Motor läuft nicht mehr richtig

Hallo zusammen,

nachdem ich meine CX vor kurzem in den KWZ gebracht hatte und sie richtig gut lief, macht sie nun plötzlich aus heiterem Himmel Zicken.

Vorab:
Ich habe eine CX500C, Baujahr 1981, 50 PS mit CDI Zündung, am Fahrzeug ist soweit alles original. Laufleistung liegt bei 55.000 km.
Gemacht wurde u.a.: manuelle Steuerkette gespannt, Ventile eingestellt, Vergaser komplett (von Heri) überholt, Vergaser synchronisiert, Kompression auf beiden Zylinder bei 9,5. Neue Batterie, neue Zündkerzen, neuer Lufi, Ansaugstutzen wie neu und auch dicht (mehrfach geprüft), Auspuff hatte ich zerlegt und beim Einbau neu abgedichtet. Der ist ebenfalls dicht. Leerlauf ist aus meiner Sicht perfekt eingestellt.
Wie oben geschrieben, die CX lief perfekt, in allen Drehzahlbereichen, sowohl unten rum als auch bis in die 8-9000 Umdrehungen, und nahm immer gut Gas an.

Jetzt möchte ich das eigentliche Problem beschreiben:
Vor zwei Tagen hatte ich den Motor (die CX hatte 3-4 Tage gestanden) gestartet und bemerkt, dass sie das Standgas nicht richtig halten wollte, d.h. von 1.250 U/min fiel sie auf 1.000-1.100 U/min runter. Sie lief auch unten rum (bis 2.500/3000 U/min) holprig bzw. nahm das Gas ganz schlecht an. Ab 3.000 U/min zieht sie indessen perfekt hoch, als wenn alles in Ordnung sei. Im Schiebebetrieb beim Gaswegnehmen ab 3.500 U/min abwärts patscht sie in den Auspuff. Wenn sie dann richtig warm gefahren ist, ist das geschilderte Probleme dann mal da und mal nicht. D.h. sie läuft von mir aus 10-20 Minuten unten rum rund und hält auch die Standgasdrehzahl von 1.250 U/min, dann plötzlich ist der Motorlauf im unteren Bereich aber wieder holprig, also sie nimmt dann wieder unten rum schlecht Gas an. Und die Standgasdrehzahl geht runter. Oben raus ab 3.000 U/min ist dann aber alles wieder gut.
Zuhause habe ich die Zündkerzen gecheckt. Zündkerzenbild war gut. Zündfunke ist auf beiden Kerzen da (Zündfunkenbild aus meiner laienhaften Betrachtung gleich). Ich habe beide Kerzen mit dem Multimeter gemessen, beide haben 5,9 Ohm Durchgang gehabt. Batterie hat in Ruhe  12,9 V Spannung, wenn der Motor läuft und ich Gas gebe, geht die Ladespannung auf 14,6 Volt hoch.

Heute morgen bin ich nochmals eine kleine Runde gefahren. Symptome waren die allergleichen. Kurz nach dem Starten, als sie noch im Stand so holprig lief, bemerkte ich zudem, dass der rechte Krümmer langsamer heiss wurde als der linke Krümmer.

Frage an die Spezialisten: welcher Defekt könnte Ursache sein?

-CDI?
-Zündspule/n?
-Zündimpulsgeber?
-Lichtmaschine bzw. deren Zündladespulen?
-Kondensatoren? hat die CX mit der CDI-Zündung überhaupt so etwas oder sind das die Zündladespulen?

Ich freue mich auf eure Rückmeldung.

Danke schon mal vorab!

Hallo Achim,
Heri hat Dir die Vergaser sicher grundeingestellt zurück gesendet. Die Feineinstellung ist auch für das Leerlaufgemisch durchzuführen.
Ich würde am Vergaser das Leerlaufgemisch prüfen und einstellen.  Oder stumpf erst einmal die linke Leerlaufgemischschraube noch ca.
eine 1/4 Umdrehung raus drehen. Mal fahren. Dann sollte der linke Krümmer auch langsamer warm werden wegen fetterer Verbrennung.
Die beschreibenen Symptome geringer oder weg sein.
Feinere Anpassung, sollte ich richtig liegen, kann danach erfolgen.


Gruß
Bernd

Hallo Bernd,
das Leerlaufgemisch habe ich nach Einbau der Vergaser eingestellt. Mit 2 3/4 Umdrehungen raus läuft sie jetzt perfekt, hatte damit die höchste Drehzahl im Stand und prima Gasannahme.
Damit lief sie jetzt auch die ganze Zeit perfekt.
Das dürfte insofern nicht Ursache des aktuellen Problems sein.
Danke und Gruß

Guten Morgen Achim,
o.k. .
Ich bin weiterhin bei der Benzinversorgung und den Vergasern. Weil es bei kaltem und warmen
Motor die Symptome hat.
Kleine Dreckkrümel die sich aus dem Tank durch die Vergaser quälen, vorzugsweise durch die
kleinen Kanäle der Leerlaufsysteme. Ich würde als nächste Aktion die linke Schwimmerkammer abbauen. Hoffentlich hat die Inbusschrauben, dann kannst Du die De-/Montage innerhalb ein paar Minuten ohne Mühe durchführen.
Oder es ist doch die Einstellschraube des Leerlaufgemisch. Bei der Justierung ist die Spitze
abgebrochen.
Wobei ich persönlich das Problem, ich bin immer noch auf der Benzinseite, anders angehen würde. Ich würde einen grosszügigen Schluck Vergaserreiniger in den vollen Tank kippen.
Erst Vergaser entleeren. Reiniger in den Tank, Benzinhahn auf. Eine Nacht warten.
dann eine Runde drehen. Mag zu Anfang ein wenig "rumpeln", aber wenn es Dreck war ist der nach kurzer Strecke durch den Auspuff weg. Diese Vorgehensweise ist manchem zu pragmatisch
deshalb mein Ansatz als Randnotiz.

Gruß
Bernd

Gruß
Bernd

Hallo Bernd,
Danke für den Tipp.
Den Vergaser hätte ich jetzt mal als Ursache als weniger wahrscheinlich erachtet. Aber du könntest natürlich Recht damit haben , dass es an der Leerlaufgemischdüse (Schmutz, Beschädigung) liegen könnte, da das Problem nur im unteren Drehzahlbereich auftritt.
Allerdings ist das Problem im warm gefahrenen Zustand dann mal weg und dann wieder da.
Keine Ahnung, da fehlt dann doch die Erfahrung.
Also werde ich mal eine Liste der möglichen Ursachen erstellen und diese nächste Woche abarbeiten.
Dann überprüfe ich zunächst mal zuerst den Vergaser und melde mich wieder.

Hast Du einen innen blitzsauberen Tank?

Ich habe auch schon oft gehört, dass jemand da Vergaser gereinigt hat bzw. bekam, aber der Tank innen rostig war. Dann ist natürlich innerhalb kürzester Zeit das Problem wieder da.

Deswegen erstmal das Einfachste: ein genauer Blick mit der Taschenlampe in den Tank und die Abnahme des kleinen Deckels unten am Benzinhahn. Danach würde auch ich die Vergaser noch einmal checken. Allerdings würde ich sie dafür ausbauen; über Kopf und mit eingepresster Leerlaufdüse sieht man nicht wirklich etwas.

Hallo Micha,
Danke für deine Rückmeldung.
Der Tank ist in einem super guten Zustand. Kein Rost oder Gammel.
Geprüft mit Endoskop.
Benzinhahn ist neu (Original Honda).

Hallo Achim,
für mich riecht das nach Zündungsproblemen. Wenn unverbrannter Sprit in den Sammler kommt, kann das auch patschen. Nimm mal den Tank runter und check die Qualität der
Steckverbindung vom Kabelbaum zur Zündspule, Stecker und Buchse müssen blank sein und spürbar einrasten. Weiterhin lohnt es sich, die Einschraubtiefe des Zündkabels am Kerzenstecker zu prüfen und den Zustand des Gewindedorns im Stecker.

Hallo,

danke auch für diesen Tipp.

Leider habe ich diese Woche zu wenig Zeit, so dass ich erst (voraussichtlich) nächste Woche anfangen kann, dem Problem auf den Grund zu gehen.

Macht wohl Sinn, zuerst die Anschlüsse der Zündspulen etc. zu überprüfen. Dieser Aufwand ist geringer als die Vergaser auszubauen und zu zerlegen, um irgendwelche Verschmutzungen zu beseitigen bzw. Beschädigungen zu finden. Wobei wie schon beschrieben der Tank innen sauber ist und eine neuer Benzinhahn mit Filtersieb verbaut ist.

Kann ich die Zündspulen mit dem Multimeter auf Durchgang prüfen bzw. macht das Sinn?

Zündspulen prüfen macht wenig Sinn, weil die so gut wie nie Durchgehen.
Viel wichtiger ist die die saubere "Ver- und Entsorgung" der Nieder- und Hochspannung
durch - guten Massekontakt der Zündspulen
- gut leitende Steckverbindungen
- einwandfreie Kerzenstecker (kann man zerlegen)
- und natürlich auch funktionierende Zündkerzen.

Für mich klingt das, als wenn zeitweise ein Zylinder aussetzt.
-> CDI oder Picups, meint meine Glaskugel

Brummbaehr schrieb:Für mich klingt das, als wenn zeitweise ein Zylinder aussetzt.
-> CDI oder Picups, meint meine Glaskugel

Hallo Brummbaehr,

was sind denn die Picups? Und wie prüfe ich die?

Und wie kann ich die CDI prüfen?

Die Picups sind die Zündimpulsgeber welche im großen Motordeckel sitzen.
Mess doch mal die Widerstandswerte wie hier im Bild angegeben und berichte.


Die CDI zu testen ist schwierig. Das einfachste ist mit einer anderen Maschine mal die CDI's zu tauschen und schauen ob der Fehler wandert.
Oder einfach die CDI gegen eine Ignitech bzw. meine Arduino-CDI tauschen (Infos siehe meine Signatur).
Denn auch eine andere originale CDI ist 40 Jahre alt.

achimowitz schrieb:was sind denn die Picups? Und wie prüfe ich die?

Zum Prüfen der Pickups (Zündimpulsgeber) sind die rot markierten Werte relevant:




Mess sicherheitshalber auch mal den Wert zwischen 5/9 und vor allem: Mach mal die Kontakte der beiden Stecker, die zur CDI gehen, richtig sauber (Wattestäbchen und Essig).



...Und so sehen die Pickups im Motordeckel aus, das sind die beiden "Klötze" oben rechts und links:






Eine andere CDI zum Testen kann ich Dir schicken, oder auch eine Ignitech. Ich bin aber, wie Bernd auch, nach wie vor beim Vergaser (Leerlaufsystem) bzw. der Benzinversorgung.

Vielen Dank zunächst euch allen für die Tipps.
Nächste Woche gehe ich da mal ran und werde die möglichen Ursachen überprüfen.

Hallo Achim,

darf ich mal meine Erfahrung berichten?

Ich hatte genau die von Dir beschriebenen Symptome bei meiner CX. Auch CDI-gezündet.

Die Ausnahme war, dass die Symptome dauerhaft vorhanden waren und nicht, wie bei Dir, nur sporadisch.

Dennoch bin ich auch eher bei den Vergasern.

Die Vergaser habe ich komplett reinigen lassen. Leider außerhalb dieses Forums, das kannte ich da noch nicht.
Vergaser ultraschallgereinigt und mit komplett neuen Innereien zurückbekommen. Problem immer noch da.

Dann hier im Forum das Problem platziert und viel Hilfe erhalten. Praktisch genau die gleichen Tipps wie hier jetzt auch. Nichts hat zur Lösung des Problems geführt.

Erst der Austausch der Vergaser hat dann die Lösung gebracht.
Die alten Vergase liegen immer noch bei mir rum. Ich vermute, dass dort einer dieser genannten, feinen Kanäle zu ist.

Da das bei Dir sporadisch auftritt kann ich mir auch nur vorstellen, dass da Dreck rein kommt. Oder kann es sein, dass sich da irgendwo ein Schmutzpartikel im Vergaser befindet, der sporadisch den Kanal verstopft, dann wieder ausgespült und wieder angesogen wird?

achimowitz schrieb:
Wo finde ich denn diese Stecker?

Muss ich zum Prüfen der Picups den Motor ausbauen?

Nein, den Motor musst Du dafür nicht ausbauen. Die Stecker findest Du unter der Sitzbank:


Es ist der große in der Mitte und der 2polige rechts. Der linke ist der mit den 3 gelben Kabeln von den Genaratorspulen, der intersseiert uns hier jetzt nicht.

Gemessen wird an den Steckern, die vom Motor kommen, also die Seite, die auf dem Foto oben ist.
Nicht an dem kurzen Stück, das von der CDI kommt.

@Stefan: Danke für den Hinweis!

@Ralf: Danke für die Anleitung! Mit der Beschreibung und der Skizze müsste ich das hinbekommen

Werde dann nächste Woche mal mit der Suche beginnen und erst mal mit dem anfangen, was am wenigsten Aufwand macht.

achimowitz schrieb:
Werde dann nächste Woche mal mit der Suche beginnen und erst mal mit dem anfangen, was am wenigsten Aufwand macht.

Ein Mann sucht nachts unter einer Laterne. Ein anderer Mann kommt hinzu.
„Was suchen Sie denn?“
„Ich habe meinen Schlüssel verloren“
„Wo denn?“
„Na, da vorne, ca. 30 Meter von hier“
„Und warum suchen Sie dann unter der Laterne?“
„Hier ist das Licht besser“

Hallo zusammen,

ich hatte die letzten beiden Wochen viel um die Ohren und erst heute Zeit gefunden, mich um das Problem zu kümmern.
Vorab: die Gute läuft wieder 1a!

Was habe ich gemacht:

- erstmal alle Kabelsteckverbindungen der Zündspulen und alle Steckerkontakte im Bereich der CDI gereinigt (bei manchen hat’s gestaubt, als ich den Stecker gezogen habe, stellenweise war Grünspan vorhanden).
- dann die Picups (kalt) mit dem Multimeter durchgemessen mit folgenden Ohmwert-Ergebnissen
—1/5: 116
—2/5: 97,2
—4/5: 113,4
—6/5: 97
—5/9: 396 (Blaues Kabel)
Insofern liegen alles Werte im Referenzbereich.

Ich gehe davon aus, dass es an den vergammelten Kabel- bzw Steckverbindungen gelegen hat, dass sie unrund lief.
Beim Starten und bei der anschließenden Probefahrt war jedenfalls alles wieder gut.

Ich hoffe das bleibt so 🫣

Vielen Dank euch allen nochmals für eure konstruktive Beteiligung und eure Ratschläge!!!

StefanR schrieb:Erst der Austausch der Vergaser hat dann die Lösung gebracht.
Die alten Vergaser liegen immer noch bei mir rum. Ich vermute, dass dort einer dieser genannten, feinen Kanäle zu ist.

Da bitte ich doch mal um Kontaktaufnahme Stefan🫡

Gruß Heri