX500. Vor fünf Jahren hab ich eine neue Lima verbaut (mit der Unterstützung von Ralf) und auf Ignitech umgerüstet (hab sie noch zusammen mit Meikel in Potsdam verbaut, und musste heute leider feststellen dass er verstorben ist). Batterie war ausgebaut. Motorrad stand trocken ohne Frost. Gestern noch mal die Batterie gecheckt. Alles ok. Heute eingebaut, Blinker, Lichter, Hupe... alles funktioniert. Als ich den Anlasser betätigen wollte springt er nicht wirklich an und alles ist tot. Alle Sicherungen gecheckt und zum Teil getauscht. Nix. Batterie ausgebaut, neu gecheckt - 8,8V.
Hab dann die Batterie erneut eingebaut mit dem Ladegerät und alles fing wieder an zu „leuchten“, Motorstart war aber natürlich nicht möglich. Hat jemand eine Idee was das sein könnte. Das Problem ist das Bike steht auf einem gemieteten Stellplatz in einer Garage (leider weit weg vom eigentlichen Wohnort) und muss da eigentlich schnell weg. Das heißt auch ich kann nicht mal eben was durchmessen. Ich würde mich aber über jeden Hinweis oder Tipp freuen. Achs so: die Gel-Batterie habe ich erst letztes Jahr ausgetauscht...
Beste Grüße und schönes Wochenende
Dorian

War die Batterie frisch geladen?
Ja - kaputt.
Nein - aufladen, dann sollte es gehen.

Die Batterie hab ich am Tag zu vor aufgeladen. Aber sie war natürlich fast voll, 98%. Also liegt es nur an der Batterie? Die war gerade ein halbes Jahr alt... Würde halt ungern eine neue organisieren, mit dem Risiko dass die dann ebenfalls kaputt geht.

Hallo Dorian

Hast du auch die Hauptsicherung am Magnetschalter ausgetauscht ?
gruß Günter

Ja, wie gesagt als die Batterie verbaut und am Ladegarät hing, ging eigentlich auch alles. Nur das halt natürlich zu wenig Strom für den Anlasser übers Ladegerät kam...

Ausgebaute Batterie frisch aufladen und Ladegerät abklemmen, am nächsten Tag Spannung messen, die sollte dann über 12,5V  sein.
Wie lange hast du georgelt bzw, hat der Anlasser  am Anfang richtig gedreht?

Der Anlasser zieht bestimmt 50 Ampere, wenn da ein 10 A Lader mit dran hängt ist das praktisch nichts

Wenn eine geladene Batterie nach ein mal Starten nur noch 8,8V hat, dann ist die im sprichwörtlichen Arsch.

Mit Orgeln war da nix, eigentlich war mit Betätigung des Anlassers die Sache gelaufen... Mein Ladegerät erkennt die Batterie nicht mehr bzw. lädt nicht. In so fern muss ich so oder so eine neue besorgen...

Diese Batterie wurde verbaut:

Polo_Batterie AGM Gel geschlossen HB14L-A2, 12V, 14Ah (YB14L-A2)

Hallo Dorian,

dass ein elektrischer Verbraucher am Mopped nicht funktioniert hat am häufigsten folgende 2 Ursachen: Entweder kommt nicht genug Strom am Verbraucher an oder der Strom kann vom Verbraucher nicht abfließen => Masseproblem.

Leider ist deine Schilderung der Startprobleme sehr oberflächlich.

Du schreibst:
"Als ich den Anlasser betätigen wollte springt er nicht wirklich an und alles ist tot."

Ich verstehe das so: Du hast auf den Starter gedrückt und der Anlasser hat nicht kraftvoll den Motor gedreht, sondern nur schwach "geleiert". Der Motor hat nicht gezündet. Das hast du mehrfach probiert und irgendwann war der Strom alle. Es reichte nicht Mal mehr für die Kontrollleuchten.

Wichtig vorab: Du hast das Mopped mit geleerten Vergaservorratskammern weg gestellt, bzw. hast die Vergaser vor dem Startversuch einmal leer laufen lassen und dann mit Sprit aus dem Tank neu befüllt?

Hattest du nur einen Startversuch und danach war keine Spannung mehr vorhanden oder hast du lange "georgelt" bis nichts mehr ging?

Also mit Betätigung des Anlassers ist alles zusammen gebrochen. Vlt eine 1/10 sek später. Der Anlasser wollte gerade loslegen da war es schon vorbei. Vergaserkammer war leer über den Winter und hab ordenlich Zeit gelassen dass die sich wieder füllen. Hab derweil quasi mein zweites Bike fit gemacht... Aber wie gesagt es gab nicht mal den Versuch der Zündung da vorher schon alles ausgefallen ist.

Auch eine relativ "neue" Batterie kann nach der Winterpause kaputt sein. Erster Fehler: Batterie kaufen, einbauen und los fahren. Eine neuen Batterie muss vor dem ersten Einsatz voll geladen werden. Gelbatterien sind meist voll, sodass da kein Problem auftritt. Nur wenn die ein halbes Jahr auf Lager gestanden hat, ist die eben nicht voll!

Prüfen wir also erst Mal ob die Batterie in Ordnung ist.
Lade die Batterie wieder über Nacht auf, bis sie wirklich voll ist!

Miss die Spannung. Wieviel Volt liegen an? Etwas über 12 V sollten es sein.
Bau die Batterie ein und miss bei Zündschalter auf "OFF" die Spannung der Batterie. Immer noch 12 V? Weniger? Hat der Kabelbaum irgendwo einen Kurzschluss oder verliert die Batterie über Kriechstrom Spannung?

Immer noch die selbe Spannung wie nach der Ladung? Gut, dann Zündschalter auf "ON", alle Verbraucher auf "Aus" und die Spannung messen. Immer noch 12V?

Jetzt schaltest du das Licht ein, Rücklicht und Vorderlicht. Spannungsmessung. Ist die Batterei gut, solltest nur eine etwas niedrigere Spannung als ohne Licht messen. Ist die Batterrie kaputt, kannst du sehen, dass die Spannung um 11V herum, möglicherweise niedriger liegt. Und dann kannst du auch kucken wie die Spannung sinkt während du misst. Der Stromverbrauch der Lampen lutscht die Batterie leer. Somit ist logisch, dass nicht genug für den Anlasser zur Verfügung steht, weil die Batterie kaputt ist!

Mein Ladegerät lädt die Batterie nicht mehr...

Sie ist wohl defekt. Werd die neue dann erstmal aufladen, das habe ich nämlich letztes mal nicht gemacht.

Die weitere Fehlersuche hängt von deiner Antwort auf die Frage: Lange georgelt, bis die Batterie leer war oder nur einmal georgelt und die Elektrik war tot?" ab.

Es kam nicht zum orgeln, da qausi mit der Betätigung des Anlassers alles tot war.

Hoppla, das war eine schnelle Antwort!

Also kommen wir zu der Frage wieso die Batterie so plötzlich kaputt sein kann.

Die Kabelbäume sind über 40 Jahre alt. Die Kupferlitze des Hauptstromkabels im Kabelbaum ist mittlerweile schwarz oxidiert. Damit steigt der Eigenwiderstand und die übertragene Spannung sinkt pro Meter Kabellänge.

Vom Zündschloß/Sicherungskasten beträgt die maximale Kabellänge bis zum Anschluss des Rücklichts etwa 2 Meter.
Am letzten Punkt dieses Kabel Schwarz wird am Laderegler die "Referenzspannung" abgenommen. Diese dort anliegende Spannung nimmt der Laderegler als Spannung im Bordnetz und regelt dann die Ladespannung hoch.

Wenn die Lima gut arbeitet, dann haben wir im Betrieb etwas mehr als 12V im Bordnetz. Diese werden am Laderegler abgenommen und dann wird der Anteil dazu geregelt, das wir eine Ladespanung zwischen 13,8V bis 14,3 V anliegen haben. Soweit ist alles gut.

Wenn nun das Referenzkabel oxidiert ist, kommt am Lageregler nur eine Spannung von deutlich unter 12 Volt an. Alles was da zu wenig gemessen wird, legt der Laderegler zusätzlich auf die Ladespannung drauf und plötzlich bekommt die Batterie 15 bis 16 V Ladespannung. Das überlebt keine Batterie!

Wenn du also das Mopped mit einer neuen, frisch geladenen Batterie gestartet bekommst, ist es zwingend notwendig die Referenzsspannung am Laderegler zu prüfen.

Hierbei vergleichst du die Spanunng der Batterie bei Zündschalter auf "ON", Verbraucher auf "Aus" die Spannung zwichen den beiden Batteriepolen mit dem Wert den du am Kontaktschuh Kabel schwarz am Laderegler gegen Masse misst. Die sollten gleich sein! Ist die Spannung am Laderegler deutlich niedriger, braucht der Laderegler eine neue Referenzleitung. Das ist relativ einfach zu bewerkstelligen.

Sollte die Referenzspannng gut sein, dann hast du eben eine Batterie mit "ungeprüfter" Qualität gekauft. Aus Kostengründen sparen sich viele Hersteller die Produktionsendkontrolle und lassen es darauf ankommen ob der Kunde reklamiert oder eben nicht!

Viel Erfolg!

Ja, danke dir bzw. allen. Das werd ich so machen. Neue Batterie organisieren, aufladen, einbauen, messen und vergleichen und dann mal sehen was rauskommt.

Hättest du eine Auto-Batterie als Reserve gehabt ( habe ich immer über den Winter),

dann hättest du den Fehler bestimmt festgestellt ob die Motoradbatterie den Geist

aufgegeben hat. War bei mir auch mal so ...im Sommer neue gekauft und im Frühjar

kaputt -Zusammengebrochen obwohl sie im Heizraum war und alle 4 Wochen nachgeladen

wurde . Bei meinem 500er Roller war das gleiche obwohl das Frischhaltegerät

angeschlossen war .


Meine defekte Mot.Batterie wollte ich bei Luis reklamieren die hatten es abgelehnt mit der

Begründung :  Tiefenentladung ....wäre selber Schuld

zipp65 schrieb:Auto-Batterie als Reserve

Wozu?

Eine vor dem Winter in voll geladenem Zustand abgestellte Gel-Batterie hat so wenig Selbstentladung, dass der Motor damit
im Frühjahr problemlos startet.

Es reicht, die Motorradbatterie vor der Winterpause auszubauen und an einem temperierten Ort (z.B. im Heizungskeller) zu lagern.

Wer ganz sicher gehen will, hängt sie an ein Erhaltungsladegerät.

Heute Selbstentladungstest gemacht:
Zwei identische Batterien (Kage AGM Gel) vor 4 Monaten ausgebaut und aufgeladen, Lagerung im Keller.

Eingestellte Ladeschlußspannung 14,5V:

1. 3 Jahre alt
Spannung 12,8V
Es wurden 25 mAh nachgeladen

2. . 1 Jahr alt
Spannung 12,8V
Es wurden 18 mAh nachgeladen

Also die Maschine läuft erstmal wieder! Das Durchmessen werd ich erst in den nächsten Tagen vornehmen können!

Das freut mich! Lass es nur nicht zu lange Schleifen mit der Kontrollmessung. Es wäre ja schade wenn du die nächste Batterie aufkochst.