Wiedermal Steuerkettenspanner

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Beitrag von Gernot90 Do 20 Dez 2018 - 16:11

Hallo miteinander,

ich hätte da gerne mal ein Problem und nutze die Gelegenheit gleich, mich ganz kurz vorzustellen.

Ich heiße Gernot, bin 52 und komme aus Berlin.

Nachdem ich im letzten Jahr ne BMW R65 Monolever verschlimmbessert habe und mir das Umgebaue Spaß gemacht hat, hab ich mir ne neue Aufgabe gesucht. Bevor ich die BMW gekauft habe, hab ich auch immer nach ner CX500 geguckt, die es dann doch nicht geworden ist.

Der Gedanke ließ mich aber nicht vollständig los, so dass ich mir zu Weihnachten das gute Stück geschenkt habe:

Wiedermal Steuerkettenspanner P1090010


Beim Putzen hab ich nun festgestellt, dass die Klemmschraube des manuellen Kettenspanners offenbar ab- oder ausgerissen ist. Die lässt sich endlos in beide Richtungen drehen, ohne dass etwas passiert. Komische Geräusche konnte ich bei der Probe- und der Nachhausefahrt allerdings nicht hören.

Hier im Forum hab ich schon ein bisschen gesucht und in gleichartigen Fällen die Empfehlung gelesen: Motor ausbauen, aufmachen, Schwungrad runter und gucken, was genau los ist.


An den Motor wollte ich eigentlich nicht ran, daher ist das eine nicht so schöne Weihnachtsüberraschung. Wird aber wohl nicht zu ändern sein.  pale


Eins interessiert mich aber trotzdem:

Was passiert, wenn ich jetzt einfach so fahren würde? Die Kettenspannung dürfte ja nicht zu gering, sondern durch die permanet am Spannmechanismus ziehende Feder zu groß sein, oder? Ne schlagende Kette dürfte es ja nicht geben, daher sind wohl auch keine absonderlichen Geräusche zu hören, denke ich.

Verschleißen die Gleitschienen in dem Fall mit rasanter Geschwindigkeit?

Weiß das jemand?


Schöne Grüße
Gernot
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Beitrag von Brummbaehr Do 20 Dez 2018 - 17:02

Willkommen im Forum.


Wenn die Klemmschraube nicht mehr klemmen kann, dann wird die Steuerkette nicht mehr gespannt.
Das sollte man eigentlich deutlich hören!

Es könnte sein, das einer der Vorbesitzer da einen automatischen Steuerkettenspanner verbaut hat.
Und um das Loch im Deckel zu verschließen dann den abgesägten Schraubenkopf ins Loch gesteckt hat.

Versuche mal mit einer Endoskopkammera (wenn vorhanden) oder Zahnarztspiegel durch das Schauloch um die Ecke zu schauen.

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Beitrag von Gernot90 Do 20 Dez 2018 - 18:55

Danke für die Antwort, ich bin aber offenbar zu doof zu verstehen, warum die Kette ohne die festgezogene Klemmschraube nicht gespannt wird.

Wenn ich mir das auf dem gemopsten Bild von EO ansehe, müsste der Spannmechanismus ohne die Klemmschraube doch permanent durch die Feder nach unten gezogen und die Kette damit immer gespannt gehalten werden.

Wiedermal Steuerkettenspanner Img_2709cqjpy

Question


Nen automatischer Kettenspanner ist meiner Meinung nach nicht verbaut. Die selbe Idee hatte ich auch schon. Nen Endoskop hab ich zwar nicht, aber ich hab meinen Wurstfinger durch die Revisionsöffnung gesteckt und die Feder des Kettenspanner ertasten können.
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Beitrag von f104wart Do 20 Dez 2018 - 19:30

Gernot90 schrieb:Danke für die Antwort, ich bin aber offenbar zu doof zu verstehen, warum die Kette ohne die festgezogene Klemmschraube nicht gespannt wird.

Zu doof würde ich nicht sagen. Du weißt es halt nur einfach noch nicht. Woher auch, wenn Du damit noch nie zu tun hattest?


Das Problem ist halt, dass ohne angezogene Schraube der Spanner nicht an seiner Stelle bleibt und von der gegen den Spannbügel drückenden Kette zurück gedrückt wird. Die Feder zieht nur den Spannbügel nach unten und drückt den Spanner gegen die Kette. Dort muss er dann arretiert werden.


Entweder ist das Gewinde "durch" und muss instandgesetzt werden, und/oder fehlt die Distanzhülse (Pos. 9) im Spannbügel, die das Gegenlager für die Schraube bildet.



Als Antwort auf Deine Frage, was passieren kann, wenn...

Wiedermal Steuerkettenspanner K640_122
 

Die Alubrocken sind Teile, die dabei aus dem hinteren Kurbelwellenlagerdeckel herausgerissen wurden.

Die Kette hat sich verklemmt und der Motor hat während der Fahrt schlagartig blockiert.

Wiedermal Steuerkettenspanner K640_123


...In Geradeausfahrt kannst Du vielleicht noch rechtzeitig die Kupplung ziehen, bevor Du auf den Asphalt küsst. In einer Kurve in Schräglage machst Du einen Abflug.


Einen automatischen Spanner einzubauen bringt Dir keinerlei Vorteile. Von Haus aus funktionieren die Dinger nur sehr unzuverlässig und die Lebensdauer der Kette ist deutlich geringer.

An Deiner Stelle würde ich das Gewinde instandsetzten und fertig.



Dazu kannst Du das M6 Gewinde aufbohren und die Schraube gegen eine mit M7 Gewinde austauschen.

Wiedermal Steuerkettenspanner K640_s24



EDIT: Maße geändert. Danke, Bernd Wink


Zuletzt von f104wart am Do 20 Dez 2018 - 20:16 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von BerndM Do 20 Dez 2018 - 20:06

Tausche M7 gegen M6 und M8 gegen M7 dann wird eine Schuh draus. Oder erst einmal Motor auf und dann zielgerichtet die Massnahme
definieren.

Gruß
Bernd
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Beitrag von Gernot90 Do 20 Dez 2018 - 20:18

f104wart schrieb:


Das Problem ist halt, dass ohne angezogene Schraube der Spanner nicht an seiner Stelle bleibt und von der gegen den Spannbügel drückenden Kette zurück gedrückt wird. Die Feder zieht nur den Spannbügel nach unten und drückt den Spanner gegen die Kette. Dort muss er dann arretiert werden.





Alles klar, das war die Erklärung, die mir gefehlt hat. Jetzt hab ich's verstanden.

Danke sehr.

Dann kommt also der Motor raus...


Ick freu' mir! Suspect
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Beitrag von f104wart Do 20 Dez 2018 - 20:20

Danke Bernd, ich weiß auch nicht, wie ich jetzt auf diese Maße gekommen bin.

Aus der Zeichnung kann man es ja eindeutig ableiten.


...Sorry, aber ich hab eine starke Erkältung und bin im Moment nicht ganz auf der Höhe. pale
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Beitrag von f104wart Do 20 Dez 2018 - 20:30

Gernot90 schrieb:

Dann kommt also der Motor raus...


Ick freu' mir! Suspect


Hallo Gernot,

damit Du Dir dabei nicht allzu schwer tust, kannst Du die Vergaser am Luftfilterkasten hängen lassen und nur die Stutzen abnehmen.

Um die Stutzen von den Vergasern abnehmen zu können, löst Du zuerst die Schrauben an den Flanschen zum Zylinderkopf und drehst die Ansaugstutzen um 180 Grad nach oben. Dann kannst Du die Stutzen ganz leicht herausnehmen.


Willst Du die Vergaser ausbauen, dann gehst Du nach dieser Beschreibung vor:


f104wart schrieb:Wenn Du die Vergaser ausbauen willst, dann löse zuerst die Schrauben und dreh die Ansaugstutzen um 180 Grad nach oben. Dann kannst Du die Stutzen ganz leicht herausnehmen. Anschließend ziehst Du die Vergaser nach vorne aus den hinteren Gummis und nimmst die komplette Vergaserbatterie nach links aus dem Rahmen.

Bei der Urgülle musst du vorher noch die beiden Motorhaltebleche lösen, an denen die Zündspulen befestigt sind und die Bleche zusammen mit den Spulen hoch klappen.

Wenn die Vergaser an der Seite heraushängen, kannst Du problemlos die Züge lösen. Geht alles ganz ohne Murks und Gewalt. Einbau dann in umgekehrter Reihenfolge. Zeit für den Ausbau: max. 10 min, wenn Tank und Sitzbank runter sind.


...Und pass auf, wenn Du den hintere Deckel ab baust:

Die Schalthebelwelle muss dabei immer wieder rein geklopft werden, damit die Feder, die die Zahnsegmente der Schaltmechanik zusammen hält, nicht überdehnt wird. Diese Feder ist nicht mehr lieferbar.

Damit Du weißt, was wo und wie eingebaut ist, schau Dir die Explosionszeichnungen bei CMS.NL an.
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Beitrag von BerndM Do 20 Dez 2018 - 21:09

@Ralf,
Ich wünsche Dir Gute Besserung. Das wird wieder.
@ Gernot,
Hier ein Bild wie die Schraube im Spanner sitzt.
Wiedermal Steuerkettenspanner Dsc08810

Wird am Ende ( Schaftanfang ) abgerissen sei. Ist die Sollbruchstelle wenn man zu stark anzieht.

Gruß
Bernd
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Beitrag von Gernot90 Fr 21 Dez 2018 - 6:57

Danke für die Tipps, das werde ich beachten.

Ansonsten werde ich wohl nach dieser schönen Anleitung vorgehen: https://cx500.forumieren.org/t1289-anleitung-cx-500-motor-ausbauen

Mal sehen, vielleicht fange ich heute Nachmittag schon an...
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Beitrag von f104wart Fr 21 Dez 2018 - 12:25

Wobei ich abweichend von der Beschreibung die Stutzen lieber ausbaue, um etwas mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Sind zwei Handgriffe, die mehr Zeit sparen als sie kosten.

Die Beschreibung der Vergaserausbaus kannst Du Dir auch mal im Hinterkopf behalten, denn es gibt Leute, die versuchen, die Züge in eingebautem Zustand aus- oder einzuhängen und sich dabei fast die Finger abbrechen. Wink
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Beitrag von Gernot90 Sa 22 Dez 2018 - 16:02

Los geht's!

Wiedermal Steuerkettenspanner P1090012

Es wird:

Wiedermal Steuerkettenspanner P1090013

Wiedermal Steuerkettenspanner P1090014


Dank der tollen Anleitung von EO hat das Ganze wirklich gut funktioniert.
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Beitrag von Gernot90 Sa 22 Dez 2018 - 16:08

Nun liegt der Motor auf der Werkbank und auch die Wasserpumpe ist schon ab.

Wiedermal Steuerkettenspanner P1090015

Alle Schrauben ließen sich bisher gut lösen. Offenbar war das alles schonmal außeinander. Schlimme Überraschungen gab's bisher auch nicht.

Jetzt ist aber erstmal Garagenhof-Weihnacht mit Jagertee und Glühwein, die Schrauberei muss warten.


Eine Frage hab ich aber noch, damit es morgen reibungslos weitergehen kann: Muss der Starter ab oder kann der am Deckel dranbleiben (wenn sich nicht genau dahinter ne Schraube versteckt, was ich noch nicht nachgeguckt habe)?

Und was ist mit der Blechabdeckung, hinter der sich die Elektrik versteckt? Muss die ab?
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Beitrag von BerndM Sa 22 Dez 2018 - 16:42

Hallo Gernot,
Nein Blechdeckel bleibt drauf. Anlasser würde ich abnehmen. Das Ding erleichtert die Demontage
nicht. Wegen einseitigem Gewicht und höchstwahrscheinlich weil da zwei Zahnräder ineinander
greifen.
Bevor ich was vergesse :
https://cx500.forumieren.org/t1601-motorrevision#17663

hast Du die Distanzscheibe hinter dem Wasserpumpenrad gefunden ? Sehr wichtig die nicht
zu verlieren !!!
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Gruß
Bernd
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Beitrag von Gernot90 So 23 Dez 2018 - 15:39

Hallo Bernd,

danke für den Tipp, sowohl die Kupfer- als auch die Distanzscheibe wurden sichergestellt.

Der Deckel ist jetzt ab. Die Schrauben gingen alle gut raus und auch der Deckel klebte trotz des Einsatzes von Dichtmasse nur ein wenig am Motorblock.

Die Feder der Schaltwelle hat's auch überstanden.

Wiedermal Steuerkettenspanner P1090016


Nach Entfernen der Klemmschraube ist klar, da ist nichts abgerissen. Das Gewinde im Block ist ausgerissen.

Wiedermal Steuerkettenspanner P1090017

Der übliche Frasschaden ist auch zu sehen.

Wiedermal Steuerkettenspanner P1090110


Weiter ging's dann erstmal nicht, weil ich sehen muss, wo ich ne M20 x 1,5 Schraube herbekomme.


Abschließende Frage zum Verschleißgrad der Steuerkette:

Das müsste die Position sein, in der der Spanner wieder festgezogen werden müsste, oder?

Wiedermal Steuerkettenspanner P1090111

Dann sieht der Halbmond am Spanner so aus:

Wiedermal Steuerkettenspanner P1090112


Die Kette hat's hinter sich, oder?
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Beitrag von f104wart So 23 Dez 2018 - 16:16

Hallo Gernot,

dann bist Du ja schon mal ein ganzes Stück weiter. Die Instandsetzung des Gwindes scheint ja, wie ich dem weiter oben geschriebenen Beitrag entnommen habe, für Dich kein Problem zu sein.

Du musst nur aufpassen, dass das coil tief genug im Gehäuse sitzt, damit der Schaft die Schraube zentrieren kann.

Ich habe kein entsprechendes Foto zur Hand, aber Du solltest an Deinem Motor sehen können, dass das Gewinde etwas tiefer im Gehäuse sitzt. Das dürften so ungefähr 3-4 mm sein.


Die Kette ist noch gut und kann drin bleiben. Die Abdrückschraube und alles andere, was Du benötigst, kannst Du, wie ich Dir schon per PN geschrieben hatte, von mir bekommen.

Kann theoretisch morgen noch raus gehen, damit Du zwischen den Feiertagen was zu tun hast.
Rest wieder per PN. Wink
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Beitrag von BerndM So 23 Dez 2018 - 18:03

@ Ralf,
Ist die Aussage so korrekt. Meint das die Kette drin bleiben kann ? Nach Bild ja, aber ist
sichergestellt das die Kette entlastet ist ? Und damit die Kette die richtige Position zum Spannen hat ?
Wenn ich das so noch richtig im Kopf habe erfolgt doch die Kettenspannerei bei auf jeden Fall
waagerecht stehenden Schrauben des Zahnrads der Nockenwelle.

Gruß
Bernd
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Beitrag von Brummbaehr So 23 Dez 2018 - 18:28

Sind doch Wagerecht, oder??
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Beitrag von f104wart So 23 Dez 2018 - 18:44

Erstens das und zweitens ist da noch reichlich Platz im Langloch.


...wobei: Wenn ich nicht wüsste, dass die Schraube lose ist, würde ich dazu raten, sie zunächst einmal zu lösen. Das ist nämlch eine ganz böse Falle(!!!), wenn man, ohne die Schraube zu lösen, sich nur an der Stellung des Spanners orientiert. Wink



Die genannten Frässpuren haben nichts zu sagen. Wenn das Gewinde defekt ist und die Kette nicht gespannt wird, ist es klar, dass die fräst.

Man kann aber auf dem Foto auch erkennen, dass die Schraube schon mal in einem anderen Winkel angefräst wurde. Die Frässpuren sind also nicht alleine von dieser Kette.

Die Schraube war entweder schon mal draussen, wurde mal nachgezogen, oder der Motor war vielleicht sogar schon mal komplett zerlegt.





...Und da schon eine Ignitech verbaut ist, habe ich Gernot dazu geraten, bei dieser Gelegenheit jetzt den Stator gegen einen NEC-Stator zu tauschen. Wink
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Beitrag von BerndM So 23 Dez 2018 - 19:54

[quote="Brummbaehr"]Sind doch Wagerecht, oder??

Stimmt. Ich war beim ersten grossen Bild hängen geblieben.
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Beitrag von Waterbrunn So 23 Dez 2018 - 23:28

Das mit dem Lösen der Spannerschraube halte ich auch für wichtig. Die Schraube kann auf der einen Seite so wenige Haltekraft haben, dass die Bewegung der Kette den Kettenspanner zurückdrücken kann, auf der anderen Seite die Haltekraft der Schraube aber so groß sein, dass sie die Feder daran hindert den Kettenspanner im Ruhezustand bei richtiger Stellung der Nockenwelle runter zu ziehen und dadurch die Kette zu spannen. Bevor die Spannerschraube nicht LOS ist, sagt das Foto gar nichts aus!

Weiterhin: Bei der notwendigen Reparatur fehlt eigentlich nur noch eine NEUE Steuerkette für ca 60,- €, dann ist der "KWZ" erreicht oder will Gernot den Motor in 10.000 km wieder aufmachen um dann eine neuen Steurkette zu montieren?

Mach alles und dann ist Ruhe bis du nicht mehr auf den Bock aufsteigen kannst!

Gruß, EO

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Beitrag von Kölnerfluse Mo 24 Dez 2018 - 7:47

Moinsen,

ich vertrete da die Meinung von EO. Sogar noch etwas intensiver.
Ich bin nicht gerade der Schraubergott; aber wenn ich schon mal einen Motor auf dem Tisch liegen habe, will ich auch wissen, wie es sonst um ihn bestellt ist. Zumindest von den Sachen, die ich beurteilen kann.
Klar, das bedeutet, etwas Geld in die Hand zu nehmen. Aber das ist mir lieber, als plötzlich mit einem unwilligen Motor liegen zu bleiben. Bekanntlich sterben die Motoren immer dann, wenn man sie unbedingt braucht bzw. brauchen will.
Ich würde folgendes machen:
Wapu-Dichtung erneuern (ca. 25€)
neue Steuerkette (ca. 60€)
Reinigung der Ölpumpe (ich weiss, dafür ist die vordere Deckeldichtung zu erneuern)
Tausch der Ölpumpenkette (ca. 15€)
Tausch der Kupplungsfedern gegen verstärkte Federn von EBC (ca. 15€)
Kleinteile wie Dichtungsentferner, neue Dichtungen etc. (ca. 20€)

... und anschließend ein Ölwechsel. Ich habe das alte Öl genommen und dem ein Reinigungsadditiv zugegeben. Motor schön warm gefahren und dann das Öl gewechselt. Als neues Öl habe ich vollsynthetisches gewählt. Aber das ist im wahrsten Sinne des Wortes Geschmackssache.

Ich meine, dass der zusätzliche Aufwand (sowohl finanziell wie auch zeitlich) auf jeden Fall lohnenswert ist.

Mit einem weihnachtlichem
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Beitrag von Gernot90 Mo 24 Dez 2018 - 10:34

Danke für die Tipps.

Die Bedenken hinsichtlich der Spannschraube kann ich teilen.

Da aber das Gewinde eben dieser Schraube ausgerissen ist (das ist ja das eigentliche Problem und der Grund, warum ich den ganzen Zauber überhaupt veranstalte), klemmt die auch nicht mehr. Auf dem von Brummbaehr zitierten und vergrößerten Bild steckt die Schraube nur lose im ausgerissenen Loch um die Größe des Halbmondes anzuzeigen.

Also sind die Bedenken damit zerstreut, denke ich.

Soweit so gut. Die Mehrheit hat sich bisher für den Tausch der Kette ausgesprochen, ich glaube, das werde ich wohl auch machen.

Gibt's sonst noch weitere heiße Tipps?


Allen freundlichen Helfern wünsche ich schöne Weihnachten!
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Beitrag von f104wart Mo 24 Dez 2018 - 11:12

Der Beitrag hat sich mit dem von Gernot überschnitten. Gernot hat mir, während ich am Schreiben war, mehrere PN geschrieben, die ich beantwortet habe.

Deshalb lasse ich den Beitrag jetzt so stehen, wie er ürsprünglich vorgesehen war:





@Jürgen und EO:

Ihr habt natürlich beide Recht, aber wenn ICH den Vorschlag gemacht hätte, hätte ich garantiert ein Veto bekommen:

Vorausgesetzt, dass der Spanner in seiner gezeigten Position die Kette spannt, hat diese bei regelmäßiger Wartung noch etwa die halbe Lebensdauer vor sich.

Bei den durchschnittlichen Fahrleistungen von 3000 km sind das noch 8 -10 Jahre.

Wenn es ein Motor wäre, den ich als "überholt" verkaufe, dann würde ich sie auf jeden Fall erneuern. Wenn mich aber jemand fragt, ob er sie erneuern MUSS, dann kann ich diese Frage nicht mit "ja" beantworten, sondern muss die Entscheidung ihm überlassen.


Da mich Gernot ohnehin beauftragt hat, ihm eine Liste mit Teilen zusammen zu stellen, wird die Kette als "optional" mit drin stehen.
Gernot kann dann selber entscheiden, ob er sie neu macht oder nicht.  Wink





...Optional kann man natürlich, wie von Jürgen vorgeschlagen, auch den vorderen Deckel runter machen, aber wo ist dann die Grenze?

Ist der vordere Deckel unten, "dann kommt´s ja auf die Köpfe ja auch nicht mehr an", um dort unter anderem den Zustand der Kipphebelwellen zu prüfen. Was, wenn er dabei feststellt, dass die Ventilschäfte Pitting aufweisen und die Einstellschrauben Abplatzungen haben?

Ich könnte wetten, dass es so ist, aber wo sind die Grenzen?




...Gernot hat geschrieben, dass er den Motor "INSTANDSETZEN" möchte. Nicht, dass er ihn überholen möchte. Er sagt"...eigentlich wollte ich an den Motor gar nicht dran".

Er schreibt auch, dass er noch ne umgebaute BMW hat und auch die CX umbauen möchte.

Ich gehe davon aus, dass es einer der berühmt berüchtigten Eisdielenracer wird und denke, er hat das Moped mehr zum Spaß als das er damit Kilometer sammeln oder Rekorde brechen möchte. Es soll einfach nur laufen und keine abnormalen Geräusche machen. Und deswegen habe ich mich erst mal auf das nötigste beschränkt.



...Was die Ölpumpenkette betrifft, so habe ich es bisher erst in einem einzigen Fall erlebt, dass man diese wirklich erneuern musste. In allen anderen Fällen haben 3-4 Feilstriche mit einer Rundfeile in den Langlöchern gereicht, um sie wieder spannen zu können. Das geht aber auch, wenn der Motor eingebaut ist. Genau wie das Austauschen der Kupplungsfedern.


Wenn Gernot Ambitionen hat, tiefer in die Materie einzusteigen, können wir ihn natürlich auch dabei unterstützen. Very Happy




Etwas wichtiges haben wir aber alle übersehen: DAS LÜFTERRAD!!

...und da der Motor ausgebaut und das Wasser abgelassen ist, sollte man die Gelegenheit nutzen, den Kühler abzunehmen und das Lüfterrad vom Konus ziehen, um es auf festen Sitz und Risse hin zu prüfen. Nicht, dass die erste Fahrt zur Eisdiele so endet:


Wiedermal Steuerkettenspanner K640_128

Wiedermal Steuerkettenspanner K640_129
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Beitrag von Gernot90 Mo 24 Dez 2018 - 11:40

Das entwickelt sich ja zu nem Fass ohne Boden...

Was hab ich mir da nur angetan?

affraid
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