Ölverlust hinter dem Kühler

Hallo,

ich habe ein wenig Ölverlust im oberen Motorbereich - so wie es aussieht im Bereich der Welle / dem Bauteil auf der das Lüfterrad steckt. In dem Bereich sitzt doch eigentlich die Wasserpumpe - oder? Den Kühler habe ich noch nicht runter. Hat jemand ne schnelle Diagnose wo das herkommen könnte?

Schönes WE, Tobias

Hallo Tobias,

die Wasserpumpe ist hinten am Motor wo das Chromrohr rein geht.

Da wird vermutlich der Wellendichtring der hinter dem Lüfterrad auf der Nockenwelle sitzt undicht sein.

Gruß
Jochen

Ok - Danke

Die Gehäusedichtung muss ich dann ja auch tauschen - bekomme ich die einzeln, oder kaufe ich besser ein komplettes Set? Ist ja teilweise nicht so einfach was passendes zu finden.

Klick mal auf den Link "Schrauben wie Malen nach Zahlen" unten in meiner Signatur.
Da ist alles drin, was Du brauchst.

Also wenn es wirklich nur der WeDi ist, dann kann man den mit nem Haken oder einer Spacksschraube einfach rausziehen und tauschen. Oftmals ist aber auch der Nockenwellenlagerdeckel undicht. Dann muss die Dichtung und auch der O-Ring darunter getauscht werden.

https://www.cmsnl.com/honda-cx500-1981-b-general-exportmph_model16472/partslist/E07.html

Brummbaehr schrieb:Oftmals ist aber auch der Nockenwellenlagerdeckel undicht. Dann muss die Dichtung und auch der O-Ring darunter getauscht werden.

Und deshalb macht man's, wenn man schon das Kühlwasser abgelassen und den Kühler ausgebaut hat, gleich richtig,
weil man die "Ölquelle" hinter der Dreckkruste, die sich da im Laufe der Zeit gebildet hat, gar nicht wirklich ausmachen kann.

Selbst wenn am Simmerring frisches Öl raus trofpt, kann es trotzdem sein, dass darüber hinaus auch die Papierdichtung
und der dahinter liegende O-Ring undicht sind.

Am besten erneuert man dabei auch noch den kleinen Simmerring im Drehzahlmesserantrieb.

Es ist der O-Ring der Öldruckleitung! Und ja, da muss man dann alle Dichtungen ersetzen!
Zeit wird´s ja!

f104wart schrieb:Und deshalb macht man's, wenn man schon das Kühlwasser abgelassen und den Kühler ausgebaut hat, gleich richtig,
...

Du müsstest eine PM von mir haben.

Solltest Du die Aktion umsetzen. Deckeldichtung und Wellendichtring tauschen vorher die
Nockenwelle entlasten. Nockenwelle in eine Stellung bringen in der alle Ventileinstellschrauben
entlastet sind. Die Kipphebel keinen Druck auf dei Stösselstangen ausüben.
Man bekommt den kleinen deckel zwar runter aber nicht wieder drauf.

Gruß
Bernd

Es gibt keine Stellung in der die Ventile nicht von den Ventilfedern belastet werden.

Für den Zusammenbau müssen die Ventileinstellschrauben rausgedreht werden. Das nimmt den Druck von der Nockenwelle.

TobiasGV schrieb:Du müsstest eine PM von mir haben.

Ja, und die hab ich Dir ja auch schon beantwortet und wir haben telefoniert.


Ergänzend zu dem, was EO schreibt - so habe ich es Dir ja auch am Telefon beschrieben - schlage ich vor, auch den vorderen Motordeckel abzunehmen, den Ölsumpf zu reinigen, die Ölpumpenkette zu spannen und sämtliche O-Ringe zu erneuern.


...das hier beispielsweise hat sich mir bei einer solchen Gelegenheit präsentiert.
Von hier wird das Öl von der Ölpumpe in den Ölkreislauf gedrückt.    

So - die Teile sind da - Danke Ralf - hat auch soweit alles geklappt mit der Demontage - Aber - jetzt will der blöde Drehzahlgeber mit seinem Simmering nicht raus. Habe das Gehäuse auch „erwärmt“ - nix. Hat jemand nen Tipp? Wie dolle soll und darf ich die ganze Chose erhitzen? Zum rausziehen habe ich oben auf dem Flachzapfen eine Kombi - bzw, Spitzzange angesetzt.
Grüsse Tobias

Was hast Du denn zum Erhitzen gekommen? Am besten geht es mit so einer Gaslötlampe oder einem Lötbrenner.
Damit so lange um den Simmerring herum erhitzen, bis Du die Schneckenwelle ohne Gewalt herausziehen kannst.

Von irgendwelchen anderen Methoden, wie Spax-Schraube reindrehen und was es da sonst noch gibt, rate ich ab. Die Gefahr, dass dabei der Mitnehmer abbricht, ist viel zu groß.


...Zur Not schick mir das Ding und pack den kleinen Simmering (oder beide) wieder mit rein, dann mach ich's Dir fertig.  

Moin Ralf,
habe mich schön an Deine beigelegte Anleitung gehalten. Zum erwärmen habe ich eine normale „Gaslötlampe“ genommen.
Warm machen oder richtig heiss? Dann oben am Flachzapfen mit der Zange packen und nach oben herausziehen!?
Ich würde es natürlich heute selbst hinbekommen und endlich mal ne Runde drehen können.
Grüsse Tobias

So - das Meckern und Schimpfen hat funktioniert - im zweiten Anlauf ist der Drehzahlgeber mit Simmering rausgeflutscht. Habe mit Spitzzange , Gripzange und Schraubendreher leicht gehebelt und dann ging es.

TobiasGV schrieb:Warm machen oder richtig heiss?

Was ist/war bei Dir warm und wo beginnt heiß? Es muss so lange erwärmt werden, bis der Gummi weich ist, dann fällt das Ding schon fast von alleine raus.

Dazu braucht man keine Gripzange und auch keinen Schraubendreher, sondern einfach eine Flachspitzzange, um das Ding anfassen zu können.

.. oder , wenn es dann „verascht“ ist, eine Bürste oder Pinsel 🫵

Entweder ist der Simmering beim erwärmen geschmolzen oder er ist mal eingeklebt gewesen. Da klebten auf alle Fälle gummiartige Rückstände im Gehäuse.

Alles gereinigt, Dichtflächen gesäubert, alles lt. Schrauben nach Zahlen eingebaut, neue Kühlflüssigkeit, neues Öl mit Filter - immer noch undicht .

Da ich nicht gefahren bin, hoffe ich mal jetzt sehen zu können, wo es genau rauskommt. Vorher war ja einfach alles überall eingesaut.

Hat jemand nen brauchbaren Tip zur weiteren Lecksuche ohne Kühler? Kann der Motor kurzzeitig ohne Kühlwasser laufen oder muss ich den Kühler mit irgendwelchen Basteleien daneben hängen?
Grüsse

Wo genau isses denn undicht? Das kann man ja jetzt, wo alles sauber ist, sehr gut sehen.



Waren die Dichtflächen am Deckel und am Motor richtig sauber oder gab es dirt noch Dichtungsreste?

Hast Du, wie in der Anleitung empfohlen, etwas Dichtmasse aufgetragen?

Hast Du den Deckel vielleicht zu fest angezogen und die Dichtung ist an den schmalen Stegen eingerissen? Der O-Ring und die Paßhülse sind auch drin?


Mach mal ein Foto von dem Deckel.


Nachtrag; Den Motor kannst Du zum Testen problemlos auch ohne Kühlung laufen lassen. Ist aber, wenn man sauber arbeitet, normalerweise nicht notig.

Moin Ralf,

wo genau, sehe ich hoffentlich, wenn ich die Woche den Kühler wieder runter nehme.
Beim Rest - JA + Ja + Ja ….. habe nach bestem Wissen und Gewissen an Deine Tips gehalten.

Werde mich dann mal mit nem Bildchen melden.

So - hab da noch ein Leck gefunden - Motordeckel oben rechts (in Fahrtrichtung). Werde da jetzt mal schauen, ob mir Ralfs Basteltricks und - Tips weiterhelfen.

Sorry, aber "Basteln" ist, glaube ich, doch etwas anderes.

Das einzige, was das Schrauben an Motorrädern mit dem Basteln gemeinsam hat, ist, dass es das Selbstwertgefühl stärkt und die Frustrationstoleranz erweitert.

Deswegen gebe ich eigentlich keine Basteltipps, sondern Anleitungen und Hinweise, die in der Regel ein Erfolgserlebnis bescheren.

Erfahrung ist die Summe aller Mißerfolge, und wenn Du die Ursache der Undichtigkeit gefunden hast, bist Du um eine Erfahrung, ein Erfolgserlebnis und ein gestärktes Selbstwertgefühl reicher.  



Das, was mich in diesem Zusammenhang immer wieder erstaunt ist, dass viele vom Schrauben am Motor großen Respekt haben und zurückschrecken, während sie beim Basteln an Bremsanlagen keinerlei Hemmungen haben.

Das mit der „Bastelanleitung“ sollte auf keinen Fall abwertend klingen - bezog sich eher auf die ausführlichen Anleitungen.

Habe den vorderen Motordeckel jetzt ab und die Leckage gefunden - die Dichtung ist an der oberen Ecke „verschoben“ .