Bekomme die Zylinderköpfe nicht runter!

Hallo,

Muss die Zylinderkopfdichtungen wechseln. Nachdem alle schraubigen Verbindungen gelöst sind, lassen sie sich aber keinen mm bewegen. Gibt's da vl nen Trick?
Müssen die Kipphebel auch ab dafür?
Die Schrauben sind alle raus am Zylinder und hab auch mal die Ventileinstellmuttern maximal gelockert.

Die jetzigen Dichtungen haben wahrscheinlich noch Dinosaurier kennen gelernt....

Danke
Andy

"Tricks":

zB. mit einem nicht splitternden Holzstück und einem Hammer nach oben klopfen. Holzstück an zB. unter Vergaser- oder Auspuffflansch ansetzen.

Oder in die Trennfuge Trapez-Cuttermesserklingen einklöpfeln. Erst eine, dann darüber eine zweite, dann eine dritte oder vierte dazwischen treiben. Bis sich der Kopf hebt.

Kipphebelmechanismus kann drauf bleiben.

Super danke!
Wird getestet!

Bitte nicht die Zwei Schrauben oben am Thermostatgehäuse vergessen!

Boehminator schrieb:Die Schrauben sind alle raus am Zylinder

Du meinst Zylinderkopf.

Brummbaehr schrieb:Bitte nicht die Zwei Schrauben oben am Thermostatgehäuse vergessen!

Du meinst den Halter ders Thermengehäuses ?

Du vertraust Andy nicht, dass er meint was er schreibt ?

Ja, Halter des Thermengehäuses bzw. dieses Windschott.

Mit Vertrauen hat das nix zu tun. Im Eifer des "Gefechts" passieren die dollsten sachen.

guelli02 schrieb:Oder in die Trennfuge Trapez-Cuttermesserklingen einklöpfeln. Erst eine, dann darüber eine zweite, dann eine dritte oder vierte dazwischen treiben. Bis sich der Kopf hebt.

Boehminator schrieb:Super danke!
Wird getestet!

Besser nicht!

Hab ich dran gedacht, danke
Das ganze nach Anleitung hier im Forum/Werksatthandbuch etc. gemacht um nix zu vergessen...aber dann heißt es immer nur noch "so und jetzt sind die Zylinderköpfe runter"...
und ich nur so: "schön! wäre super, wenn meine das auch machen würden!"


@Ralf:
Du hälst von der Cutterklingen-Variante nix? Hättest du den eine Alternative?
Das man dabei sehr aufpassen muss um sich nicht die Dichtflächen zu vermacken ist klar!
Ich werde erstmal die "Klöppel-Variante" von unten versuchen und wenn das nicht hilft vorsichtig noch die Cutter-Variante....
ich würde doch verdammt gerne endlich mal ne Weile fahren können

Die Trapezmessercutterklingen nicht dort eintreiben, wo die Passhülsen sind.
Wo diese sind, ist im Archiv in dem Bereicht..
Rainer Tumas Vergleich von Zylinderkopfdichtungen (PDF-Format, 9 MB) gut zu sehen.

Aber gerade dort wo die Passhülsen sind, wird die "Klöppel-Variante" angewendet.

Viele Wege führen zum Ziel und alle Eulen sind im Rom, ... oder so ähnlich.

Wer die Dichtflächen vermackelt, ist auf einem Tretroller besser aufgehoben

Boehminator schrieb:@Ralf:
Du hälst von der Cutterklingen-Variante nix? Hättest du den eine Alternative?

Ja, so wie´s EO geschrieben hat. Hinten unter der Kante nen Hebel ansetzten und der Kopf ist runter, bevor Du die Trapezklinge auch nur angesetzt hast.

Zum Entfernen der Dichtungsreste diese satt mit nem guten Abbeizer einstreichen (Grüneck Power von Kluthe), die Köpfe in eine Plastiktüte packen, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Tag die Dichtungsreste mit nem Dichtungsschaber runter schieben.



Bevor Du die Köpfe runter machst, schraub die Ablaßschrauben raus, damit die Wassermäntel leer laufen und kein Wasser in den Zylinder läuft.

Wenn Du noch keine Kopfdichtungen hast, schreib mir ne PN. Bei mir sind dann auch die O-Ringe für die Öldüsen und die Wasserrohre/Aluwinkel dabei sowie die beiden Kupferdichtungen für die Ablaßschrauben und die Krümmerdichtungen.  

Bei Dichtungsresten an den Zylindern auch Grüneck und dann den Motor über Nacht in ein Tüte packen

... und im Ernst:
Dort auch Grüneck nehmen und mit Klarsichtfolie von Muttern abdecken.

Super! danke für die Tipps!
Immer wieder super hier

Ok Köpfe sind runter. Wenn man beherzt arbeitet dann geht es total easy :/
Kann vl noch kurz jemand an Hand der Bilder was zum Zustand sagen?
Sieht das ok aus oder ist da was grob faul?

Ich geh mal davon aus, dass die Reihenfolge der Fotos nicht passt und das obere Bild eigentlich nach unten gehört.

...Was mir auffällt ist das Öl in den Bohrungen der ZylKopfschrauben. Das muss, bevor Du die Köpfe wieder montierst vollständig(!!) raus und die Sacklöcher müssen sauber sein. Am besten nochmal mit Bremsenreiniger auswaschen.

Die ZylKopfschrauben solltest Du ebenfalls reinigen und die Gewinde mit einem zuvor mit WD 40 eingesprühten Lappen abwischen, damit ein ganz leichter Film übrig bleibt. Die Gewinde nicht ölen und nicht fetten.

Auch wenn´s so im Handbuch so beschrieben ist, trage ich grundsätzlich KEINE Flüssigdichtmasse auf, sondern sprühe die Kopfdichtungen beidseitig mit Gleitlackspray ein. Alternativ kann man die Dichtungen auch dünn(!!) mit Graphitfett einstreichen.

Ok. Danke dafür!
Den Gleitlack o.ä. Mache ich wofür drauf? Damit eine noch besser Dichtigkeit erreicht wird oder damit die Dichtung nicht wieder so krass festbrennt?
Ich hätte die jetzt einfach etwas mit Motoröl eingeschmiert....

Andi:

Du hast weswegen die Köpfe demontiert ?

Wegen Wassereinbruch im rechten Zylinder ?


Muss man Dir ja nicht schreiben, dass die Ventile auf Dichtigkeit geprüft, besser gleich ausgebaut und frisch eingeschliffen, sowie die Ventilschaftdichtungen erneuert werden.
Länge der Ventilfedern auf Verschleiss zu messen und die Kipphebelbuchsen und -Wellen zu checken sind.


GrussWolF

Boehminator schrieb:
Den Gleitlack o.ä. Mache ich wofür drauf? Damit eine noch besser Dichtigkeit erreicht wird oder damit die Dichtung nicht wieder so krass festbrennt?

In erster Linie letzteres. Motoröl würde ich nicht nehmen.


...Wolfgang hat Recht. Ich würde die Ventile auch ausbauen und sie zumindest reinigen, neu einschleifen und die Ventilschaftdichtungen erneuern. Das mit den Kipphebelwellen ist auch noch ein Thema. Zumindest um zu wissen, woran man ist und nach gutem Ersatz Ausschau halten kann. Aber danach hast Du ja nicht gefragt.

Die Ventile kannst Du, wenn sie ausgebaut sind, in die Bohrmschine einspannen un dmit einen Dreikantschaber die Ölkohle entfernen. Ich gehe dabei sogar noch weiter und poliere die Ventile.

Die Ölkohle von den Kolbenböden solltest Du auch gleich entfernen. Den rechten Kolben hat das Kühlwasser ja schon vorgereinigt.  

Mach den Zündkerzenbereich als erstes sauber.
Wenn die Zündkerzen zu fest angezogen wurden, reisst es da gern.
Die Risse gehen von der Zündkerzenbohrung bis an den eingepressten Ventilsitz.

Drautaler schrieb:Wenn die Zündkerzen zu fest angezogen wurden, reisst es da gern.

Wieso sprengt die zu fest angezogene Zündkerze das Gewinde ?
Bei CX ZylKöppen noch nie festgestellt, trotz penibelster Reinigung/Glasperlenstrahlung.

Dann komm runter nach Kärnten und schau Dir die drei Z-Köpfe an, die in meiner
Schrottkiste liegen!

Pfiati!

ooookkaaayyyy  
Ihr habt ja recht  
Wenn ich die Dinger schon runter mache, dann kann ich es auch mal wieder gleich richtig machen  
Eigentlich würde ich ja gerne einfach mal fahren, aber wenn schon, denn schon  
Dann schau ich mal wie ich das Kipphebeldingens (zumindest das sitzt auch wieder bombenfest...steckt das auch wieder festgebacken auf Passhülsen?) usw. runter bekomme.
Das mit den Ventielen meinte der aus der 2Rad-Werkstatt auch schon, der für mich die Zylinder auf Verzug gecheckt hat...sind sie natürlich beide    Was ein Glück

Also ich hab mir das Ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen...
Ich hab jetzt ab Kauf nochmal soviel Geld investiert (Student), dass sie jetzt einfach mal laufen soll.
Ich brauche die Gute jetzt möglichst ab nächster Woche und wie es aussieht ist das Ein- und Ausbauen der Ventile jetzt auch nicht mal so schnell gemacht ("Spezialausdrückwerkzeug" usw.). Da sie vorher bis auf das Kühlmittelleck einwandfrei lief, würde ich mich jetzt mal auf das Planen der verzogenen Köpfe beschränken und an den Ventilen nur das machen, was ich so minimalinvasiv wie möglich machen kann um das Ganze dann eben im Winter als nächstes Winterprojekt "richtig" zu machen. Erstmal müssen die Finanzrücklagen wieder aufgebaut werden

Was kann ich denn so relativ einfach an den Ventilen machen?
Geht das Einschleifen vl. auch im eingebauten Zustand?

Ist nicht das Optimum, ich weiß, aber im Moment fehlt die Zeit und das Geld

Das Allermindeste was du tun kannst:

Mit Einwegspritze etwas Benzin in die Ein-/Auslasskanaäle und schauen ob unten an den Ventiltellern das Benzin rauskommt. Zieht sich nur ein gering geringster Benzinfaden neben dem Ventilsitz heraus, würde ich in Deinem Fall es so lassen,...... bis zum Winter; allerdings sind dann neben der Schrauberei auch wieder die Kosten neue ZylKoDis fällig.

Köpfe "planen":
Feineres -so um die 200er Körnung- Nassschleifpapier auf einer Glasplatte befestigen, mit einem Edding wasserfest die Dichtflächen komplett bestreichen, antrocknen lassen und den Kopf mit mögl. kreisenden Bewegungen über das Schleifpapier ziehen.
Dort wo die Eddingschwärze weg geschliffen ist, dort trägt die Dichtfläche, Dort wo es noch schwarz ist, trägt die neue Dichtung weniger oder nicht oder eben die Prozedur wiederholen, bis dat Schwatte wech iss.

Ich meine, EO und waterbrunn hat es iwo in seinen Restaurationen beschrieben, vielleicht hat er Lust, Bock und Zeit es zu verlinken.

Ok. Dann mache ich es so... Außer irgendwo sabbert heftig Benzin durch.
Wie das planen funktioniert ist klar. Hab es nur mit der Körnung zu gut gemeint. 600er trägt halt zu wenig ab...