Progressive Federn _ Fragen zur Einbaurichtung

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Beitrag von f104wart So 30 März 2014 - 13:25

Ich habe gestern die Gabeln einer GL650 und die einer 900er Boldor zerlegt.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Federn unterschiedlich eingebaut sind/waren. Bei der GL war das eng gewickelte Teil oben [erinnert mich irgenwie an "Waterbrunn": EO = eng oben :-))] und bei der Bolle war es unten.

Bei der GL ist oben noch eine kurze Feder drüber, bei der Bolle nicht. Die Vorspannung ist bei der GL wesentlich größer als bei der Bolle. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob die Bollegabel richtig zusammengebaut war.


Wie ist das überhaupt mit der Progressivität der Federn?


Ich hab da einfach mal "laut gedacht":

...Bei den Konis ist der eng gewickelte Teil unten. Die Ventilfedern der 650er sind auch progressiv gewickelt. Das Handbuch schreibt vor, dass der eng gew Teil zum ZylKopf gerichtet sein muss. Wirth schreibt bei seinen Gabelfedern vor, die eng gewickelte Seite nach oben einzubauen. Das wäre dann genau das Gegenteil von den Konis.


Irgendwie hängt das mit der Verringerung der ungefederten Massen zusammen, aber wie?

Der eng gewickelte Teil der Feder ist weicher (geringere Steigung), aber schwerer, weil mehr Windungen bei gleicher Länge vorhanden sind.

Baut man die Gabelfeder mit der engen Seite nach oben ein, werden die ungefederten Massen unten reduziert. Gleichzeitig ist es so, dass beim Eintauchen der Gabel die Haupbelastung von oben kommt (dynamische Radlastverteilung), die Feder also weich anspricht und mit zunehmender Eintauchtiefe straffer wird.

Bei den Ventilfedern liegt das Hauptaugenmerk auf der Verringerung der ungefederten Massen des Ventiltriebs. Der eng gewickelte Teil muss dazu zum ZylKopf zeigen. Durch die Progressivität wird einem Ventilflattern bei hohen Drehzahlen begegnet. So wird da auch ein Schuh draus.

Aber warum sind die Konis andersrum drin?

Hier sind die ungefederten Massen zwar auch unten, gleichzeitig aber kommt der "Stoß", der das Einfedern auslöst, aber auch von unten, also genau andersrum wie bei der Gabel. Deshalb ist bei den hinteren Dämpfern die eng gewickelte Seite unten, damit die Feder weich anspricht und mit zunehmender Belastung härter wird.


Warum sind Kupplungsfedern nicht progressiv gewickelt? ...Weil es hier keine "ungefederten Massen" gibt und keine schwellende Last. Die Krafteinwirkung ist von beiden Seiten her gleich.


...schade, dass ich keine Diagramme zeichnen kann, aber eine logische und nachvollziehbare Erklärung ist mir lieber  Wink


Zuletzt von f104wart am So 30 März 2014 - 22:42 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag von Navigator03 So 30 März 2014 - 18:18

Das mit den ungefederten Massen macht für mich Sinn. Bei der dynamischen Radlastverteilung bin ich mir nicht so sicher, aber was weiß schon ich?

Ich hatte schon einmal mit einem Herrn Wenzelmann von Wilbers Kontakt und den Herrn Wirth hatte ich auch mal telefoniert. Irgendeiner wird eine Antwort haben, ich frage die einfach mal.
Ansonsten gibt es noch jemanden bei Tractive Suspensions ( sie machen das elektronische Fahrwerk für Touratech) in Holland, mit dem ich schon gesprochen hatte. Wenn er Zeit hat, wird er sicher dazu etwas zu sagen haben.

Ich melde mich, sobald ich Informationen habe.
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Beitrag von f104wart So 30 März 2014 - 18:31

Es gibt, was die Gabel angeht, neben der Reduzierung der ungefederten Masse noch eine weitere mögliche Erklärung:

Wenn der eng gewickelte Teil unten ist, wird mehr Öl verdrängt, der Ölstand steigt an und das Luftpolster wird kleiner. Bei gleichbleibendem Ölstand könnte also weniger Öl eingefüllt werden. Weniger Öl bedeutet eine schnellere Erwärmung bzw geringere Wärmeableitung.

Ausserdem wir das Öl hauptsächlich oder auch ausschließlich unten am Dämpferkolben benötigt. Würde es dort von den zusätzlichen Windungen verdrängt, würde das möglicherweise die Dämpfung beeinträchtigen.

Ausserdem ist die Bewegung "im weichen Bereich" der Feder größer. Auch das führt zu einer schnelleren Erwärmung des Öls und könnte unter Umständen sogar zu einer Schaumbildung führen.
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Beitrag von Navigator03 So 30 März 2014 - 19:53

Bin gespannt, was die Fachleute sagen.

Ich kann mich irren und es ist für die Fragestellung vielleicht nicht relevant, aber ich meine, es bewegt sich anfangs nicht ausschließlich der enggewundene, weiche Teil, sondern es ist eine Kombination aus beiden Bereichen unterschiedlicher Federraten.


Zuletzt von Navigator03 am So 30 März 2014 - 23:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von f104wart So 30 März 2014 - 22:07

Ja wo sind sie denn, die ganzen Technikfreaks?

...Kann man denn hier nicht mal über ein Thema reden, das über das Spannen eine Steuerkette oder das Durchmessen einer Lichtmaschine hinaus geht,  bei dem man beim nächsten Ölwechsel nicht noch 20 Cent einsparen kann und das nicht so oder so ähnlich im Werkstatthandbuch steht?  Twisted Evil 

Anderswo sind wir da schon viel weiter gekommen und haben die wesentlichen Fragen gemeinsam klären können.

...Vielleicht dient das ja der Anregung und es kommt hier doch noch was.

Die Frage, warum die Federn bei den Konis andersrum drin sind, ist immer noch nicht zweifelsfrei geklärt. Progressive Federn _ Fragen zur  Einbaurichtung Smilie_denk_25
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Beitrag von Malte So 30 März 2014 - 22:56

....weils besser aussieht!

Naja, vorne gehts um Schaumbildung, bei den Ventilen vorrangig um Masse, hinten isses schlicht Banane.

Kupplungsfedern sind linear, weil es für die Handkraft und Dosierbarkeit so am besten ist. Beim Auto haben wir uns an die degressiven Tellerfedern gewöhnt, ist technisch bedingt notwendig.

Bei den Konis hinten könnte die Federführung noch von Belang sein, also den weichen Teil sicher führen.

Aber ich glaube das hat der Designer verbockt ;-)



Wesergruß
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Beitrag von Navigator03 So 30 März 2014 - 23:08

Wie der Zufall es will, habe ich auch einen Ansprechpartner bei IKON in Australien, aber auch hier in Deutschland. Hatte mal eine Anfrage wegen der Ölviskosität gestellt, aber leider unterschiedliche Antworten erhalten. Neutral 

Mal sehen, was er sagt.
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Beitrag von Malte So 30 März 2014 - 23:18

...und wenns mit coriolis zusammenhängt, baun die Aussis das andersrum...   :-D

@Navigator: was hast du denn für Viskositätsangeben erhalten? Ich habe aus selbiger Ermangelung mal teuer bestellt. War eher Petroleum als Öl, also sehr dünnflüssig. Könnt mich mal interessieren.

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Beitrag von Navigator03 So 30 März 2014 - 23:49

Hi Malte,

aus Australien kam der Wert SAE 5. Ich hatte eher die für Dämpfer hinten übliche Visko von 2,5 erwartet, aber so ein großer Unterschied ist das nun auch nicht.

Die Info aus Deutschland mit SAE 17,5 überraschte mich dann aber doch. Erstens ein komischer Zwischenwert und dann auch ganz schön dick. Ich habe dann noch kurz nachgehakt, es kam aber keine Antwort mehr.
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Beitrag von Navigator03 Mo 31 März 2014 - 12:18

Wirth meint zu der Frage, daß wenn man den enger gewundenen Teil der Gabelfeder nach unten tun würde, durch die höhere Verdrängung der Ölstand etwas höher sein würde und man durch das kleinere Luftpolster eine etwas festere Gabel erhält.
Und weil ihre Federn von Haus aus schon etwas stärker sind, empfiehlt man, den enggewundenen Teil nach oben zu legen. Das sei aber nicht zwingend nötig. Wenn man es gerne noch fester haben möchte, dreht man die Feder um. Soll man ausprobieren, was einem besser liegt.

Auf meine Frage, ob das der einzige Grund wäre, antwortete er mit ja. Und ob man die Feder mit dem engen Bereich nach oben einbauen könnte und etwas Öl aufgießen und hätte den selben Zustand wie mit der umgedrehten Feder und normalem Ölstand, antwortete er auch mit ja.


Die Antwort von IKON steht noch aus. Das heißt, eigentlich kann man sich das selbst beantworten, weil die Feder dort außen liegt. Aber ich ahne, daß es doch noch einen anderen Grund gibt.
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Beitrag von f104wart Mo 31 März 2014 - 12:36

Hallo Georgios,

hast Du heute morgen also auch schon bei Wirth angerufen  Laughing 



...Ich habe gerade mit Wilbers, mit Wirth und mit Herrn Eberhahn von der Fa. Poohlpower (Koni) gesprochen.

Wilbers bestätigt, dass es bei den Gabelfedern in erster Linie um die Bestimmung des Ölstands geht. Man hat mir auch bestätigt, dass serienmäßig verbaute, progressiv gewickelte Federn oft andersrum montiert sind und dies, wie wir auch schon festgestellt haben, keinen Einfluss auf das Federverhalten selbst hat.

Inwieweit es zu einer schnelleren Erwärmung des Öls oder zu einer Schaumbildung führt, wenn der progressive Teil unten ist, konnte mir die freundliche Dame auch nicht sagen. Ich hatte den Eindruck, dass sie nicht wirklich fachkundig war und die Informationen den ihr zur Verfügung stehenden Unterlagen entnommen hat.


Die "Erleuchtung" gab´s dann bei Wirth:
Werden die Federn mit dem progressiven Teil nach unten eingebaut, steigt, wie bereits mehrfach geschrieben, der Ölstand. Dadurch - und jetztz kommt´s - verringert sich das Luftpolster und somit der komprimierbare Teil ...die Gabel wird härter!

Um die von Wirth berecnete Federrate zu erreichen, schreibt man deshalb vor, den progressiven Teil nach oben einzubauen. Wer es aber NOCH härter mag, kann entweder etwas mehr Öl einfüllen (Stichwort Luftpolster) oder den progressiven Teil nach unten einbauen.

Eine schnellere Erwärmung oder Schaumbildung hat dies nicht zur Folge. Eine Verringerung der ungefederten Massen ist, wie schon gesagt, ein angenehmer, wenn auch nur geringer, Nebeneffekt, aber nicht ausschlaggebend.


Bei Poohlpower war dann das Thema Federbeine hinten (Koni) an der Reihe.

Hier sind es tatsächlich nur optische Gründe. Die Theorie mit der besseren Führung hat Herr Eberhahn verworfen. Das spielt absolut keine Rolle.

Bei der verchromten Ausführung mit "Federbecher" wird der progressive Teil der Feder nach oben in den Becher montiert, weil beim Enfedern der progressive Teil auf Block gehen und dann der Chrom abplatzen kann. Also auch hier nur Optik.


Bei Poohlpower kann man übrigends auch seine alten Konis überholen lassen. Sie werden zerlegt, gereinigt und mit neuen Dichtungen und Verschleißteilen wieder montiert.

Eine äußerlich optische Aufbereitung erfolgt dabei nicht.

Wichtig ist, dass die obere Abdeckung noch fest im Dämpfergehäuse sitzt und nicht wackelt. In diesem Fall kann der Dämpfer dann nicht mehr überholt werden.

Zur Prüfung spannt man das obere Auge in einen Schraubstock (nicht am Silentblock einspannen) und prüft, ob sich das Dämpfergehäuse zur Abdeckung hin bewegen läßt. Diese Prüfung sollte VOR allen weiteren Massnahmen durchgeführt werden.

Die Überholung zweier Koni-Dämpfer kostet bei Poohlpower etwas 75 € + MwSt.


Ich bedanke mich bei allen 3 Firmen für die Unterstützung und die freundliche Auskunft
http://www.wilbers.de/
https://www.wirth-federn.de/
http://www.poohlpower.de/


Die linke zum Gruß
Ralf
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Beitrag von Navigator03 Mo 31 März 2014 - 13:20

f104wart schrieb:Hallo Georgios,

hast Du heute morgen also auch schon bei Wirth angerufen  Laughing 


Ja. Ich werde immer nervös, wenn Fragen ungelöst herumstehen.
Hoffentlich ruft nicht noch einer bei denen an, sonst müssen sie mehr Leute einstellen. Embarassed 
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Beitrag von f104wart Do 3 Apr 2014 - 8:00

Georgios und ich haben Kontakt auch per Telefon, Email und PN.

Da der Inhalt dieser PN rein technischer Natur ist, möchte ich die Frage der Allgemeinheit nicht vorenthalten:

Navigator03 schrieb:
Ich finde die Diskussion im CR-Forum sehr gut und würde gerne zum Thema Federn noch das Vorspannen zur Sprache bringen.

Das man durch das Vorspannen einer z.B. linearen Feder die Federrate nicht ändert, dürfte sich schon herum gesprochen haben, so häufig wie das in der Fachpresse breit getreten wird. Es ist dann immer die Rede davon, daß eine Feder davon nicht härter wird, sondern nur das Fahrzeugheck angehoben wird. ...So weit, so gut.

Was ich mal geklärt haben möchte ist, warum sich die Federung härter anfühlt, wenn man vorspannt und solo fährt. Liegt es an dem kleineren Negativfederweg, wodurch der Dämpfer beim Ausfedern oben Kontakt bekommt? Oder liegt es daran, daß die Federwindungen enger aneinander liegen und deshalb ein höherer Kraftbedarf nötig ist, um die Feder zu bewegen?

Wie ist der Zustand der Feder eigentlich, wenn man 2 Situationen betrachtet:

1. Feder nicht vorgespannt mit Fahrer sitzend
2. Feder vorgespannt mit Fahrer sitzend

Wie sind die Abstände der Windungen? Durch das Vorspannen wird der Dämpfer auseinander gezogen. Dadurch wird die Feder auch etwas entspannt, aber hebt sich das auf?  

Man müsste das mal in natura beobachten.
Genauso wie mit der progressiven Feder im CR-Forum. Das alle Windungen sich gleichzeitig bewegen, auch die weiteren. Man könnte eine Kugelschreiberfeder nehmen, einen Bereich etwas auseinander ziehen, in ein transparentes Röhrchen oder Schlauch stecken und dann von oben belasten. Dann müsste man sehen können, was passiert und wie es passiert.

Grüße Georgios


Zu allererst:

Beim Vorspannen wird die Feder NICHT, wie Du geschrieben hast, auseinander gezogen, sondern der Weg zwischen den beiden Federauflagen durch den Verstellmechanismus oder entsprechende Hülsen verkürzt.  Wink 


Die Frage, warum sich eine vorgespannte Feder härter anfühlt, kann man sich mit Hilfe einer Federkennlinie beantworten:

Progressive Federn _ Fragen zur  Einbaurichtung Federkennlinie2

Bei der sog. "Federkennlinie" wird die Kraft in Abhängigkeit vom Weg des Einfederns grafisch dargestellt. Die Kraft, die die Feder zum Einfedern bringt, wird mit zunehmendem Weg größer. Die Kraft, die die Feder der einwikenden Kraft (Gewicht des Fahrers) entgegensetzt, ist die gleiche (Aktion = Reaktion).

Spannt man die Feder nun vor, wird der Federweg um dieses Maß verkürzt bzw. die Feder federt um diesen Weg ein. Das bedeutet wiederrum, dass das Maß der Vorspannung die dem Weg des "Einfederns" entsprechende Kraft bereits im "unbeladenen" Zustand des Fahrzeugs auf die Feder ausübt.

Setzt sich der Fahrer auf das Motorrad, wirkt die durch die Vorspannung  erzeugte Kraft dem Gewicht des Fahrers entgegen und die Feder fühlt sich härter an.

Der Negativfederweg wird bei vorgespannter Feder kleiner, da das Motorrad beim Aufsitzen weniger tief einfedert.


Auch, dass bei einer progressiv gewickelten Feder alle Windungen von Anfang an "arbeiten", läßt sich relativ einfach ableiten.

Eine Schraubenfeder ist vom Prinzip her nichts anderes als eine aufgewickelte Torsionsfeder. Der Draht wird beim Einfedern ausschließlich auf Tosion belastet. Die "Drehbewegung" bzw. Verwindung einer Feder wirkt gleichmäßig über die gesamte Länge. Das erklärt, warum alle Windungen vom Beginn der Belastung an arbeiten.

Solange dabei noch keine Windungen auf Block gehen ergibt das immer ein lineares Verhalten, völlig egal ob es innerhalb der Feder Bereiche
mit unterschiedlicher Federrate (Progressivität) gibt. Erst wenn sich die Anzahl der noch freien Windungen verringert steigt die Federrate an.

Hier nochmal der Link zum Thema im Caferacer-Forum, wo das Thema erwartungsgemäß auf größeres Interesse stieß und "etrwas" ausführlicher behandelt wurde KLICK
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Beitrag von Navigator03 Do 3 Apr 2014 - 10:10

f104wart schrieb:

Zu allererst:

Beim Vorspannen wird die Feder NICHT, wie Du geschrieben hast, auseinander gezogen, sondern der Weg zwischen den beiden Federauflagen durch den Verstellmechanismus oder entsprechende Hülsen verkürzt.   Wink 
Mißverständnis. Ich habe nicht geschrieben, daß die Feder durch das Vorspannen auseinander gezogen wird (genau das Gegenteil ist natürlich der Fall), sondern der Dämpfer. Dadurch hebt man das Heck an.


Die Frage, warum sich eine vorgespannte Feder härter anfühlt, kann man sich mit Hilfe einer Federkennlinie beantworten:

Progressive Federn _ Fragen zur  Einbaurichtung Federkennlinie2

Bei der sog. "Federkennlinie" wird die Kraft in Abhängigkeit vom Weg des Einfederns grafisch dargestellt. Die Kraft, die die Feder zum Einfedern bringt, wird mit zunehmendem Weg größer. Die Kraft, die die Feder der einwikenden Kraft (Gewicht des Fahrers) entgegensetzt, ist die gleiche (Aktion = Reaktion).
Genau.

Spannt man die Feder nun vor, wird der Federweg um dieses Maß verkürzt bzw. die Feder federt um diesen Weg ein. Das bedeutet wiederrum, dass das Maß der Vorspannung die dem Weg des "Einfederns" entsprechende Kraft bereits im "unbeladenen" Zustand des Fahrzeugs auf die Feder ausübt.
Ganz so einfach ist es nicht, denke ich. Durch das Vorspannen wird, wie gesagt, der Abstand oberes/unteres Dämpferauge länger und die Feder, so meine ich, wieder etwas entspannt. Wieviel, weiß ich nicht.


Setzt sich der Fahrer auf das Motorrad, wirkt die durch die Vorspannung  erzeugte Kraft dem Gewicht des Fahrers entgegen und die Feder fühlt sich härter an.
Das denke ich auch. Deshalb ist die Aussage der Motorradpresse in verschiedenen Artikeln, daß das Vorspannen die Feder nicht härter macht, sondern nur das Fahrzeugheck anhebt, nur halb richtig. Richtig ist dabei, daß die Federrate dadurch nicht verändert werden kann, aber die Federung als Gesamtes sich härter anfühlt. Und darauf kommt es ja an. So jedenfalls meine Sichtweise.


Der Negativfederweg wird bei vorgespannter Feder kleiner, da das Motorrad beim Aufsitzen weniger tief einfedert.
Ja.


Auch, dass bei einer progressiv gewickelten Feder alle Windungen von Anfang an "arbeiten", läßt sich relativ einfach ableiten.

Eine Schraubenfeder ist vom Prinzip her nichts anderes als eine aufgewickelte Torsionsfeder. Der Draht wird beim Einfedern ausschließlich auf Tosion belastet. Die "Drehbewegung" bzw. Verwindung einer Feder wirkt gleichmäßig über die gesamte Länge. Das erklärt, warum alle Windungen vom Beginn der Belastung an arbeiten.

Solange dabei noch keine Windungen auf Block gehen ergibt das immer ein lineares Verhalten, völlig egal ob es innerhalb der Feder Bereiche
mit unterschiedlicher Federrate (Progressivität) gibt. Erst wenn sich die Anzahl der noch freien Windungen verringert steigt die Federrate an.
Genau. Das wurde ja mit der Gleichung bewiesen und ist Tatsache.

Hier nochmal der Link zum Thema im Caferacer-Forum, wo das Thema erwartungsgemäß auf größeres Interesse stieß und "etrwas" ausführlicher behandelt wurde KLICK
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Beitrag von f104wart Do 3 Apr 2014 - 10:34

Navigator03 schrieb:
f104wart schrieb:

Zu allererst:

Beim Vorspannen wird die Feder NICHT, wie Du geschrieben hast, auseinander gezogen, sondern der Weg zwischen den beiden Federauflagen durch den Verstellmechanismus oder entsprechende Hülsen verkürzt.   Wink 
Mißverständnis. Ich habe nicht geschrieben, daß die Feder durch das Vorspannen auseinander gezogen wird (genau das Gegenteil ist natürlich der Fall), sondern der Dämpfer. Dadurch hebt man das Heck an. Das ist falsch. Der Dämpfer hebt gar nichts, sondern er "dämpft" lediglich die Federbewegung. Das Strecken des Federbeins erfolgt ausschließlich durch die Feder. Die Länge des Federbeins und damit der Abstand der Augen ändert sich durch die Vorspannung nicht. ...Probiers doch einfach mal am hinteren Federbein aus, indem Du den Stufenring mit einem Hakenschlüssel verdrehst.


Die Frage, warum sich eine vorgespannte Feder härter anfühlt, kann man sich mit Hilfe einer Federkennlinie beantworten:

Progressive Federn _ Fragen zur  Einbaurichtung Federkennlinie2

Bei der sog. "Federkennlinie" wird die Kraft in Abhängigkeit vom Weg des Einfederns grafisch dargestellt. Die Kraft, die die Feder zum Einfedern bringt, wird mit zunehmendem Weg größer. Die Kraft, die die Feder der einwikenden Kraft (Gewicht des Fahrers) entgegensetzt, ist die gleiche (Aktion = Reaktion).
Genau.

Spannt man die Feder nun vor, wird der Federweg um dieses Maß verkürzt bzw. die Feder federt um diesen Weg ein. Das bedeutet wiederrum, dass das Maß der Vorspannung die dem Weg des "Einfederns" entsprechende Kraft bereits im "unbeladenen" Zustand des Fahrzeugs auf die Feder ausübt.
Ganz so einfach ist es nicht, denke ich. Durch das Vorspannen wird, wie gesagt, der Abstand oberes/unteres Dämpferauge länger und die Feder, so meine ich, wieder etwas entspannt. Wieviel, weiß ich nicht.
Nein, eben nicht.

Setzt sich der Fahrer auf das Motorrad, wirkt die durch die Vorspannung  erzeugte Kraft dem Gewicht des Fahrers entgegen und die Feder fühlt sich härter an.
Das denke ich auch. Deshalb ist die Aussage der Motorradpresse in verschiedenen Artikeln, daß das Vorspannen die Feder nicht härter macht, sondern nur das Fahrzeugheck anhebt, nur halb richtig. Richtig ist dabei, daß die Federrate dadurch nicht verändert werden kann, aber die Federung als Gesamtes sich härter anfühlt. Und darauf kommt es ja an. So jedenfalls meine Sichtweise.
Jede Feder hat nur eine (Gesamt)Federrate C. Diese läßt sich, wie auch immer, nicht ändern. Durch das Vorspannen verschiebst Du lediglich den Nullpunkt, an dem die Feder unter Belastung beginnt zu arbeiten. Anders ausgedrückt: Die Kraft F0 = >0 und der Federweg beginnt ebenfalls >0 auf der X-Achse der Kennlinie.

Der Negativfederweg wird bei vorgespannter Feder kleiner, da das Motorrad beim Aufsitzen weniger tief einfedert.
Ja.


Auch, dass bei einer progressiv gewickelten Feder alle Windungen von Anfang an "arbeiten", läßt sich relativ einfach ableiten.

Eine Schraubenfeder ist vom Prinzip her nichts anderes als eine aufgewickelte Torsionsfeder. Der Draht wird beim Einfedern ausschließlich auf Tosion belastet. Die "Drehbewegung" bzw. Verwindung einer Feder wirkt gleichmäßig über die gesamte Länge. Das erklärt, warum alle Windungen vom Beginn der Belastung an arbeiten.

Solange dabei noch keine Windungen auf Block gehen ergibt das immer ein lineares Verhalten, völlig egal ob es innerhalb der Feder Bereiche
mit unterschiedlicher Federrate (Progressivität) gibt. Erst wenn sich die Anzahl der noch freien Windungen verringert steigt die Federrate an.
Genau. Das wurde ja mit der Gleichung bewiesen und ist Tatsache.

Hier nochmal der Link zum Thema im Caferacer-Forum, wo das Thema erwartungsgemäß auf größeres Interesse stieß und "etrwas" ausführlicher behandelt wurde KLICK
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Beitrag von Navigator03 Do 3 Apr 2014 - 22:01

f104wart schrieb:
Navigator03 schrieb:
f104wart schrieb:

Zu allererst:

Beim Vorspannen wird die Feder NICHT, wie Du geschrieben hast, auseinander gezogen, sondern der Weg zwischen den beiden Federauflagen durch den Verstellmechanismus oder entsprechende Hülsen verkürzt.   Wink 
Mißverständnis. Ich habe nicht geschrieben, daß die Feder durch das Vorspannen auseinander gezogen wird (genau das Gegenteil ist natürlich der Fall), sondern der Dämpfer. Dadurch hebt man das Heck an. Das ist falsch. Der Dämpfer hebt gar nichts, sondern er "dämpft" lediglich die Federbewegung. Das Strecken des Federbeins erfolgt ausschließlich durch die Feder. Die Länge des Federbeins und damit der Abstand der Augen ändert sich durch die Vorspannung nicht.  
Der Abstand muß sich ändern. Sonst würde es keine Federbewegung geben. Denk´noch mal nach. Wink Wenn Du das ausgebaute Federbein senkrecht auf den Boden stellst und von oben drückst. Wird das FB dann nicht kürzer?


Die Frage, warum sich eine vorgespannte Feder härter anfühlt, kann man sich mit Hilfe einer Federkennlinie beantworten:

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Bei der sog. "Federkennlinie" wird die Kraft in Abhängigkeit vom Weg des Einfederns grafisch dargestellt. Die Kraft, die die Feder zum Einfedern bringt, wird mit zunehmendem Weg größer. Die Kraft, die die Feder der einwikenden Kraft (Gewicht des Fahrers) entgegensetzt, ist die gleiche (Aktion = Reaktion).
Genau.

Spannt man die Feder nun vor, wird der Federweg um dieses Maß verkürzt bzw. die Feder federt um diesen Weg ein. Das bedeutet wiederrum, dass das Maß der Vorspannung die dem Weg des "Einfederns" entsprechende Kraft bereits im "unbeladenen" Zustand des Fahrzeugs auf die Feder ausübt.
Ganz so einfach ist es nicht, denke ich. Durch das Vorspannen wird, wie gesagt, der Abstand oberes/unteres Dämpferauge länger und die Feder, so meine ich, wieder etwas entspannt. Wieviel, weiß ich nicht.
Nein, eben nicht.
S.o.

Setzt sich der Fahrer auf das Motorrad, wirkt die durch die Vorspannung  erzeugte Kraft dem Gewicht des Fahrers entgegen und die Feder fühlt sich härter an.
Das denke ich auch. Deshalb ist die Aussage der Motorradpresse in verschiedenen Artikeln, daß das Vorspannen die Feder nicht härter macht, sondern nur das Fahrzeugheck anhebt, nur halb richtig. Richtig ist dabei, daß die Federrate dadurch nicht verändert werden kann, aber die Federung als Gesamtes sich härter anfühlt. Und darauf kommt es ja an. So jedenfalls meine Sichtweise.
Jede Feder hat nur eine (Gesamt)Federrate C. Diese läßt sich, wie auch immer, nicht ändern. Durch das Vorspannen verschiebst Du lediglich den Nullpunkt, an dem die Feder unter Belastung beginnt zu arbeiten. Anders ausgedrückt: Die Kraft F0 = >0 und der Federweg beginnt ebenfalls >0 auf der X-Achse der Kennlinie.
Genau das habe ich gesagt.

Der Negativfederweg wird bei vorgespannter Feder kleiner, da das Motorrad beim Aufsitzen weniger tief einfedert.
Ja.


Auch, dass bei einer progressiv gewickelten Feder alle Windungen von Anfang an "arbeiten", läßt sich relativ einfach ableiten.

Eine Schraubenfeder ist vom Prinzip her nichts anderes als eine aufgewickelte Torsionsfeder. Der Draht wird beim Einfedern ausschließlich auf Tosion belastet. Die "Drehbewegung" bzw. Verwindung einer Feder wirkt gleichmäßig über die gesamte Länge. Das erklärt, warum alle Windungen vom Beginn der Belastung an arbeiten.

Solange dabei noch keine Windungen auf Block gehen ergibt das immer ein lineares Verhalten, völlig egal ob es innerhalb der Feder Bereiche
mit unterschiedlicher Federrate (Progressivität) gibt. Erst wenn sich die Anzahl der noch freien Windungen verringert steigt die Federrate an.
Genau. Das wurde ja mit der Gleichung bewiesen und ist Tatsache.

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Beitrag von f104wart Fr 4 Apr 2014 - 10:41

Navigator03 schrieb:
f104wart schrieb: ...Die Länge des Federbeins und damit der Abstand der Augen ändert sich durch die Vorspannung nicht.
Der Abstand muß sich ändern. Sonst würde es keine Federbewegung geben. Denk´noch mal nach. Wink Wenn Du das ausgebaute Federbein senkrecht auf den Boden stellst und von oben drückst. Wird das FB dann nicht kürzer?



Spannt man die Feder nun vor, wird der Federweg um dieses Maß verkürzt bzw. die Feder federt um diesen Weg ein. Das bedeutet wiederrum, dass das Maß der Vorspannung die dem Weg des "Einfederns" entsprechende Kraft bereits im "unbeladenen" Zustand des Fahrzeugs auf die Feder ausübt.
Ganz so einfach ist es nicht, denke ich. Durch das Vorspannen wird, wie gesagt, der Abstand oberes/unteres Dämpferauge länger und die Feder, so meine ich, wieder etwas entspannt. Wieviel, weiß ich nicht.
Nein, eben nicht.
S.o.

Ich weiß jetzt, wie Du das meinst, aber es ist nicht so.

Das Federbein wird nicht länger, wenn oder weil man die Feder vorspannt. Die Feder drückt ja das Federbein unbelasteten Zustang auf die maximale Länge. Spannt man die Feder vor, bleiben die Augen da, wo sie sind, nur die Feder wird von der stufenförmigen Vorspannhülse etwas zusammengedrückt und federt dann bei gleiche Belastung etwas weniger ein als wenn sie nicht vorgespannt wäre.

"Verlängern" würde sich das Federbein nur dann, wenn man die Vorspannhülse in beladenem und eingefederten Zustand gegen "hart" verdrehen würde. Das ist aber nur theoretisch der Fall, weil in der Praxis niemand auf dem Motorrad sitzt und gleichzeitig die Vorspannung bedient.

Die Feder würde auch dann nicht, wie Du geschrieben hast, wieder etwas entspannt, sondern theoretisch noch weiter zusammengedrückt. Dadurch erzeugt man eine dem Gewicht der Beladung entgegen wirkende Kraft, die dem Einfedern entgegen wirkt und das Heck etwas anhebt. ...Ja, dabei "werden die Augen etwas auseinander gedrückt", die Feder aber NICHT entspannt, sondern von der größeren Stufe in der Hülse "angehoben"


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Progressive Federn _ Fragen zur  Einbaurichtung Empty Re: Progressive Federn _ Fragen zur Einbaurichtung

Beitrag von Navigator03 Fr 4 Apr 2014 - 12:36

f104wart schrieb:

Nur noch mal der Vollständigkeit halber, alles andere habe ich ja schon in der PN geschrieben. Ich denke, es ist jetzt klar. Du betrachtest das ausgebaute, unbelastete Federbein und ich das belastete eingebaute. Das ist ein großer Unterschied. Unbelastet hast Du mit allem Recht, was Du schreibt. Der Abstand der FB-Augen kann durch Vorspannen der Feder nicht größer werden, wie er unbelastet ist. Aber...

Ich weiß jetzt, wie Du das meinst, aber es ist nicht so.

Das Federbein wird nicht länger, wenn oder weil man die Feder vorspannt. Die Feder drückt ja das Federbein unbelasteten Zustang auf die maximale Länge. Spannt man die Feder vor, bleiben die Augen da, wo sie sind, nur die Feder wird von der stufenförmigen Vorspannhülse etwas zusammengedrückt und federt dann bei gleiche Belastung etwas weniger ein als wenn sie nicht vorgespannt wäre.
So ist es.

"Verlängern" würde sich das Federbein nur dann, wenn man die Vorspannhülse in beladenem und eingefederten Zustand gegen "hart" verdrehen würde. Das ist aber nur theoretisch der Fall, weil in der Praxis niemand auf dem Motorrad sitzt und gleichzeitig die Vorspannung bedient.
Bedenke bitte, daß man die Vorspannung mit auf dem Seitenständer stehender Maschine einstellen kann. In dieser Konstellation ist der Abstand der FB-Augen aufgrund des Gewichts des Motorrads kleiner als in ausgebautem Zustand oder wenn das Mopped auf dem Hauptständer steht. Das sind übrigens die einzigen Zustände, also ausgebaut oder auf dem HS, wo die Länge des FB maximal ist.

Das ein Fahrer nicht gleichzeitig auf dem Motorrad sitzt und die Vorspannung einstellt, ist mir klar. Es sollte nur als theoretische Anschauung dienen.
Denn:
Als Beispiel stelle dir vor, das FB ist auf Stufe 1 eingestellt und es setzt sich ein sehr schwerer Fahrer auf das Motorrad. Sagen wir, das FB braucht dadurch die Hälfte seines Federwegs auf. das bedeutet, daß der Negativfederweg  (NFW) 50% beträgt. Optimal ist aber 1/3 des Gesamtfederwegs, also etwa 33,33%.
Also dreht eine 2. Person die Vorspannung Richtung hart (oder hoch, wie der Fahrwerkstechniker sagt, den die Federrate wird ja nicht härter). Durch das Komprimieren der Feder wird der Dämpfer auseinander gezogen, womit der Abstand der FB-Augen größer wird. Deshalb vergrößert sich der Abstand Schwinge/Sitzbank und das Heck kommt höher.

Ich weiß nicht, wie ich es besser erklären kann.



Die Feder würde auch dann nicht, wie Du geschrieben hast, wieder etwas entspannt, sondern theoretisch noch weiter zusammengedrückt. Dadurch erzeugt man eine dem Gewicht der Beladung entgegen wirkende Kraft, die dem Einfedern entgegen wirkt und das Heck etwas anhebt. ...Ja, dabei "werden die Augen etwas auseinander gedrückt", die Feder aber NICHT entspannt, sondern von der größeren Stufe in der Hülse "angehoben"

Angehoben = komprimiert. Das bleibt aber nicht so.

In dem Moment, wo man bei draufsitzendem Fahrer die Vorspannung der Feder erhöht (oder durch die Hülse in eine höhere Stufe hebt, wie Du es formulierst), wird das Komprimieren (Windungen kommen enger zusammen) durch das Anheben des Hecks (auseinander ziehen des Dämpfers) teilweise oder komplett aufgehoben.
Also entweder bleibt der Windungsabstand gleich oder er erhöht sich leicht in Relation zum ausgebauten Zustand. Das kann man aber Nachmessen.

Ich weiß, wie Du es meinst. Es ist eine schwierige Betrachtung und ich habe mir anfangs auch das Gehirn verrenkt. Wink 


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Beitrag von f104wart Fr 4 Apr 2014 - 13:39

Wenn das Motorrad auf dem Haupständer steht, hat das Hinterrad keinen Bodenkontakt. Das Federbein ist voll ausgefahren. Es ist also völlig wurscht, ob es ein- oder ausgebaut ist. Und selbst wenn die Maschine vom Ständer genommen wird, federt ein Koni-FB vom Gewicht des Motorrads alleine noch nicht ein, und wenn, dann wirklich nur minimal.

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Beitrag von Navigator03 Fr 4 Apr 2014 - 14:24

f104wart schrieb:Wenn das Motorrad auf dem Haupständer steht, hat das Hinterrad keinen Bodenkontakt. Das Federbein ist voll ausgefahren. Es ist also völlig wurscht, ob es ein- oder ausgebaut ist.
Ist ja meine Rede. Uff.

Und selbst wenn die Maschine vom Ständer genommen wird, federt ein Koni-FB vom Gewicht des Motorrads alleine noch nicht ein, und wenn, dann wirklich nur minimal.
Ja, die Einfederung ist natürlich geringer als mit einer Person belastet. Aber irgendwie muß man doch ein Bezugssystem schaffen, von dem man aus solche Sachen betrachte, meinst Du nicht? Und "vom HS genommen" ist nun mal, federungstechnisch betrachtet, ein anderer Zustand.

Laß´uns das doch einfach ausmessen und Fakten schaffen. Wobei ein FB mit größerem Federweg als das der CX die Sache deutlicher hervortreten lassen würde. Müsste aber auch so gehen.


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Beitrag von Kallebadscher Fr 4 Apr 2014 - 14:37

Hallo Ralf
hallo Navigator

damit das hier kein reines Zwiegespräch wird bring ich hier mal meine Gedanken mit ein:

der Negativfederweg soll ca 1/3 des Gesamtfederwegs betragen...

und ein gut gedämpftes/gefederte Moped federt erst beim Aufsitzen...also unter Last ein Stück ein
und zwar Vorne wie hinten !
So zumindest bei sportlich ausgelegten (neueren) Maschinen

meine Europumpe hat hinten ein Wilbersfederbein......mit meinen 100kg taucht das Federbein genau 3cm ein.....dies ist dann auch der zur Verfügung stehende Negativfederweg

in der Gabel hab ich progresive WP-Federn...zusätzlich 4cm vorgespannt + 0,8bar Luftdruck
trotzdem taucht meine Gabel beim aufsitzen knapp 4cm ein (=4cm Negativfederweg....ist mir immer noch zu weich )

auf dem Seitenständer ist das Federbein komplett ausgefedert....die Gabel ist ca 0,5cm eingetaucht


daß die ollen CX-Federbeine da nicht(mehr) mithalten können ist klar.....die Federn ermüden

hier kommt nun meine Idee ins Spiel:
ich habe im Bekanntenkreis einen Waffenschmied der mir schon Feden für mein HW77 nachgehärtet hat
ich werd ihn mal fragen ob es möglich ist die Federn der Stoßdämpfer wieder zu straffen

bei den Gabelfedern rentiert sich das nicht, denn die sind ja zum Glück noch von verschiedenen Anbietern erhältlich  Wink 


Gruß
Tom

PS: harte Federung bedeutet nicht, daß es sich um ein Sportbike handelt......oder will jemand behaupten, daß ein Starrrahmen sportlich ist  bounce  Wink
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Beitrag von Navigator03 Fr 4 Apr 2014 - 15:01

Hallo Tom,

danke für Deinen Standpunkt. Ich glaube Dir alles, was Du sagst, aber irgendwie trifft das nicht das Problem , weil --->


Kallebadscher schrieb:Hallo Ralf
hallo Navigator

damit das hier kein reines Zwiegespräch wird bring ich hier mal meine Gedanken mit ein:

der Negativfederweg soll ca 1/3 des Gesamtfederwegs betragen...

und ein gut gedämpftes/gefederte Moped federt erst beim Aufsitzen...also unter Last ein Stück ein
und zwar Vorne wie hinten !
So zumindest bei sportlich ausgelegten (neueren) Maschinen
Du sagst es. Wir haben aber die alten Kisten.

meine Europumpe hat hinten ein Wilbersfederbein......mit meinen 100kg taucht das Federbein genau 3cm ein.....dies ist dann auch der zur Verfügung stehende Negativfederweg

in der Gabel hab ich progresive WP-Federn...zusätzlich 4cm vorgespannt + 0,8bar Luftdruck
trotzdem taucht meine Gabel beim aufsitzen knapp 4cm ein (=4cm Negativfederweg....ist mir immer noch zu weich )
Was hat denn die Euro für einen Gesamtfederweg?

auf dem Seitenständer ist das Federbein komplett ausgefedert....die Gabel ist ca 0,5cm eingetaucht
Mag sein. Bei kurzem Seitenständer federt es mehr aus als bei langem. So what?



daß die ollen CX-Federbeine da nicht(mehr) mithalten können ist klar.....die Federn ermüden
Zumindest für die Konis bekommt man sowohl neue Standard- als auch stärkere Federn.

hier kommt nun meine Idee ins Spiel:
ich habe im Bekanntenkreis einen Waffenschmied der mir schon Feden für mein HW77 nachgehärtet hat
ich werd ihn mal fragen ob es möglich ist die Federn der Stoßdämpfer wieder zu straffen

bei den Gabelfedern rentiert sich das nicht, denn die sind ja zum Glück noch von verschiedenen Anbietern erhältlich  Wink 


Gruß
Tom

PS: harte Federung bedeutet nicht, daß es sich um ein Sportbike handelt......oder will jemand behaupten, daß ein Starrrahmen sportlich ist  bounce  Wink
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Beitrag von f104wart Fr 4 Apr 2014 - 15:16

Also mir ging es erstmal nur ums Funktionsprinzip.

Um wieviel mm das FB jetzt bei welchem BMI (Bodymassindex) einfedert, ob sie dabei auf dem Haupt-, Seiten- oder gar keinem Ständer steht, einen 12- oder 17Liter-Tank drauf hat, der voll, halbvoll order leer ist, ist mir dabei völlig wurscht.

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Beitrag von f104wart Sa 5 Apr 2014 - 10:39

Wen´s interessiert, hier geht´s weiter.
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Beitrag von Gast Di 8 Apr 2014 - 20:14

Federn berechnen http://www.calsci.com/motorcycleinfo/Suspension2.html:

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