Rechter Zylinder läuft nicht

Servus!
Sorry dass ich mich schon wieder melde aber bei meiner Güllepumpe ist irgendwie der Wurm drin :/

Ich habe einen neuen thread erstellt als den „kein Zündfunke“, da ein Zundfunke jetzt schon vorhanden ist. Aber wenn ich den Zündstecker des linken Zylinders abziehe geht der Motor sofort aus. Wenn ich den des rechten abziehe passiert nichts.

Da könnte die Ursache doch nur beim Vergaser liegen oder? Wie geht man da bei der Fehlersuche vor? Ich muss sagen ich weiß nicht wo ich da starten soll.
Ich habe mal meinen Synchrontester angeschlossen aber da ist soweit alles i.o.

Danke schonmal für eure Hilfe!

Viele Grüße
Done

Als erstes würde ich
- Ventile kontrollieren/einstellen
- die Kompression messen

Läuft der rechte Zylinder denn bei höheren Drehzahlen mit?

Also Kompression ist rechts bei 8,5 Bar. Bei höheren Drehzahlen dreht er mit.

Hast du für den Kompressionstest den Luftfilter entfernt und "Vollgas" gegeben?
Wenn nicht, ist das Ergebnis falsch/zu niedrig.
Wenn ja, ist das Ergebnis traurig.

Ja hab ich.
Ich hab jetzt das Ventilspiel eingestellt und komme auf 10.5 und 11 Bar. Mein Vorbesitzer dachte anscheinend dass sind Schrauben die man komplett festziehen sollte weil das Spiel war gleich null…

Das einzige was mir jetzt aufgefallen ist dass sie ziemlich laut klackert im Gegensatz zu vorher… ist das normal oder hab ich zu viel Spiel eingestellt?

Das Problem mit dem ausgehen ist immer noch das Selbe

Wieviel Ventilspiel hast Du denn eingestellt?
Ausgehen: Hast Du die Grundeinstellung der Gemischregulierung
überprüft? Eine Synchronisierung nützt nur etwas, wenn nicht nur das Ventilspiel stimmt sondern auch die Gemischeinstellung der beiden Vergaser. >> 1. Ventileinstellung > 2. Gemisch einstellen und Leerlauf regulieren  
3. Synchronisieren.

Ah okay verstehe…
Ventilspiel hab ich schon einiges umgestellt… wie gesagt vom Vorbesitzer war komplett auf Kontakt geschraubt, da wäre kein Haar mehr dazwischen gegangen.
Dann mach ich Schritt 2 und 3 noch
Gemisch Grundeinstellung ist die Schraube 1,5 Umdrehungen raus oder?

Du hast die Ventile auf dem falschen Totpunkt eingestellt.

Die Ventile sind frei wenn der Kolben auf "OT" vor dem Arbeitstakt steht.

Wie findest du den?

Deckelmutter der Kurbelwellenmutter abschrauben. Von vorne auf den Motor schauen und den Motor im Uhrzeigersinn (!) drehen. Beobachte die EInlassventile an der Motorseite, an der du arbeiten willst. Irgendwann werden die EINlassventile (!) von den Kipphebeln runter gedrückt. Dann kommen sie wieder hoch.

Jetzt wechselst du auf die rechte Seite am Mopped und peilst in dem Schauloch nach der Schwungscheibe. Du drehst den Motor langsam weiter bis die Marke "TL" für linke Seite oder "TR" für rechte Seite an der Peilmarke steht.
Jetzt steht der Kolben auf dem richtigen Totpunkt. Du wirst feststellen, dass das Ventilspiel viel zu groß ist!

@Done: Du hast meine Frage nicht beantwortet. Wie soll ich dir helfen, wenn ich nicht weiß, was Du schraubst?

Servus,
Also das mit dem TR und TL Punkt habe ich tatsächlich gemacht. Die Rechts/Links Angabe ist schon in Fahrtrichtung oder? Man hat auch durch‘s Zündkerzenloch gesehen dass der Kolben nach oben gefahren ist und dann beim weiter drehen nach OT wieder nach unten. Ich werde es aber nochmal überprüfen

Ah sorry habe die Frage überlesen… war gerade etwas im Stress, tut mir leid.
Ich habe auf Einlassseite 0.10 und auf der Auslassseite 0.12 eingestellt.
Die Gemischschrauben habe ich nicht überprüft, das werde ich noch machen.

Achso sorry jetzt versteh ich‘s… ich war quasi im falschen Takt… das ergibt sinn… ich stell sie gleich wieder neu ein, das war dumm von mir darauf habe ich nicht geachtet.

Wenn die Geschichte mit dem OT klappt, änderst Du noch das Ventilspiel auf 0,08 Einlass/0,10 Auslass. Die Begründung kannst Du bei Scheuerlein Motortechnik nachlesen. Das wird auch von den Meisten hier im Forum beherzigt.

CXologe schrieb:...änderst Du noch das Ventilspiel auf 0,08 Einlass/0,10 Auslass.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit. So lange man nämlich den Zustand der Kipphebelwellen und der Lager in den Kipphebeln nicht kennt, ist das Maß des Ventilspiels erst mal nur Wunschdenken.

Ich empfehle einen Klick aiuf diesen Link.

Dort kann man auch nachlesen, wie man das Spiel der Kipphebelwellen prüfen kann. Das ist keine wirklich aussagefähige Prüfung, aber wenn man dabei Spiel spürt, dann isses definitiv so weit.

Also das Ventilspiel habe ich schon am richtigen OT eingestellt, das habe ich gerade nochmal überprüft und es passt alles!
Allerdings ist mir aufgefallen dass ich den Kipphebel bewegen kann. Wie aussagekräftig ist es dann überhaupt das Ventilspiel hier einzustellen? Ich drücke ja quasi mit der Fühlerlehre den Kipphebel jedes mal hoch wenn ich sie dazwischen schiebe. Mach ich etwas falsch? Wie gesagt ich bin nicht der erfahrenste Schrauber deswegen seid bitte nachsichtig.

Viele Grüße
Done

Moin!

Wenn ich die Ventile einstelle, bin ich mir der Problematik bewußt, dass die Kipphebel ausgeschlagen sind.

Wie bekommt man trotzdem die Ventile halbwegs vernünftig eingestellt?

Die Antwort lautet "Kraftschluss"! Die CX hat einen 4 Ventilmotor. Jeder Kipphebel bedient je 2 Ventile. Hier tritt für den ungeübten Laien das Problem auf, wenn er das obere Ventil eingestellt hat, dann fingert er noch mal Kipphebel rum, verstellt diesen und beginnt dann die Einstellarbeit am unteren Ventil. Mittlerweile ist aber der Kraftschluss verstellt! Der Kipphebel steht etwas gekippt. Wer jetzt mit messen anfängt stellt fest, dass jedes Mal ein anderes Spaltmass anliegt.

Bevor du also zum ersten Mal ein Messblatt durch den Ventilspalt ziehst, drückst du auf den kurzen Stummel, wo der Stößel den Druck auf den Kipphebel von unten aufbaut. Da muss der Kraftschluss anliegen. Dann beginnst du mit der Messung am oberen Ventil. Und jedes Mal, wenn du die Einstellschraube gedreht und gekontert hast, drückst du wieder auf den kurzen Stummel. Du wirst überrascht sein, wie oft der sich minimal runter drücken läßt.

Nach dem du die Einstellschraube gekontert hast, drückst du auf den Stummel und ziehst wieder das Messblatt durch. Wenn man ungeübt ist, muss man die Schraube wieder und wieder lösen, messen und neu kontern nur um fest zu stellen, dass sich das Ventilspiel beim Kontern wieder verstellt hat. Das ist so und nur Übung, als selber machen, macht den Meister! Und immer wieder auf den Stummel drücken um den Kraftschluss wieder herzustellen!

Und dann gibt es noch eine weitere Fehlerquelle beim Einstellen der Ventile. Das Verdrehen des Messblattes! Die Ventile stehen schräg! Wenn man also versucht das Messblatt horizontal durch den Spalt zu ziehen, dann verdreht sich das, denn das Ende des Ventils steht schräg. Das Messblatt muß aber parallel zum Ventilende ausgerichtet werden, also auch schräg angesetzt. Wer es hier an Aufmerksamkeit mangeln läßt zieht nun das Blatt schief durch und erzeugt durch die Verdrehung des Blattes einen hohen Widerstand, der durch "Kratzen" des Blattes im Spalt gespürt wird. Da meint man dann, dass der Spalt schon sehr dicht eingestellt ist. Stimmt aber nicht! Der Abstand ist zu groß!

Und wenn man denkt, man hat den Spalt richtig eingestellt, kommt die letzte Prüfung, das nächst größere Messblatt durchziehen. Nochmal darauf achten, es nicht zu verkanten und oft geht das nächst größere Messblatt mit kräftigem Kratzen durch. Dann ist der Abstand zu groß eingestellt. Also nochmal neu anfangen!

Ich weiß nicht auf welches Mass du einstellst.
Nach korrigierter Werkstatthandbuchvorgabe wird der Einlass auf 0,10 mm eingestellt und der Auslass auf 0,12 mm.

Sollte das bei aller Sorgfalt trotzdem klappern, dann solltest du auch die ursprüngliche Vorgabe, Einlass auf 0,08 mm und Auslass auf 0,10 mm wechseln.

Klappert das dann immer noch, dann sind die Kipphebelwellen hoffnungslos ausgeschlagen und müssen erneuert werden.

Done schrieb:... Bei höheren Drehzahlen dreht er mit.

Wenn der Zylinder bei höheren Drehzahlen mit läuft, dann tippe ich mal auf Vergaser.
Da ist dann das Leerlaufsystem zu

Hier in dem Bild die roten Linien

So also ich habe jetzt die Ventile nochmal neu eingestellt. Danke @waterbrunn für die detaillierte Beschreibung, das hat mir sehr geholfen. Generell zieht sie jetzt auch wieder besser. Beim synchronisieren habe ich bemerkt dass der Unterdruck beim rechten Zylinder minimal höher ist, die werde ich auch demnächst noch synchronisieren. Falls das auch nichts bringt schau ich mir das mit dem Leerlaufsystem an.
Aber Danke auf jeden Fall schon mal für eure Hilfe, das hat jetzt schon sehr viel geholfen

Viele Grüße
Done

Hi
exakt das selbe Problem hatte ich bis vor kurzem bei meiner auch. Bei mir war es der Vergaser

Was genau war bei dir am Vergaser kaputt?

Kaputt war absolut garnichts. Er war dreckig. Das Motorrad stand vor dem Kauf länger herum.
Ich würde empfehlen die Vergaser auszubauen, Schwimmerkammern ab und die kleinen Deckel an der Seite, die die Aircutmembranen enthalten abnehmen.
...und dann alles mit Bremsenreiniger durchpusten. Wenn du die Düsen heraus bekommst auch die durchspülen.
Das ist jetzt vielleicht keine Profi Variante aber könnte dein Problem vielleicht schon beheben.
Ein Versuch isses wert.
Ich habe meine dann noch ins Ultraschallbad gelegt....habe mir vorher aber Versuchsvergaser gekauft und mich damit vorher rangetastet...ne schnelle aber keine 100% Lösung wäre halt Bremsenreiniger.

Alles klar… vielen Dank für die Info! Im Winter hatte ich sowieso vor die mal zu reinigen