Halter Blinker und Scheinwerfer

Hallo zusammen,

nachdem ein Parknachbar beim aufsteigen auf sein Motorrad mir den angerosteten Blinker- und Scheinwerferhalter abgetreten hat
wollte ich den Halter erneuern. Shit, muß da wirklich soviel abgebaut werden wie es mir scheint? ( Gabel u. Lenker?)
Wenn mir jemand kurz den Reparaturweg erklären könnte würde mich das sehr freuen.
Herzliche Grüße
Michael

Ich schätze mal es wäre von Vorteil wenn man wüsste um was für eine Maschine es sich handelt.
Nur mal so als Tip.

Vermutlich um ne "C", aber Hellsehen kann ich nicht.

Sorry, ja eine CX 500 C Baujahr 1981, 150 000km

Neee, Scheinwerfer, Bremsen, Rad, Fender und Federbeine

Aufbocken:

Mopped auf dem Hauptständer auf einer Kiste sicher aufbocken. Das Vorderrad muß ja raus, da muß es nach unten unter dem Fender rausgerollt werden!

Scheinwerfer:

Reflektor los schrauben und abnehmen. Mach ein Foto von diesem Kabelgewirr im Scheinwerfer.
Suche ein einzelnes Kabel Orange und eines Mittelblau, das sind die Zuleitungen zu den Blinkern. Diese Trennen.
Ich weiß nicht, ob die Blinker der Custom zusätzliche Masseleitungen hat, oder diese über das Metall des Blinkerhalters geleitet wird.

Die Scheinwerferhalteschraube lösen und das Scheinwerfergehäuse provisorisch am Lenker fixieren.

Bremsen:

Die Bremsbacken losschrauben und von den Bremsscheiben ziehen. Wichtig: Steck ein zusammengeklapptes Stück Pappe zwischen die Bremsbeläge. Die könnten sich verkanten und möglicherweise rausfallen. So bleiben sie fixiert. Achte darauf, dass NIEMAND an der Bremspumpe rumfummelt solange die Bremsen demontiert sind. Die Bremssättel werden mit Schnüren am Lenker fixiert!

Tachowelle /-antrieb:

Schraube unten die Tachowelle am Tachoantrieb ab und bieg sie aus dem WEg. Schau dir genau an, wie der Tachoantrieb eingesetzt ist. Diese Arbeit muß nicht sein, aber so kannst du den Tachoantrieb als einzelne Baugruppe beiseite legen und vor allem Mal wieder reinigen und neu fetten!

Vorderachse lösen:

Vorne links die große Achsmutter lösen und abschrauben. Dann rechts unten die beiden Muttern der Achsklemmung vom Tauchrohr lösen und abschrauben. Vorderachse nach rechts aus der Gabel treiben. Vorderrad entnehmen.

Fender abbauen:

Kuck dir genau an, wie der Fenderhalter in der Gabel sitzt, wie die Regenabweisbleche montiert sind - das muß genauso wieder zusammengebaut werden! Die 4 Haltebolzen des Fenderhalters los drehen. Fender raus nehmen. Dazu muß du die Auswölbungen, in die die Halteschrauben gedreht waren zur Seite aus dem Weg drehen. Dann kannst du am glatten Teil des Tauchrohrs lang den Fender nach unten rausnehmen.


Blende der unteren Gabelbrücke abbauen:

Die Blende mit der Honda-Beschriftung ist mit zwei Schrauben von unten mit der unteren Gabelbrücke verschraubt. Kuck dir erst Mal an, wie die Kabel und sonstiges Geraffel auf der Paltte der Blende aufliegt bevor sie abbaust. Blende abnehmen.

Scheinwerfer/Blinkerhalte lösen:

Ich habe im Moment keine Plan, wie diese Halter am Standrohr fixiert sind, ich denke mit einer Klemmschraube. Schau  Mal nach, diese lösen.

Standrohrklemmung lösen:

An der oberen Gabelbrücke die beiden Klemmschrauben der Standrohre lösen, ebenfalls an der unteren Gabelbrücke. Jetzt kannst du die Standrohre hin- und herdrehen und dabei runterziehen. So baust die die Standsrohre aus. Dabei kommt dann jeweils der Scheinwerfer/Blinkerhalter frei. Im endeffekt ziehst du das Standrohr soweit runter, dass das oberre Ende in der unteren Gabelbrücke steckt. Dann nimmst du den alten Schweinwerferhalter raus und setzt den neuen rein und schon kannst du das Standrohr wieder nach oben schieben.

Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Die Drehmomente müssen dir die Kameraden ansagen, ich habe zur Zeit mein WBH an Patty verliehen.

Soweit die Arbeit im Telegramstil. Ich bitte die Kollegen nochmal drüber zu kucken, ich kann mich ja bei Details irren.

Viel Erfolg, EO

Ja dann mal vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Werde mich morgen, Dank der Guten
Tipps, an die Reparatur wagen. Nochmals ein herzliches DANKESCHÖN.
Michael

EO was machst Du da??

Es soll doch nur der Blinker(Scheinwerferhalter getauscht werden.

Es muss doch "nur" die obere Gabelbrücke abgenommen werden.
Also rechts und links die Klemmung lösen und die Steuerkopfmutter entfernen.
Dann kann man die Halter nach oben raus ziehen.

Und danach muß die Gabel wieder gerichtet werden!?
Was aber nicht geht, weil der Scheinwerfer im Weg ist?

Nachtrach:

Und wenn du die obere Gabelbrücke abziehst, wie trennst du das Zündschloß vom Kabelbaum, wenn der Scheinwerfer im Weg ist?

Den Scheinwerfer kann man abschrauben, echt!

Wozu die Gabel ausrichten?
Selbst wenn, an die unteren Schrauben kommt man problemlos dran.
Die sind hinter dem Honda-Emblem.

Wir reden scheiben hier von einer "C"

OK - dann erklär es der Flachzange Schritt für Schritt, ich schraube nicht an Customs

@Jochen: die obere Gabelbrücke würde ich auf keinen Fall ausbauen. Das zieht das Einstellen des Lenkkopflagers und das Ausrichten der Gabel nach sich.

Ich denke, Flachzange ist froh, wenn ihm das erspart bleibt. Vermutlich hat er auch keinen Drehmomentschlüssel, um die Lenkkopfmutter wieder anzuziehen.



Aufbocken, Vorderrad ausbauen, wie es EO beschrieben hat.

Fender würde ich dran lassen. Einfach nur die Halteschrauben am Bügel auf einer Seite entfernen
und zuerst den Gabelholm auf dieser Seite nach unten ziehen, bis der Scheinwerferhalter frei ist.

Dann diese Seite komplett wieder montieren und anschließend die andere Seite machen.

AUF KEINEN FALL(!) alle Klemmungen gleichzeitig lösen. Das spart hinterher das Ausrichten der Gabelholme bzw. der Gabelbrücken.

Waterbrunn schrieb:Ich habe im Moment keine Plan, wie diese Halter am Standrohr fixiert sind, ich denke mit einer Klemmschraube.

Die sind einfach nur drüber geschoben und sitzen oben und unten in einer Gummidichtung.

f104wart schrieb:@Jochen: die obere Gabelbrücke würde ich auf keinen Fall ausbauen. Das zieht das Einstellen des Lenkkopflagers und das Ausrichten der Gabel nach sich.

Leutet mir gerade nicht ein, warum man das Lenkkopflager dann neu einstellen sollte, an die Nutmutter brauch man ja nicht ran. Wäre allerdings ne gute Gelegenheit das mal neu zu fetten, dann muss man natürlich einstellen.
Ausrichten der Gabel mag sein, aber das würde ICH in kauf nehmen bevor ich den ganzen anderen Plunder demontiere.

Jeder wie ER mag.

Nee, an die Nutmutter musst Du nicht dran, aber die verdreht sich n´von ganz alleine.

Und wenn ich schon fetten will, dann bau ich gleich die ganze Gabel aus und fette auch das untere Lager.


...Wo ist denn der Unterschied, ob ich den Lenker und die obere Brücke abbaue, alles am Rumbaumeln ist, oder ob ich eben mal schnell das Vorderrad ausbaue und einen nach dem anderen Holm nach unten ziehe.

Für einen Laien ist DAS einfacher als die obere Gabelbrücke zu entfernen, das Lager neu einzustellen oder zumindest zu überprüfen (besonders wenn der Lenker daneben hängt) und dann die Lenkkopfmutter wieder mit dem Drehmomentschlüssel anzuziehen, OHNE dabei die Gabel zu verwinden.

Lieber ein paar mehr Schrauben und dafür einfacher und sicherer.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Standrohre oben nicht einfach aus der Klemmung rutschen oder da wieder rein gehen. Also jedes Standrohr einzeln hin- und herdrehen und dabei nach unten ziehen, bis es aus der oberen Klemmung rutscht. Ich kann mir nicht vorstellen wie ich die obere Gabelbrücke abheben/-ziehen soll, wenn die derartig auf den Standrohren klemmt. Das geht meines erachtens nicht ohne die gelöste Gabelbrücke hin- und herzubewegen. Und damit ist die Geometrie der Gabel verstellt und wie soll man das wieder zusammensetzen? Draufhämmern?

Wo sind eigentlich die Instrumente der Custom verschraubt? Die sind ja auch im Weg, wenn man die obere Gabelbrücke abbauen will.

#Ralf:
Wenn die Standrohre oben klemmen und hin- und hergedreht werden und dabei runter gezogen, kann man das nicht an beiden Standrohren gleichzeitig machen. Das müßte man aber, wenn der Fender montiert bleibt. Die Federbeine sind ja geschlossen und stehen unter Federspannung. So wie sich das Standrohr nach unten bewegt, geht auch das Tauchrohr nach unten. Dabei würde es am Halter des Fenders verkanten.

Das wäre anders, wenn das Federbein oben offen wäre. Dann würde das Standrohr im Tauchrohr verschwinden ohne dass sich dieses bewegt.

Wie Ralf schon erwähnte, mein Weg ist länger, aber einfacher. Jochens Lösungseg funktioniert nur, wenn man WEISS, dass sich die obere Gabelklemmung der Standrohre weit öffnet und die da leicht raus gehen. Trotzdem ist der Zündschalter mit seiner Verbindung zum Kabelbaum im Weg.

Gruß, EO

Waterbrunn schrieb:.. So wie sich das Standrohr nach unten bewegt, geht auch das Tauchrohr nach unten. Dabei würde es am Halter des Fenders verkanten.

Denk da noch mal drüber nach.


Irgendwie vergesst ihr die Bremse.
Die Bremsleitungen an meiner C waren nicht so lang, als wenn man da das Standrohr herausziehen könnte ohne vorher die Bremse zu demontieren.

Aber wie ich schon schrieb:  Jeder wie ER mag oder auch "Viele Wege führen nach Rom"

Das mit der Bremse wurde bereits in EO´s ertem Beitrag ausführlich(!) beschrieben!

3 Schrauben und die Bremse ist ab:

Waterbrunn schrieb: Dabei würde es am Halter des Fenders verkanten.

Nein, das tut es nicht. Das Tauchrohr geht am Halter vorbei. Die Staubkappe kann man abnehmen und zur Seite drücken.

Den bei mir montierten Gabelstabi muss man sich halt weg denken:








Ich montiere Gabeln grundsätzlich so, dass ich zuerst den einen Holm durch die Gabelbrücken schiebe, dann den Fender daran befestige und danach erst den zweiten Holm reinschiebe.

Das hat den Vorteil, dass ich den Fender nicht zwischen den Tauchrohren durchmurksen muss und mir die polierten (oder auch lackierten) Tauchrohre nicht zerkratze.


...Und was rein geht, geht auch raus.




Warum müssen eigentlich 3 Seiten geschrieben werden für eine Sache, die in dieser Zeit schon dreimal erledigt wäre? Man fängt an und baut das ab, was im Weg ist. Und hinterher schraubt man´s wieder dran und gut isses.

Brummbaehr schrieb:

Waterbrunn schrieb:.. So wie sich das Standrohr nach unten bewegt, geht auch das Tauchrohr nach unten. Dabei würde es am Halter des Fenders verkanten.

Denk da noch mal drüber nach.


Irgendwie vergesst ihr die Bremse.
Die Bremsleitungen an meiner C waren nicht so lang, als wenn man da das Standrohr herausziehen könnte ohne vorher die Bremse zu demontieren.

Aber wie ich schon schrieb:  Jeder wie ER mag oder auch "Viele Wege führen nach Rom"

Zitat EO aus Beitrag #4:
Bremsen:

Die Bremsbacken losschrauben und von den Bremsscheiben ziehen. Wichtig: Steck ein zusammengeklapptes Stück Pappe zwischen die Bremsbeläge. Die könnten sich verkanten und möglicherweise rausfallen. So bleiben sie fixiert. Achte darauf, dass NIEMAND an der Bremspumpe rumfummelt solange die Bremsen demontiert sind. Die Bremssättel werden mit Schnüren am Lenker fixiert!




Ansonsten hast du recht Jochen, viele Wege führen nach Rom!

Waterbrunn schrieb:
Ansonsten hast du recht Jochen, viele Wege führen nach Rom!

Man muss sie einem Anfänger aber nicht alle auf einmal zeigen. Der einfachste reicht.





@Flachzange: Ich schaue nachher nach den Haltern. Wenn wir uns einig werden, dann leg ich Dir noch ein Handbuch dazu.
Ich hab hier noch ein Bucheli liegen, das ich nicht brauche. Das schenke ich Dir!

Zitat Ralf:

"Ich montiere Gabeln grundsätzlich so, dass ich zuerst den einen Holm durch die Gabelbrücken schiebe, dann den Fender daran befestige und danach erst den zweiten Holm reinschiebe.

Das hat den Vorteil, dass ich den Fender nicht zwischen den Tauchrohren durchmurksen muss und mir die polierten (oder auch lackierten) Tauchrohre nicht zerkratze.


...Und was rein geht, geht auch raus. Very Happy"


Gute Idee! Warum erfahre ich das jetzt erst?

Weil Du mich vorher nicht danach gefragt hast.

f104wart schrieb:

Waterbrunn schrieb:
Ansonsten hast du recht Jochen, viele Wege führen nach Rom!

Man muss sie einem Anfänger aber nicht alle auf einmal zeigen. Der einfachste reicht.
...

Und welcher Weg für Flachzange der einfachste ist, entscheidest also Du

Nein, ich!
Der "lange" Lösungsweg ist von mir, und zwar aus meiner (!) Erfahrung was das für ein Aufwand war bis ich die Gabel richten konnte. Die Teile runter schrauben und wieder dran schrauben ist einfacher als mit wenig Ahnung erfolgreich eine Gabel auszurichten.

Und wie gesagt, Flachzange liest ja mit und kann selbst entscheiden, wie er es macht.
Teilst du die Erfahrung, dass die Standrohre schwer aus der oberen Klemmeung gehen? Bei mir war das so, deshalb würde ich diesen Lösungsweg eben nicht für den Anfänger empfehlen.

Nachtrach: Gabel ausrichten

Man braucht eine passend geschnittene, dicke (!) Glasplatte dafür!

Brummbaehr schrieb:Und welcher Weg für Flachzange der einfachste ist, entscheidest also Du

Nein, aber ich habe versucht, ihn mit EO und Dir gemeinsam zu erarbeiten.


...Und ich denke, ein Radausbau ist einfacher als den Lenker und die Gabelbrücke zu demontieren.  


Vor allem bringt es nichts, von einem bereits eingeschlagenen Weg abzuweichen und einen anderen zu beschreiben.

Ich habe mich auf EO´s Beschreibung (das war die erste!) bezogen und diesen Weg weiter verfolgt und im Detail optimiert.

Und das dieser Weg einfacher ist, ergibt sich alleine schon daraus, dass man weder einen Drehmomentschlüssel für die Lenkkopfmutter benötigt, noch die Elektrik auseinander reißen muss.

Von den beiden Strippen für die Blinker mal abgesehen.

Das, was von Dir als einfach angesehen wird (und für DICH vermutlich auch so ist), kann sich für jemand, der es noch nie gemacht hat, ganz schnell zu einem zu fest angezogenen Lenkkopflager,  verspannten Gabel und einem unruhigen Fahrwerk entwickeln. Und das sollte ganz einfach vermieden werden.



==> Einer von uns sollte der Vollständigkeit halber noch beschreiben, was beim Einbau des Vorderrads und beim Anziehen der Radachse zu beachten ist. Dieses Thema wurde nämlich bisher noch nicht angesprochen.

Und da EO der erste war, schlage ich vor, dass er diesen Part übernimmt.

Ohhh nööö ich muß getz kochen gehen!

Na, dann eben Jochen. Ich hab grad gegessen.


...Der kann´s ja dann gleich richtig machen.