Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
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Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
Hallo in die Runde,
ich bin neu und Forum und habe mich bereits vorgestellt, aber hier noch einmal kurz. Ich habe mir letztes Jahr meine erste Güllepumpe gekauft und umgebaut und wollte jetzt im März mit der Saison richtig mit den Ausfahrten starten. Nun habe ich aber das schlechte Gefühl, dass mit meinem Motor etwas nicht stimmt. An sich fährt sie super, zieht gut durch und macht Spaß. Leider nagelt/ klackern sie sehr viel. Ich habe jetzt Angst, dass ich etwas kaputt mache, wenn ich weiter fahre.
Konnte noch kein Video machen, habe aber das hier auf YouTube gefunden und meine Maschine hört sich genau so an. Ist das etwas Bekanntes? (Habe natürlich auch versucht zu recherchieren, nach Steuerkette klingt es nicht oder?)
https://www.youtube.com/shorts/AP2IPGirz6I?feature=share
Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen, ich freue mich jedenfalls auf eure Antworten!
Schönen Abend noch!
Nik
ich bin neu und Forum und habe mich bereits vorgestellt, aber hier noch einmal kurz. Ich habe mir letztes Jahr meine erste Güllepumpe gekauft und umgebaut und wollte jetzt im März mit der Saison richtig mit den Ausfahrten starten. Nun habe ich aber das schlechte Gefühl, dass mit meinem Motor etwas nicht stimmt. An sich fährt sie super, zieht gut durch und macht Spaß. Leider nagelt/ klackern sie sehr viel. Ich habe jetzt Angst, dass ich etwas kaputt mache, wenn ich weiter fahre.
Konnte noch kein Video machen, habe aber das hier auf YouTube gefunden und meine Maschine hört sich genau so an. Ist das etwas Bekanntes? (Habe natürlich auch versucht zu recherchieren, nach Steuerkette klingt es nicht oder?)
https://www.youtube.com/shorts/AP2IPGirz6I?feature=share
Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen, ich freue mich jedenfalls auf eure Antworten!
Schönen Abend noch!
Nik
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Re: Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
Hallo Niklas,
willkommen bei den Pumpentreibern.
Ich würde als erstes das Ventilspiel kontrollieren.
Wenn man das Ventilspiel im falschen Takt einstellt, dann hat man ein viel zu großes Ventilspiel was man auch deutlich hört.
Wenn es das nicht ist, würde ich als nächstes mal den Lüfter kontrollieren.
Mag sein, das der nicht mehr fest auf der Nockenwelle sitzt und dann irgendwo anschlägt.
Viel Erfolg
Gruß
Jochen
willkommen bei den Pumpentreibern.
Ich würde als erstes das Ventilspiel kontrollieren.
Wenn man das Ventilspiel im falschen Takt einstellt, dann hat man ein viel zu großes Ventilspiel was man auch deutlich hört.
Wenn es das nicht ist, würde ich als nächstes mal den Lüfter kontrollieren.
Mag sein, das der nicht mehr fest auf der Nockenwelle sitzt und dann irgendwo anschlägt.
Viel Erfolg
Gruß
Jochen
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Re: Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
Hallo Jochen,
vielen Dank für die schnelle Antwort!!
Das probiere ich sobald ich Zeit habe sofort aus, habe letztes Jahr das Ventilspiel versucht einzustellen, aber vielleicht habe ich dabei auch das Problem verursacht, war mein erster Versuch
Um das Lüfterrad zu prüfen, muss ja vermutlich nur der Kühler abgebaut werden und nicht der ganze Motor raus oder? Davor graut es mich nämlich, falls es am Ende doch die Steuerkette ist
Liebe Grüße
Nik
vielen Dank für die schnelle Antwort!!
Das probiere ich sobald ich Zeit habe sofort aus, habe letztes Jahr das Ventilspiel versucht einzustellen, aber vielleicht habe ich dabei auch das Problem verursacht, war mein erster Versuch
Um das Lüfterrad zu prüfen, muss ja vermutlich nur der Kühler abgebaut werden und nicht der ganze Motor raus oder? Davor graut es mich nämlich, falls es am Ende doch die Steuerkette ist
Liebe Grüße
Nik
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Re: Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
Achja, für das Ventilspiel: ist da der aktuelle Stand 0,08mm und 0,1mm oder haben sich andere Werte als besser rausgestellt?
LG Nik
LG Nik
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Re: Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
Hallo Nik,
wenn Du einen ungedrosselten Motor mit 37 kW hast, kannst Du (meiner Meinung und Erfahrung nach) das Ventilspiel auf diese Werte einstellen.
Offiziell sind das die ursprünglichen Werte, die Honda später auf 0,10/0,12 angehoben hat.
...Aaaber
So lange man den inneren Zustand des Motors nicht kennt, ist das Ventilspiel erstmal nur Wunschdenken.
Eingelaufene Kipphebelwellen, ausgeschlagene Kipphebellager, Pittingbildung an den Einstellschrauben und ausgehöhlte Ventilschaftenden führen dazu, dass man das Spiel eh nicht mehr richtig messen und einstellen kann.
Lies Dir dazu mal diesen Thread durch. Dort findest Du auch die Fotos zu dem, was ich oben und im Folgenden zu den Verschleißerscheinungen und zum Thema Ventilspiel geschrieben habe.
...Wie gesagt: Das ist meine persönliche Meinung, die ich aus all den Motoren, die ich aufgeschraubt und instandgesetzt habe, gebildet habe.
Was Du daraus machst, musst Du selber entscheiden.
Ventile richtig einzustellen ist eh Gefühlsache und bedarf einer gewissen Erfahrung. Ein Laie interpretiert den Begriff "saugend" ganz anders als jemand, der es gelernt hat.
Wenn Du keine Erfahrung damit hast, lässt Du es Dir am besten mal von einem alten(!) KFZ-Mechaniker zeigen.
wenn Du einen ungedrosselten Motor mit 37 kW hast, kannst Du (meiner Meinung und Erfahrung nach) das Ventilspiel auf diese Werte einstellen.
Offiziell sind das die ursprünglichen Werte, die Honda später auf 0,10/0,12 angehoben hat.
...Aaaber
So lange man den inneren Zustand des Motors nicht kennt, ist das Ventilspiel erstmal nur Wunschdenken.
Eingelaufene Kipphebelwellen, ausgeschlagene Kipphebellager, Pittingbildung an den Einstellschrauben und ausgehöhlte Ventilschaftenden führen dazu, dass man das Spiel eh nicht mehr richtig messen und einstellen kann.
Lies Dir dazu mal diesen Thread durch. Dort findest Du auch die Fotos zu dem, was ich oben und im Folgenden zu den Verschleißerscheinungen und zum Thema Ventilspiel geschrieben habe.
f104wart schrieb:Für mich ist die Pittingbildung, bestätigt durch die Erfahrungen von Scheuerlein Motortechnik, auf zu großes Ventilspiel zurück zu führen. Das wird auch, gerade am Beispiel dieses Motors, dadurch untermauert, dass das Pitting nur an einzelnen Ventilen aufgetreten ist und nicht an allen.
Insgesamt habe ich die Erfahrung gemacht, dass davon in erster Linie die Einlaßventile betroffen sind.
Ich bin deshalb schon vor Jahren dazu über gegangen, das Ventilspiel bei ungedrosselten Motoren wieder auf die ursprünglichen Werte von 0,08/0,10 und nicht, wie von Honda vorgeschrieben, auf 0,10/0,12 einzustellen.
Bei den Auslaßventilen mag das größere Spiel, insbesondere bei originalen 20 kW-Krümmern (die es ja kaum noch gibt) vertretbar sein, bei den Einlaßventilen aber war und ist es kontraproduktiv und überflüssig.
...Wie gesagt: Das ist meine persönliche Meinung, die ich aus all den Motoren, die ich aufgeschraubt und instandgesetzt habe, gebildet habe.
Was Du daraus machst, musst Du selber entscheiden.
Ventile richtig einzustellen ist eh Gefühlsache und bedarf einer gewissen Erfahrung. Ein Laie interpretiert den Begriff "saugend" ganz anders als jemand, der es gelernt hat.
Wenn Du keine Erfahrung damit hast, lässt Du es Dir am besten mal von einem alten(!) KFZ-Mechaniker zeigen.
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Re: Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
Guten Abend Ralf,
Das sieht ja wirklich gruselig aus in deinem Thread, da bin ich schon Mal froh, dass es unter dem Zylinderdeckel bei mir zumindest rostfrei war.
Ich werde bald Mal versuchen, das Ventilspiel neu einzustellen und mache in diesem Zug Bilder, vielleicht sieht ein erfahrenes Auge ja direkt, was nicht stimmt, ich bin leider nicht gelernt und mache das alles nur als Hobby
LG und einen schönen Abend!
Nik
Das sieht ja wirklich gruselig aus in deinem Thread, da bin ich schon Mal froh, dass es unter dem Zylinderdeckel bei mir zumindest rostfrei war.
Ich werde bald Mal versuchen, das Ventilspiel neu einzustellen und mache in diesem Zug Bilder, vielleicht sieht ein erfahrenes Auge ja direkt, was nicht stimmt, ich bin leider nicht gelernt und mache das alles nur als Hobby
LG und einen schönen Abend!
Nik
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Re: Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
Hattest Du denn die Köpfe runter und hast Dir mal die Kipphebelwellen und die Einstellschrauben angeschaut?
Notfalls kannst Du die auch bei eingebauten Köpfen prüfen.
Dazu drehst Du den jeweiligen Zyl auf Zünd-OT (beide Ventile sind geschlossen) und dann drehst die Einstellschrauben komplett raus.
Jetzt kannst Du Dir schon mal die Einstellschrauben anschauen, ob die an den Spitzen Verformungen haben oder Materialausbrüche. Falls ja, müssen sie erneuert werden.
Durch die Gewinde in den Kipphebeln siehst Du die Ventilschaftenden und kannst Dir auch von deren Zustand ein Bild machen.
Dann drückst Du jeweils einen Kipphebel mit der einen Hand fest auf die Sößelstange und versuchst mit der anderen, den Kipphebel mit dem oberem Ärmchen (da wo die Einstellschraube drin war) quer zur Welle auf und ab zu bewegen, also das radiale Lagerspiel zu prüfen.
Wenn Du dabei feststellst, dass die Wellen Spiel haben, sind sie eingelaufen und müssen erneuert werden. Dazu müssen dann die ZylKöpfe runter.
Nutzt aber alles nix, denn mit eingelaufenen Wellen kannst Du halt kein Ventilspiel mehr einstellen. Die Folge ist, dass auch die Steuerzeiten nicht stimmen und der Motor nicht richtig läuft. So wie bei dem Motor in dem Video. Ich mag mich vielleicht täuschen, aber ich glaube, das neben dem Geklapper bei dem Video heraus zu hören, dass dieser Motor sehr unwillig hochdreht.
Notfalls kannst Du die auch bei eingebauten Köpfen prüfen.
Dazu drehst Du den jeweiligen Zyl auf Zünd-OT (beide Ventile sind geschlossen) und dann drehst die Einstellschrauben komplett raus.
Jetzt kannst Du Dir schon mal die Einstellschrauben anschauen, ob die an den Spitzen Verformungen haben oder Materialausbrüche. Falls ja, müssen sie erneuert werden.
Durch die Gewinde in den Kipphebeln siehst Du die Ventilschaftenden und kannst Dir auch von deren Zustand ein Bild machen.
Dann drückst Du jeweils einen Kipphebel mit der einen Hand fest auf die Sößelstange und versuchst mit der anderen, den Kipphebel mit dem oberem Ärmchen (da wo die Einstellschraube drin war) quer zur Welle auf und ab zu bewegen, also das radiale Lagerspiel zu prüfen.
Wenn Du dabei feststellst, dass die Wellen Spiel haben, sind sie eingelaufen und müssen erneuert werden. Dazu müssen dann die ZylKöpfe runter.
Nutzt aber alles nix, denn mit eingelaufenen Wellen kannst Du halt kein Ventilspiel mehr einstellen. Die Folge ist, dass auch die Steuerzeiten nicht stimmen und der Motor nicht richtig läuft. So wie bei dem Motor in dem Video. Ich mag mich vielleicht täuschen, aber ich glaube, das neben dem Geklapper bei dem Video heraus zu hören, dass dieser Motor sehr unwillig hochdreht.
Zuletzt von f104wart am So 19 März 2023 - 8:57 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Re: Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
Wow vielen vielen Dank für eure Ratschläge in so kurzer Zeit! Ärgert mich echt, dass ich die Tage noch einiges arbeiten muss und dann erst dazu komme, ich werde das alles testen
Die Deckel hatte ich unten, und für mein Laienauge sah da alles okay aus, aber ich werde beim nächsten Mal genauer hinsehen, jetzt habe ich ja eine Anleitung, die ich abarbeiten kann
LG und schönen Sonntag
Nik
Die Deckel hatte ich unten, und für mein Laienauge sah da alles okay aus, aber ich werde beim nächsten Mal genauer hinsehen, jetzt habe ich ja eine Anleitung, die ich abarbeiten kann
LG und schönen Sonntag
Nik
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Re: Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
Kleines Update von meiner Seite.
Nik hat mir in einer PN geschrieben
Ich hoffe nun für ihn, dass das "dieselähnliche Klackern" nicht schon ein kapitaler Pleuellagerschaden ist.
Solche Bilder kennen wir ja schon
Nik hat mir in einer PN geschrieben
(...)Mein Öl ist leider auch nach kurzer Nutzung schon sehr milchig (vermute ZKD) und das klackern wurde durch einstellen der Ventile nicht verändert.(...)
Ich hoffe nun für ihn, dass das "dieselähnliche Klackern" nicht schon ein kapitaler Pleuellagerschaden ist.
Solche Bilder kennen wir ja schon
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Re: Nägeln (dieselähnlich)/klackern des Motors
.
Schlimmer geht (n)immer
Ich hole diesen Thread nochmal hervor, da die Ursache des Problems geklärt werden konnte und der Thread damit zu einem Abschluss kommt.
Ich habe damals den Motor bekommen und ihn zur Seite gestellt. Nik hatte sich für einen anderen Motor entschieden, was für ihn günstiger war, als den alten aufzubauen.
Neulich abends, nachdem wir draussen in einer gemütlichen Runde zusammen gesessen und ein Bier getrunken haben, es aber noch zu früh war, um Feierabend zu machen, entschied ich mich zum Abschluss des Abends noch für etwas "leichtere Kost" und machte mich daran, den Motor zu zerlegen.
Gleich am Anfang hat sich ein undichter Zylinderkopf präsentiert. Grund war, dass anstelle der vorgesehenen Passhülsen (die heißen so, wiel sie passen) irgendwelche Messingstifte in die Bohrungen geklopft wurden, die erstens so dick waren, dass die Köpfe sich kaum vom Rumpf trennen ließen und zweitens bis zu 1,5 mm zu lang waren, sodass der eine Kopf sich gar nicht richtig auf die Dichtung pressen konnte.
...Aber das war ja nur eine Nebenbaustelle. Das eigentliche Problem war das als dieselähnliches Nageln beschriebene Geräusch.
Alle Möglichkeiten, die zu dem beschriebenen Fehlerbild führen konnten, waren, bis auf den zum Schluss vermuteten Pleuellagerschaden, auszuschließen:
Das Ventilspiel passte einigermaßen. Es war, wie fast immer, etwas zu groß, aber nicht die Ursache für das Geräusch.
Die Kipphebel und Wellen waren neu. Das hatte schon der Vorbesitzer gemacht, bevor das Moped zu Nik kam, und dabei auch die Messingstifte verbaut.
Der Motor machte insgesamt den Eindruck, dass er nicht viel gelaufen hat. Ich würde sagen, so maximal 40 tsd.
Als einziges negativ aufgefallen ist mir bis dahin die Kupplungsnabe, die extrem tiefe Einkerbungen zeigte, was auf einen sehr unsensiblen Fahrer mit wenig Gefühl schließen ließ.
...Und dann kam diese Nockenwelle zum Vorschein:
Und das ist der dazu gehörende Schlepphebel:
Die Nocke ist auf einer Breite von etwa 8 mm absolut flach.
Die restlichen Nocken zeigen normale Verschleißspuren, die zu der vermuteten Laufleistiung passen und haben nicht mal irgendwelche Anzeichen von Pitting.
Die Schlepphebel (es sind noch die alten ohne die harten Plättchen) zeigen, bis auf diesen einen, ein ganz normales Verschleißbild.
Damit dürfte die Ursache für das als Nägeln bzw. dieselähnliches Klackern beschriebene Geräusch gefunden sein.
Die Pleuellager wie auch die Hauptlager sind allesamt in Ordnung und entsprechen von den Laufspuren her ebenfalls der oben beschriebenen geringen Laufleistung des Motors. Sie haben durch das Wasser im Öl zum Glück keinen Schaden genommen.
Gut, dass wenigstens Nik das nötige Gespür dafür hatte und den Motor damit gerettet hat.
Ich frage mich, wie schmerzfrei und unsensibel man eigentlich sein muss, um einen Motor dermaßen zu schinden, dass er ein solches Verschleißbild zeigt?
Ich möchte auch nicht wissen, wie die alten Kipphebelwellen ausgesehen haben, bevor sie erneuert wurden.
Auch wenn man schon vieles gesehen hat: Schlimmer geht immer.
Schlimmer geht (n)immer
Ich hole diesen Thread nochmal hervor, da die Ursache des Problems geklärt werden konnte und der Thread damit zu einem Abschluss kommt.
Ich habe damals den Motor bekommen und ihn zur Seite gestellt. Nik hatte sich für einen anderen Motor entschieden, was für ihn günstiger war, als den alten aufzubauen.
Neulich abends, nachdem wir draussen in einer gemütlichen Runde zusammen gesessen und ein Bier getrunken haben, es aber noch zu früh war, um Feierabend zu machen, entschied ich mich zum Abschluss des Abends noch für etwas "leichtere Kost" und machte mich daran, den Motor zu zerlegen.
Gleich am Anfang hat sich ein undichter Zylinderkopf präsentiert. Grund war, dass anstelle der vorgesehenen Passhülsen (die heißen so, wiel sie passen) irgendwelche Messingstifte in die Bohrungen geklopft wurden, die erstens so dick waren, dass die Köpfe sich kaum vom Rumpf trennen ließen und zweitens bis zu 1,5 mm zu lang waren, sodass der eine Kopf sich gar nicht richtig auf die Dichtung pressen konnte.
...Aber das war ja nur eine Nebenbaustelle. Das eigentliche Problem war das als dieselähnliches Nageln beschriebene Geräusch.
Alle Möglichkeiten, die zu dem beschriebenen Fehlerbild führen konnten, waren, bis auf den zum Schluss vermuteten Pleuellagerschaden, auszuschließen:
Das Ventilspiel passte einigermaßen. Es war, wie fast immer, etwas zu groß, aber nicht die Ursache für das Geräusch.
Die Kipphebel und Wellen waren neu. Das hatte schon der Vorbesitzer gemacht, bevor das Moped zu Nik kam, und dabei auch die Messingstifte verbaut.
Der Motor machte insgesamt den Eindruck, dass er nicht viel gelaufen hat. Ich würde sagen, so maximal 40 tsd.
Als einziges negativ aufgefallen ist mir bis dahin die Kupplungsnabe, die extrem tiefe Einkerbungen zeigte, was auf einen sehr unsensiblen Fahrer mit wenig Gefühl schließen ließ.
...Und dann kam diese Nockenwelle zum Vorschein:
Und das ist der dazu gehörende Schlepphebel:
Die Nocke ist auf einer Breite von etwa 8 mm absolut flach.
Die restlichen Nocken zeigen normale Verschleißspuren, die zu der vermuteten Laufleistiung passen und haben nicht mal irgendwelche Anzeichen von Pitting.
Die Schlepphebel (es sind noch die alten ohne die harten Plättchen) zeigen, bis auf diesen einen, ein ganz normales Verschleißbild.
Damit dürfte die Ursache für das als Nägeln bzw. dieselähnliches Klackern beschriebene Geräusch gefunden sein.
Die Pleuellager wie auch die Hauptlager sind allesamt in Ordnung und entsprechen von den Laufspuren her ebenfalls der oben beschriebenen geringen Laufleistung des Motors. Sie haben durch das Wasser im Öl zum Glück keinen Schaden genommen.
Gut, dass wenigstens Nik das nötige Gespür dafür hatte und den Motor damit gerettet hat.
Ich frage mich, wie schmerzfrei und unsensibel man eigentlich sein muss, um einen Motor dermaßen zu schinden, dass er ein solches Verschleißbild zeigt?
Ich möchte auch nicht wissen, wie die alten Kipphebelwellen ausgesehen haben, bevor sie erneuert wurden.
Auch wenn man schon vieles gesehen hat: Schlimmer geht immer.
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