Steuerkette ?

Hallo all ihr Wissenden

Meine CX 500 C, EZ 7/82, ca.34000km ? (5 Vorbesitzer), machte heuer nach einer 200km Tour schlagende Geräusche.
Meine Recherchen hier und in einschlägigen Videos ergeben, es müsste die Steuerkette sein. Kontrolle mit Zahnarztspiegel
zeigt: Automatischer Kettenspanner voll ausgefahren. Das Schlagen ist im Standgas heftig und lässt mit steigender
Drehzahl so bei ca. 2500 - 3000 U/min nach.

Jetzt meine Frage: kann es sein dass dieses Schlagen so plötzlich auftritt oder gibt es noch andere Ansatzpunkte als
die Steuerkette. Es wäre auch vom Km-Stand her relativ früh. Aber wer weiß schon ob der passt.

Grüße Norbert


P.S. Habe schon bemerkt dass dies unter "ich biete" steht, Entschuldigung !
Vielleicht kann es jemand verschieben

So eine Ferndiagnose ist schwierig bis unmöglich.

Könnte sein, das der Steuerkettenspanner irgendwie kaputt gegangen ist,
oder die Führungsschiene ist gebrochen, oder ... Lüfterrad auf der NW lose??

Siehe Schadbilder

nobo schrieb:Jetzt meine Frage: kann es sein dass dieses Schlagen so plötzlich auftritt oder gibt es noch andere Ansatzpunkte als
die Steuerkette. Es wäre auch vom Km-Stand her relativ früh. Aber wer weiß schon ob der passt.

Hallo Norbert,

das mit dem Kettenspanner kann durchaus sein. Der schlimmst, den ich bisher in der Hand hatte, hat schon nach ca 12.500 km nicht mehr gespannt.


Wenn Du als Geräuschquelle nichts anderes feststellen kannst, wie beispielsweise ein loses Lüfterrad, dann solltest Du mir den Spanner auf alle Fälle zuschicken, damit ich ihn modifizieren kann. Ich habe die Spanner auch im Austausch.


...Ich werde zu dem Thema demnächst mal ein FAQ schreiben.

Hallo Norbert,

unter dem Motto: Alles wurde gesagt aber noch nicht von jeden.
Du kommst nicht drumrum den Motor auszubauen zu müssen und ihn öffnen zu können um zu sehen woher die Geräusche her kommen.

Alles andere was da kommt wird dir hier geholfen.

LG und ich hoffe für dich es kommt nicht alles zu dick

Michael

So, dann will ich mal berichten:
Der Steuerkettenspanner ist im hinteren Bereich gebrochen, die Kugel hat sich befreit.
Selbstverständlich Kette, WaPuDichtung usw. gleich mitgetauscht.
Alles wieder gut, Motor läuft

Na siehst´de!


Die Ursache dafür, dass der Spanner ausgebrochen ist, ist die, dass er nicht arretiert und die schlagende Kette den Spannstift gegen die Kugel gehämmert hat.




Hast Du, wie ich es Dir gezeigt habe, auch die Nase, an der die Führungsschiene anschlägt, etwas zurückgefeilt?

...Und so sieht Norbert´s Kettenspanner aus, den mir ein Vetreter des griechischen Götterboten gerade gebracht hat:






Etwas unscharf, aber erkennbar: Der Bereich, in dem der Spannstift unter der nicht arretierenden Kugel hin und her gerutscht ist und so die Kugel, wie einen Hammer von innen gegen das Gehäuse geschlagen hat






Und an den nebeneinander gelegten Bruchstücken die Stelle, an der die Kugel das Gehäuse so lange "bearbeitet" hat, bis es schließlich gebrochen ist.

Wenn man mit der Spitze eines Kugelschreibers über die Ränder der blanken Stelle fährt, kann man deutlich eine Vertiefung spüren:

Schaut so aus, als ob sich die Kugel in das Gehäuse eingearbeitet hat.

Deshalb steht´s ja auch in der Bildüberschrift:

"Wenn man mit der Spitze eines Kugelschreibers über die Ränder der blanken Stelle fährt, kann man deutlich eine Vertiefung spüren"

Hmm... damit ist doch dann bewiesen, das sich die Kugel in die Laufbahn einarbeitet, oder?

Nein, ist es nicht!

Ich habe bisher an keinem anderen Spanner eine Vertiefung in der Laufbahn feststellen können.

Hier handelt es sich wohl um einen Extremfall, bei dem die Kette über eine sehr lange Zeit und sehr heftig geschlagen haben muss.



Die Vertiefung ist zumindest NICHT die Ursache dafür, dass der Spannstift zum Ende hin Spiel hatte, sondern sie ist nur die Folge des Spiels.

Die Kugel kann sich nur dann in die Laufbahn einarbeiten, wenn der Spannstift Spiel hat. Wird der Spannstift sicher arretiert, arbeitet da auch nichts!

bei dem die Kette über eine sehr lange Zeit und sehr heftig geschlagen haben muss.

Ich kann dazu nur sagen dass ich nach dem Auftreten der Schlaggeräusche höchstens noch
20 km gefahren bin. Dazu kamen noch ca. 5-10 Starts zur Ortung der Geräusche.
Ich war in dem Zustand auch noch beim TÜV ,zum Prüfer sagte ich "das Schlagen ginge
ihn nichts an, die Blinker funktionieren" ,war OK für den freundlichen Mann.

nobo schrieb:Ich kann dazu nur sagen dass ich nach dem Auftreten der Schlaggeräusche höchstens noch
20 km gefahren bin.

Offenbar reicht dann auch eine kurze Zeit, um manche Spanner zu zerstören.

Navigator03 schrieb:Offenbar reicht dann auch eine kurze Zeit, um manche Spanner zu zerstören.

Nein, Georgios, reicht sie nicht!



==> Dieser Spanner wurde über sehr lange Zeit mit einem nicht blockierenden Spannstift betrieben.

Auch dann, wenn die Kette nicht gespannt wird und "schlägt", weil eben der Spannstift nicht arretiert wird, wird die Bewegung der Kette durch die Feder am Spannstift abgefedert und es sind keine schlagenden- oder rasselnden Geräusche zu vernehmen, bzw werden diese durch andere mechanische Geräusche übertönt.

Erst dann, wenn der Spanner voll ausgefahren ist, hört man das Schlagen.


Das eigentliche Schlagen und Fräsen der Kette hat Norbert, wie jeder andere , der davon betroffen ist, überhaupt nicht gemerkt.

Erst als das Gehäuse gebrochen ist, hat er die Geräusche vernommen und reagiert.


Wie sonst wäre es zu erklären, dass so viele Leute mit manuellem Kettenspanner und einer ungespannten Kette durch die Gegend fahren?

f104wart schrieb:Auch dann, wenn die Kette nicht gespannt wird und "schlägt", weil eben der Spannstift nicht arretiert wird, wird die Bewegung der Kette durch die Feder am Spannstift abgefedert

Was wir nicht genau wissen(siehe anderen Beitrag).

f104wart schrieb:und es sind keine schlagenden- oder rasselnden Geräusche zu vernehmen, bzw werden diese durch andere mechanische Geräusche übertönt.

Man hört da überhaupt keinen Unterschied? Schwer zu glauben, aber ich habe keinen Vergleich. Vielleicht hast Du da mehr Erfahrung.

f104wart schrieb:Wie sonst wäre es zu erklären, dass so viele Leute mit manuellem Kettenspanner und einer ungespannten Kette durch die Gegend fahren?

Wer Wartungsarbeiten ignoriert, toleriert vielleicht auch Geräusche.

Ich will das ja garnicht bezweifeln, was Du schreibst. Ich stimme auch mit dem meisten überein. Ich gebe nur zu bedenken, daß es noch andere Möglichkeiten gibt. Vielleicht sind auch nicht alle Spanner von gleicher Güte und ein Materialfehler war schuld.

Navigator03 schrieb:. Vielleicht sind auch nicht alle Spanner von gleicher Güte und ein Materialfehler war schuld.

Nicht nur vielleicht: Ich kenne bisher 4 verschiedene Gehäuse. Es gibt Spanner, die funktionieren bis zum Schluß und des gibt solche, bei denen der Spannstift nicht arretiert wird.

Ich führe das auf Fertigungstoleranzen zurück.

Es hat abr NICHTS damit zu tun, dass sich die Kugel einarbeitet.

Navigator03 schrieb:

f104wart schrieb:Auch dann, wenn die Kette nicht gespannt wird und "schlägt", weil eben der Spannstift nicht arretiert wird, wird die Bewegung der Kette durch die Feder am Spannstift abgefedert

Was wir nicht genau wissen(siehe anderen Beitrag).

Doch, das wissen wir: Wenn der Spannstift nicht arretiert, dann drückst Du ihn gegen die große schwache Feder zurück. Das ist das gleiche, als würdest Du die Kugel nach vorne schieben und den Spannstift in die Einbauposition zurück drücken.

Feder am Spannstift: Richtig, mein Gedankenfehler. Ich hatte an die Feder am Pilz gedacht.