Lüfterrad befestigen

Ich bin gestern 6 Stunden mit meiner CX unterwegs gewesen, alles war super. Als ich heute morgen damit fahren wollte, hat es komisch gerappelt. Ich hab dann festgestellt, dass sich der Lüfter gelockert hat. Dann hab ich den Kühler abgenommen und das Lüfterrad war im A.... (siehe Foto) Ich hab bei E-Bay ein Wucher-Lüfterrad für 55 Euro gekauft und werde es dann montieren, wenn es kommt.
Jetzt die Frage, was muss ich machen, dass das nicht noch einmal passiert?

Hoffentlich hats der Kühler überlebt.

Ich hoffe Du hast ein neues Lüfterrad geordert. Und nicht eines was wieder 40 Jahre alt ist.

Viel mehr gibt es da eigentlich nicht zu beachten.
Ordentlich festschrauben, bissel Loctite schadet nicht.

Brummbaehr schrieb:Ordentlich festschrauben, bissel Loctite schadet nicht.

Mit dieser Aussage wäre ich sehr vorsichtig, denn "ordentlich festschrauben" hört sich nach viel Kraft/Drehmoment an.

Genau das aber ist falsch!

Das Lüfterrad darf auf gar keinen Fall zu fest angezogen werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Alunabe aufplatzt.

Mehr als 18-20 Nm sollten das keinesfalls sein und Loctite hat dabei auch nichts zu suchen.


Wichtig ist, dass der Konus in der Nabe des Lüfterrads sauber ist und sich am Konus der Nockenwelle keine Materialanhaftungen (Alu) befinden.

Ich bin bei Ralf, eher weniger als mehr Anzugsmoment auf die Befestigungsschraube. Die Steigung ist 1:10 selbsthemmend, deshalb geht die Nabe
auch so schwer vom Konus runter.
Auch die Reinigung bzw. vollflächige Anlage der Flächen gegeneinander ist Vorraussetzung dafür das die Alunabe nicht punktuell aufgeweitet wird.
Tuschierpaste oder ein Filzmarker können gute Dienste leisten wenn man das Tragbild beurteilen möchte, bzw. partielle Tragpunkte beseitigen muss.
Wenn das neue Flügelrad kommt Farbstriche od. Paste auf den Nockenwellenstumpf auftragen und das Rad ein paar Runden drehen.
Tragbild sollte eher im vorderen Bereich ausgeprägt sein denn hinten wo die Wandung der Nabe dünner ist.
Bei Bedarf mit Stahlwolle oder anderem nicht hochabrasivem Medium am Umfang nacharbeiten.

Gruß
Bernd

Wörni schrieb:Ich hab bei E-Bay ein Wucher-Lüfterrad für 55 Euro gekauft und werde es dann montieren, wenn es kommt.

Wenn es sich um ein gebrauchtes handelt, dann ist der Preis wirklich heftig.



Was Du vor der Montage auf alle Fälle noch prüfen solltest, ist der feste Sitz des Kunststoffteils auf der Alunabe.


Dazu drehst Du das Rad auf eine Vorderradachse oder die Abdrückschraube und konterst es mit der Achsmutter.


Die Achse/Schraube spannst Du in den Schraubstock, packst das Lüfterrad an den Flügeln und versuchst, es in alle Richtungen zu bewegen.

Kleine bis mittere Risse auf der Rückseite des Lüfterrads sind normal und bilden sich auch bei neuen Lüfterrädern schon nach kurzer Betriebsdauer.

Wichtig ist nur eine feste Verbindung zwischen dem Lüfterrad und der Nabe.

Wörni schrieb:Jetzt die Frage, was muss ich machen, dass das nicht noch einmal passiert?

Schau Dir mal das Luftleitblech an, ob das wirklich 100%ig rund ist und die Flügel des Lüfterrads beim Durchdrehen des Motors nirgendwo schleifen oder anstoßen.

f104wart schrieb:

Brummbaehr schrieb:Ordentlich festschrauben, bissel Loctite schadet nicht.

Mit dieser Aussage wäre ich sehr vorsichtig, denn "ordentlich festschrauben" hört sich nach viel Kraft/Drehmoment an.

Genau das aber ist falsch!

Gemeint war das schon in Richtung "nicht zu fest", daher auch der Hinweis auf Loctite.
Aber hast schon recht. "Ordentlich festschrauben" ist hier sicherlich eine unpassende Aussage.

Ja, man muss da wirklich in alle Richtungen denken.


Das ist so ähnlich, wie der Hinweis, dass man eine Katze nicht in der Mikrowelle trocknen soll.

Danke für die vielen Tipps, dass die Kunstoffflügel richtig auf der dem Aluträger sitzen prüfe ich auf jeden fall und dass keine Alureste auf der Narbe hängen auch. Blaues Locktide mache ich auch auf die Schraube. Ich hoffe dann ist ruhe.

Das mit dem Loctite würde ich NICHT machen.

Viel wichtiger ist, dass unter der Schraube die beiden Scheiben (Pos 12 und 13) 13 und 14 liegen.

Die Pos 13 ist keine normale Unterlegscheibe, sondern eine Paßscheibe. "Karosseriescheiben" sind ungeeignet. Die Scheibe ist dicker als eine handelsübliche Scheibe und absolut planparallel.

Sie darf auch nicht zu groß sein und nicht auf das Plastik drücken.

Wenn Du eine brauchst, schick mir ne PN.






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Die Positionsnummern sind 13 und 14!

Auch die Nummer 14 ist wichtig. Das ist nämlich eine Federscheibe die richtig herum verbaut werden muß. Die hat eine Gravur: "outside". Wenn die Scheibe aber schmutzig oder rostig ist, kann man das leicht übersehen. Die Scheibe ist wie eine Schüssel geformt und muß mit der Wölbung zum Schraubenkopf montiert werden!

Die Befestigung des Ventilators besteht nur aus einem Bolzen und zwei Scheiben. Sieht einfach aus, gibt trotzdem Möglichkeiten etwas falsch zu machen!

Waterbrunn schrieb:Die Positionsnummern sind 13 und 14!

Ja, natürlich 13 und 14! ...Sorry, war ein Tippfehler. Hab´s korrigiert.


...Trotzdem ist die Pos 13 keine Federscheibe und es gibt auch keine Outside-Markierung.

Es ist lediglich eine dickere Paßscheibe, die den größeren Durchmesser der Nabenbohrung abdeckt und sich beim Anziehen nicht verformt.



Federscheiben mit Outside-Markierung gibt es nur an der Nutmutter der Kupplung und am Mitnehmerflansch des Steuerkettenrads.

Nun da muss ich dem EO mal beistehen

Nr.14 ist eine Tellerscheibe mit Beschriftung Siehe Link

Und siehe hier: Lüfterrad abdrücken

Allerdings verstehe ich die Reihenfolge der Scheiben be CMSNL nicht so ganz.
Die Tellerscheibe würde ich unter den Schraubenkopf stecken und zwischen Tellerscheibe und den Alu-Konus dann die dicke plane Scheibe, damit sich die Tellerscheibe nicht ins Alu einarbeitet.

Brummbaehr schrieb:Nun da muss ich dem EO mal beistehen

Das würde ich ja auch gerne tun, aber es kommt wahrscheinlich auch darauf an, bei welchem Modell Du schaust.

Die Teilenummer (MA1) deutet darauf hin, dass diese Scheibe primär nicht an der CX 500 C eingesetzt wird, um die es hier geht, sondern u.a. an der CX 650 C und der GL 500.

Möglich also, dass der Motor, den EO in dem Link bearbeitet, aus einer GL 500 stammt oder die Scheibe aus einer GL 500 verwendet wurde. Der "Normalfall" ist das jedenfalls nicht!


Ich habe an der CX 500 noch keine Scheibe mit Beschriftung in den Fingern gehabt. Hier (CX500C PC01) ist bei beiden Scheiben keine Markierung zu sehen. Und auch bei der CX 500 (Tourer) nicht.



...Lösen wir uns mal von CMS und irgendwelchen Teilenummern. Was ist technisch wichtig?

1.) Das die Bohrung in der Nabe (ca 14 mm) vollständig abgedeckt wird, ohne das sich die Scheibe verformt.

Eine Tellerscheibe würde sich beim Anziehen ins Alu "graben".

==> Es reicht also eine dicke, planebene Scheibe, die die Borhung abdeckt und nicht ins Plastik drückt.

Ich nehem dazu, wenn ich kein Original mehr habe, eine passend gedrehte Scheibe.


2.) Eine Federscheibe, die die Schraube sichert und ein unbeabsichtigtes Lösen der Schraube verhindert.

Dazu reicht eine ganz normale Federscheibe, die man zwischen Schraubenkopf und Paßscheibe legt.

Moin Wörni,
und wenn du schon das Lüfterrad tauschst - was in diesem Fall unbedingt erforderlich ist - erneuere auch den dahinterliegenden Simmerring, denn der hat dann auch schon seine 40 Dienstjahre hinter sich.

Beste Grüße
Rainer

Grundsätzlich hast Du natürlich Recht, aber wenn man das möchte, dann gehört dazu auch, dass man den vorderen Motordeckel abnimmt, darunter die ebenfalls 40 Jahre alten O-Ringe erneuert und die Ölpumpenkette spannt.


Ich bin ja auch jemand, der eine Arbeit entweder richtig macht oder gar nicht, aber man muss da schon etwas abwägen.



Aus meiner Sicht ist das eine Arbeit, die ich eher mal für die Winterpause planen und mit einer Komplettrevision des Motors verbinden würde.


Zum Erneuern des Simmerrings muss nämlich das vordere Nockenwellenlager ausgebaut werden. Dazu müssen die Ventileinstellschrauben raus und die Ventile entlastet werden.

Dabei stellt man dann möglicherweise fest, dass sich an den Einstellschrauben und den Ventilschaftenden Pitting gebildet hat. Das ist die Folge eines zu großen Ventilspiels und möglicherweise eingelaufenen Kipphebelwellen und ausgeschlagenen Kipphebeln...

So zieht das eine das andere nach sich und man kommt vom Stock zum Stöckchen.


All das gehört zu einem "Kontrollierten Wartungszustand" eines Motors dazu, aber das macht man normalerweise vor dem Einbau, dem Umbau oder über den Winter.

Hier ist aber gerade mal ein Lüfterrad gebrochen, an das man relativ problemlos heran kommt und das sich jederzeit wieder abnehmen lässt.


Wenn der Motor um den Simmerring herum trocken und der Simmerring noch dicht ist, sehe ich keinen Grund, ihn zu erneuern, ohne das man dies mit weiteren Maßnahmen verbindet, die am Ende des Wegs einen kontrollierten Wartungszustand des gesamten Motors zur Folge haben.  

f104wart schrieb:...
Zum Erneuern des Simmerrings muss nämlich das vordere Nockenwellenlager ausgebaut werden. Dazu müssen die Ventileinstellschrauben raus und die Ventile entlastet werden. ...

Wozu?

Den alten Simmering zieht man mit nem Haken raus und macht dann nen neuen rein.
Mag sein das sich der Siri etwas wehrt, sollte aber schon gehen.

Wenn Du den NoWeSiRi erneuerst, lässt Du dann den SiRi am Drehzahlmesserantrieb drin?  



...Unter dem Lagerdeckel gibt es eine Ölzufuhr zum Nockenwellenlager, die mit einem O-Ring abgedichtet wird.




Zum Austausch des kleinen Simmerrings im Drehzahlmesser-Antrieb muss der Deckel ebenfalls runter:






...Es gibt (aus meiner Sicht) nur zwei sinnvolle Varianten:

1.) Entweder ist der Motor um das Nockenwellenlager herum trocken, dann mach ich gar nichts.

Oder

2.) er ist nicht trocken.

Dann ist er aber meistens so ölverschmiert, dass man nicht sieht, woher die Undichtigkeit letztendlich kommt.

Und dann macht es keinen Sinn, nur den einen Simmerring zu erneuern.


Einzige Ausnahme:

Die Undichtigkeit ist noch relativ frisch und man sieht, dass es wirklich und ausschließlich aus dem Nockenwellen-Simmerring kommt.

Es ging hier nur um den Wechsel des einen Simmerings!
Und dazu braucht das Nockenwellenlager nicht ab.

Ob das nun sinnvoll ist (oder nicht) nur diesen einen zu wechseln ist ein ganz anderes Thema.

Wie Brummbaehr schon geschrieben hat, musste da nichts weiter demontiert werden.
Alten Simmerring rausziehen, neuen Simmering einbauen - fertig.

Und nein, den Dichtring für den Drehzahlmesser habe ich nicht gewechselt - ich hatte gerade keinen da. Das kommt demnächst mal dran, dann schaue ich auch nach der Kette für die Ölpumpe - steht schon auf dem Wartungszettel. Doch nutze ich das schöne Wetter um eines meiner drei Moppeds zu bewegen.

Brummbaehr schrieb:Es ging hier nur um den Wechsel des einen Simmerings!
Und dazu braucht das Nockenwellenlager nicht ab.

Ob das nun sinnvoll ist (oder nicht) nur diesen einen zu wechseln ist ein ganz anderes Thema.

Ja, das ist richtig. Um den einen Simmerring zu wechseln, muss das Lager nicht ausgebaut werden. Aber warum soll man Dinge tun, die nicht sinnvoll sind?


Das Thema heißt übrigens "Lüfterrad befestigen".