CX 500 aus einer Sammlung wiederbeleben

Moin,
letzten Freitag Abend wurde die CX bei Kleinanzeigen eingestellt und am Samstag Mittag stand sie in meiner Garage

Kleine Vorgeschichte: Von 2006 bis 2012 besaß ich eine CX 500, war auf Treffen in Vechta und Dänemark
besuchte regelmäßig den Stammtisch. Selbst meine Frau ließ sich überzeugen und kaufte sich auch eine CX500.
Auf einer Motorradtour in Italien gab dann die Lima ihrer CX auf und wir hangelten uns mit einem Ladegerät von Campingplatz zu Campingplatz bis nach München. Zu Hause habe ich dann einen neuen Stator eingebaut.

2012 fiel mir dann eine CB 750 Four in die Hände und ich verkaufte die CX. Trauerte aber ihr aber immer nach.

Nun habe ich als Rentner viel Zeit und gönnte mir die neue CX zum Geburtstag.

5 Jahre stand die CX in einer Honda Sammlung warm und trocken. Laut Papiere hat sie 27 PS. Es ist aber der VB 35A Vergaser  verbaut. Wer weiß, ob nicht die Krümmer aufgebohrt sind?

Ich werde hier die Reanimierung beschreiben und komme wohl mit Fragen auf euch zu. Mein Ziel ist es, mit ihr nach Vechta zu kommen.

Hier erstmal ein paar Bilder:













Starten werde ich mit dem Ölwechsel, Vergaser Überholung, Luftfilter usw.

Fortsetzung folgt......

Hallo Rüdi,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Neuerwerb. Die sieht ja auf den Bildern noch richtig gut aus.

Du schreibst, sie ist aus einer Sammlung. Was hat die denn gelaufen und wie viele Vorbesitzer hat sie gehabt?



...Noch eine organisatorische Sache:
Sei bitte so nett und lade Deine Bilder mit der Forensoftware hoch. Wie das funktioniert, ist hier beschrieben. Dabei bitte die maximale Bildgröße von 800 x 640 Pxl beachten.

Bilder, die extern gespeichert und verlinkt sind, machen so einen Beitrag extrem lese-unfreundlich.

Wenn Du Probleme mit der Forensoftware hast, dann schick mir ne PN mit Deiner Telefonnummer.



Mit dem Moped wirst Du sicher viel Spaß haben. Ich freue mich auf weitere Beiträge.

Moin Ralf,

das mit den Bildern, werde ich dann so machen.

Leider weiß ich die Anzahl Vorbesitzer nicht so genau, da es 1998 einen neuen Brief gab.
Ist mir auch nicht so wichtig. Vor ein paar Jahren habe ich eine CB1000F restauriert, die 7 Vorbesitzer hatte und sehr runtergekommen war.

Die CX wurde auf 27 PS gedrosselt und ist vom Baujahr 1979. Vieles wurde aber schon verändert. So hat sie den eckigen Ausgleichsbehälter statt dem Runden.
Ob es noch der originale Motor ist, hoffe ich anhand der Motornummer und des Kettenspanners rauszubekommen.

Laut Tacho ist sie 68TKm gelaufen. Laut der letzen Tüvberichte aber 89TKm.

Ich versuche mal mit dem letzen langjährigen Vorbesitzer Anton xxxxx Kontakt aufzunehmen. Zugelassen war sie immer im Weser Ems Bereich.

Gestern habe ich erstmal eine Menge Teile bestellt, damit ich mit Motor und Vergaser starten kann.
Bremsen sind fest, aber ich muss mich da Stück für Stück durcharbeiten. Erstmal soll der Motor laufen.

Die 27 PS soll sie erstmal behalten. Vielleicht rüste ich sie später auf 50 PS um, mal schauen.
Zum Schnellfahren haben wir noch 2 Honda Sevenfiftys mit 75 PS.

Was mir gar nicht gefällt, sind die langen Blinkerstangen hinten, waren die so Original?

VG
Rüdi

Ruedi schrieb:Gestern habe ich erstmal eine Menge Teile bestellt

Moin Rüdi,

den Link "Schrauben wie Malen nach Zahlen" unten in meiner Signatur hast Du aber schon gesehen, oder?  
...wobei es bei Dir ja wohl erst mal nur um die reine Wartungsgeschichte geht, nicht wirklich um Dichtungen oder Verschleißteile.


Das mit der Entdrosselung würde ich, falls die Krümmer nicht eh schon offen sind, auf jeden Fall machen. Auch mit 50 PS kann man,
wenn's denn sein muss, auch langsam fahren.

Die Sache hat aber einen ganz anderen Hintergrund:
Bei den gedrosselten Motoren werden die Auslaßventile heißer. Deshalb hat Honda seinerzeit das Ventilsspiel von 0,08/0,10 auf 0,10/0,12 angehiben. Und genau das wird den Motoren zum Problem und es kommt dadurch zur Pittingbildung besonders bei den Einlaßventilen.

Betroffen davon sind die Einstellschrauben, die Ventilschaftenden und die Nockenspitzen und letztendlich auch die Kipphebelwellen.
Die Zusammenhänge sind in diesem Beitrag beschrieben.

Einen ungedrosselten Motor kann man auf gesunde 0,08/0,10 einstellen und damit den Verschleiß deutlich minimieren.


Das mit den Blinkerstangen ist original so, man kann sie aber kürzen oder kürzere verbauen.


Was Du Dir auf alle Fälle anschauen solltest, ist die Endantriebsverzahnung. Wobei ich denke, dass wenn das Moped aus einer Sammlung und damit möglicherweise fachkundigen Hand kommt, die in Ordnung sein sollte. ...Wobei ich bis jetzt sehr gut damit gefahren bin, nur das zu glauben, was ich wirklich sehe.    

Zum Thema Wartung Endantrieb schicke ich Dor gleich noch eine PM.  

Moin Ralf,

danke für die Info bezüglich der Entdrosselung. War mir so nicht bekannt. Die Krümmer sehen an meiner CX noch neuwertig aus, und ich fahre viel ruhiger als früher.
Daher der Gedanke, sie so zu lassen. Mal schauen, ob ich irgendwo andere gute Krümmer her bekomme. Vielleicht wurden sie ja schon aufgebohrt?

Beim Vergaser ist wohl nur eine schlankere Düsennadel verbaut, damit sie fetter läuft.

Da sie eh neu zugelassen werden und zum TÜV muss, wäre es ein Abwasch.

VG
Rüdi

Schau doch einfach mal nach, ob die Drosselscheiben noch drin sind oder nicht.

Wenn nein, dann klär mit dem TÜV ab, was er für die Leistungsänderung sehen möchte.
Der eine will, dass die Krümmer mit 37 kW gestempelt sind (was eigentlich Blödsinn ist), der andere gibt sich damit zufrieden, dass man ihm sagt, dass die Drosseln draussen sind.

Genau so ist es mit den Vergasern. Der eine will die "richtigen" Vergaser sehen, der andere weiß, dass die Vergaser keine Rolle spielen.

Wirklich gute Krümmer sind selten. Der Idealfall wäre, dass Deine Krümmer aufgebohrt sind und der TÜV sie akzeptiert. Notfalls leihst Du Dir für die Eintragung einen Satz 37kW-Krümmer und passende Vergaser aus und baust sie hinterher wieder um.

Was soll das denn, wenn 20 kW auf den Krümmern stehen, aber 37 kW eingetragen sind? Umgekehrt wäre es schlimmer,
da könnte ich es verstehen.

Auf den einwandigen Nachbaukrümmern steht gar nichts drauf und die sind auch zulässig.

Moin,
ich schaue mal in die Krümmer, wenn die CX auf der Hebebühne ist. Es ist noch nicht klar, wann ich starte. Die Garage ist nicht geheizt und ein Polartief kommt auf uns zu.

Mal eine andere Frage:

Ich habe mir heute die Motornummer abgeschrieben, finde aber keine Liste, wo ich schauen kann, ob es noch der originale Motor ist.

Irgendwie hieß es doch mal, die Motornummer wäre ähnlich der Fahrgestellnummer.

Fahrgestellnummer CX500-3002455

Motornummer: CX500E-3200990

Ich tippe mal, der Motor ist nicht der Originale aus 1979

VG
Rüdi
.

Die Motornummer hat mit der Fahrghestellnummer überhaupt nichst zu tun.
Es gibt nichts, was dagegen spricht, dass es noch der originale Motor ist.

Das "E" steht für engine und hat nichts mit der CX500E (Eurosport/PC06) zu tun.

Moin,,

leider konnte ich mit der CX noch nicht anfangen, da mir ein weiterer Oldtimer von Merceds zugelaufen war und ich den erstmal durch die H- Abnahme bringen musste.

Was mir aber zwischenzeitlich auffiel, sind die Endtöpfe. Die sind nagelneu aber haben keinerlei Nummer, e-Zeichen etc.
Es sind also Nachbau Töpfe ohne ABE. Da werde ich wohl beim Tüv meine Probleme bekommen.

Eine Einzelabnahme wird wohl relativ teuer werden, oder? Neue Nachbau Endtöpfe mit ABE zu bekommen, kann man wohl vergessen.
Bei meiner letzten CX konnte ich noch welche von SITO kaufen.

Gebrauchte Endtöpfe gibt es auch kaum und wenn dann sehen diese entsprechend aus.

Kennt jemand eine Quelle für zugelassene Endtöpfe? Oder weiß jemand, was eine Einzelabnahme kostet?

VG
Rüdi

Klick mich

Europäische Homologationszertifikat für den Straßenverkehr enthalten (CEE).

Inkl. Papiere & E-nummer

Die können also ohne weitere Eintragung oder TÜV gefahren werden.

In Ebay ab 280€

Ruedi schrieb:... sind nagelneu aber haben keinerlei Nummer, e-Zeichen etc.

Brauchen sie bei dem Baujahr (vor 01/89) auch nicht.

Da sie optisch (und vermutlich auch von der Geräuschentwicklung) den Originalen entsprechen, wird der TÜV (und auch die Rennleitung) da wahrscheinlich gar nicht hinschauen.

Wenn Du unbedingt möchtest, kannst Du sie Dir auch per Fahrgeräuschmessung eintragen lassen. Wäre meines Erachtens nach aber unnötig rausgeschmissenes Geld, weil die original aussehen und Du damit niemals wegen eines zu lauten Auspuffs rausgewunken werden wirst.


Mit den Marvings wirst Du wahrscheinlich mehr auffallen als mit Deinen. Und ob Du nun nochmal 280 € oder mehr für andere Schalldämpfer ausgibst oder das Geld in eine Fahrgeräuschmessung "investierst", bleibt sich am Ende gleich.

Und da ich Dich so einschätze, dass Dir Originalität etwas bedeutet, würde ich bei der Variante bleiben, die Du jetzt hast und keine schlafenden Hunde wecken.

Moin Ralf,

das habe ich nicht gewusst, dass es bis vor 01/1989 keine Vorschriften gibt.

Sind ja tolle Neuigkeiten.

Danke

Gruß
Rüdi

Ganz so einfach ist es nicht, natürlich gibt es auch da Vorschriften!


Was ich Dir auf Deine Endschalldämpfer sagen wollte:
Welches Risiko man mit original aussehenden und original klingenden Endschalldämpfern an einem original aussehenden Moped, das in kein Beuteschema der Rennleitung passt, bereit ist einzugehen, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Und das hängt auch davon ab, wo man wohnt und wann und wo man mit dem Moped unterwegs ist.




Grundsätzlich gilt, dass jede Veränderung an der Auspuffanlage geprüft und eingetragen werden muss.

Aber, und das ist der Punkt, Du brauchst eben kein E-Prüfzeichen, weil Dein Motorrad noch eine Zulassung nach nationalem Recht und keine EG-Zulassung hat.

...wobei ich das Datum wahrscheinlich mit der Einführung der AU verwechselt habe.


Die Zulässigkeit einer Auspuffanlage kann nachgewiesen werden durch
- ein E-Prüfzeichen
- eine ABE
- oder durch eine Fahrgeräuschmessung in Verbindung mit einer Einzelbetriebserlaubnis nach §21 StVZO.

Es ist grundsätzlich auch erlaubt. die ganze Auspuffanlage auch selbst zu bauen, wenn sie die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen an die Geräuschentwicklung erfüllt. Und das sind die in den Papieren eingetragenen originalen Grenzwerte zum Zeitpunkt der Erstzulassung.

Möchte man einen Eigenbau- oder einen Zubehörauspuff eintragen lassen, dann kann das entweder über dioe Beschreibung der Form und der Länge erfolgen, oder man nietet sich ein kleinbes Typenschild dran, nach dem man den Schalldämpfer dann benennen kann. Das können beispielsweise die letzten 5 Ziffern der Fahrgestellnummer sein.

In den Papieren steht dann zum Beispiel: "...Austausch-Endschalldämpfer 32019"

In meinem Fall steht im Schein


Ob dafür eine Fahrgeräuschmessung erforderlich ist oder nicht, liegt im Ermessen des Prüfers. Ist der Auspuff so laut, dass zu erwarten ist, dass die in den Papieren original eingetragenen Geräuschwerte überschritten werden könnten, dann wird selbstverständlich jeder seriöse Prüfer auf eine Messung bestehen.

Ok, dann sieht es schon anders aus.

Ich werde mal meinen TÜV Prüfer fragen. Wenn eine Geräuschmessung gemacht werden soll, kommt es auf den Preis an und die Kosten der Einzelabnahme. Ggf. versuche ich dann doch eine gebrauchte Anlage zu ergattern.

Ich werde berichten, was draus geworden ist.

Gruß
Rüdi

Nochmal: Die Dinger sehen original aus und klingen original. Wozu willst Du da schlafende Hunde wecken? Jede originale 40 Jahre alte Anlage, bei der innen irgendwelche Teile verrostet sind, ist lauter als Deine.

Ich habe noch nie erlebt, dass wenn eine Anlage original aussieht und original klingt sich ein Polizeibeamter oder ein TÜV-Prüfer bei einer HU unter das Moped legt und die Teilenummer prüft.

Du bist mit diesen Nachbauten besser bedient als mit jeden gebrauchten Teilen.


...Und für den Preis der Marvings. die Konrad verlinkt hat, kannst Du, wenn's denn unbedingt sein muss, auch eine Geräuschmessung machen lassen.

Na dann, fahre ich einfach zum TÜV, wenn es soweit ist.

Melde mich dann, was draus wurde.

P.S. Was mich etwas wundert, dass ich nur von Dir Antworten erhalte.
Ist das Forum hier wenig frequentiert?

VG
Rüdi

Ich bin halt Rentner und kann zwischendurch mal reingucken, während andere noch Geld verdienen müssen.

Manche lesen auch lieber als das sie was schreiben. Kann ich versteh'n. Ist ja, wie Du selbst siehst, auch mitunter auch nicht einfach, jemand zu überzeugen und kostet dann auch viel Zeit und Geduld.

Ruedi schrieb:P.S. Was mich etwas wundert, dass ich nur von Dir Antworten erhalte.
Ist das Forum hier wenig frequentiert?

VG
Rüdi

Nein, Ralf ist einfach schneller!
Und es gibt keinen Sinn, das selbe nochmal zu schreiben.
   
Gruß, EO

Rentner halt !

...So, jetzt muss ich aber wieder los. Sonst wird mein Gespann ja nie fertig.

Moin,
da bin ich ja beruhigt. Einige kenne ich auch noch aus meiner Güllepumpenzeit bis irgendwas um 2010.

Schade, dass ich es noch nicht geschafft habe zum Treffen in Vechta. Dann aber im nächsten Jahr.

VG
Rüdi

Moin,

ich habe nun mein Projekt zur Wiederbelebung gestartet.
Die CX ist auf der Hebebühne und mein erster Teilschritt ist den Motor "zum Laufen" zu bringen.
1. Sitzbank runter.....Innenkotflügel gebrochen, muss neu. Ignitec ist verbaut.
2. Benzin ablassen, Tank runter........Tankschloss defekt..muss neu

nächster Step: Vergaser ausbauen, reinigen, Rep-Sätze einbauen.

Dann habe ich mit dem Vor-Vor Besitzer telefoniert, der die CX viele Jahre hatte.
Ergebnis:
1. Krümmer sind aufgebohrt
2. Steuerkette ist gemacht
3. Lenkkopflager neu
4. Stoßdämpfer sind revidiert

...Fortsetzung folgt

Vergaser ist ausgebaut, war leider noch Rest Benzin drin. Schwimmerkammerschrauben wehrten sich etwas. Aber das kennt man ja.
Altes Öl und Filter sind raus.
Bisher stehen auf meiner Einkaufsliste:
- Innenkotflügel
- Haltegummis Seitendeckel (Steinhart und defekt)
- Tankschloß
- Scheibe zwischen Feder und Ölfilter war nicht mehr da. Altes Thema. Klebt manchmal am Ölfilter und wird mit entsorgt.

...Fortsetzung folgt

Moin,

wenn nur nicht so viele andere Aktivitäten anstehen würden.

Langsam kommt es mir so vor, als ob jemand absichtlich Fehler eingebaut hätte, die es gilt zu finden.

Dichtring Ölablassschraube war nicht vorhanden, dafür war die Ablassschraube so angeknallt, dass ich meine 1/2 Zoll Knarre nehmen musste.
Ein Gleitblech der Bremszange fehlte ebenfalls.
Die Scheibe zwischen Feder und Ölfilter war auch verschwunden.

Den Vergaser Rep. Satz musste ich auch umtauschen. Es ist ein neuerer Vergasertyp mit den flachen Deckeln des Abschaltventils eingebaut.
Entsprechend auch ein anderes Schwimmer Nadelventils.

Heute habe ich dann mal die Batterie eingebaut und die Elektrik geprüft.

Blinker ok
Lichthupe ok
Kontrolleuchten Neutral, Öldruck ok

Ohne Funktion:
Standlicht
Abblendlicht
Rücklicht
Bremslicht
Anlasser

Beide Sicherungen Stromlos.

Ohne auf den Stromlaufplan geschaut zu haben, tippe ich mal so ins Blaue auf das Zündschloss.

Bei dem Kauf drehte der Anlasser noch den Motor durch.

…..Fortsetzung folgt

Habe ich vergessen: An der Hauptsicherung liegt Spannung an. Sicherung ok