Vergaser GL500

Hallo und frohes neues Jahr zusammen!

Kann mir jemand beantworten was hier richtig ist?
Ich habe die Vergaser ausgebaut und beim schräg halten kam Sprit  aus den beiden Öffnungen zwischen beiden Vergasern.
Müssen nicht beide Stutzen mittels Schlauch verbunden sein?
Ich finde dazu im Netz Bilder sowohl mit Schlauch und auch Vergaser ohne Schlauch , genau wie bei mir.

Soll ich ein Schlauch zwischen machen?

Das sind Belüftungsöffnungen für die Schwimmerkammern, damit da drin kein Vakuum entsteht.

Ich rate dazu diese offen zu lassen.

Es funktioniert auch geschlossen.
Die Befüftung erfolgt dann über die Abläufe, welche sich aber zusetzen können.
Beispielsweise bei Regen bzw. nasser Straße saugt es dann (Spritz-) Wasser in die Ablaufschläuche und wenn dann die Wassersäule gross genug ist, also schwerer als der Motor saugen kann, geht der Motor einfach aus.

Das Motiv der Verschlusstechnik ist ein besseres Startverhalten nach längerer Standzeit.
Über diese Öffnungen gast der Benzin in den Schwimmerkammern teilweise aus und wird dadurch zündunwillig.

Kathomen99 schrieb:Das Motiv der Verschlusstechnik ist ein besseres Startverhalten nach längerer Standzeit.

Dagegen hilft aber auch das frühzeitige Schließen des Benzinhahns etwa 500 m bevor man zu Hause ist und den Motor dann noch so lange laufen
zu lassen, bis die Schwimmerkammern leer sind.


Gegen das schlechte Anspringen mit nicht leer gefahrenen Schwimmerkammern hilft, die Kammern vor dem Starten über die Ablaßschrauben zu entleeren
und sie dann mit frischem Sprit aus dem Tank zu füllen.

Das stimmt beides und ist im Selbstversuch getestet.
Ich für meinen Teil praktiziere Ersteres.

Vielen lieben Dank für die kompetenten Antworten.

Ich denke ich lass die dann offen. War ja dann scheinbar auch 40Jahre so.
Allerdings könnte ich beide Belüftungen zusammenfassen und mittels Schlauch auf den ich einen Benzinfilter stecke, an eine etwas geschütztere Stelle legen? So würde die Belüftung dann zumindest gefiltert.
Zwischen den Vergasern sah es nämlich auch nicht gerade Sauber aus. Was denkt Ihr?

Die Vergaser bekommen aktuell eine Überarbeitung mit Ultraschallreinigung, desswegen der Ausbau.

Das mit dem Filter halte ich für eine unnötige Spielerei. Was soll das denn bringen? Das ist nur eine Atmungsöffnung, durch die aber kein Schmutz "angesaugt" wird.

Der Schmutz, der sich dort ansammelt, schadet eher den Lagern der Drosselklapenwellen als das er durch die Atmungsöffnungen in das Innere der Vergaser gelangt.

Das einzige, was hilft, ist ab und an mal etwas Pflege und eine Reinigung.


Einmal im Jahr kann man schon mal die Sitzbank und den Tank abbauen und darunter alles sauber machen. Auch die dort versteckte Elektrik wird es Dir danken,
wenn im Rahmen der "Jahreswartung" mal die Kontakte gereinigt und gepflegt werden.

Ich hab vom Tank bis zum Rücklicht hin schon alles abgepinselt. Aber zwischen den Vergasern hing doch eine ganze Menge. Die stehen bei der GL schon eng zusammen.
Nur die Frontverkleidung hatte ich noch nicht ab..
Aber Danke für den Tipp mit den Kontakten/Steckern!
Das hatte ich bisher noch nie auf dem Zettel.
Da hab ich nun wenigstens was sinnvolles zu tun bis die Vergaser vom reinigen zurück sind.

Andere Frage - Die Ventile wurden bei kalter Maschine auf 0.10 und 0.12 Eingestellt.
In wie fern spielt die Umgebungstemperatur eine Rolle?
Wurde letzte Woche bei ca 14° - 15° gemacht

Die Umgebungstemperatur spielt dabei keine Rolle, es geht um einen betriebswarmen oder "kalten" Motor.


Da ein Laie das Ventilspiel erfahrungsgemäß eh viel zu groß einstellt, weil er den Begriff "saugend" falsch interpretiert, empfehle ich Dir, das Ventilspiel nach den alten Werten auf 0,08/0,10 einzustellen.


Was hat Dein Motor denn gelaufen? Hast Du schon mal geprüft, ob die Kipphebelwellen eingelaufen und die Kipphebellager ausgeschlagen sind? Wenn das nämlich der Fall ist, dann kannst Du eh kein definiertes Spiel mehr einstellen.

Deshalb ist für mich erst mal das wichtigste, zu erfahren, was der Motor gelaufen hat. Anschließend beschreibe ich Dir dann gegebenenfalls, wie Du die Kipphebel prüfen kannst.

31tkm auf der Uhr, die Hebel wurden nur Händisch mal angeschaut, das fühlte sich noch alles fest an.
Außer dem Ventilspiel hab ich nix bemerkt. Kann ich aber gerne nochmals Kontrollieren - gibt's auch hier einen Tipp?

Wenn das echte 31tsd sind, hast Du da noch nichts zu befürchten. Dann hat auch die Steuerkette und der automatische Kettenspanner noch Zeit.


Was Du aber machen solltest, ist, bevor Du die Ventile einstellst, die Einstellschrauben mal komplett heraus zu drehen und auf Pittingbildung, Ausbrüche und Verformungen zu prüfen. Möglicherweise muss hier die eine oder andere erneuert werden. ...Und, wie gesagt, das Spiel auf 0,08/0,10 einstellen.


Zum Thema Pittingbildung empfehle ich Dir die Lektüre dieser Abhandlung von Scheuerlein Motortechnik, in der das Problem des zu großen Ventilspiels sehr schön beschrieben ist.

Aus meiner Sicht war die Änderung des Ventilspiels von Honda bei den ungedrosselten(!) CX/GL-Motoren eher kontraproduktiv und maßgeblich verantwortlich für die bekannten Schäden an der Nockenwelle, den Einstellschrauben und den Ventilschaftenden. Wahrscheinlich auch für eingelaufene Kipphebelwellen, aber da spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle.

Ich habe heute nochmals das Ventilspiel kontrolliert. Dabei extra alle einstellschrauben herausgedreht. Alle bis auf eine sind unauffällig, nur polierte Kontaktstellen.
Eine Schraube hat jedoch Pitting, mittig - etwa punktgroß. Werde ich wohl ersetzen müssen. An den Ventilen ist nichts zu sehen.
Lag das am evtl falschen Ventilspiel oder ist das normale Materialermüdung? Was Zahlt man für neue?

Pitting an den Schrauben kann es, verschleißbedingt, immer mal geben.
Meiner Meinung nach liegt es an zu großem Ventilspiel.

Ich empfehle, das Ventilspiel nach den alten Werten auf 0,08/0,10 einzustellen.

Der Laie stellt das Ventilspiel in der Regel zu groß ein, weil ihm das Gefühl für "saugend" fehlt.


Zum Einstellen und Gegenhalten beim Kontern klemme ich den 4kant in ein kleines Windeisen ein, das ich auf der einen Seite modifiziert habe.





Einstellschrauben sind nicht billig, aber wegen einer einzigen lohnt sich eine Bestellung bei CMS nicht.

Gute Idee mit dem Werkzeughalter!

Ich hab ein Haltewerkzeug gekauft. Eingestellt wie von Dir empfohlen auf 0.08 und 0.10.

Kauft man immer noch die Original Et- Nr oder gibt es (bessere) andere?

Habe ein Temperaturfühler im Ölfitergehäuse. Mir hat aber das außen verlegte Kabel nicht gefallen. Das Anzeigeninstrument ist nunmal in Kanzel Verbaut, hat da jemand eine Idee das anders zu machen mit dem Kabel?

Ohne Fotos ist es schwierig, sich das vorzustellen oder eine Idee dazu zu haben.

Das Kabel für meinen Tacho - der Impulsgeber sitzt im Endantrieb - habe ich durch eine Stahlflexleitung verlegt:






...Zu Deinem Problem mit den Vergaser-Entlüftungsröhrchen ist uns übrigens auch was eingefallen.

Ich meinte aber Temperaturfühler fürs Öl. Der Sitz im Filtergehäuse und geht 1polig zum Instrument in eine GL Verkleidung. Dieses Kabel hab ich nun abgemacht und suche eine andere Lösung für das Instrument anzusteuern.

Ich mache dann morgen mal ein Foto.



Die Vergaser ist überholt und gereinigt, hab ich heute wieder eingebaut. Morgen soll der Probelauf erfolgen.
Das mit der Belüftung hab ich jetzt mal so gelassen auf euere Meinung hin.

Ich weiß, was Du meinst. Aber in beiden Fällen geht es doch darum, ein Kabel zu verstecken oder verstehe ich da was falsch?

Welche "andere Lösung" willst Du denn da finden? Willst Du einen WLAN-Router einbauen?

Ich suche einfach etwas unauffälligeres. Bisher ist folgendes..

Kann man das vielleicht auch so fotografieren, dass man den Anschluss und irgendwelche Details erkennt?

Ist diese Ummantelung die eigentliche Leitung?

Warum befestigst Du die nicht einfach sauber mit kleinen Schellen an den Schrauben des Getriebedeckels und führst sie auf dem kürzesten Weg direkt nach oben und hinter die Kühlerverkleidung?

Sorry müssen wir auf morgen vertragen.
Das hab ich nur gerade aus bestehendem Foto entnommen.
Ist ein Leerrohr für Kabel, gefällt mir nur nicht.

Mir auch nicht.

...Wenn das nur ein dünnes Kabel ist, dann besorg Dir doch ein 6x1 Edelstahlrohr. Das kannst Du problemlos ohne Biegevorrichtung biegen. Das legst Du eng am Motor entlang, befestigst es mit einer oder 2 Schellen an vorhandenen Schrauben und führst es nach oben hinter die Kühlerverkleidung.

Von dort ziehst Du das Kabel am Kabelbaum entlang nach vorne, dorthin, wo Du es brauchst und gut isses.

Das verbaute Edelstahl Spiralkabel ist eigentlich ok und wertig. Müsste nur ordentlich befestigt werden. Hatte gedacht, es gäbe ggf noch eine andere Möglichkeit den Geber zu Platzieren.
Bei den Blinker hinten sehe ich auch noch handlungsbedarf bei der Verkabelung.






Das ist aber mittlerweile alles Kleinkram!
Gerade wurde der Vergaser gereinigt und revidiert.
Ich versuche nun schon 2 Tage das Moped wieder ans Laufen zu bekommen. Leider klappt das nicht. Stirbt jedesmal nach 5 sek aus 4000rpm ab.
Mir bricht kein Zacken aus der Krone - meine Fähigkeiten scheinen hier zu ende. Bin noch ratlos was ich da jetzt weiterhin mache...

Das sieht doch gar nicht schlecht aus. Wenn Du das sauber verlegst ist es doch okay.


...Wie meist Du das mit den 5 sek und den 4tsd rpm? Dreht sie direkt nach dem Anlassen auf 4tsd hoch oder wie ist das zu verstehen?

Ja sie dreht im choke hoch, ohne jedoch stabil zu laufen um dann direkt abzufallen und auszugehen. Ich habe den 2 Satz Zündkerzen drin, immerwieder kontrolliert. Absaufen tut sie jedenfalls nicht. Zündfunken sind da,. Zylinder werden auch beide gleich warm. Habe heute den 2ten Nachmittag probiert.
Prüfe nun morgen nochmal alles was mir so einfällt.
Muss irgendwas mit Vergaser oder Zündung sein, Sprit liegt an.
Fakt ist, vor dem Vergaserausbau lief sie. Eine Synchronisierung war mir lediglich vonnöten, man merkte schon einen etwas stärkeren linken Zylinder im leerlauf.
Vor dem Vergaserausbau hatte ich schon in Vorbereitung auf das Einstellen des Vergasers folgendes erneuert: Lufi Zündkerzen, Zündkabel, Tank gereinigt und frischen Sprit.
Hoffe es ist nicht iwas mit Vergaser, weil dann wäre mein Latein am Ende.
Morgen geht es mit neuem Mut und frisch geladener Batterie weiter.

Versuch mal, bei der Fehlersuche etwas systematischer vorzugehen.

Warum soll es denn, wenn Du zuletzt am Vergaser gearbeitet hast bzw. der Vergaser revidiert wurde, plötzlich an den Zündkerzen oder der Zündung liegen? Daran wurde doch gar nichts gemacht.

Ein Fehler, der vorher so nicht da war, liegt immer an dem, was man zuletzt gemacht hat.


Wer hat die Vergaser "revidiert"? Was genau wurde da gemacht? Sind die Guimmistopfen unter den Leerlaufdüsenstöcken drin? Sind die noch weich und sitzen sie ordentlich fest? Sind die beiden Hauptdüsen richtig eingebaut und wurden nicht vertauscht? Auch Fachfirmen machen Fehler!

Sind die Ansaugstutzen dicht? Wurden die O-Ringe erneuert? Hast Du möglicherweise bei der Montage einen O-Ring eingeklemmt oder abgeschert?

Wenn sie vor dem Vergaserausbau lief, dann kann es auch nur an den Vergasern liegen!

Also: Vergaser ausbauen, alles nochmal prüfen.


...Wie man die Vergaser aus- und einbaut weißt Du? Betrifft zwar hier die "normale" CX oder PC01, aber bei der GL geht es sinngemäß genau so.

SIE LÄUFT WIEDER!

Ich habe noch bis in die Nacht hinein hier im Forum Beiträge zu Vergaser und Zündung gelesen. Und dann hatte ich es, das musste die Lösung sein! Und so war es dann auch heute morgen, frisch geladene Batterie eingebaut und es schnurrt wieder :-)


Des Rätsels lösung war, die schwächeln Batterie. Diese hatte ich mit dem Powerpac unterstützt.
Und dieses wiederum schaltet nach 3sek ab, sobald es vom Empfänger eine stabile Lichtmaschinenspannung erkennt. Deswegen ist dann mein Moped auch nach 5 sek wieder ausgegangen.
Die GL st da anders wie meine NTV, da kann ich die leere Batterie überbrücken und dann läuft es.
Jetzt gibt es eine kleine Ausfahrt und dann wird Synchronisation gemacht.

VIELEN DANK für Euere Beiträge und PN !